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Transkript:

Erstellt im Auftrag der Kantonalen Denkmalpflege durch Claudio Affolter, Mai 2007 Dorfansicht von Georg Friedrich Meyer, um 1680 Dorfstrasse, 1942

Inhalt Einleitung Empfehlungen für Kanton und Gemeinden 4 Kriterien der kantonalen/kommunalen Schutzwürdigkeit Situationsplan, Gebäude mit Einstufung kommunal zu schützen Bachackerstrasse 2 Bauernhaus, Alte Post, 1905 8 Dorfstrasse 7 Bauernhaus, 1735 10 Vorstatt 13 Wohnhaus, 1855 12 3 5 6 Lauwil 11.06.2007 2

Einleitung Lauwil liegt in einer weiten Geländemulde am Nordfuss des Faltenjuras zwischen Reigoldswil und Bretzwil. Die bescheidenen, vorwiegend aus dem 19. Jh. stammenden Bauernhäuser wurden in den letzten Jahrzehnten weitgehend zu Wohn- und Gewerbezwecken umgebaut. 1970 zählte Lauwil 307 Einwohner und etwa 60 Häuser. Ein Wohnhaus an der Vorstatt 2 ist bereits kantonal geschützt. Das relativ bescheidene Haus wird mit einer Laube, die auf zwei Seiten im Obergeschoss mit Holz verschalt ist, ergänzt. Die beiden Eingänge befinden sich auf der Giebelseite, wo ein holzverschaltes Giebeldreieck weit vorkragt. Das kleine Haus fällt mit seiner eigenwilligen Holzverschalung am Dorfplatz auf. Im vorliegenden Bauinventar sind folgende drei Bauten ausgewählt worden: Das 1735 erbaute Bauernhaus an der Dorfstrasse 7 ist in eine Zeile eingebunden. Die grossen Rechteckfenster in den beiden Hauptgeschossen sind in spätbarockem Stil ausgeführt. Bemerkenswert sind die gekuppelten Fenster auf der Strassenseite sowie das in Mörtel eingelegte Satteldach mit Würge, das mit alten Biberschwanzziegeln bedeckt ist. Zurückversetzt befindet sich ein zweigeschossiger Anbau mit Satteldach. Das 1855 erbaute Wohnhaus an der Vorstatt 13 bildet den südlichen Abschluss einer Häuserzeile. Typisch sind die gekuppelten Fenster auf der Strassenseite, die an die Hauptfassade Dorfstrasse 7 erinnert. Zurückversetzt befindet sich ein schmaler, geschlossener Schopf, der mit einem gemauerten Sockel und einer darüberliegenden Holzkonstruktion zweigeteilt ist. Das jüngste Bauernhaus steht an der Bachackerstrasse 2. Die stattliche "Alte Post" von 1905 ist im Übergangsstil von Biedermeier- zu Heimatstil ausgeführt. Das Gebäude bildet den nördlichen Abschluss des Dorfkerns. Die fein gegliederte, dreiachsige Hauptfassade mit den gesprossten Fenstern und dem erhöhten Eingang kontrastiert mit der grossflächig verschalten Scheune. Auf der Südseite breitet sich ein gepflegter Nutz- und Ziergarten aus, der mit einem Staketenzaun umfasst wird. Aufgrund der ausgeführten Bauinventarisation im Mai 2007 wurden nebst zwei kantonal geschützten Bauten (Hofgut Lauwilberg, Wohnhaus Vorstatt 2) zusätzlich drei kommunal zu schützende Bauten nach einem einheitlichen Kriterienkatalog (siehe S. 5) ausgewählt und gewürdigt. Lauwil 11.06.2007 3

Empfehlungen für Kanton und Gemeinden Die Kantonale Denkmalpflege, die mit dem Bauwesen beschäftigten kantonalen Amtsstellen sowie die Planer und Gemeinden verfügen zum grössten Teil nur über ungenügende sachdienliche Informationen zu den potentiell zu schützendenen Kulturdenkmälern. Nachdem der Landrat den Kredit für das Bauinventar Basel-Landschaft (BIB) genehmigte, ist im November 2001 die Arbeit aufgenommen worden. Mit dem BIB reagiert die Kantonale Denkmalpflege auf die rasante Veränderung der letzten Jahrzehnte, als zahlreiche Kulturdenkmäler Neubauten weichen mussten. Auf kommunaler Ebene verfügen noch nicht alle Gemeinden über eine Kernzonenplanung, welche eine unerlässliche Voraussetzung für die qualitative Pflege der Dorfkerne darstellt. Die Dringlichkeit der Situation erfordert eine zügige, kantonsweite Bestandesaufnahme, die einen vergleichenden Überblick über den aktuellen Bestand an Kulturdenkmälern im Kanton Basel-Landschaft ermöglicht. Das BIB berücksichtigt sämtliche Bauten im ganzen Siedlungsgebiet, die vor 1970 entstanden sind. Es dokumentiert und bewertet Einzelbauten. Die Bewertung erfolgt nach einem feststehenden kultur- und architekturhistorischen Kriterienkatalog (Kriterien siehe Seite 5). Mit der Inventarisation ist der Kunsthistoriker Claudio Affolter beauftragt worden. Seine Arbeit wird von einem unabhängigen Fachgremium, das sich aus den fünf Fachpersonen Jürg Berrel, Ruedi Brassel, Mirjam Brunner, Brigitte Frei-Heitz und Ueli Kräuchi zusammensetzt, geprüft und begleitet. Das BIB ist ein Hinweisinventar, das als Grundlage für die eigentümerverbindliche Umsetzung im Nutzungsplanverfahren dient. Sämtliche im BIB dokumentierte Objekte werden der obersten lokalen Schutzkategorie zugeordnet. Ein "kantonal zu schützender" Bau erfüllt zusätzlich die kantonalen Anforderungen und kann gemäss dem Kantonalen Denkmal- und Heimatschutzgesetz in das kantonale Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen werden. Eine allfällige Unterschutzstellung erfolgt mit dem Einverständnis des Eigentümers. Ein "kommunal/kantonal zu schützender" Bau ist für die Standortgemeinde von kulturhistorischer Bedeutung. Der qualitativ gute Bau soll erhalten und gepflegt werden. Die Einstufung entspricht der obersten kommunalen Bewertungskategorie in den rechtskräftigen Zonenplänen. Nutzungsänderungen und bauliche Massnahmen sind nur unter Wahrung der schutzwürdigen Substanz zulässig und haben mit aller Sorgfalt im Sinne der Substanzerhaltung zu erfolgen. Das BIB ermöglicht eine fachlich begründete Zuordnung der Gebäude in die verschiedenen kantonalen und kommunalen Schutzkategorien. Das kantonale Raumplanungs- und Baugesetz (RBG 29, 8.1.1998) sieht vor, dass im Rahmen der kommunalen Nutzungsplanung u.a. Schutzzonen und schützenswerte Einzelobjekte ausgeschieden werden können. Schützenswerte Einzelobjekte werden in den Zonenvorschriften bezeichnet und umschrieben. Das BIB ergänzt bestehende lokale Gebäudeinventare und Nutzungspläne sowie das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS). Es berücksichtigt lediglich Bauten der obersten kommunalen Schutzkategorie und ist somit unvollständig. Die Beurteilung der übrigen Objekte, Ensembles, Plätze und Grünanlagen erfolgt durch die einzelnen Planungsbüros. Lauwil 11.06.2007 4

Kriterien der kantonalen / kommunalen Schutzwürdigkeit 1. Bedeutung von Stellung und Gliederung 2. Erhaltungszustand - Stellung innerhalb eines Quartiers - Hauptakzent/Ergänzung im Ensemble - Konzept von Grundriss und Aufriss - Originale Bausubstanz: Fassaden, Dach, Fenster und Türen - Originale historische Ausstattung - Qualität von späteren baulichen Veränderungen 3. Typologischer Stellenwert - Seltenheit - Reinheit eines Bautypus - Interessante Sonderlösung 4. Historischer Denkmalwert - Bedeutung für Kanton/Gemeinde - Angewandte Bautechnik/Konstruktion - Ereignis- und personengeschichtliche Bedeutung - Nutzung/Ausstattung 5. Kunsthistorische Bedeutung - Qualität der Architektur, der bildenden Kunst, der Volkskunst und des Kunsthandwerks - Art der Repräsentation (Grösse, Lage, Schmuck) - Vorbildfunktion für die weitere Entwicklung 6. Qualität der Umgebung - Zustand von Hofbereich, Gartenanlage - Materialisierung: Pflästerung, Kies, Rasen - Wegführung und Einfriedung Lauwil 11.06.2007 5

BIB. Bauinventar BL Gebäude mit Einstufung kantonal zu schützen kommunal zu schützen kantonal geschützt Gebäude ohne Einstufung vor 1970 nach 1971 Baujahr unbekannt O 0 200 100 Meter

kommunal zu schützen Bachackerstrasse 2 Bauernhaus, Alte Post, 1905 8 Dorfstrasse 7 Bauernhaus, 1735 10 Vorstatt 13 Wohnhaus, 1855 12 Lauwil 11.06.2007 7

Adresse: Bachackerstrasse 2 Objekttyp: Bauernhaus Baujahr: 1905 Architekt: BM: Dürrenberger Adolf Datum der Aufnahme: 22.05.2007 Bewertung: kommunal zu schützen Parzelle: 18 Objektname: Alte Post Art der Datierung: Baugesuch Bauherrschaft: Bader-Rudin Samuel Inventarisator: Claudio Affolter Inventarnummer: 2889001 Situationsplan: Kurzbeschrieb: Gemäss Baugesuch baute Baumeister Adolf Dürrenberger 1905 das Bauernhaus für Samuel Bader-Rudin. Das zweigeschossige Mittertennhaus mit Satteldach und durchlaufendem First steht an der nördlichen Peripherie des Dorfkerns. Die dreiachsige Hauptfassade West wird mit hohen Rechteckfenstern und Klappläden regelmässig gegliedert. Das Dach wurde mit Doppelfalzziegeln einheitlich eingedeckt. Die Dachuntersicht ist verschalt. Eine einläufige Treppe mit Geländer führt zum erhöhten Eingang. Die Haustüre ist mit eingeschobenen und gläsernen Füllungen sowie mit Ziergittern unterteilt. Die drei Fenster auf der Giebelseite Süd verweisen auf einen dreiraumtiefen Grundriss. Im Giebel verteilen sich zwei grössere und ein kleines Rechteckfenster. Der Hinterausgang auf der Ostseite befindet sich in der Mittelachse. Das anschliessende Ökonomiegebäude ist zweiteilig gegliedert. Das zweiflügelige Tenntor mit horizontal aufgesetzten Brettern und die Stalltüre werden mit Holzgerüsten gefasst. Über den Scheuneneingängen befindet sich eine Schopflaube. Die Giebelseite Nord wird mit einem Rechteckfenster im gemauerten Teil geöffnet. Die obere Hälfte ist fensterlos und mit Brettern verschalt. Das Grundstück wird mit einer Hecke begrenzt. Auf der Südseite befindet sich ein Nutzgarten. Würdigung: Das zweigeschossige Bauernhaus von 1905 ist im Übergangsstil von Biedermeier- zu Heimatstil ausgeführt. Das Posamenterhaus bildet den nördlichen Abschluss des Dorfkerns. Die fein gegliederte, dreiachsige Hauptfassade mit den gesprossten Fenstern und dem erhöhten Eingang kontrastiert mit der grossflächig verschalten Scheune. Fenster und Türen sind noch alt. 1966 wurde das Bauernhaus renoviert. Auf der Südseite befindet sich ein gepflegter Nutz- und Ziergarten, der mit einem Staketenzaun umfasst wird. Lauwil Bachackerstrasse 2 2889001 11.06.2007 8

FOTOSEITEN_FORMAT: B Ansicht West Ansicht Süd Ansicht Ost Lauwil Bachackerstrasse 2 2889001 11.06.2007 9

Adresse: Dorfstrasse 7 Objekttyp: Bauernhaus Baujahr: 1735 Architekt: Parzelle: 35 Objektname: Art der Datierung: Inschrift Bauherrschaft: Situationsplan: Datum der Aufnahme: 22.05.2007 Bewertung: kommunal zu schützen Inventarisator: Claudio Affolter Inventarnummer: 2889002 Kurzbeschrieb: Das zweigeschossige Bauernhaus mit Satteldach, Würge und durchlaufendem First ist in eine Zeile eingebunden. Das spätbarocke Mittertennhaus wurde 1735 (Datierung "1735 DEDF" in der Scheune) erbaut. 1997 wurden Ostlaube und Scheune erneuert. Das Wohnhaus ist auf der Südseite mit zwei übereinanderliegenden Zwillingsfenstern gegliedert. Die Dachfläche ist mit Biberschwanzziegeln bedeckt. Die Rechteckfenster sind im Erdgeschoss noch alt und im Obergeschoss (mit Kunststoffsprossen) erneuert. Die Fassade des Wohnhauses ist auf der Strassenund Giebelseite hell verputzt. Die Klappläden sind hellgrün gestrichen. Die Fassade auf der Rückseite ist beige verputzt und die Läden sind braunrot gestrichen. Die Giebelseite Ost ist mit je einem Fenster in den Hauptgeschossen gegliedert. Vier kleine Rechtecköffnungen sind im Giebeldreieck eingelassen. Der Eingang mit Holzrahmen und Glasfüllung ist erneuert worden. Auf der Rückseite befinden sich ein hohes Rechteckfenster im Erd- und zwei Fenster im Obergeschoss. Ein Annexbau mit Satteldach und je einer Fensterachse auf beiden Traufseiten fügt sich auf der Ostseite an. Der anschliessende Schopf mit Pultdach gehört zur Parzelle 42. Auf der Westseite schliesst ein zweiteiliges Ökonomiegebäude an, das 1997 erneuert wurde. Tenn- und Stalltor sowie das Dach (mit Pfannenziegeln) sind renoviert worden. Während die Gliederung auf der Strassenseite beibehalten wurde, ist die Rückseite Nord mit Fenstern und Türen komplett erneuert worden. Der Vorplatz ist mit quadratischen Betonsteinen neu überdeckt worden. Würdigung: Das zweigeschossige Bauernhaus von 1735 ist in eine Zeile eingebunden. Die grossen Rechteckfenster in den beiden Hauptgeschossen sind in spätbarockem Stil ausgeführt worden. Bemerkenswert sind die gekuppelten Fenster auf der Strassenseite sowie das in Mörtel eingelegte Satteldach mit Würge, das mit alten Biberschwanzziegeln bedeckt ist. Zurückversetzt befindet sich ein zweigeschossiger Anbau mit Satteldach. Die Fenster im Obergeschoss und die Türen wurden erneuert. Auf der Westseite schliesst ein zweiteiliges Ökonomiegebäude an, das 1997 erneuert worden ist. Lauwil Dorfstrasse 7 2889002 11.06.2007 10

FOTOSEITEN_FORMAT: C Ansicht Südost Ansicht Nord Lauwil Dorfstrasse 7 2889002 11.06.2007 11

Adresse: Vorstatt 13 Objekttyp: Wohnhaus Baujahr: 1855 Architekt: Parzelle: 132 Objektname: Art der Datierung: Urkunde Bauherrschaft: Situationsplan: Datum der Aufnahme: 22.05.2007 Bewertung: kommunal zu schützen Inventarisator: Claudio Affolter Inventarnummer: 2889003 Kurzbeschrieb: Das zweigeschossige Wohnhaus mit Satteldach bildet den südlichen Abschluss einer Zeile. Die Dachfläche ist mit alten Biberschwanzziegeln bedeckt. Das spätbarocke Haus wurde im 19. Jahrhundert mit einem schmalen Schopf auf der Südseite ergänzt. Das Wohnhaus ist auf der Westseite mit zwei übereinanderliegenden Zwillingsfenstern gegliedert. Die alten Rechteckfenster werden teilweise mit gesprossten Vorfenstern ergänzt. Die Fassade des Wohnhauses ist auf der Strassen- und der Giebelseite hellbeige verputzt. Die Klappläden flankieren die graugestrichenen Fenstergerüste. Die Giebelseite Süd ist mit zwei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Auf der Rückseite befindet sich der Eingang unter einem neueren holzverschalten Balkon. Die Haustüre mit überschobener und eingeschobener Füllung ist erneuert worden. Der schmale, fensterlose Schopf besteht aus einem gemauerten Sockel und einer darüberliegenden Holzkonstruktion. An beiden Traufseiten befindet sich ein Eingang. Würdigung: Das zweigeschossige Wohnhaus von 1855 bildet den südlichen Abschluss einer Zeile in der Vorstatt. Die grossen Rechteckfenster in den beiden Hauptgeschossen sind in spätbarockem Stil ausgeführt worden. Bemerkenswert sind die gekuppelten Fenster auf der Strassenseite sowie das Satteldach, das mit alten Biberschwanzziegeln bedeckt ist. Zurückversetzt befindet sich ein schmaler, geschlossener Schopf, der mit einem gemauerten Sockel und einer darüberliegenden Holzkonstruktion klar zweigeteilt ist. Die Fenster und die Türe auf der Rückseite sind erneuert worden. Lauwil Vorstatt 13 2889003 11.06.2007 12

FOTOSEITEN_FORMAT: B Ansicht West Ansicht Ost Ansicht Süd Lauwil Vorstatt 13 2889003 11.06.2007 13