be gender Eine Untersuchung über und mit Frauen und Männer mit Behinderung Informations-Broschüre

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Transkript:

be gender Eine Untersuchung über und mit Frauen und Männer mit Behinderung Informations-Broschüre

Was steht in dieser Broschüre? Das Grazer Frauen-Gesundheits-Zentrum hat von Mai 2004 bis Dezember 2004 eine Untersuchung gemacht. Diese Untersuchung heißt be gender. 2 be gender hat untersucht, ob Frauen und Männer mit Behinderung die gleichen Berufs-Wünsche haben die gleichen Möglichkeiten am Arbeitsmarkt haben Das Bundessozialamt hat be gender besonders unterstützt. Das Bundessozialamt ist ein Amt für Menschen mit Behinderung. Was will diese Broschüre? Diese Broschüre will einige Informationen geben und ein paar Ergebnisse der Untersuchung zeigen. Es gibt zu dieser Untersuchung auch einen Bericht. Wenn Sie diesen Bericht haben wollen, dann melden Sie sich einfach bei uns! Für wen ist diese Broschüre? für Frauen und Männer mit Behinderung für Angehörige und Betreuungs-Personen von Frauen und Männern mit Behinderung für alle Personen und Organisationen, die besonders Frauen mit Behinderung unterstützen wollen für Interessierte mit und ohne Behinderung Drei Mitarbeiterinnen aus dem Frauen-Gesundheits-Zentrum, die bei be gender mitgearbeitet haben: Brigitte Steingruber (links) wissenschaftliche Mitarbeiterin Sonja Karel (Fotomitte) wissenschaftliche Mitarbeiterin Sandra Jakomini (rechts) Projekt-Koordination

Was heißt be gender eigentlich? be steht für Behinderung. gender ist ein englisches Wort für Geschlecht. be gender ist dann: Behinderung und Geschlecht. be gender meint: Menschen mit Behinderung sind Frauen und Männer! 3 Was will die Untersuchung be gender erreichen? Alle sollen wissen, dass Menschen mit Behinderung Frauen und Männer sind. Frauen mit Behinderung und Männer mit Behinderung haben nicht die gleichen Bedürfnisse und nicht die gleichen Möglichkeiten. Zum Beispiel beim Wohnung-Suchen, beim Partner-Suchen und Partnerinnen-Suchen beim Arbeit-Suchen bei dem, was sie in der Freizeit tun oder haben wollen Wie sieht die Untersuchung aus? 1) narrativen Befragungen 2) Arbeitsplatz-Untersuchungen für Frauen 3) Befragungen der Leiterinnen und Leiter von Behinderten-Einrichtungen

1. Narrative Befragungen Was sind narrative Befragungen? 4 Narrare heißt erzählen. Bei einer narrativen Befragung erzählen Männer und Frauen über ihr Leben. Frauen und Männer mit Behinderung haben erzählt: wie sie leben und was sie in ihrer Freizeit tun wie sie früher oder in ihrer Kindheit gelebt haben von ihrer Arbeit-Suche und von ihrer Arbeit was sie in Zukunft machen wollen Was ist dabei rausgekommen? für Männer und Frauen mit Behinderung ist eine sinnvolle Arbeit sehr wichtig Frauen mit Behinderung suchen sich fast immer einen Frauen-Beruf aus Männer mit Behinderung suchen sich fast immer einen Männer-Beruf aus Für Frauen und Männer mit Behinderung ist es ganz wichtig so zu wohnen, dass sie sich wohlfühlen können Frauen und Männer mit Behinderung wünschen sich jemanden, der sie so gern hat, wie sie sind

2. Arbeitsplatz-Untersuchungen für Frauen Was sind Arbeitsplatz-Untersuchungen für Frauen? Arbeitsplatz-Untersuchungen erforschen, wie die Arbeit und der Arbeitsplatz von Frauen mit Behinderung aussehen. Das heißt, man schaut wie lange und schwer sie arbeiten wie viel Lohn sie bekommen wie die Kolleginnen oder Kollegen sind wie sie zu ihrer Arbeit gekommen sind 5 Wer wurde gefragt? berufstätige Frauen mit Behinderung Arbeitskolleginnen Vorgesetzte Was ist dabei rausgekommen? Für Frauen mit Behinderung ist Arbeit sehr sehr wichtig. Selber Geld verdienen macht stolz und selbstbewusst. Selber Geld verdienen gibt einem das Gefühl, gebraucht zu werden. Frauen mit Behinderung arbeiten im Handel, im Büro, in der Gastronomie, in der Altenpfl ege,... Bei der Arbeit-Suche haben sie Hilfe gebraucht und bekommen. Manches Mal haben sie die Arbeit auch durch Zufall bekommen. Die Frauen sind mit ihrem Arbeitsplatz ziemlich zufrieden.

3. Befragungen der Leiter und Leiterinnen von Behinderten-Einrichtungen Es wurden Frauen und Männer befragt, die Behindertenorganisationen leiten: Wie viele Frauen und wie viele Männer arbeiten in der Behindertenorganisation? Welche Arbeits-Aufgaben haben sie? Haben Frauen und Männer mit Behinderung die gleichen Rechte und die gleichen Möglichkeiten? Werden sie gleich behandelt? 6 Was ist dabei rausgekommen? Die Leiter der Organisationen sind meist Männer. Die Mitarbeiterinnen sind meist Frauen. Viele Organisationen suchen Männer für die Betreuung, weil die Arbeit oft schwer ist. Aber Männer arbeiten nicht gerne in Behinderten-Einrichtungen, weil es eine Frauen-Arbeit ist. Außerdem ist diese Arbeit auch schlechter bezahlt. Es ist auch gut, wenn Frauen mit Behinderung von Frauen und Männer mit Behinderung von Männern betreut werden. Oft ist wichtig, ob die Leitung der Werkstätte eine Frau oder ein Mann ist. Frauen gehen gerne zu Frauen. Männer gehen gerne zu Männern und Frauen.

Was wünschen sich die befragten Frauen und Männer mit Behinderung? eine gute Arbeit und eine sichere Pension so zu wohnen, wie sie wollen genug Hilfe eine gute Beziehung Βarrierefreiheit Barrierefrei ist etwas, wenn jeder Mensch es ungehindert nutzen kann. Zum Beispiel können im barrierefreien Internet alle Menschen gut zu Informationen kommen. 7 Frauen und Männer wünschen sich zwar oft dasselbe, aber auf eine andere Art und Weise. Hier noch einmal ganz genau, was zwei Frauen zur Arbeit-Suche gesagt haben: Eines weiß ich einmal auf jeden Fall: Sich nicht verkriechen, sondern wirklich heraus zu gehen ins Leben. Einfach mutig sein, beharrlich sein und die Wünsche, wenn sie noch so unrealistisch im Moment zwar scheinen, verwirklichen wollen. Ich meine, die Unternehmer sollen ein bisschen offener werden. Dass sie nicht von Haus aus sagen: behindert, nein danke. Sondern dass sie dem auch eine Chance geben, so wie jedem andern auch.

Wer hat diese Informations-Broschüre gemacht? Das Frauen-Gesundheits-Zentrum Graz hat den Inhalt dieser Informations-Broschüre im Dezember 2004 zusammengestellt. Frauen-Gesundheits-Zentrum Graz Joanneumring 3 (Nähe Jakominiplatz) 8010 Graz Telefon: 0316 / 83 79 98-27 Mobil: 0664/ 40 65 720 Fax: 0316 / 83 79 98-25 E-Mail: sandra.jakomini@fgz.co.at Internet: http://www.fgz.co.at Capito hat diese Informations-Broschüre in leicht verständlicher Sprache geschrieben, damit alle Menschen sie leichter lesen und verstehen können. Capito ist ein Angebot von atempo. Internet: http://www.atempo.at Die Landesstelle Steiermark des Bundessozialamtes hat be gender ins Leben gerufen und gefördert. Sozialminister Mag. Herbert Haupt hat dafür Geld aus der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung gegeben. Auch der Europäische Sozialfond hat be gender gefördert.