STADTUMBAU INNENSTADT LUDWIGSHAFEN Informationsreihe 2010 Infozentrum Stadtumbau Standortfaktor Stadtimage Identifikation schaffen Profil schärfen Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach Lehrstuhl Stadtplanung TU Kaiserslautern
Gliederung Vortrag 1 Stadtimage allgemein 2 Bildung eines Images 3 Benchmarking und Wettbewerbe als Instrumente für Imagebildung 4 Projektbeispiele aus der Praxis 5 Theoretische Einordnung 6 Handlungsansätze Ludwigshafen 2
Bedeutung von Stadtimage Kap. 1: Stadtimage allgemein Standortfaktor für Unternehmen Attraktion für Touristen Identifikation für die Bewohner Quelle: www.sxc.hu 3
Beispiel LU - Eigenimage/ Fremdimage Kap. 1: Stadtimage allgemein Eigenimage Fremdimage zukunftsorientiert (+) Stabiler Arbeitsmarkt (+) qualitativer Wandel durch Investitionen in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Wirtschaft und Kultur (+) im Wandel (+) gute wirtschaftliche Situation (+) Vielfalt (+) atmosphärisches und kulturelles Mittelmaß (-) unbelebt und provinziell (-) langweilig und nichtssagend (-) unattraktive Innenstadt (-) Quelle: Sinngemäß Rede OB Dr. Eva Lohse Neujahrsempfang 12. Januar 2010; Ludwigshafen ganz nett oder tot?, Artikel in der Rheinpfalz 20.01.2010 4
Kap. 2: Bildung Stadtimage Quelle: Eigene Darstellung Stadtimagefaktoren 5
Verbreitung von Stadtimage Kap. 2: Bildung Stadtimage Wahrnehmung des Stadtimages über ungewollte (bspw. Presse) oder gezielte Verbreitung (bspw. Marketing) durch Kommunikation. Quelle: Eigene Darstellung nach: Koch, Tino (2006): Praxishandbuch für kommunales Management, Saarbrücken, S. 67 6
Ranking PROGNOS Zukunftsatlas Urheber/Jahr Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), 2009 PROGNOS, 2007 Beispiele für Städterankings Untersuchungsgegenstand 39 Einzelindikatoren, zusammengefasst unter: Wohlstand (25%), Arbeitsmarkt(25%), Standort (20%), Struktur (30%) Dynamik, Niveau, Demografie, Soziale Lage und Wohlstand, Arbeitsmarkt, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation Anzahl Kommunen 409 (Landkreise und kreisfreie Städte) 439 (Landkreise und kreisfreie Städte) Kap. 3: Benchmarking Platzierung LU 250 (2006: Platz 173 von 435) 120 (2004: Platz 145) CAPITAL Städteranking Feri-Institut, 2009 Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Bevölkerung, Kaufkraft pro Kopf 60 (wichtigste Städte Deutschlands) 31 (2007: Platz 31) INSM Regionalranking Schulden- Kompass Schufa, 2008 Privatverschuldungsindex 429 407 FOCUS Leserranking FOCUS, Leserwertung (fortlaufend, nicht repräsentativ), Zugriff 29.04.10) Wohnungsmarkt, Preis, Bildungsmöglichkeiten, Kinder- und Seniorenfreundlichkeit, Klima, Natur, Freizeit, Kultur, Verkehr und Sicherheit 81 75 Quelle: Eigene Darstellung 7
Vor- und Nachteile Benchmarking Vorteile Nachteile Kap. 3: Benchmarking Regionalwissenschaftliche Fragestellungen werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich Diskussionsprozess um regionale Entwicklungsstrategien wird in Gang gesetzt Regionale Akteure müssen ihr Vorgehen tranparent und nachvollziehbar machen Positive Veränderungsprozesse werden auch außerhalb der Region wahrgenommen Auseinandersetzung mit Konkurrenz Komplexität regionaler Entwicklungszusammenhänge werden vernachlässigt Diskussion dreht sich nur um den Platz im Gesamtranking ( Schönheitskonkurrenz ) Langfristig angelegte Entwicklungs-strategien werden plötzlich wieder in Frage gestellt Räumliche Klischees verfestigen sich ( Rekursive Selbstbestätigung ) Städte (v. a. die Verlierer ) lehnen räumliche Vergleiche ( Benchmarking ) grundsätzlich ab Vergleich komplexer Systeme stellt sich problematisch dar Quelle: Eigene Darstellung nach: Matthias Schönert (2003): Städteranking und Imagebildung, in: BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung : Monatsbericht Februar 2003, Bremen. 8
Qualifizierung des Images Kap. 3: Benchmarking Unterstützung der Imagebildung durch Teilnahme an Wettbewerben und Bewerbung um große Veranstaltungen und Events (Wettbewerb der Kommunen untereinander) Ganzheitliche Qualifizierungsbeiträge unterstützen die kommunale Profilbildung Wettbewerbe Events Entwicklungskonzepte Kulturhauptstadt Olympia Technopole Montpellier Stadt der Wissenschaft Weltmeisterschaften Dortmund-Project T-City-Wettbewerb Europameisterschaften Wolfsburg AG Stadt 2030 Deutsche und regionale Meisterschaften StadtTechnopole Kaiserslautern 9
Projektbeispiele Technopole Montpellier Kap. 4: Projektbeispiele Technopole - Ansatz allgemein: räumliche Bezugsebene mit Technologieorientierung Frankreich: Konzeption zur Ausrichtung einer gesamten Stadt/ Region zur Entwicklung der Hightech-Branchen Stadtentwicklung mit sämtlichen Planungsaspekten unter Berücksichtigung des Leitbildes Beispiel Montpellier gegenseitige Bezugnahme Wirtschaftsförderung u. Stadtentwicklung ganzheitliche Strategie Wirtschaftsförderung u. technologieorientierte Entwicklung getrennt zielgerichtete Aufgabenerfüllung durch politische Unterstützung Quelle: Steinebach, Gerhard et al (2004): Stadtentwicklungskonzeption StadtTechnopole_Kaiserslautern Entwicklung der Stadt zum Technologiestandort, Kaiserslautern. 10
Projektbeispiele Dortmund Project (dopro) Kap. 4: Projektbeispiele Ziele und Ausrichtung Etablierung neuer Führungsindustrien (bspw. Bereich IT) Bildung eines international führenden Wirtschaftsstandortes Schaffung von rund 70.000 neuen Arbeitsplätzen (davon 60.000 in neuen Branchen) Grundlagen und Ressourcen Wirtschaftsgutachten als konzeptionelle Grundlage Projekt als Teil der städtischen Verwaltung Jahrebudget von 5 Mio. Euro aus kommunalem Haushalt Quelle: Steinebach, Gerhard et al (2004): Stadtentwicklungskonzeption StadtTechnopole_Kaiserslautern Entwicklung der Stadt zum Technologiestandort, Kaiserslautern. 11
Projektbeispiele Wolfsburg-AG Kap. 4: Projektbeispiele Ziele und Ausrichtung Bündelung wirtschaftlicher, arbeitsmarktpolitischer und gesellschaftlicher Ziele Halbierung der Arbeitslosigkeit Strategie zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung 4 Geschäftsbereiche: InnovationsCampus, LieferantenAnsiedlung, PersonalServiceAgentur und ErlebnisWelt Grundlagen, Ressourcen und bisherige Erfolge Gesellschafter : Stadt Wolfsburg und Volkswagen AG laufende Einnahmen aus Personaldienstleistungsgeschäft Gründungskapital: 10 Mio. Euro deutliche Senkung Arbeitslosenquote Unternehmensgründungen Quelle: Steinebach, Gerhard et al (2004): Stadtentwicklungskonzeption StadtTechnopole_Kaiserslautern Entwicklung der Stadt zum Technologiestandort, Kaiserslautern. 12
Übertragbarkeit auf Ludwigshafen Kap. 4: Projektbeispiele Vergleich zu Wolfsburg ( Wolfsburg-AG ): Volkswagen Wolfsburg vergleichbare Wirtschaftsstruktur ähnliche Stadtgröße Prägung durch Großkonzern (VW BASF) Mögliche Handlungsfelder: Qualifizierungsmaßnahmen Bündelung wirtschaftlicher, arbeitsmarktpolitischer und gesellschaftlicher Ziele nachhaltige Wirtschaftsstrategie Imagebildung BASF Ludwigshafen Quelle: www.reflektion.info (oben), www.rheinneckarweb.de (unten), Zugriff am 06.05.2010 13
Theoretische Einordnung Kap. 5: Einordnung Global Cities Weltstadthypothese Metropolregion Quelle: www.m-r-n.de 14
Einordnung Ludwigshafen Kap. 5: Einordnung Globale Einordnung BASF als global player, dadurch sektorale globale wirtschaftliche Bedeutung Lage in international bedeutender Metropolregion Rhein-Neckar Nationale Einordnung zählt zu den 50 größten Städten Deutschlands national bedeutende Wirtschaftsleistung (BIP je EW 61.344, Ø Bund 28.534 ) überdurchschnittliche Überschuldung der EW und Straftaten Regionale Einordnung hohe wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung für Land und Region hohe gemeindliche Steuerkraft soziale Brennpunkte und Überschuldung als belastender Faktor für Region Quelle: INSM Regionalranking 2009 Stärken-Schwächen-Profil Ludwigshafen 15
Stadtimage Ludwigshafen Kap. 6: Handlungsansätze Ziele formulieren Stadtimage erzeugen Stadtimage verbreiten Beispiel Imageverbreitung: Herzblutkampagne des FCK 16
STADTUMBAU INNENSTADT LUDWIGSHAFEN Informationsreihe 2010 Infozentrum Stadtumbau Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben! Prof. Dr.-Ing. Gerhard Steinebach Lehrstuhl Stadtplanung TU Kaiserslautern 17