Hinweise zum Umgang mit dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen

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Transkript:

Hinweise zum Umgang mit dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen Der Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen (RLP-L) zielt auf einen kompetenzorientierten Unterricht. Daher liegt der Fokus zunächst auf Überlegungen zur Kompetenzorientierung, dann wird das Kompetenzstrukturmodell für Katholische Religionslehre in seiner Kurzform aus dem LehrplanPLUS dargestellt. Mit Hilfe eines Fließdiagramms soll anschließend verdeutlicht werden, wie sich die einzelnen Teile des RLP-L aufeinander beziehen. Die Übersicht Ausgangspunkt zu einer Lernplanung zeigt die Zuordnung der verschiedenen Teile des Lehrplans als Grundlage für die Lernplanung. Erarbeitet vom AK Handreichungen am RPZ (Dezember 2014): Ute Donhauser (Erzdiözese Bamberg), Chiara Thoma (Diözese Eichstätt), Johannes Ramsauer (Erzdiözese München-Freising), Monika Löser (RPZ Bayern)

1.1 Warum ein kompetenzorientierter Lehrplan? Die Welt wird komplexer, es gibt immer mehr Aufgaben, für die es keine vorgefertigten Lösungswege gibt. Daher genügt es nicht, Wissen anzuhäufen, um das Leben zu bestehen. SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden ansatzweise damit vertraut gemacht, zunehmend eigenverantwortlich mit Neuem und Unvorhersehbarem umzugehen und Herausforderungen im Vertrauen auf ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu bewältigen. In diesem Zusammenhang stellen sie sich zusammen mit anderen oder eigenständig den Aufgaben und suchen nach Lösungen. Auch im weltanschaulichen Bereich wird die Welt immer komplexer und unübersichtlicher. Kinder und Jugendliche sehen sich einer Fülle von Sinnangeboten gegenüber. Im Religionsunterricht entfalten SuS die Fähigkeiten und Bereitschaft, sich damit auseinander zu setzen und in religiösen Lernprozessen Antworten zu suchen und Orientierung für ihr Leben zu finden. Der neue Rahmenlehrplan will diesen neuen Anforderungen gerecht werden: Dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Lernen besonders dann gut gelingt, wenn Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Lernprozess gestalten und die Lernergebnisse selbst hervorbringen. Vor diesem Hintergrund erwerben Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, die ein lebenslanges Lernen ermöglichen. Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen Teil 1 S. 10

1.2 Was ist neu? Überlegungen zu einem kompetenzorientierten Religionsunterricht nach dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen (RLP-L) Katholische Religionslehre erscheint nicht mehr getrennt von den anderen Fächern, sondern ist jetzt als Fach wie jedes andere in den Rahmenlehrplan aufgenommen. Damit wird unterstrichen, dass das Fach ein integraler und substantieller Bestandteil des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrags ist und einen unverzichtbaren Beitrag zu den fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsaufgaben leistet, wie sie im LehrplanPLUS Grundschule und im Lehrplan für die Mittelschule niedergeschrieben sind. Im Rahmenlehrplan wird auf eine konkrete Zuordnung der Fachkompetenzen auf die einzelnen Jahrgangsstufen verzichtet. Es erfolgt lediglich eine Formulierung für die 1.- 4. Jahrgangsstufe und 5.-9. Jahrgangsstufe. Die Lehrkraft muss die für die SuS anzustrebende Kompetenz auswählen. Dazu ist es notwendig die Lernausgangslage sowie den individuellen Förderbedarf der SuS zu ermitteln. Vergleich zentraler Elemente des RU Inhalte Lebensweltbezug Lernausgangslage Schülerorientierung Kognitive Aktivierung bisher Ein vorgegebener Inhalt aus dem Lehrplan sollte den SuS vermittelt werden. Der Bezug zur Lebenswelt der SuS war von zentraler Bedeutung. Hinweise auf die individuelle Lernausgangslage gewannen die Lehrkräfte aus eigenen Beobachtungen, aus Gesprächen mit Kollegen, aus der Schülerakte. Die Lehrkräfte der Förderzentren orientierten sich in der Praxis schon immer an den Bedürfnissen der SuS. gelenkte Schüleraktivitäten standen im Vordergrund kompetenzorientierter Unterricht nach dem RLP-L Für die SuS werden Anlässe geschaffen, die es ihnen ermöglichen, eine beschriebene Kompetenz zu erreichen. Das bedeutet nicht, dass der Inhalt beliebig ist. Kompetenzen werden an Inhalten erworben. Um die SuS zu befähigen in ihrer Lebenswelt kompetent zu handeln werden Lernanlässe aus der Lebenswelt der SuS entwickelt. Die Feststellung der Lernausgangslage ist Grundlage für eine an den Bedürfnissen der SuS orientierte Unterrichtsplanung. Zusätzlich zu Beobachtungen, Gesprächen und Schülerakte bietet der RLP-L die Diagnostischen Leitfragen (DLF) (Teil 2, S. 77-100). Sie sind im Hinblick auf den eigenen Unterricht zu ergänzen. Der Unterricht wird von den Aneignungsprozessen der SuS her geplant und durchgeführt. Die Lehrkraft schafft fragehaltige Anforderungssituationen und Aufgaben. Die SuS werden dazu angeregt ein Thema möglichst selbständig zu erkunden, zu ordnen, zu hinterfragen und Lösungswege zu suchen. Dabei ist darauf zu achten, dass für die SuS das Ziel der Stunde transparent ist.

Übung Differenzierende Maßnahmen Metakognition (= Evaluation Selbstreflexion) Überwiegend im Zusammenhang mit Ritualen und Sachthemen fanden Übungen statt Differenzierende Aufgaben waren Bestandteile des Unterrichts Evaluation erfolgte im Hinblick auf das Erreichen von Lernzielen Die erworbenen Methoden- und Fachkompetenzen werden in immer neuen Anwendungssituationen geübt. Wenn SuS unterschiedliche Kompetenzen erwerben, sind differenzierende Aufgaben unabdingbar. LehrerInnen und zunehmend die SuS reflektieren den Kompetenzzuwachs im Lernprozess. Die SuS werden dadurch befähigt, ihr Lernen immer besser zu steuern. Zum Kompetenzorientierten Unterricht siehe auch: RPZ Impulse Extra 2014 Grundsätze der Kompetenzorientierung im Religionsunterricht Eine religionspädagogische Einleitung in das kompetenz-orientierte Lehren und Lernen http://www.rpz-bayern.de/dld/grundsaetze_der_kompetenzorientierung_im_ru.pdf Werner Bauch, Christoph Maitzen, Michael Katzenbach, Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht Lehr- und Lernprozesse gestalten, Hessisches Kultusministerium, Amt für Lehrerbildung http://www.studienseminareschwege.de/webserversts/filebase/referendariat_web/files/2011%20broschuere_prozessmodell_2011.pdf Bestelladresse: Amt für Lehrerbildung - PR und Publikationen - Rothwestener Str. 2-14 34233 Fuldatal Tel.: 0561 8101-101 Fax: 0561 8101-180 Mail: publikationen@afl.hessen.de

1.3 Kompetenzstrukturmodell für Katholische Religionslehre aus dem LehrplanPLUS Grundschule mit Operatoren 1.3.1 Kompetenzstrukturmodell Das Kompetenzstrukturmodell für das Fach Katholische Religionslehre ist schulartübergreifend angelegt. Es zeigt in seiner Mitte die Gegenstandsbereiche (im Rahmenlehrplan L Bereiche der Fachkompetenzen ) als inhaltliche Themenfelder. In Verbindung mit den prozessbezogenen Kompetenzen im äußeren Kreis können religiöse Kompetenzen erworben werden. Die prozessbezogenen Kompetenzen stehen ihrerseits nicht unverbunden nebeneinander, sondern sie beziehen sich wechselseitig aufeinander, beanspruchen oder steuern einander. Im RLP-L sind sie als operationalisierte Verben in den Formulierungen der Fachkompetenzen, der Entwicklungsbereiche und der Methodenkompetenzen enthalten. Das Kompetenzstrukturmodell für Katholische Religionslehre wurde entwickelt, nachdem der RLP-L bereits fertig war. Es wurde zum ersten Mal im LehrplanPLUS Grundschule* veröffentlicht. 1.3.2 Prozessbezogene Kompetenzen Folgende prozessbezogene Kompetenzen dienen dem Erwerb persönlicher religiöser Orientierungsfähigkeit und Sinnfindung: Wahrnehmen Die Sinne eröffnen die Welt. Im Aufmerksam werden und im Sich öffnen nehmen die Schülerinnen und Schüler auf, was geschieht auch das, was sich hörbar machen will, was sie anspricht und sie berührt. In der Fähigkeit zum Wahrnehmen liegt damit ein grundlegender Ausgangs- und Zielpunkt religiöser Bildung und Erziehung.

Verstehen Im Verstehen gewinnt das Wahrgenommene für den Einzelnen Sinn und Bedeutung. Dadurch entsteht lebendiges Wissen. Verstehen umschließt das Unterscheiden von faktischen Informationen und Bild- oder symbolhaften Sprach- und Ausdrucksformen. Religiöse Sprach- und Gestaltungsfähigkeit zeigt sich darin, dass und wie in wichtigen Lebensfragen sinnvolle Zusammenhänge entdeckt und aufgebaut werden. Urteilen Im Urteilen verlangt das Verstandene nach einer wertenden Auseinandersetzung. Durch den Zugriff auf Neues wird der eigene Horizont bestätigt, erweitert, geklärt oder infrage gestellt. Eine eigene Sicht der Dinge erwerben Schülerinnen und Schüler, wenn sie lernen, abzuwägen und kritisch zu reflektieren. Im Urteilenkönnen gründet die Freiheit zu religiöser Entscheidung. Gestalten Gestalten ist ein schöpferischer Prozess, der in besonderem Maße mit biografischen Prägungen verbunden ist. Schülerinnen und Schüler drücken ihr Eigenes, das Gefühlte und Gedachte, das Erlebte und Verstandene aus und teilen es mit. Darin formen und klären sie zugleich ihre Beziehungen zu vorgegebenen kulturellen und religiösen Inhalten und entwickeln ihre religiöse Ausdrucksfähigkeit weiter. Kommunizieren Kommunizieren befähigt die Schülerinnen und Schüler zum Dialog mit anderen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung. Darin bewähren, korrigieren oder erweitern sich eigene Vorstellungen. In dieser Weise geprüft, entwickelt und festigt sich die Fähigkeit zum differenzierten Sichverständigen im Hinblick auf einen eigenen religiösen Standpunkt. Teilhaben Auf der Grundlage reflektierter Überzeugungen ermöglichen die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten Teilhabe im Sinne eines verantwortlichen Handelns für sich und für andere. Sie befähigt die Schülerinnen und Schüler dazu, in altersgemäßer Weise das soziale Miteinander in seinen Strukturen zu bedenken und mitzugestalten. Menschen mit religiös entfalteter Kompetenz sind bereit und in der Lage, sich in das gesellschaftliche, soziale und kirchliche Leben einzubringen. *siehe: http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/katholische-religionslehre

Prozessbezogene Kompetenzen Operatoren ( RPZ) Die Operatoren beschreiben, welche Handlungen zum Aufbau der einzelnen prozessbezogenen Kompetenzen führen. Sie helfen bei der Formulierung von Kompetenzen und bei der Konstruktion von Aufgaben. Stand 22.06.2015 Wahrnehmen Verstehen Urteilen Gestalten Kommunizieren Teilhaben - aufdecken - abwägen - sich entscheiden - ausdrücken - argumentieren - abstimmen - aufmerksam werden - beobachten - betrachten - erfahren - erleben - fühlen - hören - riechen - schmecken - sehen - spüren - staunen - tasten - auslegen - benennen - deuten - einsehen - erfinden - entdecken - entwerfen - entwickeln - erkennen - erklären - erschließen - feststellen - imaginieren - kennen - klären - meditieren - ordnen - reflektieren - strukturieren - überlegen - übertragen - unterscheiden - untersuchen - vergleichen - wissen - zentrieren - eine Haltung einnehmen - sich positionieren - Stellung nehmen - sich kritisch in Beziehung setzen - Haltungen entwickeln - bereit sein - Lösungen erarbeiten - behaupten - bewerten - ausprobieren - bebildern - darstellen - feiern - formulieren - kreieren - malen - planen - ritualisieren - schmücken - singen - spielen - stillwerden - symbolisieren - tanzen - üben - umsetzen - verändern - versinnbildlichen - wirken lassen - aufeinander eingehen - aufzeigen - ausreden lassen - befragen - begegnen - differenzieren - diskutieren - einfühlen - einen Standpunkt entwickeln - erläutern - erörtern - erzählen - fragen - Konflikte lösen - kritisieren - Meinung vertreten - mitfühlen - mitteilen - prüfen - schweigen - sich äußern - sich austauschen - Stellung nehmen - weitergeben - zeigen - Abstimmungsprozesse organisieren - Anteil nehmen - durchsetzen - einwirken - engagieren - Entscheidungen aushandeln - Entscheidungen reflektieren - mit anderen Augen sehen - mittragen - mitwirken - Perspektiven einnehmen - respektieren - sich abgrenzen - Teilnahme eröffnen - verantworten - Verantwortung übernehmen - zuhören

1.4 Vom Lehrplan zur Unterrichtseinheit: Fließdiagramm mit Beschreibung Strukturhilfe, die deutlich macht, wie die einzelnen Teile des Rahmenlehrplans für den Förderschwerpunkt Lernen vernetzt sind Thematik Lebensweltbezug Lernausgangslage Methodenkompetenzen Fachkompetenzen Inhalt aus LpPLUS GS LpPLUS MS Diagnostische Leitfragen (DLF) zu den Fachkompetenzen Sequenzplanung evtl. DLF zu Entwicklungsbereichen Entwurf einer Unterrichtseinheit Metakognition AK Handreichungen RLP-L RPZ Bayern

Beschreibung: Am Anfang steht die Frage: Wie gehe ich bei der Planung eines kompetenzorientierten RU nach dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen (RLP-L) vor? Ausgehend von einer Thematik und der Lebenswelt der SuS erhebt die Lehrkraft die Lernausgangslage der SuS. Dazu dienen neben einer ganzheitlichen Einschätzung der SuS (Beobachtungen, Gespräche mit KollegInnen, Einsicht in Förderpläne und Schülerakten) gezielte Methoden der Lernstandserhebung ( Kap. 2.3). Als neues Element bietet der LP hierzu auch sogenannte diagnostische Leitfragen (siehe RLP-L Teil 2, S. 77-100), um den Lernprozess der einzelnen SuS gezielt zu ergründen und zu beschreiben. Anhand der Leitfrage: Kann die Schülerin bzw. der Schüler...? ermittelt die Lehrkraft bestehende Kompetenzen und Vorerfahrungen zur beabsichtigten Thematik und wird auf mögliche Stolpersteine für den geplanten Lernprozess aufmerksam. Auf der Grundlage dieser Lernstandserhebung wählt die Lehrkraft geeignete Fach- und Methodenkompetenzen RLP-L Teil 1 S. 45-57 für ihre Unterrichtsplanung aus. Die Fachkompetenzen werden mit Inhalten aus den jeweils gültigen Grund- und Mittelschullehrplänen gefüllt. Nun erfolgt die Sequenzplanung auf der Basis der für die konkrete Lerngruppe ausgewählten Fach- und Methodenkompetenzen. Auch hierbei geben die diagnostischen Leitfragen wertvolle Hinweise. Um eine Überfrachtung zu vermeiden, sollte bei der Planung der Sequenz auf eine sinnvolle Auswahl der zu fördernden Kompetenzen geachtet werden. Bei der Planung der konkreten Unterrichtseinheit können wiederum die diagnostischen Leitfragen unterstützend hinzugezogen werden. Darüber hinaus formuliert der Lehrplan entlang dieser diagnostischen Leitfragen entwicklungsorientierte Fördermaßnahmen. Diese geben Hilfestellung und Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Förderangebote in der konkreten Unterrichtseinheit. Am Ende einer Sequenz ist in einer Metakognition (Evaluation und Reflexion) die Kompetenzerweiterung der einzelnen SuS zu ermitteln. Dies kann im Rückgriff auf Methoden erfolgen, wie sie bereits zur Ermittlung der Lernausgangslage angewandt wurden. Wichtiger Bestandteil dieser Evaluation ist die Selbstreflexion der SuS. Ergebnisse der Evaluation gehen immer wieder von neuem in die Unterrichtsplanung ein.

1.5 Wie sind die verschiedenen Teile des Lehrplans miteinander vernetzt? Übersicht zum Bereich Biblische Botschaft für eine 4. Jahrgangsstufe* Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen (RLP-L) Impulse und Ideen für eine innovative Lern- und Förderplanung Lernplanung Katholische Religionslehre: Biblische Botschaft Jahrgangsstufe 4 Ausgehend von der zu erwerbenden Fachkompetenz aus dem Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen ordnet die Lehrkraft den Lerninhalt aus dem LehrplanPLUS der Grundschule zu. Die Diagnostischen Leitfragen und mögliche Entwicklungsorientierte Fördermaßnahmen aus Teil 2 des RLP-L geben der Lehrkraft Anknüpfungspunkte zur individuellen Förderung, die letzte Spalte gibt Hinweise auf die jeweils geeigneten Methodenkompetenzen, die im Zusammenhang mit der ausgewählten Fachkompetenz angebahnt werden können. Lehrplanbezug: Fachkompetenzen im Bereich Biblische Botschaft RPL-L Teil 1 S. 51 Diagnostische Leitfragen und entwicklungsorientierte Fördermaßnahmen RLP-L Teil 2 S. 87 Methodenkompetenzen RLP-L Teil 1 S. 45 *veränderte Version des Beitrags Ausgangspunkt zu einer Lernplanung Katholischen Religionslehre nach dem Begleitheft des ISB zum Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen

Lernplanung Katholische Religionslehre: Biblische Botschaft Jahrgangsstufe 4 LehrplanPLUS der Grundschule Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen 3/4 Lernbereich 5 Die Heilige Schrift Buch des Lebens und des Glaubens Inhalte Fachkompetenzen Biblische Botschaft Jahrgangsstufen1-4 Diagnostische Leitfragen Mögliche Entwicklungsorientierte Fördermaßnahmen Mögliche Anknüpfungspunkte zu den Entwicklungsbereichen Methodenkompetenzen Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden Altes und Neues Testament und ordnen ausgewählte Texte entsprechend zu Die Bibel als Buch aus vielen Büchern (AT: z. B. Tora/Pentateuch, Prophetenbücher, Psalmen; NT: die Evangelien, Apostelgeschichte, Briefe) Die Bedeutung der Bibel erlebnisorientiert erfahren und ihren Grundaufbau beschreiben die Einteilung der Bibel in AT und NT darlegen Kann die Schülerin/der Schüler den Aufbau der Bibel in AT und NT darlegen? Strukturierungshilfen anbieten zur Erarbeitung des Aufbaus z. B. Plakat, Tafelbild, Bodenbild veranschaulichen z. B. durch die Arbeit mit einer Bibelbibliothek, durch Vergleich der Seitenzahlen von AT und NT handlungsorientiert erschließen durch Erstellen einer eigenen Bibel mit Zuordnung von bekannten Geschichten zum AT und NT Motorik/Wahrnehmung: sich auf eine strukturierte Darstellung konzentrieren Denken/Lernstrategien: einer strukturierten Darstellung den Aufbau der Bibel entnehmen; biblische Symbole verstehen Kommunikation/Sprache: sich über Beobachtungen des Aufbaus der Bibel austauschen, die Meinungen der Mitschülerinnen und Mitschüler in die eigenen Überlegungen einbeziehen Denken/Lernstrategien: einer Bibelbibliothek entnehmen, dass die Bibel aus vielen Büchern verschiedener Autoren aufgebaut ist; durch Arbeit mit einer Bibel die verschiedenen biblischen Bücher identifizieren; den Wortschatz in Bezug auf die Bibel erweitern Motorik/Wahrnehmung: eine eigene Bibel, bestehend aus AT und NT, erstellen Denken/Lernstrategien: eine wichtige Geschichte aus dem AT/NT selbständig auswählen Kommunikation/Sprache: eine Geschichte aus AT oder NT den Mitschülerinnen und Mitschülern vorstellen; begründen, warum diese Geschichte ausgewählt wurde; dem Vortrag der Mitschülerinnen und Mitschüler folgen Emotionen/Soziales Handeln: Emotionen in Bezug auf die ausgewählte Geschichte erkennen und äußern mit Bildern und Symbolen umgehen: auf kreative Weise wesentliche Aussagen entdecken sich einfühlen: den anderen in seiner spezifischen Situation wahrnehmen mit Bildern und Symbolen umgehen: aufmerksam wahrnehmen und beschreiben religiös sprechen: religiöse Sprache in Grundzügen verstehen und anwenden mit Bildern und Symbolen umgehen: mit dem eigenen Leben in Verbindung bringen, sich einfühlen: eigene Bewertungen begründen