DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Spitzenverband

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Transkript:

5 DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Spitzenverband ARBEIT UND GESUNDHEIT BASICS Gefahrstoffe

INHALTSVERZEICHNIS Giftig ätzend explosiv 3 Was sind Gefahrstoffe? 4 Die Kennzeichnung 12 Betriebsanweisung und Unterweisung 16 Schutzmaßnahmen 19 Grenzwerte 31 Arbeitsmedizinische Vorsorge 33 Transport und Lagerung 35 Erste Hilfe 38 Entsorgung 40 Checkliste 42 Giftnotrufzentralen 44 Medien 45 Impressum 46 Sicherheitshinweise: Dieses Produkt ist lizensiert für: Diese Daten sind ebenfalls als digitales Wasserzeichen verschlüsselt in dieser Kopie gespeichert. Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Universum Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 2

Giftig ätzend explosiv Jeder hat sie irgendwo schon einmal gesehen, die orangefarbenen Quadrate oder die rot umrandeten Rauten mit den schwarzen Totenköpfen, explodierenden Bomben oder dem nach Luft schnappenden Fisch unter einem abgestorbenen Baum. Wir finden sie zu Hause auf Sanitärreinigern, Benzinkanistern oder Klebstoffdosen, am Arbeitsplatz auf Fässern, Zementsäcken, Lösemittelflaschen oder an Abfüllstellen für Chemikalien. Diese Symbole signalisieren: In dem Behälter befindet sich ein gefährlicher Stoff. Er ist giftig oder ätzend oder kann Brände und Explosionen auslösen. Aber nicht nur künstlich hergestellte chemische Substanzen können gefährlich sein, sondern auch in der Natur vorkommende oder bei natürlichen Prozessen entstehende Stoffe. Das stärkste bekannte Gift überhaupt, das Botulinustoxin, ist ein Naturstoff, der durch Bakterien in verdorbenen Lebensmitteln erzeugt wird. An den Spätfolgen des Umgangs mit Asbest, einem mineralischen Naturstoff, sterben immer noch jährlich allein in Deutschland mehr als 1.000 Menschen. Um zu vermeiden, dass wir durch gefährliche Stoffe zu Schaden kommen, müssen wir vorsichtig mit ihnen umgehen und die richtigen Schutzmaßnahmen treffen. 3

WAS SIND GEFAHRSTOFFE? Was sind Gefahrstoffe? Es ist ein Irrglaube, man könnte Gefahrstoffe nach dem äußeren Erscheinungsbild, zum Beispiel nach dem Geruch, beurteilen. Auch die tägliche Erfahrung, dass sich etwa Benzindämpfe an der Luft entzünden können, reicht zur Beurteilung der gefährlichen Eigenschaften von chemischen Stoffen oder Produkten nicht aus. Es gibt Gefahrstoffe, die geruchlos sind oder sogar einen angenehmen Geruch verbreiten und deswegen zu sorglosem Umgang verleiten können. Schädliche Wirkungen, zum Beispiel auf das Nervensystem, machen sich häufig erst nach längerer Einwirkung bemerkbar. Viele Löse- oder Reinigungsmittel sind für die tägliche Arbeit sehr nützlich oder sogar unverzichtbar. Sie scheinen bei hartnäckigen Verschmutzungen auch die Hände gut zu reinigen, allerdings können sie durch die Haut in den Körper eindringen und Vergiftungen auslösen. Wenn man von Gefahrstoffen spricht, dann meint man natürlich vorkommende (z. B. Ozon) oder künstlich erzeugte (z. B. Schwefelsäure) Stoffe oder chemische Verbindungen mit gefährlichen Eigenschaften. In der Praxis werden selten reine Stoffe verwendet, sondern meistens Gemische, Gemenge oder Lösungen. Diese sind gefährlich, wenn einzelne oder auch alle ihrer Bestandteile gefährliche Eigenschaften haben. 4

Nasenraum Speiseröhre Luftröhre Einatmen Gase, Dämpfe, Stäube, Aerosole Verschlucken Flüssigkeiten und Stäube Hautresorption Flüssigkeiten und Stäube Aufnahmewege von Gefahrstoffen Gefahrstoffe treten in verschiedenen äußeren Erscheinungsformen auf, nämlich als Gase, Dämpfe, Schwebstoffe (Nebel, Rauche oder Stäube) Flüssigkeiten, Pasten Feststoffe wie Pulver oder Granulate. Sie können durch Einatmen und Verschlucken und über die Haut in den Körper gelangen und so Krankheiten auslösen. Besonders die Aufnahme über die Haut ist ein immer noch häufig unterschätzter Aufnahmeweg. 5

WAS SIND GEFAHRSTOFFE? Die Gefährlichkeitsmerkmale Zur Beschreibung der gefährlichen Eigenschaften von Gefahrstoffen definiert das Chemikaliengesetz 15 verschiedene so genannte Gefährlichkeitsmerkmale, die in drei Kategorien unterteilt sind. Danach lassen sich Gefahrstoffe einteilen in Stoffe, die den Körper durch physikalische Ereignisse, zum Beispiel Brände und Explosionen, schädigen oder durch ihre chemischen Eigenschaften Gesundheitsschäden hervorrufen. Darüber hinaus gibt es Stoffe, die nicht unmittelbar gesundheitsschädigend sind, aber langfristig die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier schädigen oder gar zerstören können. Für solche Stoffe steht das Gefährlichkeitsmerkmal umweltgefährlich. Am 20. Januar 2009 ist in Europa eine neue EG-Verordnung die GHS-Verordnung in Kraft getreten, die bis 2015 die bisherigen Kennzeichnungsregeln ablösen wird. Diese Verordnung kennt 16 Gefährlichkeitsmerkmale für physikalische Gefahren, 10 Gefährlichkeitsmerkmale für toxische Gefahren sowie zwei Gefährlichkeitsmerkmale für Umweltgefahren. Die Gefährlichkeitsmerkmale werden zukünftig Gefahrenklassen heißen und in der Regel in mehrere Unterklassen oder Gefahrenkategorien unterteilt. 6

Den meisten Gefährlichkeitsmerkmalen sind Gefahrensymbole (Piktogramme) zugeordnet, die in schwarzer Farbe auf weißem Untergrund in einer auf der Spitze stehenden Raute mit rotem Rand dargestellt sind. Diese Piktogramme lösen die bisherigen orangefarbenen Rechtecke ab. Die Darstellung bei einigen der neuen Piktogramme hat große Ähnlichkeit mit den bisherigen Symbolen, es gibt aber auch einige neue Darstellungen (siehe Tabelle). Das Bundesarbeitsministerium beabsichtigt, die einschlägigen deutschen Rechtsvorschriften Chemikaliengesetz und Gefahrstoffverordnung erst gegen Ende der Übergangsfristen (1. Oktober 2015) an die neuen Regelungen anzupassen. Da die neuen Vorschriften aber ab sofort auf freiwilliger Basis angewendet werden können, werden Ihnen während dieser Übergangszeit Kennzeichnungen sowohl nach altem als auch nach neuem Muster an ihrem Arbeitsplatz begegnen. Die Tabelle auf den folgenden Seiten enthält eine Übersicht über die neuen Gefahrenpiktogramme, denen die entsprechenden Gefahrenklassen sowie die bisherigen Gefahrensymbole zugeordnet sind. Für eine Reihe von gefährlichen Eigenschaften sind auch Stoffbeispiele mit Angaben über das Vorkommen oder die Verwendung dieser Stoffe genannt. 7

WAS SIND GEFAHRSTOFFE? Viele der Stoffbeispiele haben mehrere gefährliche Eigenschaften. Benzol ist zum Beispiel leicht entzündbar, krebserzeugend und erbgutverändernd, schädigt die Lungen und andere Organe und reizt Haut und Augen. Die Kriterien für die Anwendung der alten Symbole und der neuen Piktogramme stimmen nicht immer überein, sodass es zwischen alter und neuer Kennzeichnung zu Unterschieden kommen kann. Die Gefahrensymbole gelten für die Gebindekennzeichnung am Arbeitsplatz. Im Transportrecht gibt es für die gefährlichen Eigenschaften wie bisher eine eigene Symbolik. 8

GHS-Piktogramm/ Gefahrenklassen/ Stoffbeispiel bisheriges Symbol Gefährlichkeitsmerkmale Vorkommen/Entstehung Bombe, verwendet für instabile explosive Stoffe und Gemische explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff selbstzersetzliche Stoffe und Gemische explosive organische Peroxide Flamme, verwendet für entzündbare Gase, Aerosole, Flüssigkeiten und, Feststoffe selbstzersetzliche Stoffe und Gemische pyrophore (selbstentzündliche) Flüssigkeiten und Feststoffe selbsterhitzungsfähige Stoffe und Gemische Stoffe und Gemische, die bei Berührung mit Wasser entzündbare Gase abgeben Organische Peroxide Flamme über einem Kreis, verwendet für oxidierend wirkende Gase, Flüssigkeiten und Feststoffe Instabile explosive Stoffe und Gemische: Dibenzoylperoxid > Katalysator bei der Styrol-Polymerisation Explosive Stoffe/Gemische: Ammoniumdichromat > Chemisches Labor Trinitrotoluol (TNT) > Sprengstoff Entzündbare Gase: Wasserstoff > Laden von Batterien > Galvanotechnik Entzündbare Flüssigkeiten: Ethanol (Alkohol) > Reinigungs- bzw. Lösemittel Pyrophore Feststoffe: Magnesiumpulver, Aluminiumpulver > Leichtmetallbearbeitung Organische Peroxide: Peressigsäure > Bleichmittel Oxidierend wirkende Gase: Chlor > PVC-Herstellung Sauerstoff > Autogenschweißen Oxidierend wirkende Flüssigkeiten: Wasserstoffperoxid > 50 % > Bleichmittel Oxidierend wirkende Feststoffe: Chromtrioxid > Galvanik 9

WAS SIND GEFAHRSTOFFE? GHS-Piktogramm/ Gefahrenklassen/ Stoffbeispiel bisheriges Symbol Gefährlichkeitsmerkmale Vorkommen/Entstehung (neues Merkmal, bisher kein Symbol) Gasflasche, verwendet für unter Druck stehende Gase verdichtete und verflüssigte Gase tiefgekühlt verflüssigte Gase gelöste Gase Unter Druck stehende Gase: Stickstoff > Schutzgas Verflüssigte Gase: Propan > Brenngas Tiefgekühlt verflüssigte Gase: Flüssiger Stickstoff > Kältemittel Gelöste Gase: Acetylen > Autogenschweißen Ätzwirkung, verwendet für auf Metalle korrosiv wirkend hautätzend schwere Augenschädigung Totenkopf mit gekreuzten Knochen, verwendet für akute Toxizität (oral, dermal, inhalativ) Auf Metalle korrosiv wirkend: Hydroxylamin > Herstellung von ε-caprolactam Hautätzend: Natronlauge > 2 % > Seifenproduktion Schwere Augenschädigung: Wasserstoffperoxid 8 50 % > Bleichmittel Akute Toxizität (oral): Diarsentrioxid > Glasherstellung Akute Toxizität (dermal): Cyanwasserstoff (Blausäure) > Zusammentreffen von Säuren und Cyaniden (Härtereien) Propargylalkohol > Korrosionsinhibitor Akute Toxizität (inhalativ): Carbonylchlorid (Phosgen) > Einwirkung von Hitze auf CKW, z. B. beim Schweißen 10