Arzneimittel aus Blut

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Transkript:

Arzneimittel aus Blut WS 06/07 Referenten: Ines Minderhoud Karima Nait Belaid Johan van Oppen Timo Osiewacz Julia Paweltschik Michael Plöger

Übersicht

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Blutdoping künstliche Erhöhung der Hämoglobinkonzentration durch Erythrozytenkonzentrate Wirkung: Hb-Konzentration erhöhte Sauerstofftransportkapazität erhöhte Leistungsfähigkeit Vorgehen: Eigenbluttherapie (in Komb. mit Höhentraining) Eigenblut + Epo

Übersicht

Thrombozyten Gewinnung der Thrombozytenkonzentrate Aus Vollblutspenden (360x10 9 Thrombozyten) Leukozytenfiltration Via Thrombozytenapherese direkt vom Spender (400x10 9 Thrombozyten) Präparate gelten als Leukozyten-depletiert

Thrombozyten Qualität Mengenmäßig und funktionell angereicherte Blutplättchen Entweder in Sonderplasma oder in additiver Lösung mit Restplasmagehalt gelagert Physiologische Funktion Zellulären Elemente des Hämostasesystems Abdecken von Endotheldefekten

Thrombozyten Indikation: Thrombozytopenie Thrombozytenfunktionsstörungen: Blutungsprophylaxe bei thrombozytärer Umsatz- und Funktionsstörungen Spezielle Indikationen

Thrombozyten TK bei Thrombozytopenien: Infektionsrisiko gering Wirkungsdauer kurz, da die Lebensdauer max. 5 Tage beträgt TK sind teuer

Übersicht

Gerinnungsfaktoren Hämophilie angeborene Koagulopathie x-chromosomal rezessiv Gerinnungsfaktor-Mangel

Gerinnungsfaktoren Arzneimittel zur Therapie der Hämophilie: Angereicherte oder gentechnisch hergestellte Gerinnungsfaktoren (Faktor VIII / Faktor IX / ggf. Faktor VIIa) Faktor VIII: Beriate P, Recombinate, ReFacto, Faktor IX: BeneFIX, Berinin HS, Octanine F, Faktor VII: NovoSeven

Übersicht

Immunglobuline Arten der Immunisierung Aktive Immunisierung Schutzimpfung Prophylaktisch Applikation: abgeschwächter oder abgetöteter Erreger Bildung von spez. Antikörpern und Gedächtniszellen durch aktive Immunantwort Langzeitschutz für 10 Jahre Passive Immunisierung Heilimpfung nach bereitserfolgter Infektion, Notfall Applikation: körperfremder Antikörper Zur Bekämpfung aktiver Infektionskrankheiten und zur Prophylaxe Kein Langzeitschutz (Schutz 3 Wochen 6 Monaten)

Immunglobuline Passive Immunisierung Humane Immunglobuline Ausgangsmaterial: menschliches Plasma Wirksame Bestandteile: spezifische Antikörper (meist IgG, auch IgM & IgA enthält Stabilisatoren Verabreichung: s.c., i.m., i.v. (Wirkung kurz nach der Applikation)

Immunglobuline Beispiele: Prophylaxe: Rhophylac und Rhesogam : Anti-D Postexpositionell: Beriglobin : spez. Anti-HA Hepatect : spez. Anti-HBs Immundefekt: Gammanorm : IgG

Übersicht

Albumin globuläres Protein Ampholyt Vorkommen: Im Blutplasma gelöst Synthese: Leber Funktionen: Kolloidosmotischer Druck Transport wasserunlöslicher Substanzen Beitrag Pufferkapazität Albumin-Struktur (Monomer)

Albumin Indikation I: Hypovolämie Ursachen: Blutverluste, Plasmaverluste Albumin dient der Volumenauffüllung und Aufrechterhaltung des KOD 4-5%ige Albuminlösungen

Albumin Indikation II: Hypalbuminämie Ursachen: verminderte Synthese, verstärkter Abbau, abnormer Verlust Folge: Ödembildung 25%ige Albuminlösungen

Albumin Bewertung Vorteile: Gute Verträglichkeit, ideales MG Nachteile: Teuer, begrenzt verfügbar Alternative: Dextrane, Gelatine, HES preiswert, unbegrenzte Verfügbarkeit, gut verträglich