Das Lernen Erwachsener... Erwachsen...... ist in der Erwachsenenbildung, wer Lernveranstaltungen nicht im Rahmen seiner Schulausbildung besucht! Üblicherweise also Personen, die an einer Weiterbildungsveranstaltung teilnehmen, oder die sich im 2. Bildungsweg befinden. Der 2. Bildungsweg kann inzwischen mit dem vollendeten 19. Lebensjahr beschritten werden. Was ist das Besondere am Lernen Erwachsener? Teilnahmeentscheidung fällt (meist) bewusst Teilnahmeentscheidung fällt (meist) freiwillig Teilnahme erfolgt aus einer bestimmten Motivation heraus TN bringen eine Frage mit, verfolgen ein Ziel! Offene Curriculas! Teilnehmer haben Eigen-Sinn (Nutzenorientiertes Lernen, Erfahrungen,... vom dort und damals ) Transfer- und Umsetzungshintergrund (Praxis läuft immer mit) was nützt mich das? (das Hier und jetzt ins Dort und dann ) Lernveranstaltungen sind nie isolierte Veranstaltungen! Teilnehmer sind selbst Experten für ihren jeweiligen Arbeitskontext ( bei mir ist das ganz anders es gibt selten Rezepte) - 1 -
Heterogenität der Zielgruppe Unterschiedliche Erfahrungen in der Teilnehmergruppe nutzbar machen! Teilnehmer lernen voneinander! Sharing Teilnahme an Lernveranstaltung verursacht Kosten (Geld, Begrenzte Zeitressourcen,...) Teilnehmer haben Lernbiographien, die teilweise bewusst sind (dadurch besprechbar & reflektierbar, aber auch verfestigter) Für Erwachsene bedeuten Lernveranstaltungen meist eine Abwechslung zum üblichen Tagesablauf Heraustreten aus Routinen bedeutet idealerweise ein Öffnen von Perspektiven Fehlerkultur in EB ist idealerweise nicht vom versagen geprägt, sondern vom Öffnen von Entwicklungschancen Rolle des Erwachsenenbildner vs. Lehrerrolle (Critical friend) Zertifikate & Berechtigungen (Zeugnisse & Noten) Neugierde (Perspektiven werden enger, Spezialistentum nimmt zu) schärfere und engere Wahrnehmung durch Fokussierung - 2 -
Nachhaltigkeit von Lernprozessen Vgl. Siebert, H. (2002): Nachhaltigkeit des Lernens und neue Lernkulturen. In: Grundlagen der Weiterbildung (13) 2. S 114 117. Konstruktivistisch inspirierte Lernkulturen ermöglichen individuell unterschiedliche Zugänge zum Thema (zb systematisch, schematisch, exemplarisch, erfahrungsorientiert), lassen die Konstruktivität und Beobachtungsabhängigkeit von Wirklichkeit erkennen, berücksichtigen die Strukturdeterminiertheit und das heißt Biografieabhängigkeit des Lernens, fördern einen Perspektivenwechsel und Perspektivverschränkungen in der Gruppe, verändern die Kontexte der Lerninhalte (Transfer), regen ein Lernen durch Differenzerfahrungen und Perturbation an, prüfen die psycho-hygienische Zumutbarkeit von Themen und Methoden, unterstützen eine kognitive Emergenz, das heißt Eigendynamik der Lerninhalte (Lerninhalte sind nicht vorhanden ), berücksichtigen die biografische Anschlussfähigkeit neuen Wissens, reflektieren die subjektive Relevanz und Viabilität, das heißt Brauchbarkeit des Gelernten, fördern und evaluieren den Aufbau von Wissensnetzen (Mind map) und kognitiven Strukturen, das heißt die Architektur des Wissens (anstatt Vermittlung von Stoff), enthalten lernanregende Umgebungen (Bücher, Bilder, Lerngegenstände, Wandzeitungen etc), regen reflexive Beobachtungen II. Ordnung an (Selbstevaluation). - 3 -
Der Stellenwert der Methode im Gesamtkontext der Lernveranstaltung Die Methodik als Lehre von den Methoden ist mehr als nur Formenlehre; sie ist zugleich die Theorie der Gesinnungen und Haltungen. F. Pöggeler - 4 -
Das beste Curriculum eines Lehrers ist seine Person. Hartmut von Hentig Lehrer Der Lehrerberuf ist ein unheimlicher Job. Die Schüler werden geprüft, geübt, beaufsichtigt und manchmal auserkoren. Um Lehrer zu werden, muß man zuerst die Fahrschule machen, dann die Stirn runzeln. Manche Schüler haben eine fürchterliche Angst, es zittern ihnen nur so die Knie. Die Lehrer wissen alles, sie sind unglaublich und unfehlbar. Manche Schüler singen die erste Stimme, manche die zweite und manche die fünfte. Die Lehrerinnen haben eine höfliche Niedertracht und radieren die Hefte aus, daß sie blitz und blank sind. Ein sauberes Heft ist eine Erfüllung für den Geist. Die Lehrer sind von den Landeshauptmännern berufen, aus den Schülern Menschen zu machen. Der Lehrer lenkt die Gedanken im Kopf herum, daß es nur so rauscht. Manche Lehrer sind Wüstlinge und Knallköpfe. Jesus hat gesagt, du sollst kein falsches Zeugnis machen. Die Schüler müssen aufspringen und guten Morgen durch die Klasse heulen. Bei den Ohren geht s hinein, bei den Ohren geht s hinaus, das ist der Lebenslauf. aus: Georg Paulmichl Verkürzte Landschaft - 5 -