Informationen der Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) Februar Juni

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Transkript:

express Informationen der Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) Februar Juni 2008 2008

Tranquillo Barnetta, als Profifussballer sind viele Sachen in Ihrem Alltag vorgegeben z. B. Mannschaftstenues. Wie schaffen Sie den Spagat zwischen diesen Vorgaben und Fairtrade? Warum engagieren Sie sich für Max Havelaar? Interview mit Tranquillo Barnetta, Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft und Botschafter von Max Havelaar Ich versuche, in den Gebieten, wo ich Möglichkeiten sehe und habe, diese auch einzubringen und umzusetzen. Die anderen Vorgaben muss ich akzeptieren. Aber dort, wo ich Einfluss nehmen kann, tue ich es auch. Das heisst, beim Einkaufen achte ich auf Produkte aus fairem Handel. Ich bin von zuhause aus so beeinflusst worden, dass mir Themen wie Nachhaltigkeit und Max Havelaar wichtig sind. Deshalb befasse ich mich in meiner Freizeit gerne damit. Es wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Meine Mutter kauft bewusst ein und legte und legt grossen Wert auf Produkte aus fairem Handel. Als die Anfrage von Max Havelaar kam, haben wir das, wie bei allen Anfragen, innerhalb der Familie angeschaut. Für mich war sofort klar, dass ich mich als Botschafter für Max Havelaar zur Verfügung stelle. Max Havelaar war mir auch ein Begriff von klein auf habe ich immer Bananen mit dem Max Havelaar-Gütesiegel gegessen. Wenn ich durch meine Tätigkeit als Botschafter einen Beitrag dazu leisten kann, dass mehr Menschen Produkte mit dem Max Havelaar-Gütesiegel kaufen, dann freut mich das sehr.

Für die Euro 2008 im eigenen Land hat es leider nicht gereicht: Aber hätten Sie Freude an einer nachhaltigen EM oder WM mit Fairtrade-Fussbällen und Fairtrade-Trikots? Die Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) hat seit dem 1. März 2008 ein neues Logo. Was halten Sie davon? Tranquillo Barnetta, Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft, mit einer Max Havelaar-zertifizierten Banane und beim neugierigen Beäugen des neuen Max Havelaar-Logos. Das würde ich sehr befürworten. Überlegen Sie sich mal, wie viele Helfer an solchen Grossanlässen mitmachen und involviert sind! Man erreicht auf einen Schlag Tausende Männer und Frauen und könnte die Botschaft des fairen Handels weiterverbreiten. Wenn man fairen Handel erlebbar macht, zum Beispiel indem die Leibchen der Helfer sowie die Fussbälle aus fairem Handel stammen, ist es einfacher zu verstehen, was der faire Handel bringt, da man emotional etwas damit verbindet. Ausserdem käme dies auch den Baumwollbauern in Afrika und Asien zugute, die die fair gehandelte Baumwolle für die Trikots produzieren würden und genau darum geht es bei Max Havelaar ja. Ich muss mich ehrlich gesagt noch ein wenig daran gewöhnen (lacht bescheiden). Aber es hat einen grossen Vorteil: Das Fairtrade-Gütesiegel sieht nun in ganz Europa gleich aus. Da ich zurzeit in Deutschland wohne, erkenne ich es auch in deutschen Supermärkten sofort. Das erleichtert mir das Einkaufen schon sehr!

EM und Olympische Spiele: Der Sommer 2008 steht ganz im Zeichen des (fairen) Sports. Rechtzeitig zur Euro 2008 in der Schweiz und Österreich sind Fussbälle mit dem Max Havelaar-Gütesiegel erhältlich. Und die Tenues der Schweizer Sportler an den Olympischen Spielen im August in China stammen ebenfalls aus fairem Handel. Pünktlich auf die Euro 2008 hin, kommen Fussbälle mit dem Max Havelaar-Gütesiegel auf den Markt. Die Fussbälle kommen im trendigen Retrodesign daher und werden zu fairen Bedingungen in Pakistan hergestellt. Die Bank Sarasin hat als einer der ersten Partner bereits rund 1000 Fussbälle mit dem Max Havelaar-Gütesiegel bestellt. Ein Engagement mit grosser Wirkung: Über 1000 Frauen und Männer in Nähereien in pakistan profitieren von verbesserten Arbeits bedingungen. Durch den Kauf von Fairtrade-Fussbällen fliesst eine Fairtrade- Prämie zu den Angestellten. Die Prämie wird unter anderem für Schulbildung und den Bau von Spitälern verwendet. Dies kommt wiederum der ganzen Region zugute. Vom 8. bis 24. August 2008 werden in der chinesischen Hauptstadt Peking die 24. Olympischen Sommerspiele ausgetragen. Max Havelaar-Partner Switcher ist offizieller Ausrüster der Schweizer Sportlerinnen und Sportler. Gleichzeitig hat Switcher auch eine spezielle Olympia-Kollektion für Normalsterbliche kreiert. Die Auswahl ist gross und beinhaltet von Shorts und Tops über Jacken und Mützen so ziemlich alles. Die Swiss Olympic Collection 2008 von Switcher finden Sie in sämtlichen Switcher-Shops in der Schweiz: www.switcher.ch. Fussbälle mit dem Max Havelaar-Gütesiegel sind erhältlich bei Helvetas, www.helvetas.ch, oder claro fair trade, www.claro.ch.

Auch dank Max Havelaar haben die Baumwollbauern in Mali wieder Grund zum Lachen. Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt. Dank dem fairen Handel können die Baumwollbauern eine neue Existenz aufbauen und in die Zukunft investieren. Ein Augenschein vor Ort. Sira Tiécoro Sidibé wischt sich mit dem Hand rücken die Schweissperlen von der Stirn. Es ist heiss, die Sonne brennt in voller Stärke vom Himmel. Dabei ist es erst 8 Uhr morgens. Sira ist schon seit zwei Stunden auf den Beinen und erntet auf seinem Baumwollfeld die reife Rohbaumwolle. Er ist nicht der Einzige. Auf den Baumwollfeldern rundherum herrscht geschäftiges Treiben. Es ist Anfang November und somit Erntezeit. Sira Tiécoro Sidibé ist 63 Jahre alt. Er arbeitete 18 Jahre lang als Baumwollbauer im konventionellen Baumwollanbau. Als 2004 in der Region die Baumwollkooperative MOBIOM (Mouvement Biologique Malien) Fairtrade-zertifiziert wurde, ist er als Mitglied aufgenommen worden. Neben seiner Arbeit als unabhängiger Bio-Baumwoll-Bauer ist Sira auch als Lagerchef innerhalb der Kooperative tätig. «Seit der Fairtrade- Zertifizierung geht es mir und meiner Familie besser. Wir fühlen uns unterstützt und getragen», erklärt Sira. «Vorher hatte ich das Gefühl, die Welt hätte uns arme Baumwollbauern in Mali vergessen.» Mit dem fairen Handel kam auch die Umstellung auf biologischen Baumwollanbau. Die Bauern haben gelernt, dass ihre Böden und ihre Gesundheit wichtige Güter sind. Heute stellen Sira und seine Kolleginnen und Kollegen eigenen Bio-Dünger her. Sira ist eines von über 4000 Mitgliedern von MOBIOM, mehr als ein Drittel davon sind Frauen. 2007 hat MOBIOM 850 Tonnen Fairtrade- und Bio-zertifizierte Baumwolle produziert, dieses Jahr dürfte es fast doppelt so viel sein. Mit der Baumwolle von MOBIOM werden in der Schweiz die Watteprodukte mit Max Havelaar-Gütesiegel bei Migros, wie zum Beispiel Wattestäbchen und -rondellen, hergestellt oder die diversen Max Havelaarzertifizierten T-Shirts bei Switcher.

Bild oben: Sira Tiécoro Sidibé Bild Mitte: Reife Baumwollknospe Bild unten: Prämienprojekt Schule Dank Max Havelaar erhalten die Mitglieder von MOBIOM einen garantierten Mindestpreis, der ein stabiles Einkommen gewährt. Zusätzlich fliesst eine Fairtrade- Prämie für Gemeinschaftsprojekte auf ein separates Prämienkonto der Kooperative. Die Mitglieder von MOBIOM entscheiden selbständig und demokratisch darüber, welche Projekte sie mit der Prämie realisieren. Seit der Fairtrade-Zertifizierung vor vier Jahren konnten in Mali 19 Prämienprojekte verwirklicht werden. Allein im letzten Jahr waren es fünf. Eine Mehrzahl der Projekte sind Lagerhütten in diversen Grössen, in denen die geerntete Baumwolle bis zur Lieferung in die Entkernungsanlage zwischengelagert werden kann. Vorher wurde die Baumwolle unter freiem Himmel ausgebreitet. Sonnenschein oder Regen beeinträchtigten die Qualität der Rohbaumwolle. Dank der Fairtrade-Prämie kann die Bio- Baumwolle heute sachgerecht zwischengelagert werden, was die Qualität deutlich verbessert. Mit einem anderen Teil der Fairtrade- Prämie wurde in Yanfolila ausserdem ein Weiterbildungszentrum gebaut. Die Schule besteht aus einem Schulzimmer mit Tischen und Bänken sowie einer Wandtafel. Dieses Frühjahr ist die erste Klasse gestartet. Viele weitere sollen folgen. Das Interesse in der Region an Schulen ist sehr gross: 81% der malischen Bevölkerung über 15 Jahren können weder lesen noch schreiben. Sira Tiécoro Sidibé ist stolz: «Dieses Zentrum ist sehr wichtig für die Region. Es bietet nicht nur Chancen für Kinder und Jugendliche, sondern auch für uns Erwachsene.» Siras Baumwollfeld ist eineinhalb Hektaren gross. Das bringt ihm eine jährliche Ernte von etwa einer Tonne. Die Baumwollernte findet nur einmal im Jahr statt, im November. Das ist jeweils die arbeitsintensivste Zeit. Deshalb widmet sich Sira nun wieder der Ernte und pflückt mit geschickten, schnellen Bewegungen die strahlend weisse Bio-Baumwolle von den Sträuchern.

Jahresbericht 2007: Max Havelaar wächst weiter Aktivitäten Bild oben: Coop-Stand an der «Agrobioarama» Bild unten: Martin Rohner, Geschäftsleiter der Max Havelaar-Stiftung Produkte mit Max Havelaar-Gütesiegel konnten 2007 kräftig zulegen. Der Umsatz mit Max Havelaar-zertifizierten Produkten in Detailhandel und Gastronomie stieg um 16% auf CHF 259,7 Mio. Das Prämienvolumen von CHF 5,5 Mio. wurde von den Produzentinnen und Produzenten in Projekte wie Ausbildung, medizinische Versorgung und Verbesserung der Infrastruktur investiert. Auch international zeigt der Fairtrade- Markt ein starkes Wachstum. Weltweit wurden 2007 EUR 2,4 Mia. mit Produkten aus dem fairen Handel umgesetzt, was einer Umsatzsteigerung von 47% entspricht. Den Jahresbericht 2007 der Max Havelaar- Stiftung (Schweiz) finden Sie hier: www.maxhavelaar.ch/de/medien-info/publikationen/ Vom 16. bis 18. Mai 2008 fand in Zürich die erste «LIFEfair» Messe für nachhaltiges Leben statt. Erstmals präsentierte sich der Verein Swiss Fairtrade, die Nachfolgeorganisation des Schweizer Forums für fairen Handel unter dem neuen Namen einem breiten Publikum. Der Verein, zu dem auch die Max Havelaar-Stiftung gehört, war mit einem eigenen Stand sowie einer Fairtrade-Lounge präsent. Immer im Frühling findet in Lausanne die Messe Agrobiorama statt. Mit grossem Erfolg präsentierte dieses Jahr Coop an seinem Stand Bio- und Fairtrade-Produkte. Der Stand war für Max Havelaar eine schöne Plattform, um sein neues Logo vorzustellen. Martin Rohner, Geschäftsleiter der Max Havelaar-Stiftung, war gleichzeitig eingeladen, vor 170 Kaderpersonen von Coop das Label Max Havelaar vorzustellen. www.swissfairtrade.ch

Neue Produkte und Partner (Auswahl*) Produkt Angebot Herkunft Verkaufsstellen Baumwolle Swiss Olympic Collection 2008: T-Shirts für Damen und Herren in den Farben Rot und Weiss aus 100% biologischer Baumwolle Mali Switcher Baumwolle T-Shirt zur Kampagne «Revolution in der Modebranche» der Erklärung von Bern. Aus 100% biologischer Baumwolle. Mehr Informationen zur Kampagne: www.evb.ch Burkina Faso Erklärung von Bern Kaffee Howeg Caffè Libretto Bio Max Havelaar im 1-kg-Pack für Gastronomie und Grossverbraucher. 100% Arabica Mischung Zentral- und Südamerika Gastronomie und Grossverbraucher Kaffee Café Max Havelaar-Bohnen neu in der 250-g-Packung erhältlich. Ideal für kleine Haushalte Zentral- und Südamerika Coop Kakao Mascao-Schokoladetafeln in neuen Geschmacksrichtungen: zum Beispiel Pfefferminzkrokant, mit 85%-Kakaoanteil oder Reis-Quinoa-Crisp Kakao: Bolivien, Peru, Dom. Rep. Zucker: Paraguay, Philippinen Claro Avocado Avocado in Bio-Qualität neu auch bei Manor erhältlich Mexiko, Südafrika Manor *Auf unserer Website finden Sie immer aktuell die neuen Produkte mit dem Max Havelaar-Gütesiegel: www.maxhavelaar.ch/de/produkte-kaufen/neue-produkte-partner/

Produzentenfinder Floristenfinder Max Havelaar online: Es tut sich was! Von welcher Kooperative stammt meine Banane? Welches Prämienprojekt unterstütze ich mit dem Kauf meiner Rose? Konsumentinnen und Konsumenten, die sich diese Fragen stellen, finden seit dem 1. März auf der Website von Max Havelaar eine Antwort. Denn Max Havelaar kennt seine Produzenten. Bananen, Ananas und Blumen sind neu mit einem Code (FLO-ID) ausgezeichnet. Gibt man diese 4-stellige Nummer im Produzentenfinder ein, gelangt man auf das Portrait des Produzenten, welcher das Produkt angebaut hat. Wo finde ich zum Muttertag einen Fairtrade- Blumenstrauss? Führt der Blumenladen bei mir um die Ecke auch Rosen aus fairem Handel? Mit dem neuen Floristenfinder (in Kürze abrufbar) auf der Website von Max Havelaar wird die Suche einfach gemacht. Analog zum bereits etablierten Gastrofinder können interessierte Kundinnen und Kunden schnell und unkompliziert nach Blumengeschäften suchen, welche in ihrem Stammsortiment Max Havelaar-zertifizierte Blumen führen. www.maxhavelaar.ch/de/produzenten/produzentenfinder/ www.maxhavelaar.ch/de/fuer-partner/floristen/

Gastronomen bekennen Farbe! Neu können Gastronomiebetriebe, die bei der Max Havelaar-Stiftung registriert sind, ihr Engagement für den fairen Handel gleich an der Eingangstür kommunizieren. Ein neuer Türkleber weist darauf hin, dass der Betrieb Produkte mit dem Max Havelaar- Gütesiegel in seinem Standardsortiment führt. Den Gästen wird das Suchen nach einem innovativen Lokal erleichtert. Der Türkleber kommt in einem erfrischenden Design daher und ist in drei Sprachen verfügbar. Bis heute zählt die Max Havelaar- Stiftung rund 120 registrierte Gastronomiepartner in der ganzen Schweiz. Die Partnerschaft mit der Stiftung beinhaltet unter anderem, dass der Gastronomiebetrieb mindestens ein Fairtrade-Produkt in seinem Standardangebot führt. Im Gegenzug profitieren die Partner vom Werbe- und Kommunikationsmaterial der Stiftung. Allein registrierten Partnern steht die Ver- wendung des Max Havelaar-Gütesiegels, welches bei den Schweizer Konsumenten grösstes Vertrauen geniesst, für Kommunikationszwecke zur Verfügung. Mit dem neuen Türsticker zeigen die Schweizer Hotellerie- und Gastronomiebetriebe ihr Engagement für die Produzenten im Süden und ihre Gäste in der Schweiz. Sie treten öffentlich als Botschafter auf, die bereit sind, das System des fairen Handels tatkräftig zu unterstützen. Gastronomen bekennen Farbe. Und sie zählen felsenfest auf ebenso engagierte Gäste. Machen Sie sich stark für fair gehandelte Produkte in der Gastronomie und Hotellerie und fragen Sie immer wieder danach! www.maxhavelaar.ch/de/fuer-partner/gastronomie/

Max Havelaar in Kürze Die Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) erteilt ein Gütesiegel für Produkte aus benachteiligten Regionen des Südens, die fair gehandelt sowie gemäss sozialen Standards und möglichst umweltschonend produziert werden. Die Einhaltung der internationalen Fairtrade-Standards wird von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle kontrolliert. Das Max Havelaar-Label gibt es für Bananen, Ananas, Mango, Avocado, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee, Schoko lade, Kakao, Honig, Zucker, Reis, Blumen und Pflanzen sowie Baumwollprodukte. Herausgeberin Max Havelaar Stiftung (Schweiz) Malzgasse 25, CH-4052 Basel express@maxhavelaar.ch www.maxhavelaar.ch Impressum Redaktion: Vesna Stimac, Regula Zellweger Konzept: TGG St.Gallen, www.tgg.ch Fotos Max Havelaar-Stiftung (Schweiz), Switcher, FairDeal Trading