Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum (UHR)

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Transkript:

Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum (UHR) Stadtinterne Schulung Theorie Seite 1

1. Begrüssung und Programm 1.1 Begrüssung Seite 2

1. Begrüssung und Programm 1.2 Programm 1. Begrüssung und Programm Christoph Bussard 15.30h 2. Einführung Hans-Peter Wyss 15.35h 3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe Urs Germann 15.45h 4. Ältere Personen im öffentlichen Raum Evelyn Hunziker 15.55h 5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum Herbert Bichsel 16.05h 6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne Reto Zurbuchen 16.15h 7. Frage- und Diskussionsrunde Alle 16.35h 8. Abschluss Hans-Peter Wyss 16.55h Seite 3

2. Einführung 2. Einführung - Hans-Peter Wyss Stadtingenieur, Leiter TAB - Urs Germann Leiter Fachstelle Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen, BSS - Evelyn Hunziker Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Alter, AVA - Herbert Bichsel Geschäftsleiter Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) - Reto Zurbuchen Leiter Projektierung + Realisierung, TAB Seite 4

2. Einführung 2.1 Auslöser der Schulungen UHR Gesetzliche Vorgaben BehiG (Behindertengleichstellungsgesetz) Verabschiedung Konzept UHR durch Gemeinderat Umsetzungspflicht in künftigen Neubauprojekten Sensibilisierungsbedarf anhand von praktischen Erfahrungen Informationsbedarf UHR auf städtischer Ebene Seite 5

2. Einführung 2.2 Geltungsbereich BehiG Einschränkungen: UNESCO Perimeter (situative Beurteilung) Lauben Altstadt (privater Grund mit öffentlicher Nutzung) Seite 6

2. Einführung 2.3 Projekt UHR UHR = Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum Auftrag Gemeinderat 2013: Entwicklung eines Umsetzungskonzepts Einzelne Massnahmen in Bern bereits davor umgesetzt Hauptproblem vor Umsetzungskonzept UHR: Fehlende Standards Entwicklung Umsetzungskonzept UHR während der letzten Jahre in Zusammenarbeit mit Behindertenorganisationen, Fachstellen Stadt und Seniorenrat Berücksichtigung künftig in jedem Neubauprojekt Seite 7

2. Einführung 2.4 Projektziele Strategie zur Umsetzung des hindernisfreien öffentlichen Raums inkl. Vorgehensweise, Zeitplan und Kosten Standards entwickeln und in der Praxis umsetzen Definition von Massnahmenpaketen (Prioritätenliste) Projektierung / Umsetzung mit vorhandenen finanziellen Mitteln Aufbau, Aktualisierung und Pflege der technischen Grundlagen Pflege des Netzwerks resp. Austausch mit anderen Städten Einbezug Nutzergruppen Seite 8

2. Einführung 2.5 Herausforderungen Viele Nutzergruppen Vielzahl am Projekt beteiligte Personen Fussgänger Unterschiedliche Interessen Unterschiedliche Gewichtung Velos Akzeptanz in Politik und Bevölkerung Finanzierung und Einhaltung Kosten Öffentlicher Verkehr Gehbehinderte Menschen Sehbehinderte Menschen Ältere Menschen Gepäck / Kinderwägen Seite 9

2. Einführung 2.6 Erfolgsfaktoren Klarer politischer Wille / klarer Auftrag an Fachebene Von Anfang an: Einbezug Behindertenorganisationen, Fachstellen und Interessenvertreter Konsensfindung durch Moderation und ausreichend Zeit Akzeptanz durch zielgerichtete Kommunikation Optimale Prozesskoordination im öffentlichen Raum Schulung der Beteiligten / Kommunikation Seite 10

2. Einführung 2.7 Durchgeführte Parcours Perspektivenwechsel lehrreiche Erfahrungen Seite 11

2. Einführung 2.8 Ziele theoretische Schulung Alle Teilnehmenden werden...... auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen sensibilisiert... über die Grundprinzipien des hindernisfreien Bauens informiert... über die angepassten Normalien und Standards in Kenntnis gesetzt Seite 12

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe 3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe - Hans-Peter Wyss Stadtingenieur, Leiter TAB - Urs Germann Leiter Fachstelle Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen, BSS - Evelyn Hunziker Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Alter, AVA - Herbert Bichsel Geschäftsleiter Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) - Reto Zurbuchen Leiter Projektierung + Realisierung, TAB Seite 13

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe 3.1 Paradigmenwechsel: Teilhabe und Selbständigkeit Traditionelle Sichtweise auf «Behinderung» Behinderung als Folge eines körperlichen oder geistigen Defizits Behinderter Mensch steht im Fokus und soll sich an die Gesellschaft anpassen (Hilfsmittel, berufliche Eingliederung) Sonderstrukturen zur Versorgung von Menschen mit Behinderungen (Heime, geschützte Werkstätten), gesellschaftliche Abwertung Seite 14

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe 3.1 Paradigmenwechsel: Teilhabe und Selbständigkeit Moderne Sichtweise auf «Behinderung» (ab 2000) Behinderung als Wechselspiel von Umwelt und Einschränkung Fokus auf Hindernisse und Vorurteile: «Menschen sind nicht, sondern werden behindert.» Soziale Teilhabe und Chancengleichheit als individuelle Rechte Gleichstellung: Abbau von Hindernissen, Zugang zu Regelstrukturen, Nachteilsausgleich Ziel: Ermöglichung von Selbstständigkeit in allen Lebensbereichen: Mobilität, Erwerbstätigkeit und Wohnen Ein hindernisfreier öffentlicher Raum ist eine wichtige Voraussetzung, damit Menschen mit Behinderungen selbstständig leben können! Seite 15

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe 3.1 Paradigmenwechsel: Teilhabe und Selbständigkeit Seite 16

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe 3.2 Rechtsgrundlagen Diskriminierungsverbot Art. 8 BV (1999) Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) 2004: Zugang zu Bauten und zum öffentlichen Verkehr (Haltstellensanierung bis 2023) Kantonales Baurecht (derzeit in Revision) UNO-Behindertenkonvention 2014: Zugänglichkeit (Art. 9), Unabhängige Lebensführung (Art. 19), Mobilität (Art. 20) Technische Normen VSS 640 075 (2014), SIA 500 (2009) Seite 17

3. UHR im Kontext: Gleichstellung und soziale Teilhabe Stadt Bern 3.3 Unterschiedliche Hindernisse unterschiedliche Bedürfnisse Direktion für Bildung Soziales und Sport Menschen mit Einschränkungen stossen auf unterschiedliche Hindernisse und haben verschiedene Bedürfnisse Bauen im öffentlichen Raum: Anliegen von Menschen mit Mobilitäts- oder Sehbehinderung stehen meist im Vordergrund, es gibt aber auch andere Formen von Benachteiligungen. Menschen mit Hörbeeinträchtigungen: Mischverkehrsflächen, Lärmsituationen, schlechte Beleuchtung (Lippenlesen) Menschen mit kognitiven Einschränkungen: komplizierte Wegführung, komplexe und stressige Verkehrssituationen Seite 18

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4. Ältere Personen im öffentlichen Raum - Hans-Peter Wyss Stadtingenieur, Leiter TAB - Urs Germann Leiter Fachstelle Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen, BSS - Evelyn Hunziker Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Alter, AVA - Herbert Bichsel Geschäftsleiter Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) - Reto Zurbuchen Leiter Projektierung + Realisierung, TAB Seite 19

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.1 Situation in Bern Zahlen Bern per Ende 2015 > 30 000 über 60 Jahre > 23 300 über 65 Jahre > 8 000 über 80 Jahre Seite 20

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.2 Stellenwert von Mobilität im Alter Mobilität = wichtiger Faktor für die selbständige und lebensqualitätserhaltende Lebensführung im Alter Daten repräsentative Bevölkerungsbefragung in Zürich von 2015: Seite 21

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.3 Zu Fuss unterwegs im Alter Bedeutung des Zufussgehens wird mit zunehmendem Alter immer grösser: Einkaufen, soziale Kontakte ausser Haus, Spaziergang im Quartier Tägliches Zufussgehen hilft altersbedingten Muskelabbau zu reduzieren und wirkt präventiv bei vielen chronischen Krankheiten. Repräsentative Befragung Zürich 2015: Zusammenhang zwischen Unwohl-Fühlen zu Fuss und Einschätzung der ungenügenden Sitzmöglichkeiten Zusammenhang zwischen Unwohl-Fühlen zu Fuss und Einschätzung der sicheren Strassenüberquerungen Seite 22

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.4 Altersbedingte Beeinträchtigungen Vermindertes Hörvermögen Schwierigkeit, herannahende Fahrzeuge (MIV, öv, Elektrofahrzeuge) rechtzeitig zu bemerken Abnahme der Sehfähigkeit durch geringere Sehschärfe, Einengung des Gesichtsfeldes, Verschlechterung des Dämmerungs- und Nachtsehens, Trübung der Augenlinse schlechtere Orientierungsfähigkeit Langsamere Informationsverarbeitung durch Abnahme von Geschwindigkeit und Genauigkeit des Wahrnehmens und der Informationsverarbeitung mehr Zeit für Entscheidungen Medikamenteneinnahme (Beeinträchtigung der Wahrnehmung, Wachheit, Konzentrationsfähigkeit, Koordination od. Motorik) Abnahme der Beweglichkeit Demenz Seite 23

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.5 Ältere Menschen und BehiG? Ansprüche der älteren Personen decken sich meist mit Ansprüchen von Menschen mit einer Behinderung aber Ansprüche der älteren Personen widersprechen auch den Ansprüchen von Menschen mit einer Behinderung Bsp: Stolperfalle Randabschlüsse Seite 24

4. Ältere Personen im öffentlichen Raum 4.6 Altersanzug Kostenlose Ausleihe: Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern Predigergasse 6 Tel: 031 321 63 11 oder alter@bern.ch Seite 25

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum - Hans-Peter Wyss Stadtingenieur, Leiter TAB - Urs Germann Leiter Fachstelle Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen, BSS - Evelyn Hunziker Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Alter, AVA - Herbert Bichsel Geschäftsleiter Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) - Reto Zurbuchen Leiter Projektierung + Realisierung, TAB Seite 26

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.1 Zahlen Rund 1.6 Mio. Menschen mit Behinderungen in der CH Entspricht rund 18% der Bevölkerung Seite 27

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.2 Bedeutung des hindernisfreien öffentlichen Raums Autonomie vs. Abhängigkeit Verbindung zwischen Wohnen und - Arbeit - Bildung - Gesundheitseinrichtungen - politischem und öffentlichem Leben - kulturellem Leben - Erholung, Freizeit und Sport Teilhabe Seite 28

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.3 Menschen mit Sehbehinderungen Orientierung Abgrenzung von Fussgängerbereichen klare, einfache Wegführung ohne Hindernisse 2-Sinnesprinzip Seite 29

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.3 Menschen mit Sehbehinderungen Sicherheit Hindernisse Geländer / Handläufe Lichtsignalanlagen Seite 30

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.4 Menschen mit Mobilitätsbehinderungen Bewegungsmöglichkeit Längs- und Quergefälle Beläge Absätze Seite 31

5. Menschen mit Mobilitäts- und Sehbehinderungen im öffentlichen Raum 5.4 Menschen mit Mobilitätsbehinderungen Hilfen Sitzbänke Lifte Rampen Seite 32

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne - Hans-Peter Wyss Stadtingenieur, Leiter TAB - Urs Germann Leiter Fachstelle Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen, BSS - Evelyn Hunziker Stv. Leiterin Kompetenzzentrum Alter, AVA - Herbert Bichsel Geschäftsleiter Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB) - Reto Zurbuchen Leiter Projektierung + Realisierung, TAB Seite 33

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.1 Anforderungen weiterer Nutzergruppen Menschen mit Kinderwägen UHR auch für Fussgänger ältere Menschen Velofahrer Menschen mit (schwerem) Gepäck Seite 34

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.2 Beispiele für UHR Massnahmen Beispiel ÖV-Haltestellen Neu: Hindernisfreie Fläche, Markierungslinie, (seh)behindertengerechte Anordnung Ausstattungselemente, hohe Haltekanten (27cm Tram / 22 Bus) Seite 35

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.2 Beispiele für UHR Massnahmen Beispiele Trottoirzungen Neu: Markierte Trottoirzungen nur noch als Übergangslösung zugelassen. Bauliche Lösung (Randstein 3 cm) innert 3 Jahren ist anzustreben. Seite 36

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.2 Beispiele für UHR Massnahmen Beispiel getrennte Führung Neu: Gemischte Führung vermeiden, taktil erfassbares Trennelement. Seite 37

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.2 Beispiele für UHR Massnahmen Beispiel Geländer Bisher Neu Neu: Drittes Trennelement und max. 30cm ab Boden taktil ertastbar Seite 38

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.2 Beispiele für UHR Massnahmen Beispiel Baustellen Neu: Baustellenabschrankungen 30cm ab Boden taktil ertastbar, Durchgangsbreite Trottoir 1.50m, Manövrierflächen, keine Auskragungen Seite 39

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.3 Umsetzung Konzept UHR Umsetzung und Bearbeitung UHR in Teilprojekten (TP): TP: ÖV-Haltestellen (Pflicht BehiG bis 2023) TP: Sofortmassnahmen / Sanierungsmassnahmen - Verkehrsraum - Lichtsignalanlagen - Baustellen - Park- und Grünanlagen TP: Sitzgelegenheiten TP: Kommunikation / Schulungen Seite 40

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.4 Priorisierung und Massnahmen TP ÖV-Haltestellen: Priorisierung nach bestimmten Priorisierungskriterien (Benutzbarkeit heue, spez. Institutionen, Umsteigefunktion, Frequenzen) TP ÖV-Haltestellen: Priorisierung mit weiteren Aspekten ergänzt (geplante ordentliche Projekte, Unterhaltspläne, Finanzierung etc. Sachliche Priorisierung (welche Massnahmen werden umgesetzt?): - Parameter Sicherheit + Selbständigkeit : Direkter Nutzen für MmB - Parameter Anteil Nutzerkreis: Profitierende Nutzergruppen - Einteilung in Prioritätsstufen 1-6 Räumliche Priorisierung (wo werden die Massnahmen umgesetzt?): hohes Aufkommen von MmB, öffentliche Einrichtungen, ÖV-Haltestellen Seite 41

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.5 Umsetzung UHR in ordentlichen Projekten Vorgaben aus Konzept UHR sind im Grundsatz umzusetzen Definierte Massnahmen aber von Projekt zu Projekt neu betrachten Entwicklung von Lösungen direkt in jeweiligem Projektteam und unter Einbezug der Behindertenorganisationen Einbezug weitere Interessensträger und Abwägung Abweichungen von UHR möglich, müssen aber im jeweiligen Fall begründet und dokumentiert werden Seite 42

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.6 Resultate Bericht UHR Überarbeitung städtische Normalien Überarbeitung «Handbuch Planen und Bauen im ör» Seite 43

6. Hindernisfreiheit im weiteren Sinne 6.7 Unterlagen Bericht UHR: http://www.bern.ch/themen/planen-und-bauen/bernbaut/wie-wir-planen-bauen/uhr Handbuch «Planen und Bauen im öffentlichen Raum»: (neue Version ab Frühjahr 2017): http://www.bern.ch/themen/planen-und-bauen/bernbaut/wie-wir-planen-bauen/handbuch Merkblatt UHR: http://www.bern.ch/themen/planen-und-bauen/bernbaut/wie-wir-planen-bauen/uhr Präsentation UHR: http://www.bern.ch/themen/planen-und-bauen/bernbaut/wie-wir-planen-bauen/uhr Seite 44

7. Frage- und Diskussionsrunde 7. Frage- und Diskussionsrunde Fragen, Anregungen, Diskussion, Erfahrungen. Seite 45

8. Abschluss 8. Abschluss Ausblick / nächste Schritte: Anpassung Handbuch «Planen und Bauen im öffentlichen Raum» Anpassung städtische Normalien Schulungen externe Planer und Unternehmer Kommunikation Seite 46