Schulelternbeirat Gymnasium Wentorf 21. April 2010 Hohler Weg Wentorf

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Transkript:

Schulelternbeirat Gymnasium Wentorf 21. April 2010 Hohler Weg 16 21465 Wentorf An den Landeselternbeirat Gymnasien Schleswig-Holstein Kreiselternbeirat Gymnasien Herzogtum Lauenburg Stellungnahme des Schulelternbeirats Gymnasium Wentorf zur Akzeptanz der Eltern von G8 und G9 sowie über Vorstellungen über verbesserte Durchführbarkeit von G8 Der Vorstand des Schulelternbeirats des Gymnasiums Wentorf spricht sich für eine uneingeschränkte Wahlfreiheit der Schulkonferenz zwischen G8 und G9 aus. Das bedeutet, dass nicht nur die in diesem Jahr einzuschulenden 5. Klassen sondern auch die heutigen G8-Jahrgänge eine uneingeschränkte G9-Option erhalten. Die Stellungnahme zur Frage der Akzeptanz von G8 oder G9 und Durchführbarkeit von G8 basiert auf einer Befragung der Eltern der Klassen 5 und 6, die zu einem Meinungsbild zusammengestellt wurde, der Befragung der Eltern der Kinder, die im Sommer 2010 am Gymnasium Wentorf eingeschult werden sowie auf den Feststellungen von Eltern und Lehrern anlässlich einer Diskussionsveranstalung mit dem für Wentorf gewählten Landtagsabgeordneten, Minister Schlie. A) Stimmungsbild der Eltern der Klassen 5 und 6 Es wurden 159 Fragebogen bei ca. 330 potentiellen Eltern in die Auswertung einbezogen. Dabei wurden alle erhaltenen und beantworteten Fragebögen, die auch teilweise nur zu einem Teil ausgefüllt waren berücksichtigt. Der Zugang zu dem Fragebögen war per mail / download als Worddokument möglich. Der Zeitraum zwischen Information / Zugang der Fragebögen und Abgabefrist betrug 12 Tage. Die Ergebnisse sind den nachfolgenden Schaulbildern zu entnehmen:

B) Ergebnis der Befragung der Eltern, die ihre Kinder im Sommer 2010 in die Klasse 5 einschulen werden, wenn sie die Möglichkeit der Wahl zwischen G8 und G9 hätten: C) Vorstellungen zur Verbesserung von G8:

D) Diskussionsveranstaltung mit dem zuständigen Landtagsabgeordneten, Minister Schlie. Dis Diskussionsveranstaltung mit dem für Wentorf gewählten Landtagsabgeordneten, Minister Schlie, den Elternbeiratsvertretern der Klassen 5 7 und Vertretern der Schulleitung sowie der Lehrerschaft wurde am 29. März 2010 im Gymnasium Wentorf durchgeführt. Die nachfolgenden Argumente / Feststellungen wurden vorgebracht: Lehrer/Schulleitung - G8-Einführung war keine freie Entscheidung und stand unter Erfolgszwang, da es keine Alternative ab. - gute interne Schulorganisation kann die Grundstruktur von G8 nicht auflösen - zweiter G8-Jahrgang (Quinten) kann gewachsenes Schulprofil (Musik, Enrichment) nicht aufrecht erhalten - G9-Gymnasium ist kein B-Gymnasium für Langsamlerner - Reife(!)zeugnis soll am Ende der Schullaufbahn stehen, was bei G8 deutlich zu kurz kommt, denn Bildung ist Leistung, aber auch Mensch-Werdung. G8 verhindert das - Kindheit soll erhalten bleiben, ebenso die Ausbildung der individuellen Fähigkeiten außerhalb der Schule, was bei G8 nicht ausreichend möglich ist - aktuelle politische Öffnung soll genutzt werden - Luisen-Gymnasium (Hamburg-Bergedorf) spürt die negativen Auswirkungen von G8 bzgl. des Musikzweiges - G9 ist das sparsamere Modell gegenüber Y-Modell G8/G9 - Gymnasium in Bad Barmstedt steht für die Meinungsvielfalt unter den G8-Schulen, da G9 als Schulversuch parallel angeboten wird

- bei der Vorbereitung auf G8 hat der jetzige Quinta-Jahrgang gelitten und Einbußen hinnehmen müssen. Eine zukünftige Bevorzugung der G8-Jahrgänge kann nicht aufrecht erhalten werden. - um ein Volksbegehren wie in Hamburg zu vermeiden, sollte die Politik auf die Kritikpunkte aus den Schulen achten - innerhalb Schleswig-Holsteins gibt es schon heute aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtungen und Profile keine Vergleichbarkeit bei den Gymnasien. Umzüge innerhalb des Landes sind problematisch und gewährleisten keine lückenlose Weiterführung des gewohnten Unterrichtsangebotes - G8ler gab es als Springer auch in G9 - unter G9 waren die Gymnasien Schleswig-Holsteins auf Platz 3 bei Pisa - es fehlen inhaltliche, pädagogische Argumente für G8 - kann volkswirtschaftliche Argumente nachvollziehen (Bologna-Prozess), pädagogische nicht - eine Rückführung zu G9 ist aus Sicht der Lehrerschaft organisatorisch und pädagogisch unproblematisch - in der zusammengeführten G8/G9-Profiloberstufe könnten 300 Abiturienten vertreten sein - möchte die Rückführung zu G9 zum Schuljahresbeginn 2010/11 - erster G8-Jahrgang kommt in die Mittelstufe, der Musikzweig ist gefährdet, der Stoff wird noch umfangreicher - gepaart mit Pubertät wird das Fahrwasser sehr unruhig, Rückzugsmöglichkeiten sind wichtig, die bei G8 nicht ausreichend nutzbar sind - jüngeres Alter der Schüler macht die Profilwahl in der Oberstufe schwierig. - zeitnahe, klare Aussagen sind für die weitere Planung bzgl. der 7. Klassen nötig Eltern - Zusammenführung der G8/G9-Klassen bedeutet 11-13 Klassen in der Oberstufe - gesundheitliche, psychische Belastungen durch G8, zu wenig Freizeit, Pausen und Förderungen außerhalb der Schule - arbeitsrechtlich bedenkliche Belastungen der Kinder (Wochenstundenanzahl) - halbgenesende Kinder werden aus Sorge um Versäumnisse zur Schule geschickt - Auslandsaufenthalte werden schwierig - Export(ex)weltmeister Deutschland hat bisher gut ausgebildete Schulabgänger hervor gebracht - warum Lehrpläne entschlacken, wenn die Wirtschaft gut ausgebildete Schulabgänger braucht? - ohne Hilfe bzgl. der Tagesorganisation funktioniert G8 auch für Kinder, die inhaltlich keine Probleme haben, nicht. - Sprung von Sexta nach Quinta ist gravierend - Stress verhindert die Langzeitspeicherung von Lernstoff - Berufstätigkeit der Frauen erschwert die nötige Hilfe für die Kinder Austragung auf dem Rücken der Kinder

- das Beispiel Profiloberstufe zeigt, dass schnelle Veränderungen möglich sind. Das soll auch für G8/G9 möglich sein - Bildungsschwache und Langsamlerner sollen nicht ausgesiebt werden, was bei G8 aber der Fall sein dürfte - Argumente für G8 sind nicht erkennbar. Rein politisch motivierte Einführung Detlef Kreutzer Frauke Morgenstern Vorstand Schulelternbeirat Gymnasium Wentorf