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Transkript:

Celtex Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 1

Inhalt 1. Vorstellung Celtex 2. Bewertungssysteme 3. Celtex der Konflikt 4. Transferpreise & Dezentralisierung 5. Diskussion 6. Lösungsansätze 7. Quellen Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 2

1. Vorstellung Celtex Großer erfolgreicher Produzent von speziellen Chemikalien Dezentralisierte Unternehmensstruktur Aufgeteilt in 5 unabhängige Investment Center Unter den Top 3 in jedem Marktbereich Divisionen dürfen frei entscheiden, woher Sie ihre Produkte beziehen Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 3

2. Bewertungssysteme Entscheidungsrechte Bewertung Entlohnung Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 4

2. Bewertungssysteme Individuelle Leistungsbewertung: objektive Leistungsbewertung relative Leistungsbewertung subjektive Leistungsbewertung Leistungsbewertung von Teams Divisionale Leistungsbewertung: Cost Center Expense Center Revenue Center Profit Center Investment Center Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 5

Cost Center Eigenständige Unternehmenseinheit Aufgabe: Produktion einer fixen Menge an Output Entscheidungsrecht: Festlegung der Produktionsart Leistungsbewertung anhand der anfallenden Produktionskosten Besitzen eine Budgetverantwortung Kein Umsatzziel Werden als interne Monopoldienstleister bezeichnet Messung der Qualität ist wichtig Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 6

Expense Center Abgegrenzte Unternehmenseinheit Gleicht dem Cost Center Kein objektiv messbarer Output, weil kein Zusammenhang zwischen anfallenden Kosten und dem Unternehmensnutzen besteht Handelt eigenständig mit einem vorgegebenen Budget Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 7

Revenue Center Leistungsbewertung: Umsatz bzw. Verkauf Zielvorgabe: max R(e), so dass C(e) C* und P=P* Erzielt eine Wertmaximierung bei richtig vorgegebenem C* und P* Zentrale Steuerung über Preise ist notwendig Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 8

Profit Center Umfassen meist selbst verschiedene Cost, Expense und Revenue Center Entwickelt einen eigenen Periodenerfolg Kernidee: Profit Center soll wie ein eigenes Unternehmen denken und agieren Entscheidungsspielraum erstreckt sich auf Produktionsmenge und den Verkaufspreis Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 9

Profit Center Aufgabe: Gewinnmaximierung Aufteilung ist sinnvoll, wenn Wissen sehr divisionsspezifisch und nur schlecht übertragbar ist Mögliche Probleme: Verrechnung von Gütern und Dienstleistungen aus anderen Einheiten Aufteilung von Gemeinkosten Komplementaritäten (Koordinationsprobleme) Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 10

Investment Center Zusätzlich zu den Merkmalen des Profit Centers hat es noch das Entscheidungsrecht über Investitionen Entscheidungsspielraum erstreckt sich auf die Produktionsmenge, den Verkaufspreis und den Kapitaleinsatz Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 11

Investment Center Leistungsbewertung: a) Ertrag auf Investitionen (Return on Assets ROA) Problem dabei: ROA gibt nicht immer den ökonomischen Ertrag wieder es kann optimal sein, nicht in Projekte mit positivem Netto- Barwert zu investieren es kann optimal sein, in Projekte mit negativem Netto- Barwert zu investieren b) Residualeinkommen: Idee: Residualeinkommen = Gewinn nach Steuern Opportunitätskosten des Kapitals * eingesetzte Kapitalmenge Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 12

3. Celtex der Konflikt Wally fragt Leo eine neue Chemikalie zu entwickeln Leo entwickelt den Stoff Wally holt sich verschiedene Angebote für die Produktion ein vergibt den Auftrag an ein außenstehendes Unternehmen Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 13

3. Celtex der Konflikt Wally MEAS Leo Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 14

3. Celtex der Konflikt Leo s Kostenrechnung Q4 von Organic Chemical $1,00 variable Kosten von Synchem +$1,75 $2,75 Fixkosten +$0,30 $3,05 pro Gallone Q47 Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 15

4. Transferpreis Definition: Transferpreise sind Preise zur Bewertung und Verrechnung von Gütern und Dienstleistungen innerhalb von Organisationen. Transferpreise stellen Opportunitätskosten dar Mit Transferpreisen kann die individuelle Leistung der Division evaluiert werden Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 16

Transferpreismethoden Bewertung zu Marktpreisen: + Scheint Sinn zu machen, Verkauf am Markt entspricht Verkauf an andere Division + Einfach zu ermitteln, sofern es einen Markt dafür gibt Schwer zu ermitteln, wenn es sich um ein Zwischenprodukt handelt oder es keinen Markt gibt Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 17

Transferpreismethoden Bewertung zu Grenzkosten (GK): Schwierig die exakten GK zu ermitteln Fixkosten werden nicht berücksichtigt Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 18

Transferpreismethoden Bewertung zu Vollkosten (Fixkosten + variable Kosten): + Einfach zu ermitteln Kosten werden überbewertet, Synergieeffekte bleiben unberücksichtigt Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 19

Transferpreismethoden Bewertung durch Verhandlung: + Gut, da jede Verhandlungsseite einen niedrigen Preis anstrebt, um den Gewinn der eigenen Division zu maximieren Zeitaufwändig: Gefahr der Nichteinigung Verhandlungsprobleme Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 20

4. Transferpreise in der Fallstudie Cash-flow 1: Bewertung zu Grenzkosten Extern Beziehung von Q47 (Meas): Marktpreis $3,00 Interne Beziehung von Q47: variable Kosten (Organic Chemical) $0,80 variable Kosten (Synchem) + $1,75 variable Kosten für Wally $2,55 Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 21

4. Transferpreise in der Fallstudie Cash-flow 2: Bewertung zu Vollkosten Extern Beziehung von Q47 (Meas): Marktpreis $ 3,00 Interne Beziehung von Q47: Vollkosten (Organic Chemical) $ 1,00 Vollkosten (Synchem) + $ 1,75 Fixkosten + $ 0,30 Vollkosten für Wally $ 3,05 Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 22

4.Dezentralisierung Vorteile: Kosten für Kommunikation und Verlust von Zeit werden vermieden Motivation für lokale Manager Lokales Wissen kann besser verwendet werden Zeitersparnis und weniger Aufwand für das Topmanagement Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 23

4.Dezentralisierung Nachteile: Koordinationsprobleme zwischen den Divisionen Missbrauch von Autorität Ineffiziente Nutzung des Wissens des Topmanagaments Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 24

5. Diskussion Sollte das Management von Celtex in den Konflikt einschreiten? Wenn ja, welche Maßnahmen wären dazu geeignet? Wenn nein, mit welcher Begründung? Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 25

6. Lösungsansätze Nein, weil: Unternehmensstruktur verhindert dies Unabhängigkeit der Divisionen ginge verloren Investment Center Ganz-oder-Garnicht -Prinzip Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 26

7. Quellen Fallstudie 11 Celtex Skript Management Teil 2 Organisation, Foliensatz Nr. 13, 8 Wirtschaftswissenschaften www.wiwi.uni-frankfurt.de Seite 27