Partizipation ist der beste Kinderschutz auch bei Frühen Hilfen

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Transkript:

Manfred Liebel Partizipation ist der beste Kinderschutz auch bei Frühen Hilfen Kinderschutz als Kinderrecht Seit der UN-Kinderrechtskonvention ist der Schutz der Kinder nicht eine Frage des Wohlwollens, sondern ein Recht der Kinder. Schutzrechte müssen im Zusammenhang mit anderen Kinderrechten gesehen werden (Unteilbarkeit der Kinderrechte): Rechte auf Förderung/Entwicklung und Partizipation. Kinder als Subjekte von Rechten schützen, egal wie alt sie sind! Schutz und Partizipation ein Gegensatz? Gegensatz oder Komplementarität? Antwort: Sie stehen im Widerspruch zueinander, wenn wir den Schutz von Kindern in paternalistischer Weise oder im Sinne einer Käseglocke verstehen. Sie können sich aber auch produktiv ergänzen, wenn wir Kinderschutz in einem partizipatorischen Sinn verstehen. Bedeutet das Recht auf Schutz, dass allein Erwachsene die Kinder schützen und darüber entscheiden, wovor und wie Kinder zu schützen sind? Antwort: Dem Gedanken der Kinderrechte entspricht, dass Kinder dabei entscheidend mitwirken können, nicht nur in instrumentellem Sinn als Ausführende der zuvor von Erwachsenen abgesteckten Schutzmaßnahmen. Risiken, wenn Kinder nicht mitwirken Mädchen und Jungen könnten entmündigt und damit von der Ausübung anderer Rechte ausgeschlossen werden (defizitäres Kindheitsbild, Kinder als zu Rettende ). Kinder könnten zusätzlich geschwächt und damit noch hilfloser und schutzbedürftiger gemacht werden. Kinder (mit spezifischen Attributen) könnten durch Schutzmaßnahmen stigmatisiert und diskriminiert werden, indem sie als Sondergruppe herausgehoben werden. Da die Gefahren und Risiken, die Kindern drohen, oft nicht eindeutig zu bestimmen sind oder dem Ermessen unterliegen, entsteht gerade im präventiv verstandenen Kinderschutz leicht ein Kontrollregime auf Verdacht ( Frühwarnsystem ). Weitere Gründe für die Mitwirkung von Kindern Kinderschutz kann von Erwachsenen missbraucht werden als Vorwand für soziale Kontrolle und Machterhalt. Schutz geht immer von den eher Mächtigen aus (auch wenn die Ohnmächtigen Rechte haben = Sinn der Menschenrechte), deshalb Gegengewichte schaffen (= Partizipation). Nicht immer eindeutig zu unterscheiden, wogegen sich der Kinderschutz richtet: gegen Gefahren von außen oder gegen Verhaltensweisen von jungen Menschen, die als abweichend und Gefahr für die Kinder verstanden werden ( Selbstgefährdung ). Seite 1 von 5

Risiken und Gefahren werden von Erwachsenen und Kindern unterschiedlich gesehen und bewertet. Kinderschutz und Frühe Hilfen Frühe Hilfen nicht als (präventive) Kontrolle, sondern als Unterstützung bei der Bewältigung prekärer Lebenssituationen. Auch kleine Kinder werden am besten geschützt, indem ihre Rechte betont und ihre Kompetenzen gestärkt werden. Auch kleine Kinder müssen und können in die Bewältigung prekärer Lebenssituationen einbezogen werden. In den Institutionen muss darauf hingewirkt werden, dass die spezifischen Kompetenzen kleiner Kinder (auch solcher, die noch nicht sprechen können) wahrgenommen, anerkannt und gefördert werden: ihre Kompetenzen und Partizipationsmöglichkeiten entwickeln sich in der anerkennenden Interaktion mit den Betreuungspersonen. Als Erwachsene selbstkritisch fragen Kann Kinderschutz auf einem überholten Kindheitsbild basieren? Kann der Schutz junger Menschen ein Vorwand sein, um sich überlegen zu fühlen und die eigene Macht zu festigen? Kann Kinderschutz das (unbewusste) Ergebnis eigener Unsicherheit sein? Nehmen die Risiken tatsächlich zu? Zu bedenken ist, dass Risiko immer eine soziale Konstruktion bzw. Zuschreibung ist, die nicht objektiv und ein für allemal feststeht. Kann der Schutz von Mädchen und Jungen (ungewollt) dazu führen, Kinder zu schwächen und noch abhängiger zu machen? Kann Kinderschutz eine Ersatzhandlung für versäumte oder unzureichende Kinderpolitik sein? Kontroverse Paradigmen des Kinderschutzes Paternalistischer Ansatz: der Schutz liegt ausschließlich in der Verantwortung und den Händen von Erwachsenen (und den von ihnen getragenen Institutionen), d.h. Schutz vor - durch ausschließlich Andere (i. d. R. Erwachsene), die schützende Funktionen ausüben. Partizipatorischer Ansatz: Mädchen und Jungen wirken an ihrem Schutz mit - bzw. dieser liegt auch in der Verantwortung und in den Händen der Kinder, die sich selbst schützen, d.h. Schutz vor - durch die Betroffenen selbst. Konzepte mit partizipatorischem Potential, aber oft noch paternalistisch genutzt Erzieherischer Kinderschutz: Kinder- und Jugendliche werden (neben ihren Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten) direkt zum Adressaten von Ansprachen und Maßnahmen, die auf ihre Mitverantwortung und Mitwirkung bei der Vermeidung von Gefahren abzielen (vgl. SGB VIII/KJHG, 14) Struktureller Kinderschutz (im Englischen auch als social protection bezeichnet, meist im Zusammenhang mit Kinderarmut ): Verbesserung der Lebensverhältnisse, um insbesondere Seite 2 von 5

sozial benachteiligte und gefährdete Kinder zu entlasten, ihr Wohlbefinden zu erhöhen und ihnen bessere Lebensperspektiven zu eröffnen. Maximen partizipatorischen Kinderschutzes Kinder nicht nur unter dem Aspekt tatsächlicher und möglicher Gefährdungen betrachten, sondern als Subjekte mit vielfältigen Eigenschaften und in ihrem gesamten Lebenskontext. Nicht vorrangig darauf abzielen, Gefahren von den Kindern abzuwenden, sondern Kindern wo immer möglich erleichtern und sie ggf. in die Lage versetzen, möglichen Gefahren selbst aktiv zu begegnen und sich ihnen zu widersetzen. Kinder entscheiden nicht nur über die Art und Weise des Schutzes mit, sondern können auch mitbestimmen, vor welchen Gefahren sie überhaupt geschützt werden wollen, d. h. Partizipation wird nicht nur instrumentell verstanden. Kinder werden nicht sich selbst überlassen, sondern zu und mit ihnen wird ein Verhältnis angestrebt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mit ihren eigenen Sichtweisen und Kompetenzen respektiert werden. Verhältnis Kinder Erwachsene Keine Seite hat ein Monopol auf die richtige Entscheidung. Beide Seiten suchen nach Lösungen im Dialog. Es wird das Bewusstsein gefördert, aufeinander angewiesen zu sein. Mikro- und Makroperspektive unterscheiden Mikroperspektive - auf kurzfristige und pragmatische Lösungen gerichtet Basis für mögliche Lösungen ist das Selbstvertrauen der Kinder in ihre Kompetenzen und ein kritisches Verständnis ihrer Lebensumstände. Hierzu müssen sie die Möglichkeit finden und ggf. dazu ermutigt werden, sich ihrer individuellen und gemeinsamen Interessen und Rechte zu vergewissern und sich ggf. zu organisieren. In selbstbestimmten Gruppen und Bewegungen können Kinder sich am ehesten ihrer Stärken bewusst werden, und ihre Kompetenzen können eine praktische Dimension erlangen. Gerade Kinder, die in sozial benachteiligten Umständen leben und möglicherweise besonders gefährdet sind, können auf diese Weise am ehesten das Gefühl der Ohnmacht überwinden und lernen, sich in bedrohlichen Situationen zur Wehr zu setzen. Auch jüngeren Kindern kann (z. B. in Kindertagesstätten) die Erfahrung ermöglicht werden, dass und wie sie sich gegenseitig unterstützen und stärken können. Makroperspektive auf langfristige und grundlegende Lösungen gerichtet Kinder haben die Möglichkeit, politische Entscheidungen und Maßnahmen mit zu bestimmen, die zu ihren Gunsten ergriffen werden sollen. Kinder werden als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger anerkannt, die von ihren Rechten aktiv und effektiv Gebrauch machen können. Seite 3 von 5

Kinder erhalten politische Rechte (z. B. das Wahlrecht), und in der Gesellschaft und ihren Institutionen entwickelt sich eine Partizipationskultur, die Kinder als kompetente Mitbürger/innen mit spezifischen Eigenschaften und Interessen ernst nimmt und ihnen eine realistische Chance gibt, ihre Vorstellungen von einem besseren Leben zur Geltung zu bringen. Fazit Keine Patentlösung für alle Situationen und alle Kinder, sondern Orientierungspunkte. Schutz ist nicht allein nötig, weil Kinder schwach sind, sondern auch um Vertrauen zwischen Kindern und Erwachsenen (wieder) entstehen zu lassen (Gewichte zwischen Schutz und Autonomie richtig setzen). Um wirksam zu sein, steht Kinderschutz immer auch vor der Aufgabe, die Gesellschaft kindergerechter zu machen, d. h. er muss auch struktureller Kinderschutz sein. Wenn Kinderschutz den Gedanken der Kinderrechte ernst nimmt, muss er aber auch den Kindern Räume öffnen, an dieser Aufgabe mitzuwirken. Seite 4 von 5

Literatur/Quellen: Deutsches Jugendinstitut, Informationszentrum Kindesmisshandlung / Kindesvernachlässigung (2009): UN- Kinderrechtskonvention. Impulse für den Kinderschutz. IzKK-Nachrichten, Heft 1. Kittel, Claudia (2008): Kinderrechte. Ein Praxisbuch für Kindertageseinrichtungen. München: Kösel. Liebel, Manfred (2007): Wozu Kinderrechte. Grundlagen und Perspektiven. Weinheim/München: Juventa. Liebel, Manfred (2009): Kinderrechte aus Kindersicht. Wie Kinder weltweit zu ihrem Recht kommen. Berlin/Münster: LIT. Liebel, Manfred (2013): Kinder und Gerechtigkeit. Über Kinderrechte neu nachdenken. Weinheim/Basel: Beltz- Juventa. Maywald, Jörg (2012): Kinder haben Rechte. Kinderrechte kennen umsetzen wahren. Weinheim/Basel: Beltz. Widersprüche (2008): Euch werden wir helfen! Kinderschutz zwischen Hilfe und Kontrolle. In: Widersprüche. Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 28. Jg., Heft 109. Manfred Liebel Kontakt: Prof. Dr. Manfred Liebel Freie Universität Berlin M.A. in Childhood Studies and Children s Rights Habelschwerdter Allee 45 14195 Berlin Tel.: 030-83852734 E-Mail: mliebel@ina-fu.org Seite 5 von 5