Konzept der Außenwohngruppe in Heepen der von Laer Stiftung Gliederung: 1. Standort und Räumlichkeiten 2. Zielgruppe 2.1. Kontraindikation 3. Das Team 4. Pädagogische Arbeit 4.1. Bezugsbetreuer 4.2. Tagesstruktur 4.3. Kooperation Schulen 5. Ziele 6. Partizipation 7. Kosten und Aufnahme
1. Standort und Räumlichkeiten: Die Außenwohngruppe Heepen der von Laer Stiftung liegt in einer ruhigen Anwohnerstraße im Bielefelder Stadtteil Heepen. Die Gruppe ist in zwei geräumigen Doppelhaushälften angesiedelt, in denen jedes Kind /jeder Jugendliche ein eigenes Zimmer bewohnt. Im Erdgeschoss besteht die Möglichkeit, ein kleines Apartment zur Verselbstständigung zu nutzen. Der Gruppe steht außerdem ein großer Garten rund um das Haus zur Verfügung. In den Stadtteil bestehen viele Kontakte. Die dort ansässigen Schulen, Sportvereine und andere Freizeiteinrichtungen sind enge Kooperationspartner. Der Stadtteil Heepen bietet alles, was der tägliche Bedarf erfordert und Bielefeld Zentrum ist von hier aus gut und schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. 2. Zielgruppe: Die Zielgruppe der Außenwohngruppe Heepen sind Mädchen und Jungen im Alter von zehn Jahren bis zur Selbstständigkeit, welche auf der Grundlage des 34 SGB VIII in einer Einrichtung über Tag und Nacht betreut werden sollen. Natürlich ist auch die Aufnahme von seelisch behinderten Kindern oder solchen, die davon bedroht sind, nach 35a SGB VIII möglich. Die Gruppe hat neun Plätze. Es können sowohl Regelkinder aufgenommen werden, als auch Kinder, welche einen Intensivplatz benötigen. Für diese Kinder wird dann eine pädagogische Fachkraft zusätzlich mit einem 25% Stellenanteil eingestellt oder einer der fest angestellten Kollegen stockt seine Stelle auf. 2.1. Kontraindikation akut selbstgefährdendes Verhalten akut fremdgefährdendes Verhalten
3. Team: Sechs pädagogische Fachkräfte sind im Wechseldienst mit Nachtbereitschaft in der Wohngruppe tätig, sie arbeiten in Voll und Teilzeit. Unser Betreuungsschlüssel liegt bei 1 : < 1,76 4. Pädagogische Arbeit: 4.1. Bezugsbetreuer: Das Bezugsbetreuungssystem schafft Kontinuität und Verlässlichkeit, sowohl für die Kinder und Jugendlichen als auch für die Eltern. Auch Jugendämter, Ärzte und Therapeuten profitieren von einer zuständigen Person, die die Verantwortung für das Kind/den Jugendlichen hat. Die BezugserzieherInnen sind feste Ansprechpartner für das Kind /den Jugendlichen und die Eltern. Durch Einzelgespräche und Aktivitäten entsteht ein exklusives Beziehungsangebot, durch das die Kinder besondere Nähe erfahren können. Zu den Aufgaben der Bezugspersonen gehört die Vor und Nachbereitung der Hilfeplangespräche (inklusive der Berichte) und der regelmäßige Informationsaustausch mit allen am Fall beteiligten Personen, wie Angehörigen, Lehrern, Therapeuten, Ärzten und Jugendamtsmitarbeitern. Auch die Organisation von Besuchs und Telefonkontakten mit der Familie, der Einkauf von Kleidung und die Beschaffung von notwendigen Schulmaterialien gehört zum Aufgabenbereich. 4.2. Tagesstruktur: Eine klare Alltagsstruktur ohne Überraschungen, mit einem verbindlichen, sich wiederholenden Tagesablauf, ist unabdingbar für ein pädagogisch wirksames und förderliches Lebensumfeld. Die Kinder und Jugendlichen bauen so Vertrauen auf und erlernen selbstverständlich Pflichten und Verbindlichkeiten. Alle Kinder und Jugendlichen werden am Einkauf von Lebensmitteln und der Zubereitung des Essens beteiligt. Außerdem werden sie mit allen hauswirtschaftlichen Aufgaben vertraut gemacht, um so den Weg in die spätere Selbstständigkeit besser zu finden. Je nach individuellem Entwicklungsstand werden die Kinder und Jugendlichen bei der Körperhygiene begleitet und unterstützt.
4.3. Kooperation mit Schulen: In Heepen befinden sich sowohl Grundschulen als auch weiterführende Schulen, mit denen es jeweils eine enge Zusammenarbeit gibt. Alle Schulen im Bielefelder Stadtbezirk sind durch die ideale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gut zu erreichen. Darüber hinaus gibt es erreichbare Förderschulen. Die Kinder und Jugendlichen werden bei ihren Schularbeiten und Hausaufgaben intensiv unterstützt und gefördert. Die MitarbeiterInnen arbeiten eng mit den Schulen zusammen und stehen mit den zuständigen Lehrern in einem regelmäßigen Austausch. 5. Ziele: Ziel der Arbeit der Außenwohngruppe Heepen ist es, die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten so weit zu unterstützen und zu fördern, dass sie mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens umgehen können. Darüber hinaus soll der Kontakt zu ihren Herkunftsfamilien so gefördert werden, dass dieser eine positive Unterstützung des Kindes ist. Im Einzelnen: Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen Kompensation und Überwindung von Entwicklungsdefiziten Förderung der Kommunikationsfähigkeit im verbalen und nonverbalen Bereich Stärkung des Selbstwertgefühls, Aufbau von Selbstvertrauen, sowie das Erkennen der eigenen Stärken Die Übernahme von Verantwortung für sich und andere Förderung von Leistungsbereitschaft und Lernwillen sowie die schulische Förderung Förderung von Körpergefühl und Körperwahrnehmung Einbeziehung und Unterstützung des Herkunftssystems
6. Partizipation: Mit Inkrafttreten des neuen Bundeskinderschutzgesetzes (BKiSchG) am 1.1.2012 rückt der Schutz von Kindern vor Gewalt in Einrichtungen verstärkt in den Mittelpunkt und damit die Sicherung der Rechte von Kindern. Die von Laer Stiftung hat ein Partizipations und Beschwerdemanagement entwickelt, welches Kinder und Eltern die Möglichkeit zur Mitgestaltung im Alltag und zur Beschwerde im Besonderen ermöglicht. Das individuelle Gruppenkonzept zu Partizipation und Beschwerde findet sich im Anhang. 7. Kosten und Aufnahme: Der Pflegesatz für die Außenwohngruppe Heepen wird mit dem Jugendamt Bielefeld verhandelt. Informationen zum aktuellen Pflegesatz erhalten Sie vom pädagogischen Leiter. Die Aufnahmeanfrage für die Außenwohngruppe Heepen richtet das zuständige Jugendamt an den pädagogischen Leiter, dann wird ein Termin vereinbart und ein Vorstellungsgespräch geführt. An diesem ersten Gespräch nehmen die Eltern, das Jugendamt, gegebenenfalls das Kind, der Teamleiter sowie der pädagogische Leiter teil. Das Gespräch dient dazu, sich kennenzulernen, Daten zu erfassen und Erwartungen, Wünsche und Ziele zu formulieren und das weitere Prozedere abzusprechen. Bielefeld, 4 2016