Alternde Arbeitskräfte und Förderung der Arbeitsfähigkeit Prof.Dr. Juhani Ilmarinen, FIOH, JIC Helsinki, Finnland Internationale Fachtagung, Schwerin 30.9.2009, Deutschland Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 1
EU25 Erwerbsbevölkerung nach Altersgruppen, 2005 to 2050 Alter 2005 to 2010 2010 to 2030 Per 1000 000 % per 1000 000 % 15-24 -2.4-4.1% -6.7-12.0% 25-39 -3.9-3.9% -14.9-15.6% 40-54 4.1 4.2% -10-9.8% 55-64 5 9.5% 8.7 15.3% Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 2
Verhältnis der Altersgruppen 15-24 J. und 50-64 J. für den Zeitraum 1985-2025 in der Europäischen Union % 40 35 EUR 15 15-24 50-64 30 25 20 15 10 5 0 1985 1995 2005 2015 2025 Source: Eurostat, New Cronos 1998 (CD-ROM) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 3
Beschäftigungsraten (%) von 55-64- Jährigen in OECD und EU Ländern, 2007 (beide Geschlechter) OECD total EU15 EU19 OECD Europe 0 10 20 30 40 50 60 Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 4
Herausforderung: Erhöhung der Beschäftigungsraten Älterer weltweit Nur in 15 Ländern weltweit uber 50 % der älteren MitarbeiterInnen ( 55-64 J ) sind im Arbeitsleben Niedrige Beschäftigungsraten bedeuten niedrigere Produktivität EU-Länder verlieren ca. 20 % Produktivität im Vergleich zu Asien und USA, weil das Erfahrungswissen der Älteren nicht zur Verfugung steht Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 5
Konzepte und Lösungsmodelle fur ein besseres und längeres Arbeitsleben Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 6
Soziale Innovationen für ein längeres und besseres Arbeitsleben Alters- Management Beschäftigungsfähigkeit Arbeitsfähigkeit Förderung der Arbeitsfähigkeit Age Management Coaching Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 7
Arbeitsfähigkeit - Model Architekt: Professor Juhani Ilmarinen Grundlage von Forschung Dynamisches Modell: Wechselwirkun g zwischen den Merkmalen
Arbeitsfähigkeit und Alter Arbeitsfähigkeits-index, Arbeitsbewältigungs-index ( ABI ), Work Ability Index (WAI) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 9
Das Haus der Arbeitsfähigkeit Gesellschaft Familie Freunde Arbeitsfähigkeit (work ability, Arbeitsbewältigungsfähigkeit) Arbeit Arbeitsumgebung Inhalte & Anforderungen Organisation & Gemeinschaft Management & Führung Werte Einstellungen, Motivation Kompetenz Fertigkeiten, Wissen Gesundheit körperl./psych. Leistungsfähigkeit AKVoralberg /FIOH Prof. Juhani Ilmarinen,060508 / 2.10.2009 10
Mittlere Arbeitsfähigkeit mit dem Alter in Finnland 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 11
Arbeitsfähigkeit ( Merkmal 1, von 0-10 ), nach Arbeitsstatus und Alter Punktzahl 10 8 6 4 Frauen Arbeitslos Arbeit Männer Arbeit Arbeitslos 2 0 30 34 40 44 50 54 60 64 30 34 40 44 50 54 60 64 Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 12
ABI als Hilfsmittel im Betrieb Frühindikator für vorzeitigen Berufsausstieg zeigt an, wo Handlungsbedarf besteht initiiert die Durchführung von präventiven Massnahmen kann den Erfolg von Massnahmen messbar machen ist ein sinnvolles Instrument für betriebsärztliche Betreuung und betriebliche Gesundheitsförderung kann die Debatte zum Thema Arbeit und Alter initiieren und fördern Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 13
Förderung der Arbeitsfähigkeit Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 14
Arbeitsfähigkeit nach Ilmarinen - modifiziert von Dr. Richenhagen Arbeitsfähigkeit (ABI) 50 45 gut 40 sehr gut Individuelle Gesundheitsförderung, Ergonomische Maßnahmen, verbessertes Führungsverhalten mäßig schlecht 35 30 25 20 40 45 50 55 60 65 Alter (Jahre) Nur individuelle Gesundheitsförderung Keine Maßnahmen Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 15
Produktivität/Qualität Beurteilung durch Vorgesetzte (Tuomi et al., 1992) 80 Hohe Qualität und/oder Produktivität 75 Qual/Produktivität NICHT hoch 70 65 60 65,7 59,4 59,1 55 50 53 47 45 40 40,5 40,9 35 34,3 30 25 20 Exzellent (n=105) Gut (n=269) Mäßig (n=466) Nieder (n=176) Arbeitsbewältigung nach Klassen Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 16
Wirtschaftliche Ergebnisse* Über 200 Firmen verschiedener Größe und Branchen Methode: Tervus Economic Appraisal Nutzen/Kosten-Verhältnis zwischen 3 und 10 Nutzen: Reduktion von Abwesenheit und Arbeitsunfähigkeit 50 % und Erhöhung der Produktivität 50 % * aus: Bergström & Ahonen 2000 Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 17
Wichtige Rolle der Physischen Aktivität Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 18
Biologisches Alter und Physische Aktivität (K-J=kalendarisches Alter, BI-J= biologisches Alter in Jahren ). Passiv 40 K-J BI-J 60 Aktiv 60 K-J BI-J 40 Aktivität und Fitness entscheiden, nicht das kalendarisches Alter! Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 19
Weltrekorden in 10 000 Lauf nach Alter und Geschlecht Outdoor 10000 m (World and Finnish Records 2006) Men Women Men (SF) Women (SF) 20 30 Time in munutes and seco onds 40 50 60 70 80 90 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 Age Lähde: (Maailman ja kotimaan tilasto 2006) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 20
Weltrekorden in Weitsprung nach Alter und Geschlecht Outdoor Long Jump (World and Finnish Records 2006) Men Women Men (SF) Women (SF) Age 9 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 8 7 6 Length 5 4 3 2 1 Lähde: (Maailman ja kotimaan tilasto 2006) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 21
Weltrekorden in Kugeslstoss nach Alter und Geschlecht Outdoor Shot Put (World and Finnish Records 2006) Men Women Men (SF) Women (SF) 25 20 15 Length 10 5 0 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 Age Lähde: (Maailman ja kotimaan tilasto 2006) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 22
Weltrekorden in Speerwurf nach Alter und Geschlecht Outdoor Javelin Throw Men Women Men (SF) Women (SF) 100 90 80 70 60 Length 50 40 30 20 10 0 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 Age Lähde: (Maailman ja kotimaan tilasto 2006) Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 23
Arbeitsfähigkeit nachhaltig sichern! Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 24
Länger arbeiten - Veränderungsbedarf auf sechs Ebenen Veränderung der Einstellungen zum Altern Veränderung des Führungsverhaltens in altersrelevanten Bereichen Altersgerechte, flexible Arbeitsgestaltung Flexibeles Rentenreform Mehr Kooperation, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung Stärkere Berücksichtigung älterer ArbeitnehmerInnen im Gesundheitssystem Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 25
Unterschiede in Fähigkeiten zwischen Generationen Ausbildungswissen Erfahrungswissen Gesundheit Einstellung und Werte Prof. Ilmarinen, Schwerin30.9.2009 26
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