Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig machen durch Forschung und Innovation für nachhaltiges Wirtschaften

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Transkript:

Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig machen durch Forschung und Innovation für nachhaltiges Wirtschaften Marlehn Thieme, Rat für Nachhaltige Entwicklung 02.11.2016, Green Economy Konferenz, Berlin 1

Hightech-Forum Hightech 1 Forum Fachforum Nachhaltiges Wirtschaften des Hightech-Forums der Bundesregierung Vorstellung der Handlungsempfehlungen 2

Die Mitglieder Dr. Hermann Fischer, AURO Pflanzenchemie AG Prof. Dr. Edeltraud Günther, TU Dresden Dr. Heike Hanagarth, LANXESS AG Hans J. Hesse, Hesse GmbH & Co. KG Christoph Jugel, Econitor GmbH Dr. Ansgar Klein, BBE Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement Dr. Detlef Kratz, BASF SE Prof. Dr. Matthias Putz, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Leuphana Universität Lüneburg Dr. Oliver Schauerte, Volkswagen Aktiengesellschaft Ulrike Schell, Verbraucherzentrale NRW e.v. Marlehn Thieme, Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) Olaf Tschimpke, Naturschutzbund Deutschland e.v. (NABU) Prof. Dr. Joachim von Braun, Zentrum für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn Prof. Dr. Bernd Wagner, VfU - Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.v. Prof. Götz W. Werner, dm-drogerie markt. 3

Das Ziel und der Arbeitsprozess Akteurs- und umsetzungsorientierte Handlungsempfehlungen für eine wettbewerbsfähige und gleichzeitig nachhaltige Wirtschaftsweise entwickeln. Das Thema wurde entlang von drei Themenkomplexen erörtert und diskutiert: Nachhaltige Produktion am Beispiel der Chemie-Industrie (Sprecher: Dr. Detlef Kratz) Nachhaltiger Konsum am Beispiel der Ernährung/Lebensmittel (Sprecher: Prof. Dr. Joachim von Braun) Nachhaltige Finanzwirtschaft (Sprecher: Prof. Dr. Bernd Wagner). Jeder Themenkomplex wurde von einem Thementeam bearbeitet. Die Thementeams führten mehrere Workshops mit insgesamt rund 100 Experten durch und beauftragten Studien zu den Themen Konsum und Finanzwirtschaft. Jedes Thementeam hat ein Hintergrundpapier erarbeitet auf dessen Basis das vorliegende Ergebnispapier erstellt wurde. 4

Die Handlungsempfehlungen Forschung und Innovation (FuI) für nachhaltiges Wirtschaften an globalen Nachhaltigkeitszielen ausrichten Nationale Forschungs- und Innovationsstrategien müssen globale Herausforderungen berücksichtigen, hierfür müssen: FuI für nachhaltiges Wirtschaften an den globalen Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet werden, nationale Strategien stärker miteinander verschränkt werden und ein breiterer Innovationsbegriff, eine offene Innovationskultur und kreative Freiräume geschaffen werden. 5

Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig machen und bewerten Nachhaltigkeit ist als Chance zu begreifen und muss erfolgreich in ökonomische Prozesse eingebunden und anschlussfähig gemacht werden, hierfür müssen: von Wissenschaft Verfahren entwickelt werden, die externe Kosten internalisieren und Nachhaltigkeit geldwert oder indikatorisch in Bilanzen oder Berichten ausweisen, funktionierende Instrumentarien der Nachhaltigkeitsbewertung genutzt werden mit denen die gesamte Wertschöpfungskette transparent gemacht wird. 6

Staatliches Handeln nachhaltig gestalten Der Staat muss seine Vorbildrolle sowohl nach innen als auch nach außen wahrnehmen: nach innen, indem er die eigene Verwaltung durch Selbstverpflichtungen stärker an Nachhaltigkeitskriterien ausrichtet und nach außen, indem er Steuerungsinstrumente nutzt, optimiert und einrichtet, die nachhaltiges Wirtschaften fördern und Verbraucherverantwortung und -kompetenzen für Nachhaltigkeit stärken. 7

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Teil des nachhaltigen Wirtschaftens betrachten Forschung und Innovation für nachhaltiges Wirtschaften setzt ein Verständnis von nachhaltiger Entwicklung voraus und die Kompetenz nachhaltige Entwicklung zu gestalten, deshalb sollten: Schulen, Hochschulen, Berufsbildungsinstituten, Weiterbildungsinstitutionen und die Wirtschaft anstreben Bildung für nachhaltige Entwicklung und grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Schulfächern, Lehrveranstaltungen und Weiterbildungsangeboten zu vermitteln. 8

Den gesellschaftlichen Dialog zu FuI für nachhaltiges Wirtschaften voranbringen FuI für nachhaltiges Wirtschaften erfordert einen strukturierten Dialog, der einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft ermöglicht und unterstützt wird durch: institutionalisierte Plattformen, die produzierende Unternehmen, Finanzinstitute, Forschungsinstitutionen, Ministerien, NGO und Verbraucher zusammenbringen, die Digitalisierung, die neue breitenwirksame und systematische Möglichkeiten eröffnet. Forschungsergebnisse sind durch schnellere und verbesserte Wissenschaftskommunikation zu verbreiten und Praxistests in die Forschung zurückzuspiegeln. 9

Die Handlungsempfehlungen des Thementeams Produktion Es müssen zukunftsorientierte Innovationen gefördert werden, die nachhaltige Rohstoffquellen erschließen, Stoffkreisläufe auf den Prüfstand stellen, optimieren und schließen, die Umstellung auf nichtfossile Kohlenstoffquellen in der chemischen Industrie voranbringen, negative Gesundheits-, Umwelt- und Klimaeffekte sowie Ressourcen- und Energieverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette minimieren, neue Methoden des Datentransfers zur Beschleunigung der Forschungsleistung, zur Vernetzung der Wertschöpfungsketten und zur Schaffung von Transparenz für den Endverbraucher einsetzen. 10

Die Handlungsempfehlungen des Thementeams Konsum Es werden mehr interdisziplinäre Forschung und Praxistests zu nachhaltigem Konsumverhalten und dessen Gesundheitswirkungen benötigt Es bedarf einer transparenteren Nachverfolgung der Nachhaltigkeit in Wertschöpfungsketten von Produkten und unter Nutzung von Digitalisierung sowie Vermittlung solcher Informationen an Konsumenten. Es müssen Forschung und Entwicklung zu biologischen und technologischen Innovationen gefördert werden, die gesunde Lebensmittel ressourceneffizient und nachhaltig bereitstellen können. 11

Die Handlungsempfehlungen des Thementeams Finanzwirtschaft Finanzunternehmen müssen den Ausbau von strategischen Management- Systemen systematisch vorantreiben. Es müssen nachhaltige Finanzprodukte entwickelt und zugleich konventionelle Produkte in ihrer Nachhaltigkeitsrelevanz erfasst und transparent gemacht werden. Instrumente und Prüfverfahren der Nachhaltigkeitsbewertung, der Wirkungsmessung, der Berichterstattung und Kennzeichnung sind weiterzuentwickeln und anzuwenden. Die genannten Empfehlungen erfordern eine effiziente Finanzaufsicht und Regulierung sowie eine koordinierende Plattform, die die Umsetzung begleitet. 12

Auf einen Blick 13