Studie. Geschäftsreiseprozesse 2015 Automatisierung: Viel Luft nach oben

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Transkript:

Studie Geschäftsreiseprozesse 2015 Automatisierung: Viel Luft nach oben September 2015

Inhalt Copyright... 3 Disclaimer... 3 Einführung... 4 Geschäftsreisetätigkeit und deren Kosten... 5 Reisekosten in den Unternehmen... 5 Reiserichtlinien halten die Kosten in Schach... 7 Mit mobilen Apps mobil auf Reisen... 8 Wie, wann, womit zum Geschäftstermin?... 10 Automatisierte Geschäftsreiseprozesse auf dem Vormarsch... 11 Anforderungen an Reisekostenabrechnungsprozesse... 11 Status quo in den Unternehmen... 12 Mehrwert durch automatisierte Geschäftsreiseprozesse... 13 Fazit... 14 Studiendesign und Stichprobe... 15 2

Copyright Diese Studie wurde von der techconsult GmbH im Auftrag der Concur (Germany) GmbH verfasst. Die darin enthaltenen Daten und Informationen wurden gewissenhaft und mit größtmöglicher Sorgfalt nach wissenschaftlichen Grundsätzen ermittelt. Für deren Vollständigkeit und Richtigkeit kann jedoch keine Garantie übernommen werden. Alle Rechte am Inhalt dieser Studie liegen bei der techconsult GmbH. Vervielfältigungen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung der techconsult GmbH gestattet. Copyright techconsult GmbH 2015 Disclaimer Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen etc. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. In dieser Studie gemachte Referenzen zu irgendeinem spezifischen kommerziellen Produkt, Prozess oder Service durch Markennamen, Handelsmarken, Herstellerbezeichnung etc. bedeuten in keiner Weise eine Bevorzugung durch die techconsult GmbH. 3

Einführung Geschäftsreisen sind immer wieder Diskussionspunkt, wenn es in den Unternehmen um Kosteneinsparungen geht. Wackelt der Umsatz, wird oft zuerst auf die Reisekostenbremse getreten. Erkennbar ist jedoch, dass im Ergebnis all dieser Diskussionen moderne Kommunikationstechnologien nie den persönlichen Vor Ort Kontakt zu Kunden und Partnern ersetzen können. Auf persönlichen Gesprächen aufbauende Geschäfte gestalten sich in der Regel meist erfolgreicher. Dies bedeutet, dass der ohnehin hohe Zeitaufwand, der seitens der Reisenden für Geschäftsreisen einzuplanen ist, möglichst wenig durch zusätzliche administrative Tätigkeiten wie Reiseplanung, Hotelbuchung und Reisekostenabrechnung belastet werden darf. Mit dieser Studie hat sich techconsult zum Ziel gesetzt, einen Blick auf die Geschäftsreisetätigkeit, die Reisekosten, das Reisemanagement und die damit in Verbindung stehenden Prozesse in den Unternehmen zu werfen. Zum einen soll der aktuelle Status quo der Automatisierung im Reisekostenmanagement in deutschen Unternehmen erfasst werden, zum anderen wird den Unternehmen unter http://www.geschaeftsreise benchmark.de ein Orientierungsrahmen in Form eines Benchmarks für die eigenen Prozesse zur Verfügung gestellt. Unternehmen verschiedenster Branchen wurden hierfür hinsichtlich ihrer Reisetätigkeiten und den damit verbundenen Abläufen, Aufwänden, Entwicklungsmöglichkeiten und Optimierungsstrategien befragt. Der Fokus der Studie liegt auf den Anforderungen, die die befragten Unternehmen an einen optimalen Reisemanagementprozess stellen, auf dem tatsächlichen Einsatz von Software Lösungen in diesem Bereich sowie auf dem Nutzen, den sich die Unternehmen dadurch erhoffen. Die Studienergebnisse werden in drei Teilberichten mit folgenden Schwerpunkten veröffentlicht: 1. Reisetätigkeit, deren Kosten, Art und Weise der Abrechnung 2. Reisekostenabrechnung automatisiert vs. manuell 3. Geschäftsreiseprozesse auf dem Prüfstand Der vorliegende erste Bericht gibt einen Überblick über die allgemeine Geschäftsreisetätigkeit in den Unternehmen, deren derzeitiges Reisebuchungsund Abrechnungsprozedere sowie der Einbindung von mobilen Reiseapplikationen. Weitere Teil Studien werden im Herbst 2015 veröffentlicht. 4

Geschäftsreisetätigkeit und deren Kosten Reisekosten in den Unternehmen Trotz Videokonferenzen und Online Meetings nehmen die Reisekosten in den Unternehmen noch immer einen beachtlichen Anteil an den Gesamtausgaben ein. Laut Aussagen der befragten Administratoren und Controller verursachen Reisetätigkeiten und administrative Prozesse im Durchschnitt 16 Prozent der Gesamtausgaben eines Unternehmens. Innerhalb der Branchen gibt es jedoch signifikante Unterschiede: Während die Reisekosten im Handel mit 20 Prozent etwa ein Fünftel des gesamten Budgets einnehmen, sind es in den öffentlichen Verwaltungen nur 12 Prozent. Innerhalb der Reisekosten gilt es, nach direkt und indirekt anfallenden Kosten zu unterscheiden. Etwa zwei Drittel der Geschäftsreiseausgaben sind Beträge, die durch den Reisenden direkt verursacht werden. Sie fallen unter anderem an für Verkehrsmittel, Übernachtungen und Spesen. Das übrige Drittel nehmen die Kosten für Abrechnung und Administration ein. Dies sind Ausgaben, die indirekt dem Reiseprozess zuzuschreiben sind und für das Reisemanagement wie Planung, Buchung und den Abrechnungsprozess anfallen. Ein Drittel der Geschäftsreisekosten nehmen Ausgaben für Planung, Buchung und Verwaltung ein. Innerhalb der Branchen gibt es deutliche Unterschiede, was das Verhältnis von direkten und indirekten Kosten angeht. Die Studienergebnisse zeigen, dass insbesondere Industrieunternehmen und öffentliche Verwaltungen ihr Reiseprozessmanagement relativ effizient administrieren und die indirekten Reisekosten vergleichsweise zu den anderen Branchen niedrig halten. Im Handel und im Dienstleistungssegment sollten die administrativen Tätigkeiten im Hinblick auf Optimierungspotenziale und Kosteneinsparung genauer analysiert werden. 5

Innerhalb der Unternehmensgrößen sind es die Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeitern, deren indirekte Kosten mit 22 Prozent unterdurchschnittlich ausfallen. Indirekte Reisekosten Indirekte Reisekosten fallen an für Planung, Buchung und Abrechnung. Wobei die Reiseabrechnung mit 42 Prozent den größten Anteil einnimmt. Überdurchschnittlich hoch ist dieser Teil mit 52 Prozent im Handel. Planung und Buchung nehmen in diesem Segment jeweils nur ein Viertel der Kosten ein. In der Industrie entfällt jeweils ein Drittel auf die drei Bereiche. Planung, Buchung und Abrechnung von Geschäftsreisen produzieren indirekte Kosten. Die Studie zeigt, dass die indirekten Kosten in Unternehmen mit überdurchschnittlich vielen fehlerhaften Reisekostenabrechnungen einen deutlich höheren Anteil einnehmen (40 Prozent) als in denjenigen mit einer vergleichsweise geringeren Fehlerquote. Bei denen die Kosten für die administrativen Tätigkeiten nur 22 Prozent ausmachen. Fehlerhafte Reisekostenabrechnungen treiben die indirekten Reisekosten in die Höhe. 6

Einhaltung der Reisekostenbudgets Nur jedes zweite Unternehmen hält das vorgegebene Reisebudget auch ein. 18 Prozent der befragten Unternehmen haben die geplanten Ausgaben im vergangenen Jahr überschritten, im Durchschnitt um 15 Prozent. 12 Prozent haben das Budget nicht ausgeschöpft, die übrigen Befragten konnten hierzu keine Angaben machen. Mehr Kosten gegenüber dem geplanten Etat hatten insbesondere die mittelständischen Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeiter. Vor allem diesen Unternehmen ist zu raten, ihre Prozesse genauer unter die Lupe zu nehmen, um die Ursachen für die erhöhten Ausgaben zu identifizieren. 1 Nicht nur innerhalb der Größenklassen gibt es signifikante Unterschiede, auch innerhalb der Branchen sind deutliche Abweichungen zu erkennen. Die größten Schwierigkeiten, mit dem geplanten Budget auszukommen, hatte der Handel, hier kam es bei 32 Prozent der befragten Unternehmen zu Überschreitungen. Vergleichsweise gut sieht es in den Industrieunternehmen aus, hier hatten nur 14 Prozent der Befragten Probleme mit außerplanmäßigen Kosten. Reiserichtlinien halten die Kosten in Schach Wer fährt nicht gern erste Klasse oder übernachtet in einem Fünf Sterne Hotel? Damit die Reisetätigkeit und die damit verbundenen Ausgaben nicht ausufern, werden von den Unternehmen in der Regel Vorgaben erstellt und Reiserichtlinien festgelegt und definiert. Diese sind ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Unternehmensführung und der für Reisen zuständigen Verwaltungsstelle. Reiserichtlinien umfassen die Planungs und Buchungsprozesse sowie die Reisekostenabrechnung. In erster Linie beinhalten die Richtlinien Vereinbarungen zu der zu nutzenden Fluggesellschaft, der Kabinenklasse, dem Höchstbetrag für Übernachtungskosten und Spesen. 81 Prozent der befragten Unternehmen haben solche Regeln für Geschäftsreisen definiert. Nicht nur für Großunternehmen ist das zwingend notwendig: Die Studienergebnisse zeigen, dass auch knapp 70 Prozent der Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern bereits über solche Richtlinien verfügen. Generell gilt: Je 1 Eine detaillierte Analyse der einzelnen Geschäftsprozesse erfolgt im dritten Bericht mit dem Titel Geschäftsreiseprozesse auf dem Prüfstand. 7

größer das Unternehmen, umso eher sind Vorgaben für das Reisen festgeschrieben. Innerhalb der Branchen sind erwartungsgemäß die öffentlichen Verwaltungen Vorreiter im Regulieren. Jeder dritte Befragte gab an, die Reiserichtlinien seines Unternehmens hätten sich innerhalb der vergangenen drei Jahre verschärft. Dies betrifft insbesondere größere Unternehmen ab 2.000 Mitarbeitern. Eine Ursache hierfür könnte der Kostendruck sein, dem viele Unternehmen unterliegen. Was nützt die beste Regel, wenn es keine Kontrolle auf Einhaltung gibt? In allen Branchen und Größenklassen wird die Einhaltung der Richtlinien daher gründlich überprüft. Nur wenige Unternehmen gaben an, diesbezüglich eher nachlässig zu sein. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Großteil der befragten Unternehmen (85 Prozent) halten sich die Mitarbeiter an die Richtlinien, was die Geschäftsreisetätigkeit betrifft. Bei 10 Prozent der Unternehmen ist die Compliance Rate sehr niedrig bis niedrig und dürfte daher für die Geschäftsführung nicht zufriedenstellend sein. Denn es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Einhaltung der Richtlinien und dem Reisekostenbudget: Überschreitungen des Reisekostenbudgets kommen eher in Unternehmen mit niedriger Compliance Rate vor. Werden die Reiserichtlinien also konsequent eingehalten, lassen sich in den Unternehmen signifikante Einsparungen erzielen. Unternehmen mit einer hohen Compliance Rate überschreiten das Budget seltener. Mit mobilen Apps mobil auf Reisen In jedem Unternehmen nutzen Mitarbeiter mobilen Reise Applikationen. Vorreiter in punkto mobile Softwarelösungen für das Reisemanagement sind Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern. Die meisten Befragten (31 Prozent) nutzen den Vorzug dieser Apps, mobil auf Informationen rund um die Reiseplanung zugreifen zu können. 27 Prozent verwenden mobile Applikationen zur Reisebuchung. Reisekosten werden dagegen noch wenig mobil abgerechnet, derzeit nur von sechs Prozent der befragten Unternehmen. Jeder vierte Geschäftsreisende bucht seine Reise über mobile Reiseapplikationen. 8

Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil in den Industrieunternehmen (13 Prozent). Die öffentlichen Verwaltungen hinken in Bezug auf Mobility hinterher. Nur 37 Prozent gaben an, mobile Reise Applikationen zu nutzen, allerdings ausschließlich zur Planung und Buchung, nicht zur Abrechnung. Die Vorteile von mobilen Reise Applikationen sprechen für sich und führen zu einer großen Zufriedenheit sowohl auf Seiten der Reisenden wie auch des Unternehmens. Geschätzt werden vor allem die einfache Handhabung, die Flexibilität sowie die Ortsunabhängigkeit bei der Reiseplanung, Buchung und wenn genutzt auch für die Abrechnung. Auch wenn wir uns im Zeitalter der Mobilität befinden 52 Prozent der befragten Unternehmen nutzen noch keine mobilen Reise Applikationen. Hemmnisse werden seitens der Unternehmen in erster Linie in einer zu aufwändigen Integration gesehen (37 Prozent). Bedenken diesbezüglich äußerten insbesondere Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeitern. 34 Prozent aller Befragten sind skeptisch hinsichtlich des Datenschutzes. Außerdem verfügt nicht jeder Reisende über ein entsprechendes Mobiltelefon: In 30 Prozent der Unternehmen vor allem im Segment der öffentlichen Verwaltungen fehlt es an den notwendigen Smartphones. Die zunehmende Verbreitung von leistungsfähigen Smartphones im Business Umfeld und die 9

allgemeine Tendenz zu Self Service und Automatisierung werden die Entwicklung und Akzeptanz in Richtung mobiler Reiseapplikationen weiter vorantreiben. Mobile Payment Bargeldlose mobile Bezahlsysteme sind seit fünf Jahren auf dem Markt. Bei Mobile Payment erfolgt der Zahlungsverkehr über mobile Geräte, wobei weder Bargeld noch physische Kreditkarten zur Transaktion verwendet werden. Bisher hat sich diese Art der Bezahlung in Deutschland generell nur wenig durchsetzen können. Das zeigen auch die Befragungsergebnisse: Nur 15 Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihre Mitarbeiter auf Reisen mobile Zahlungsfunktionen nutzen. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil in den Unternehmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern, von denen bereits jedes vierte Unternehmen die Voraussetzungen für Mobile Payment in Form von Applikationen geschaffen hat. Mobile Zahlungsfunktionen sind noch eine Seltenheit. Wie, wann, womit zum Geschäftstermin? Flug statt Zug? Oder Zug statt Flug? Oder sicherheitshalber das Auto? Diese Fragen mussten sich die Geschäftsreisenden in den vergangenen Monaten sehr häufig stellen. Arbeitsniederlegungen an Bahnhöfen und Flughäfen machten Reisen oft zu einem Abenteuer. Die immer wieder durch Streiks auftretende Unsicherheit in Bezug auf pünktliche und überhaupt fahrende Verkehrsmittel zerrte an den Nerven der Geschäftsreisenden, von denen Effizienz erwartet wird und die in der Regel einen straffen Termin und Zeitplan einhalten müssen. Im vergangenen Jahr wurden Geschäftsreisen in 61 Prozent der Unternehmen durch Streiks, Zug und Flugausfälle beeinträchtigt. In Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeitern liegt der Anteil sogar bei über 70 Prozent. Beeinträchtigungen und Verzögerungen des Reiseablaufs führen in der Regel zu erhöhten Kosten. Diese resultieren unter anderem aus Stornierungsgebühren, zusätzlichen Übernachtungskosten oder Kosten für Verkehrsmittel wie teuren Taxifahrten. In über zwei Drittel der Unternehmen wirkten sich daher die Arbeitsniederlegungen an Bahnhöfen oder Flugplätzen im vergangenen Jahr auf die Reisekosten aus und trieben diese in die Höhe. Im Durchschnitt mussten die Unternehmen eine Steigerung von bis zu 10 Prozent hinnehmen. Streiks treiben die Reisekosten in die Höhe und stressen Reisende. 10

Die Mehrausgaben sind die eine Seite, auf der anderen Seite steht vor allem der Stress, dem insbesondere Geschäftsreisende auf Grund von Reisebeeinträchtigungen wie Flug oder Bahnausfällen ausgesetzt sind. Dadurch ist nicht nur Organisationstalent und Flexibilität der Reisenden gefragt, auch die nervliche Belastung, ausgelöst durch Zeit und Termindruck, ist extrem hoch. Es ist daher auch wenig erstaunlich, dass aus den Befragungsergebnissen ein Stressfaktor von durchschnittlich 4,0 ermittelt wurde, der aus einer Werteskala von 1=kein Stress bis 6=extrem hoher Stress resultiert. Automatisierte Geschäftsreiseprozesse auf dem Vormarsch Anforderungen an Reisekostenabrechnungsprozesse Sowohl Reisende als auch Controller stellen eine ganze Reihe von Anforderungen an Geschäftsreisemanagement Prozesse. Generell sollte ein Reisebuchungs und Abrechnungsprozess in jedem Fall die Transparenz der Kosten gewährleisten. Wünschenswert für die Zielgruppe der Reisenden ist auch, die Dauer der Prozesse von der Antragstellung bis zur Reisekostenrückerstattung zu reduzieren. Die Controller richten den Blick dagegen eher auf die Kosten. Ihnen ist viel mehr daran gelegen, die Prozesskosten zu reduzieren und auf jeden Fall ihr geplantes Reisebudget einzuhalten. 11

Status quo in den Unternehmen Lästige Excel Tabellen und unübersichtliche Zettelwirtschaft bei der Reisekostenabrechnung gehören in 66 Prozent der befragten Unternehmen der Vergangenheit an. Ihre Prozesse sind bereits automatisiert. Über den Rundum Luxus eines voll automatisierten Reisemanagements von der Reisebuchung bis zur Reisekostenabrechnung mittels einer integrierten Komplettlösung verfügen derzeit 17 Prozent der befragten Unternehmen. Die übrigen 49 Prozent haben ihre Prozesse zur Reisekostenabrechnung teilautomatisiert in Form einer ERP Lösung, in die Module für Reisekosten integriert sind, oder einer alternativen spezifischen Softwarelösung für Reisekostenabrechnung. Vorreiter sind hier die Handelsunternehmen, bei denen der Anteil bei 63 Prozent liegt. Die manuelle Abrechnung ist vor allem in Unternehmen unter 500 Mitarbeitern noch weit verbreitet. 46 Prozent dieser Größenklasse erledigen die Reisekostenabrechnung derzeit digital per Excel oder Word, teils sogar noch manuell in Papierform. Für einen Großteil dieser Unternehmen (70 Prozent) ist eine Software Unterstützung wünschenswert und würde Vorteile bringen. Insbesondere in dieser Zielgruppe stecken Potenziale für eine Automatisierung im Reiseplanungs und Reisekostenmanagement. Ihnen ist anzuraten, die Zwei Drittel der Unternehmen haben ihre Reisekostenabrechnung automatisiert. Jedes zweite Unternehmen unter 500 Mitarbeitern rechnet noch manuell ab. 12

Geschäftsreiseprozesse seitens der Unternehmensführung zu analysieren und sie einer Kosten Nutzen Rechnung zu unterziehen. Mehrwert durch automatisierte Geschäftsreiseprozesse Nach Aussagen der Befragten, die noch manuell ihre Reisekostenabrechnung erledigen, könnte sich eine Teilautomatisierung nahezu in jedem Prozess des Reisemanagements positiv auswirken. Sowohl seitens der Reisenden als auch des Controllings werden in den Prozessen Verbesserungen durch eine Softwareunterstützung gesehen. Allerdings ist die Erwartungshaltung der Geschäftsreisenden in Summe etwas höher als die der Controller. Dies betrifft vor allem die Reisegenehmigung und die Reisekostenrückerstattung. Einig sind sich beide Zielgruppen in Bezug auf eine effizientere Abrechnung und deren Prüfung, die in ihrer Priorität ganz oben stehen. Unternehmen, die ihre Reisebuchungs und Abrechnungsprozesse bereits voll automatisiert haben, bestätigen eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber einer manuellen Bearbeitung und auch gegenüber einer Teilautomation. 13

Aus Sicht der befragten Geschäftsreisenden werden dadurch Transparenz und die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien gewährleistet. Zudem kommt es zu einer schnelleren Bearbeitung und damit zu einer beschleunigten Rückerstattung der Auslagen und Spesen. Eine automatisierte Abrechnung bei Geschäftsreisen senkt die Fehlerquote und beschleunigt die Rückerstattung. Die Controller haben diesbezüglich eine geringfügig andere Sichtweise. Sie profitieren in erster Linie durch eine effiziente und schnelle Aufdeckung von fehlerhaften Abrechnungen. An zweiter Stelle stehen die Reduzierung der Prozesskosten und die Senkung des Aufwandes für Verwaltung und Aufbewahrung. Fazit Generell ist die Automatisierung der Geschäftsreiseprozesse in den Unternehmen bereits relativ weit voran geschritten, dennoch gibt es noch ein Drittel, das manuell unterwegs ist. Im Zuge der Anforderungen an Compliance und auf vollständige Transparenz sowie an eine schnelle und fehlerfreie Bearbeitung sind automatisierte Prozesse für jedes Unternehmen erstrebenswert. Die Ergebnisse zeigen jedoch: Mit der Unternehmensgröße steigt der Automatisierungsgrad der Geschäftsreiseprozesse. Unternehmen sind gut beraten, ihre Prozesse im Rahmen des Geschäftsreisemanagements zu überprüfen, und diese wenn notwendig zu optimieren. Spezielle Tools zur softwaregestützten Reisekostenabrechnung erleichtern sämtliche Prozesse von der Vorbereitung und Planung bis hin zur Abrechnung von Geschäftsreisen. Die Optimierung dieser Prozesse dient in erster Linie der Reduzierung des Zeit und Verwaltungsaufwandes und damit auch der Kosteneinsparung bei den indirekten Reisekosten. Die von den Unternehmen mit automatisierten Prozessen genannten Vorteile belegen das. Geschäftsreisende müssen flexibel sein, denn nicht selten kommt es zu Verzögerungen und Verschiebungen während des Reiseverlaufs. Der Einsatz von mobilen Applikationen trägt mit dazu bei, die notwendige Flexibilität zu 14

ermöglichen. Die Reisenden können, ganz gleich wo, mit wichtigen Informationen versorgt werden und bei Bedarf den Reiseplan schnell und auf unkomplizierte Art anpassen. Zudem ist Reisen nicht selten von Stress begleitet. Die Nutzung mobiler Reiseapplikationen trägt daher mit dazu bei, den Stressfaktor zu minimieren. Im nächsten Studienbericht werden die Ergebnisse der Unternehmen mit (teil)automatisierten Prozessen und mit manuellen Prozessen genau unter die Lupe genommen und gegenübergestellt. Dieser Bericht wird im September veröffentlicht. Studiendesign und Stichprobe Die Studie Geschäftsreiseprozesse 2015 wurde von der techconsult GmbH im Auftrag von Concur konzipiert und durchgeführt. Eine erste Studie zu diesem Thema wurde bereits Ende 2013 realisiert. Im Frühjahr 2015 wurden erneut 530 Unternehmen zum Thema Geschäftsreisprozesse, Planung, Buchung und Abrechnung mittels computergestützten Web Interviews (CAWI) befragt. Zur Zielgruppe gehören alle Unternehmen, in denen mehr als 50 Reisekostenabrechnungen pro Monat erstellt werden. Befragt wurden zwei Zielgruppen: Zum einen die Reisenden selbst, Mitarbeiter, die im Auftrag des Unternehmens Dienstreisen tätigen, sowie Mitarbeiter, die indirekt mit Reisetätigkeiten zu tun haben, beispielsweise in Form des Reisekostenmanagements und Controllings. Die Stichprobe verteilt sich über alle Branchen hinweg die Versorgungsunternehmen, die Telekommunikation und das Finanzgewerbe sind in der Auswertung dem Dienstleistungssegment zugeordnet worden. 15

Die Studienergebnisse bilden die Basis für den Geschäftsreise Benchmark. Unter http://www.geschaeftsreise benchmark.de bekommen die Unternehmen die Möglichkeit, ihr eigenes Reisemanagement zu bewerten und sich mit den Ergebnissen der Studie und in ihrem Wettbewerbsumfeld zu vergleichen. Verena Bunk Senior Analyst techconsult GmbH Bad Wilhelmshöhe Baunsbergstr. 37 D 34131 Kassel E Mail: verena.bunk@techconsult.de Tel.: +49 561 8109 141 Fax: +49 561 8109 101 Web: www.techconsult.de 16

Über techconsult GmbH Die techconsult GmbH, gegründet 1992, zählt zu den führenden Analystenhäusern in Zentraleuropa. Der Schwerpunkt der Strategieberatung liegt in der Informations und Kommunikationsindustrie (ITK). Durch jahrelange Standard und Individual Untersuchungen verfügt techconsult über einen im deutschsprachigen Raum einzigartigen Informationsbestand, sowohl hinsichtlich der Kontinuität als auch der Informationstiefe, und ist somit ein wichtiger Beratungspartner der CXOs sowie der IT Industrie, wenn es um Produktinnovation, Marketingstrategie und Absatzentwicklung geht. Die techconsult GmbH wird vom geschäftsführenden Gesellschafter und Gründer Peter Burghardt am Standort Kassel mit einer Niederlassung in München geleitet und ist Teil der Heise Medien Gruppe. Über Concur Concur ist Anbieter von integrierten Lösungen für das Reisemanagement und die Reisekostenverwaltung. Mit den benutzerfreundlichen, webbasierten und mobilen Applikationen können Unternehmen und ihre Mitarbeiter Zeit sparen und die Kosten besser im Blick behalten. Mit 20 Jahren Erfahrung, über 30.000 Kunden weltweit und jährlich 55 Mio. Kundentransaktionen mit einem Reisekostenabrechnungsvolumen von 40 Mrd. Euro zählt Concur zu den größten Anbietern von Reisemanagement Software. 17