Allgemeines zum Verfassen der Einleitung Nach: Charbel, Ariane. Schnell und einfach zur Diplomarbeit. Eco, Umberto. Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Martin, Doris. Erfolgreich texten! Jeder wissenschaftliche Text hat eine Einleitung. Mit der Einleitung führt man den Leser an die Arbeit heran. Das Ziel der Einleitung ist, das Interesse des Lesers am Untersuchungsgegenstand zu wecken und in die behandelte Problematik einzuführen. Es gibt keine Vorschriften, wie man einen wissenschaftlichen Text beginnen muss. Jedoch erwartet der Leser zunächst Aufschluss über das Thema. Deshalb antwortet man in den meisten wissenschaftlichen Arbeiten am Anfang auf die Frage, wie der Titel zu verstehen ist. Dabei soll der Untersuchungsgegenstand genannt werden. Weiter nennt die Einleitung das Ziel der Arbeit, geht auf den Stand der Forschung ein, beschreibt das der Untersuchung zugrunde gelegte Material (verwendete Quellen und Entwicklungsumgebungen), stellt die angewandte Methode dar und gibt einen kurzen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Es sollten also folgende Punkte in der Einleitung berücksichtigt werden: 1. Thema der Arbeit. 2. Ziel der Arbeit. 3. Überblick über den Forschungsstand. 4. Definition der Termini. 5. Angewandte Methoden. 6. Aufbau der Arbeit.
Prinzipiell können Sie selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge Sie auf diese Punkte eingehen. Sprachliche Besonderheiten der Einleitung Die Einleitung soll im Präsens oder Futur geschrieben werden, auch wenn die Arbeit schon längst beendet ist. Bevorzugen Sie eine klare und einfache Sprache. Drücken Sie sich genau aus. Heben Sie die Lesemotivation Ihres Lesers durch einen abwechslungsreichen und anschaulichen Stil. In den meisten wissenschaftlichen Arbeiten unterscheidet sich die Einleitung vom Rest der Arbeit in einem Punkt: In der Einleitung treten Sie deutlich als Verfasser hervor. Sie beschreiben aus Ihrer Sicht (Position, Ansicht), d. h. wie Sie Ihr Thema auffassen, aus welchen Gründen Sie das Thema für wichtig halten und welche Bearbeitungsweise Ihnen sinnvoll erscheint. Wie persönlich Ihre Einleitung wird, können Sie beeinflussen. Entscheiden Sie selbst, was Sie für Ihre Arbeit für angemessen halten: Ihre Einleitung wirkt eher unpersönlich: durch unpersönliches Passiv (In dieser Arbeit wird untersucht...) wenn Sie sich auf Informationen und Aussagen anderer berufen oder Zitate einbringen wenn Sie Material aus der Fachliteratur bzw. übliche Quellen verwenden Ihre Einleitung wirkt eher persönlich: durch die Ich-Form (In dieser Arbeit untersuche ich...) wenn Sie eigene Erfahrungen und Beobachtungen beschreiben und Ihre persönliche Meinung betonen
wenn Sie persönliches oder ungewöhnliches Material (z. B. Fotos, Kinderzeichnungen, o. Ä.) einbringen. Ein Mittelding zwischen dem persönlichen Ich und dem unpersönlichen Passiv ohne Urheber ist der Verfasser / die Verfasserin dieser Arbeit. Sie können Ihre Einleitung auch dann in der Ich-Form schreiben, wenn Sie die übrigen Kapitel Ihrer Arbeit im unpersönlichen Passiv abfassen. Ihr Schlusswort formulieren Sie dann ebenfalls in der Ich-Form. Einleitung und Schlusswort bilden so die persönlicher gehaltene Umrahmung der wissenschaftlichen Arbeit. Wenn Sie bei Ihrer wissenschaftlichen Arbeit besonders unterstützt worden sind, möchten Sie sich vielleicht dafür bedanken. Tun Sie dies formlos zum Schluss Ihrer Einleitung. Hier können Sie auch eine Bemerkung schreiben, wenn Ihre Arbeit eine Gemeinschaftsproduktion ist. Zum Schluss der Einleitung stellen Sie klar, wer für welchen Teil verantwortlich ist. Um Thema, Ziel, Forschungsstand, Quellen, angewandte Methoden und Aufbau der Arbeit in der Einleitung zu beschreiben, stehen Ihnen bestimmte sprachliche Mittel (sprachliche Ausdrucksweisen) zur Verfügung. Zum Thema der Arbeit Beim Benennen des Themas der Arbeit wird oft zunächst der Untersuchungsgegenstand genannt. Zum Beispiel so: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Sprachtherapie nach... In diesem Beitrag werden die deutschen Präpositionen terminologisch und funktional besprochen. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriffkomplex eleos und phobos behandelt. Die vorliegende Arbeit hat deshalb eine Problematik von sibirischer Folklore und literarischem Text zum Thema, weil. In dieser Arbeit werden einige Besonderheiten der kafkaesken Prosa. diskutiert.
Darüber hinaus wird oft auf die Wichtigkeit des Themas hingewiesen. Manchmal ist es notwendig, das Thema der wissenschaftlichen Arbeit einzugrenzen. Sprachmittel (sprachliche Ausdrucksweisen) zum Benennen des Themas Sprachmittel Gebrauch des Sprachmittels im Satz etw. zum Thema haben Die vorliegende Arbeit hat X zum Thema. sich befassen mit etw. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit X. sich beziehen auf etw. Die vorliegende Hausarbeit bezieht sich auf X (Akk.). gewidmet sein Die Arbeit ist X (Dat.) gewidmet. es handelt sich (hier, in der vorliegenden Arbeit, in diesem Beitrag...) um etw. In der Arbeit handelt es sich um X (Akk.). der Artikel (die wissenschaftliche Arbeit, der vorliegende Beitrag) behandelt etw. Der vorliegende Artikel behandelt X (Akk.) die Arbeit berichtet über Akk. Der vorliegende Artikel berichtet über X. etw. vorzustellen versuchen In der vorliegenden Arbeit versuche ich die wichtigsten und interessantesten Probleme, Ideen und Ergebnisse auf dem Gebiet X vorzustellen. Oder: In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die wichtigsten und interessantesten Probleme, Ideen und Ergebnisse auf dem Gebiet X vorzustellen. in den Mittelpunkt stellen Ich möchte X (Probleme, Problemkomplexe, Thema, Idee, Begriff)) in den Mittelpunkt der Untersuchung stellen. im Mittelpunkt stehen X Folgende (Probleme, Problemkomplexe) stehen im Mittelpunkt. im Zentrum dieser Arbeit stehen X (Probleme, Problemkomplexe ) stehen im Zentrum. auf etw. eingehen In der Hausarbeit (in der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit, im vorliegenden Beitrag) wird auf X eingegangen.
etw. veranschaulichen Der vorliegende Beitrag veranschaulicht am Beispiel... etw. darstellen In der vorliegenden Untersuchung wird X dargestellt. die Frage aufgreifen In der hier folgenden Hausarbeit wird die Frage nach X aufgegriffen. Motivation Nach dem Benennen des Themas (oder vorher) wird die Bedeutsamkeit, Wichtigkeit des Themas begründet (Motivation). Dabei versucht man auf folgende Fragen zu antworten: Aus welchen Gründen ist dieses Thema grundsätzlich interessant? Warum ist die Untersuchung in allgemeiner, wissenschaftlicher, fachlicher oder praktischer Hinsicht von Bedeutung? Warum stellt der genannte Untersuchungsgegenstand ein wissenschaftliches Problem dar? Mit den Antworten auf die oben angegebenen (o. a.) Fragen wird der Leser für den Problembereich sensibilisiert und zum Weiterlesen motiviert. Zum Beispiel so: Immer weniger Forscher können heute behaupten, dass Kafkas Werke religiöse Parabeln sind.... Sprachmittel (sprachliche Ausdrucksweisen) zur Angabe der Motivation Sprachmittel Gebrauch des Sprachmittels im Satz die Anregung (zu einer Abhandlung über etwas/ zu etwas) erhalten
Die Anregung zur Analyse dieses Problems erhielt ich.. nur wenig untersucht (besprochen, behandelt) werden Dieses Thema ist nur wenig untersucht (besprochen,behandelt, diskutiert) worden. als notwendig erscheinen Für die Wissenschaft erscheint es als notwendig... eine untergeordnete Rolle spielen Die Behandlung dieser Problematik spielt noch eine untergeordnete Rolle. Das Thema von besonderem Interesse sein interessant sein anregend sein aktuell sein Begründung weil wegen usw. bedeutsam sein wichtig sein von großer Bedeutung usw. Eingrenzung des Themas
Oft soll das Thema von benachbarten Themen abgegrenzt werden. Wichtig ist, den Rahmen zu skizzieren, in dem der Gegenstand bearbeitet wird und Schlüsselwörter einzuführen bzw. zu definieren (Was ist Novelle?). Zur Eingrenzung des Themas gehört auch die Begründung bestimmter Teilaspekte, die Sie weiter nicht verfolgen wollen. Zum Beispiel so: Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf (Dat.) Novellen des 19. Jahrhunderts und insbesondere auf Tabelle 3. Sprachmittel (sprachliche Ausdrucksweisen) zur Eingrenzung des Themas Sprachmittel Gebrauch des Sprachmittels im Satz sich beschränken (die Analyse, die Untersuchung) auf (Akk.)... die vorliegende Analysebeschränkt sich auf abstrakte Substantive...... der Schwerpunkt (des Artikels) liegt in D (Analyse, Darstellung)...... der Schwerpunkt des Artikels liegt in der Analyse des akustischen Verhaltens... auf etwas nicht eingehen... auf was ich im Folgenden nicht eingehen werde, sind... thematisch interessant sein... thematisch interessant ist es deshalb, wie... (was..., warum...) das Schwergewicht liegt auf (Dativ) das Schwergewicht dieser Untersuchung liegt auf dem Gebiet der Psycholinguistik... zentrales Problem sein... das zentrale Problem dieser Untersuchung ist die Bestimmung des Begriffs X wichtig sein... besonders wichtig ist dabei die Bestimmung... sich konzentrieren auf Akk.... in der vorliegenden Arbeit möchte ich mich auf die Untersuchung... konzentrieren
Ausgang sein. Ausgang dieser Arbeit ist die Theorie von Zum Formulieren der Arbeitsziele In der Einleitung werden das wissenschaftliche Problem und die aufgeworfenen Fragen zu einer Fragestellung zugespitzt und als Ziel der wissenschaftlichen Arbeit formuliert. Zum Beispiel so:... In dieser Arbeit soll der Unterschied zwischen Roman und Epos erklärt werden. Sprachmittel (sprachliche Ausdrucksweisen) zum Formulieren der Ziele Sprachmittel Gebrauch des Sprachmittels im Satz das Ziel sein Das Ziel dieses Beitrags ist die Analyse... liegen (das Ziel) in Dativ Das Ziel dieser Arbeit liegt darin,... zu bestimmen. Das Ziel ist es,... zu... Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es,... zu untersuchen/ aufzuzeigen das Ziel verfolgen Mit dieser Arbeit wird das Ziel verfolgt... beabsichtigt/ geplant sein Es ist beabsichtigt,... zu analysieren. auf etw. zielen Es zielt auch auf die Untersuchung von... versucht werden sollen Es soll versucht werden,...festzustellen/ zu enträtseln/ herauszufinden/ darzustellen /zu erklären / zu interpretieren / auszulegen /aufzuzeigen / aufzuspüren / nachzuweisen / zu zeigen sollte versucht werden... zu Es sollte versucht werden,...unter dem Aspekt... zu beschreiben.