Initiativpartner: Robert Bosch Stiftung

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Initiativpartner: Robert Bosch Stiftung

Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangslage 2. Ziel 3. Rahmendaten des Studienkollegs 4. Förderprogramm, Betreuungskonzept und Auswahlprozess 4.1. Förderprogramm 4.2. Betreuungskonzept 4.3. Auswahlprozess 5. Aufbauphase 1

1. Ausgangslage Internationale Vergleichsuntersuchungen im Schulbereich zeigen, dass die Qualität der Schule entscheidend von der Führungsqualifikation des Schulpersonals Lehrer wie Schulleitung abhängt. Dieses besitzt die Fähigkeit, eine günstige Lernumgebung, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, das Zusammengehörigkeitsgefühl im Kollegium zu stärken und das Kollegium so zu formen, dass die Vorstellung über die Ziele, das Profil und das Programm der Schule von allen gemeinsam getragen wird, Schule als lernende Organisation zu gestalten, dies auch unter Berücksichtigung partnerschaftlicher Beziehungen zur Elternschaft und zum schulischen Umfeld. Denn dies sind die entscheidenden Faktoren, die den Erfolg im Schulalltag bestimmen. Managementfähigkeiten und Leadership (im Sinne einer Vorreiterrolle) sollen daher die Leistungselite des Schulpersonals auszeichnen, denn diese ist zunehmend verantwortlich für den Erfolg ihrer Schule. Dabei haben sie die gesellschaftlichen Entwicklungen, sowohl im nationalen wie im internationalen Rahmen, zu berücksichtigen, denn ihre Aufgabe ist es, die Schülerinnen und Schüler auf das Leben und Arbeiten nach der Schule vorzubereiten. Und sie haben zu berücksichtigen, dass die Schule mehr und mehr von Heterogenität bei allen Beteiligten bestimmt sein wird (ethnische, soziale, kulturelle Unterschiede und spezifische Vorgaben der einzelnen Bundesländer). Auch in Deutschland besteht mittlerweile Einvernehmen darüber, dass im herkömmlichen Schulsystem eine Umsteuerung mit dem Ziel stattfinden muss, der einzelnen Schule mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortung einzuräumen. In dieser Umsteuerung wird ein entscheidender Hebel zur Verbesserung der schulischen Leistungen gesehen. Auf diese Aufgaben werden derzeit nur Lehrer vorbereitet, die für Schulleitungsaufgaben ausgewählt wurden was in allen Bundesländern auf sehr unterschiedliche Weise geschieht. Noch entscheidender für den anstehenden Paradigmenwechsel in Deutschland ist es, schon den studentischen Führungsnachwuchs auf dieses Aufgabenspektrum der pädagogischen Führungselite hin zu orientieren und ihm hier frühzeitig neben dem Studium hierfür Qualifizierungs- und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten. 2

2. Ziel Lehramtsstudenten, die das Potenzial zur pädagogischen Führungspersönlichkeit im Schulbereich haben, wird die Möglichkeit gegeben, sich schon parallel zu ihrem Fachstudium im Rahmen eines Förderprogramms zu Nachwuchsführungskräften und Verantwortungsträgern der Schule von morgen zu entwickeln. Generell wird das Förderprogramm des Studienkollegs den Lehramtsstudierenden Entwicklungslinien bieten: zur Persönlichkeitsbildung von pädagogischen Führungspersönlichkeiten, zur Übernahme von Verantwortung und Führungsaufgaben in der Schule, zur Entwicklung von unternehmerischem Haltungen und Einstellungen für das Unternehmen Schule. Im Einzelnen werden zum Förderprogramm gehören: Maßnahmen zur Orientierung auf Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Selbständigkeit, Bausteine zur Persönlichkeitsentwicklung, Maßnahmen, die Erfahrungen mit Führungsstrukturen und Managementprozessen, auch außerhalb von Schule, ermöglichen Maßnahmen zur Förderung der Fähigkeit zur Personalführung, Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung, -sicherung und -evaluation. Mit diesem Qualifizierungsprogramm werden die Hochschulabsolventen in die Lage versetzt, schon ab Aufnahme der Lehrertätigkeit die Vorgaben ihrer Schulleitungen beim Umsteuerungsprozess hin zu eigenverantwortlicheren und selbständigeren Schulen umzusetzen. Damit kann die Arbeit des Studienkollegs schon frühzeitig in den Schulen Wirkung entfalten. Das Studienkolleg wird begleitet werden durch einen vor allem aus Wissenschaftlern aber auch Schulpraktikern bestehenden Expertenkreis, der die Arbeit des Studienkollegs überprüft und diese an den weiteren Entwicklungen in Schule und Lehrerausbildung adäquat ausrichtet. Darüber hinaus wird ein Austausch mit den Kultusministerien der Länder, den Lehrerfortbildungsinstituten und den Universitäten über die Arbeit des Studienkollegs initiiert, damit sie den Nutzen des Qualifizierungsprogramms in ihrer weiteren Lehreraus- und Fortbildung berücksichtigen können. 3. Rahmendaten des Studienkollegs Jährliche Förderung von 450 Lehramtsstudenten mit Führungspotenzial als Kollegiaten, jährliche Aufnahme von 150 Studierenden in einem zentralen Auswahlverfahren. Aufbau von Kollegiatengruppen an Hochschulstandorten; Gruppengröße je Standort 15 bis 20 Kollegiaten. Das bedeutet bei 450 Kollegiaten rund 25 Gruppen. 3

Die Kollegiaten erhalten Stipendien gemäß den Richtlinien zur Begabtenförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Kollegiaten nehmen an einem Förderprogramm teil, das sich über drei Jahre erstreckt; es besteht aus unterschiedlichen Qualifizierungsmaßnahmen, die seitens der sdw-geschäftsstelle vorbereitet und angeboten werden. Darüber hinaus entfalten die Kollegiatengruppen vor Ort eigene Aktivitäten, mit denen das Förderprogramm abgerundet wird. Jede Kollegiatengruppe wird vor Ort von Vertretern der Hochschule, aus dem Schulbereich und der Wirtschaft betreut. Weitere Betreuungsleistungen erfolgen aus der Geschäftsstelle. Später sollen auch Alumni die Arbeit der Kollegiaten vor Ort unterstützen. Für die nach Abschluss des Studiums ausscheidenden Kollegiaten wird eine Alumniorganisation (Selbstorganisation durch Ex-Kollegiaten) errichtet, damit diese den Kontakt untereinander pflegen, sich durch eigene Maßnahmen weiter qualifizieren und von ihren Erfahrungen junge Kollegiaten profitieren lassen. Über die Mitwirkung im Studienkolleg wird mit der Stiftung eine privatrechtliche Vereinbarung geschlossen, in der sich die Kollegiaten zur Teilnahme verpflichten. Zum Abschluss der Kollegiatenzeit erhalten sie ein Zertifikat, das Auskunft über den Werdegang als Kollegiat, das Förderprogramm und die Aktivitäten gibt. Die Übergabe erfolgt im Rahmen einer gesonderten Veranstaltung (Absolventenverabschiedung). Zur Information, zum Informations- und Erfahrungsaustausch aller Beteiligten (Kollegiaten, Vertrauensdozenten, Vertrauenslehrer, Vertrauensmanager und Betreuungsteam der sdw, später auch Alumni) wird ein Intranet erstellt. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Arbeit im Studienkolleg sind das Förderprogramm, das Betreuungskonzept, der Auswahlprozess. 4. Förderprogramm, Betreuungskonzept und Auswahlprozess Das Studienkolleg verfolgt den Anspruch, Lehramtsstudierende mit dem Leitbild einer Führungspersönlichkeit, mit Leadership und Unternehmertum vertraut zu machen. Qualifizierende Maßnahmen sollen den Entwicklungsprozess zu Führungskräften anregen und unterstützen. Absolventen des Studienkollegs sollen in der Lage sein, zukünftig ihre Bereitschaft und ihre Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme zu realisieren, Anderen Orientierung zu geben und diese in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Sie sollten auch in der Lage sein, mit Kompetenz und Verantwortung den Stil und die Kultur in ihrer Schule zu beeinflussen. Hierauf ist das Förderprogramm in erster Linie auszurichten. Neben Qualifizierungsmaßnahmen soll den Kollegiaten genügend Raum gegeben werden, um selbst aktiv zu sein, das Gelernte erproben und Verantwortung übernehmen zu können. Dies gilt gleichermaßen für Sach- und Fachbereiche wie für Entwicklungen im Bereich der Soft-Skills. Zugleich wird das Programm gesellschaftsbezogen angelegt, da Schule und Schulentwicklung immer im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung zu verstehen ist. 4

Folgendes Förderprogramm wird vorgesehen, das seitens der sdw-geschäftsstelle angeboten und durchgeführt wird; daneben stehen als zweite Säule der Förderung die von Kollegiaten vor Ort selbst verantworteten Aktivitäten. 4.1. Förderprogramm 4.1. Jahresbezogener Förderprogramm Aufbau von insgesamt neun zentralen Maßnahmen 1. Jahr Workshop Teambildungsprozesse Workshop Projektmanagement Akademie Führungsaufgaben in Schulen 2. Jahr Workshop Heterogenität in der Schule Workshop Interkulturelle Kompetenz Akademie Qualitätsentwicklungsprozesse 3. Jahr Workshop Kommunikations-/Motivations- und Moderationsmethoden Akademie Unternehmertum als Gestaltungsauftrag für die Schule von Morgen Workshop Kommunikations-/Motivations- und Moderationsmethoden Eine gesellschafts- und bildungspolitische Veranstaltung pro Jahr mit wechselnden Themen (nicht jahrgangsbezogen) 5

Das zentral angebotene Förderprogramm stellt sich im Einzelnen folgendermaßen dar: 1. Jahr Maßnahme Zielsetzung Inhalte/Methode Dauer 1. Workshop 2 Tage Teambildungsprozesse 2. Workshop Projektmanagement 3. Akademie Führungsaufgaben in Schulen, u.a. Schulkultur, Schulstruktur und Ressourcensteuerung Stärken des Wir-Gefühls unter den Kollegiaten zum Start des Programms Kennenlernen der Methode Teambildungsprozess für die zukünftige Arbeit Strukturierung und erfolgreiche Durchführung von komplexen Aufgaben Kennenlernen der Schulstrukturen und Schulkultur von heute, Sensibilisierung für Führungsaufgaben in der Schule von Morgen Aufzeigen von zukünftigen Entwicklungstrends im Bereich Schule Fachimpuls im Wechsel mit Gruppenarbeit Rollenspiele Fachimpuls im Wechsel mit Gruppenarbeit Fachimpuls (durch Experten aus Unternehmen, Wissenschaft, Schule) und Diskussionen Fallbeispiele Gruppenarbeit Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse 2 Tage 5 Tage Gesellschafts- und bildungspolitische Veranstaltung zur Sensibilisierung der Teilnehmer für aktuelle Entwicklungen 2. Jahr Maßnahme Zielsetzung Inhalte/Methode Dauer 4. Workshop Sensibilisierung für die Fachimpuls (durch 2 Tage Heterogenität in der Schule heterogene Zusammensetzung der Schulen bzw. der Akteure von Schulen Experten aus Wissenschaft, Schule, Wirtschaft) Rollenspiele 5. Workshop Interkulturelle Kompetenz 6. Akademie Qualitätsmanagementprozesse, u.a. Veränderungsprozesse und Konfliktmanagement Gruppenarbeit Fachimpuls Rollenspiele Fachimpuls (durch Experten aus Unternehmen, Wissenschaft, Schule etc.) im Wechsel mit Aufgaben, die in Gruppen erarbeitet werden 2 Tage 5 Tage Wissensvermittlung über verschiedene, kulturelle Besonderheiten und Konsequenzen im Verhalten Kennenlernen von Qualitätsüberprüfungsverfahren, Qualitätssicherungsverfahren und Sensibilisierung für die Thematik QM als entscheidende Voraussetzung zum Erfolg des Unternehmens Schule Gesellschafts- und bildungspolitische Veranstaltung zur Sensibilisierung der Teilnehmer für aktuelle Entwicklungen 6

3. Jahr Maßnahme Zielsetzung Inhalte/Methode Dauer 7. Workshop / 9. Workshop Kommunikations- / Motivations- und Moderationsmethoden 6. Akademie Unternehmertum als Gestaltungsauftrag für die Schule von Morgen unter Berücksichtigung von Führungsverhalten und Führungsmethoden Kennenlernen und Anwendung verschiedener Kommunikations-, Motivationsund Moderationstechniken Vorbereitung auf die zukünftige Rolle als Führungspersönlichkeit und Verantwortungsträger an der Schule ( Unternehmer an der Schule ) Fachimpuls im Wechsel mit Gruppenarbeit und Präsentationen Fachimpuls (durch Experten aus Unternehmen, Schule, Wissenschaft) und Diskussionen Rollenspiele Fallbeispiele Gruppenarbeit jeweils 2 Tage 5 Tage Gesellschafts- und bildungspolitische Veranstaltung zur Sensibilisierung der Teilnehmer für aktuelle Entwicklungen Für die Kollegiaten werden jährlich zwei Projektwettbewerbe ausgeschrieben, die durch die Geschäftsstelle organisiert, aber durch die Kollegiatengruppen vor Ort durchgeführt werden. Damit sollen im Jahr vier bis sechs Kollegiatengruppen eigene Veranstaltungen durchführen, in denen sie sich gemeinsam mit Experten intensiv mit gesellschaftspolitischen Themen eigener Wahl befassen. Darüber hinaus soll einzelnen Kollegiatengruppen Gelegenheit gegeben werden, Projekte vor allem mit Schulen/Schülerinnen und Schülern durchzuführen, um Erfahrungen zu sammeln, Erlerntes anzuwenden und Neues auszuprobieren. Dabei soll auch die Kooperation mit außerschulischen Partnern eine Rolle spielen. In Betracht kommen hier ein Mentorenprogramm für Schülerinnen und Schüler, um diese stärker für Fächer im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu interessieren. Als zusätzliche Maßnahmen werden der Aufbau und die Betreuung eines Schülerstudenten-Programms sowie Projekte zur Qualitätsverbesserung an Schulen abgestrebt. Unabhängig von diesen Förderbausteinen sind die Kollegiatengruppen aufgefordert, eigenständig das Kollegiatenleben vor Ort mit Leben zu füllen. Hierfür stehen die Mitglieder des Betreuerteams als Initiatoren und Coaches den Kollegiatengruppen zur Seite. Auch Praktika, die bewusst außerhalb des Schulbereiches absolviert werden, um Strukturen, Arbeitsweisen usw. in anderen Beschäftigungsbereichen kennen lernen zu können, sollen dazugehören. 4.2. Betreuungskonzept Durch ein intensives Betreuungskonzept werden die Kollegiaten am Hochschulort praxisnah begleitet und erhalten Zugang zu den Bereichen Schule und Wirtschaft, um auf diese Weise einen möglichst hohen Transfer unterschiedlichster Erfahrungen zu gewährleisten Für jede Kollegiatengruppe ist ein Professor/eine Professorin der Hochschule am Ort als Vertrauensdozent/-in vorgesehen, der die Kollegiatengruppe betreut und deren erster Ansprechpartner ist. 7

Hinzu kommt je Gruppe ein Vertreter aus dem Schulleitungs- und aus dem Wirtschaftsbereich, damit die Kollegiaten frühzeitig praxisnahe Einblicke in das Zielfeld (Schule) wie auch in das spezifische Umfeld von Schule (Wirtschaft) erhalten. Abgerundet wird die Betreuung durch Mitarbeiter der Geschäftsstelle der sdw, die die regionalen Aktivitäten der Kollegiaten koordinieren (Teilnahme am Förderprogramm, Entwicklung eigener Projekte, Kontakte zu Vertrauensdozenten sowie Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbandslandschaft) und den Kollegiaten beratend zur Seite stehen. Später, nachdem die Kollegiaten ihr Studium beendet haben und in den Beruf eingetreten sind, sollen auch regionale Alumni die Arbeit vor Ort unterstützen und den Kollegiaten mit ihren Erfahrungen zur Verfügung stehen, um einen optimalen Erfahrungstransfer zu verwirklichen. Besondere Bedeutung hat die Vernetzung der Kollegiaten mit den Alumni gerade in der sensiblen Phase des Berufseinstiegs, wenn sie als Mentoren-Team den jungen Referendaren und Lehrern unterstützend und stabilisierend zur Seite stehen können. Somit kann sich die Gruppe mittels ihrer während der Kollegphase aufgebauten Netzwerke bis weit ins Berufsleben hinein gegenseitig stärken und so die Nachhaltigkeit des Förderprogramms garantieren. 4.3. Auswahlprozess Ziel ist die Auswahl der pädagogischen Elite für die Schule. Gesucht werden keine fertigen Persönlichkeiten, sondern Menschen mit hervorragenden Entwicklungspotenzialen. Folglich zielen die Auswahlkriterien nicht auf spezielle Kenntnisse oder Fertigkeiten, sondern vielmehr auf grundlegende Anlagen und Qualitäten, die Menschen in verantwortlichen Positionen auszeichnen müssen. Neben besonders guten Leistungen im jeweiligen Fach zählen dazu Gesellschaftliches Engagement und Verantwortungsbewusstsein Zielstrebigkeit Kreativität und unternehmerisches Denken Team- und Motivationsfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Überdurchschnittliche Allgemeinbildung Gerade das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein und Engagement hat für die Stiftung der Deutschen Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Deshalb werden nur Bewerber in das Studienkolleg aufgenommen, welche die Bereitschaft erkennen lassen, mit ihren Fähigkeiten gesellschaftliche Prozesse aktiv und verantwortungsbewusst mitzugestalten. Im Hinblick auf das beschriebene Anforderungsprofil soll das Auswahlverfahren zweistufig verlaufen: Bewerbervorauswahl am Hochschulort durch Vertrauensdozent, Vertrauensschulleiter und Vertrauensmanager, ggf. ergänzt durch Kollegiaten, und anschließendes Assessment- Center, bei dem eine Kommission aus zwei Mitgliedern jeweils vier Bewerber in verschiedenen Bausteinen (Aufsatz, Einzelgespräch, Präsentation und Gruppenarbeit) begutachtet. Der Auswahlkommission sollten Vertreter aus der Wissenschaft, dem Schulbereich (bis hin zur Schulaufsicht und zur Ministerialebene), der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen angehören. 8

Zum Auswahlverfahren bewerben können sich Lehramtsstudierende, die über mindestens drei aussagefähige Leistungsnachweise der Hochschule verfügen, in denen ihnen bescheinigt wird, dass sie sehr gute Leistungen erbracht haben. Die Aufnahme in das Studienkolleg erfolgt spätestens nach dem zweiten Studienjahr (in Abhängigkeit von der Art des Studiums), damit bis zum Studienabschluss noch genügend Zeit für eine dreijährige Förderung bleibt. Das Auswahlverfahren (Assessment-Center) wird zentral geplant und durchgeführt; da jährlich 150 Kollegiaten aufgenommen werden, sollten rund 300 Bewerber eingeladen werden. Angesichts dieser Größenordnung wird das zentrale Auswahlverfahren auf zwei Standorte (Nord/Süd) verteilt. Am Ende des Assessment-Centers erhält jeder Bewerber ein ausführliches Feedback, unabhängig davon, ob er in das Studienkolleg aufgenommen wird oder nicht. 5. Aufbauphase Der Aufbau des Studienkollegs kann nur sukzessive erfolgen, dabei werden die Standorte so ausgebaut, dass möglichst schnell das Förderprogramm in toto, wenn auch noch in kleinen Zahlen, verwirklicht werden kann. Ziel ist eine möglichst rasche Entfaltung der Wirksamkeit des Studienkollegs. In der Aufbauphase (während der ersten drei Jahre) werden jährlich acht Standorte aufgebaut, die auch für die Studierenden der regional unmittelbar benachbarten Hochschulen offen stehen. Damit werden nach drei Jahren alle Bundesländer mit einem Standort berücksichtigt. Der weitere Aufbau von Standorten orientiert sich an den Ausbildungsstätten, unter Berücksichtigung der Größe eines Landes. Bei einer durchschnittlichen Kollegiatenzahl von rund 15 bis 20 pro Standort ist in der Endstufe mit rund 25 Standorten zu rechnen. Je Standort wird eine jährliche Aufnahmekapazität von fünf bis acht Kollegiaten angestrebt. 2007 2008 2009 Heidelberg München Berlin Frankfurt am Main Hamburg Hannover Münster Halle Stuttgart Nürnberg Kassel Kiel Bremen Köln Saarbrücken Dresden Freiburg Würzburg Regensburg Rostock Essen Paderborn Mainz Jena Mit dem Aufbau des Studienkollegs wurde im Februar 2007 begonnen. Der 1. Kollegiatenjahrgang wird im September 2007 ausgewählt, so dass das Förderprogramm ab November 2007 starten kann. Das Förderprogramm im 1. Jahr für den 1. Jahrgang wird etwas komprimiert, im Umfang aber beibehalten. 9