Gesamtheit der Pflanzen wird nach ihrer Morphologie in drei große Organisationsstufen eingeteilt:

Ähnliche Dokumente
Antwort 1: A Antwort 2: B Antwort 3: C Antwort 4: D Antwort 5: E

Systematik des Pflanzenreichs

Zusätzliches Skriptum zum Themenbereich Botanische Grundlagen. Aufbau einer Pflanzenzelle (Quelle Wikipedia):

Anatomie und Morphologie der Pflanzen. 2. Kurstag. Morphologie des Blattes und Blattstellungslehre

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Inhaltsverzeichnis. Vorwort... 1 Die Technik des Mikroskopierens Die pflanzliche Zelle Aufbau des Mikroskops und Strahlengang...

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten): 1. Blätter

Morphologie und Anatomie des Blattes

Histologie der Samenpflanzen

Beispiele für Klausurfragen 2018

Pflanzen der Woche 2016/ Thema: Wildblumen Testatwoche:

4. Plastiden und die Vakuole sind pflanzentypische Organellen. Charakterisieren Sie beide hinsichtlich des Aufbaus und der Funktion.

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Pflanzen. 1.)Unterschied: Monokotyle und Dikotyle

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten): 2. Leitgewebe krautiger Sprossachsen & Wurzeln

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile

4. Plastiden und die Vakuole sind pflanzentypische Organellen. Charakterisieren Sie beide hinsichtlich des Aufbaus und der Funktion.

Mikroskopische Anatomie. höherer Pflanzen (Kormophyten): Blatt-Spezialisierungen, sekundäres Dickenwachstum, sekundäre Abschlussgewebe

Systematik der Arzneipflanzen

Pflanzenanatomisches Praktikum I

Anatomie und Morphologie der Pflanzen 6. Kurstag: Die monokotyle Sprossachse. Aufgaben der Sprossachse: Der Bau der Pflanzenorgane Teil 1:

1 Pflanzenkenntnisse Botanische Namen Gliederung des Pflanzenreiches Ökologie... 12

Grundlagen der Botanik

Botanik und Allgemeine Biologie : further readings Blatt

Unkräuter Hess et al., 1997

Anatomie und Morphologie der Pflanzen 6. Kurstag: Die monokotyle Sprossachse. Aufgaben der Sprossachse: Vor allem wichtig für die Photosynthese:

Pflanzenmerkmale. Überblick. Lernziele. Unterrichtsverlauf. Artenvielfalt

Grundbegriffe der Morphologie Teile 1 und 2

Pflanzenkunde. Qualifizierungsbaustein B

188 5 Kormus. Abb Bau des Laubblattes. Blatt von Helleborus niger (Christrose) (nach Mägdefrau) Anatomie des Laubblattes

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Zelldifferenzierung Struktur und Funktion von Pflanzenzellen (A)

2. Blatt-Anpassungen an spezielle Lb Lebensweisen/Standorte

Lore Steubing Hans Otto Schwantes. Ökologische Botanik. Einführung in die angewandte Botanik. 3. Auflage. Quelle & Meyer Heidelberg Wiesbaden

DOWNLOAD. Vertretungsstunde Biologie 9. 7./8. Klasse: Wechselbeziehungen von Pflanzen und Tieren. Corinna Grün/Cathrin Spellner

Später sind die Nadelbäume an der Reihe. Auch hier gibt es eine Unterteilung der Nadeln und Zapfen.

Erweiterte BBCH-Skala, allgemein Hack et al.,1992

Forscherheft. Pflanzen in der Umgebung des Menschen (geeignet für die 5. Jahrgangsstufe Realschule) Dieses Heft gehört: Klasse: 5.

GRUNDWISSEN BIOLOGIE DER 6. JAHRGANGSSTUFE

Wurzel: Sekundäres Dickenwachstum

Biologie. I. Grundlegende Begriffe im Überblick:

ohne mit eukaryontische Pflanzen Pilze Tiere zusammenschliessen unterschiedliche Aufgaben Vielzeller

Bildungsstätten für Zellen sich die vorhandenen Zellen (= Zellteilung)

Bau und Funktion der pflanzlichen Zelle ein Überblick [elektronenmikroskopischer Bau]... Zellbestandteil Besonderheiten im Bau wichtige Funktionen

aus: Wanner, Mikroskopischbotanisches Praktikum (ISBN ) 2010 Georg Thieme Verlag KG

Seminar zur Anatomie und Morphologie der Pflanzen

Gärtnerischer Pflanzenbau

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Helmut Pirc. Alles über. Gehölzschnitt. Ziergehölz-, Obst- und Formschnitt

Peer Schilperoord Metamorphosen der Pflanze. Ein Manifest. Die junge Pflanze

1 Vorstellung der Blume

Pflanzen kultivieren

Revision von Herbarbelegen der Gattung Euphorbia, Subsektion Esula aus dem Herbarium Berlin-Dahlem Ergebnisse der Revision, Teil 5: Euphorbia lucida

Euphorbiaceae Wolfsmilchgewächse (Malpighiales) Dr. VEIT M. DÖRKEN, Universität Konstanz, FB Biologie

Fragen. Lichtenstein, Botanik. 1.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Einführung in die Ökologie - Abiotische Faktoren

Pflanzen. Blüte, Knospe, Blatt, Stängel, Hauptwurzel, Seitenwurzel, Frucht, Keimblatt

Bestimmungsblock. Efeu. Station Hecke. Wer bin ich? Efeu

Überblick des Pflanzenreiches

Welche der folgenden Strukturen zählen zu den Festigungsgeweben?

ohne mit eukaryontische Pflanzen Pilze Tiere zusammenschliessen unterschiedliche Aufgaben Vielzeller

Parenchymzellen Kollenchymzellen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Pflanzliche Zellwand - Schichtung

Biologie und Umweltkunde

Wasserleitung in Pflanzen rot und blau gefärbte Pflanzenblüten oder -blätter

Allgemeine Botanik. Wilhelm Nultsch

ZP Pflanzenwissen (Dauer: 60 Minuten) Name:... Mittwoch, den 26. September 2007

Wieviele Pflanzenarten kommen bei uns etwa vor? A B C Wieviele Tierarten gibt es bei uns etwa? A B 1.

Abschlussorientiertes Differenzierungsangebot. Biologie

Samenpflanzen. Morphologie und Systematik der Angiospermen und Gymnospermen 137 Abbildungen in 1350 Einzeldarstellungen

Grundgewebe Festigungsgewebe

Forscherheft. Bau und Lebenserscheinungen der Blütenpflanzen (geeignet für die 6. Jahrgangsstufe Gymnasium) Dieses Heft gehört: Klasse: 6.

Bestimmungsschlüssel für den Lorbeerwald auf Teneriffa

Fachbegriffe des Gartenbaus

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Ohne Licht geht nichts! - Wir erforschen die Vorgänge der Fotosynthese

STRUKTUR UND FUNKTION DER PFLANZE :15

Das Museum der Pflanzen

PRISMA Biologie, Naturphänomene und Technik 5 6

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten):

IV. Literatur. Literatur... VI.

Inhalt. Erster Teil: Technik

Beurteilung M+U Mäppli

WER IM GLASHAUS SITZT Gemälde über die Bewohner der Gewächshäuser im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz von JULIA BELOT

Gemeindehaus Meiersmaadstrasse Sigriswil 3657 Schwanden. Praxishilfe Neophytenbekämpfung

In der folgenden Grafik dunkel hervorgehoben sind diejenigen Wissensbereiche, die in diesem Themenheft abgedeckt werden.

KostProbe Seiten. So bestimmst du Blütenpflanzen

Lebenszyklen von Karotte und Erbse

Inhaltsverzeichnis. Einleitung /

4 Die Wurzel. 4.1 Primärer Bau

der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten): sekundäre Abschlussgewebe

WILHELM MENKE. Die Struktur der Chloroplasten ACHIM TREBST. Zum Mechanismus der Photosynthese WESTDE{}TSCHER VERLAG KÖLN UND OPLADEN

Lerntext Pflanzen 1. Was sind Pflanzen?

Weitere Informationen erhalten Sie unter

Transport bei Pflanzen

Allgemeine Pflanzenwissenschaften I. Guten Morgen!

Umfrage. 3. Was glaubst du, wie viele verschiedene Pflanzenarten in deiner Schulumgebung vorkommen? ganz viele viele nicht so viele fast gar keine

Transkript:

Morphologie Gesamtheit der Pflanzen wird nach ihrer Morphologie in drei große Organisationsstufen eingeteilt: 1.) Protophyten = einzellige Pflanzen: z.b. Blaualgen, Bakterien (alle Zellen sind gleich, keine Differenzierung) 2.) Thallophyten: vielzelliger, Zellen bereits differenziert, aber noch nicht in Spross und Wurzel gegliedert (Bsp.: einige Algen, Pilze) 3.) Kormophyten: höchster Differenzierungsgrad: Wurzel, Stängel, Blätter 4.) Bryophyten (Moose): Sonderstellung bei den Kormophyten: z.t. wie Thallophyten, aber auch schon Gliederung in Stämmchen und Blättchen Wir beschäftigen uns nur mit den Kormophyten Aufbau des Kormophyten: Ein Kormus besteht immer aus der Wurzel Sprossachse Blatt Die Sprossachse eines Kormophyten übernimmt den Transport von Wasser und Nährsalzen von der Wurzel zu den Blättern. In den auch als Haftorganen dienende Wurzeln erfolgt die Aufnahme dieser Substanzen. In der Regel sind die Blätter die Assimilationsorgane der Pflanzen.

Wuchsformen der höheren Pflanzen: - Baum/Strauch: perennierend, d.h. ausdauerndes Holzgewächs Sprosssystem überlebt den Winter; Blätter und Blüten werden im Frühjahr neu gebildet - Halbsträucher: nur der untere Teil ist verholzt; Sprossenden sind krautig und sterben regelmäßig ab (Bsp. Lavendel, Thymian) nicht kennen Kräuter: unverholzt Stauden: mehrjährig, aber unverholzt Nur die oberirdischen Teile sterben im Winter ab; unterirdische Organe überwintern Spezielle Überlebensformen einige Pflanzen passen ihre Lebensweise an die Umweltbedingungen an Bsp.: Hygrophyten (Sumpfpflanzen) Hydrophyten (Wasserpflanzen) Xerophyten (Trockenpflanzen) zu den Xerophyten gehören die Sukkulenten: Anpassung an trockenes Klima durch Wasserspeicher z.b. im Blatt (z.b. Aloe) oder Sprossachse (Kakteen) Blatt Aufgabe: - Assimilation von Kohlendioxid (wird für die Photosynthese benötigt) - Regulation des Wasserhaushalts - Ansatzstelle an der Sprossachse heißt Knoten (Nodium)

Gliederung des Blattes Blattfolge - erste Blätter einer Sprossachse sind die Keimblätter (Kotyledonen) Monokotyle Pflanzen ein Keimblatt Dikotyle Pflanzen zwei Keimblätter - darauf folgen die Laubblätter Hochblätter: - Blätter oberhalb der Laubblätter, meist in der Blütenregion - oft andersfarbig Bsp.: Lindenblüten: Hochblatt ist das Flugorgan für die Früchte Heterophylie: - Pflanze besitzt unterschiedliche Laubblätter Bsp.: Efeu: gelappte und ungelappte Blätter Blattaderung = Blattnervatur - manchmal auch Blattnerven genannt - bestehen aus Leitbündeln

Typen: Netznervatur typisch für dikotyle Pflanzen Parallelnervatur typisch für monokotyle Pflanzen Blattstellungen - beschreibt die Stellung der Blätter am Spross Wirtel - je nachdem, ob ein- oder mehrere Blätter an einem Stängelknoten angelegt werden, entstehen ein- oder mehrzählige Wirtel Typen: a) wirtelige Blattstellung: an jedem Knoten stehen zwei oder mehr Blätter - die Blätter haben zueinander immer denselben Winkelabstand (2 Blätter 180, 3 Blätter 120 ) - die Blätter zweier aufeinander folgender Wirtel stehen immer auf Lücke bessere Lichtausnutzung Bsp.: gekreuzt gegenständig (=dekussiert)

b) wechselständige Blattstellung - nur ein Blatt am Knoten - Blatt am nächsten Knoten steht in einem bestimmten Winkel zum unteren Blatt spiralige Anordnung möglich (= dispers) oder gegenüberstehende Blätter (= distich) Blattränder

Blattformen Zusammengesetzte Blätter: Blattspreite besteht aus mehreren, voneinander getrennten Teilblättchen (= Fiedern) Typen: paarig unpaarig gefiedert besitzt einzelne Endfieder gefingert: alle Fiederblätter entspringen einem Punkt Sitz des Blattes

Blattmetamorphosen Metamorphose ist eine Abwandlung eines Grundorgans, um eine besondere Aufgabe zu übernehmen Bsp.: Blattdornen: umgewandeltes Blatt schützt vor Tierfraß, Bsp.: Kaktee Blattranken: Blatt bildet sich in eine Ranke um; Aufgabe: Emporklettern an Pfählen, Zäunen, Bsp: Erbse, Wicke Anatomie des Blattes bifazial Ober- und Unterseite sind verschieden (unteres Palisadenparenchym fehlt) Äquifzial Palisadenparenchym oben und unten (Ober- und Unterseite gleich) Beschreibung der Gewebe Epidermis (oben und unten) mit Spaltöffnungen und Cuticula (wasserabweisend) Palisadenparenchym: im bifazialen Blatt nur oben dichte, längs gestreckte Zellen zahlreiche Chloroplasten Photosynthese Aufgabe: Assimilationsgewebe

Schwammparenchym: weniger Chloroplasten Größere Interzellularen, die über Spaltöffnungen mit der Außenluft in Verbindung stehen Aufgabe: Wasserdampfabgabe, Gasaustausch Besitzen auch Chloroplasten; Palisadenparenchym + Schwammparenchym = Mesophyll Spaltöffnungen: v.a. an Blattunterseite Interzellulare über der Spaltöffnung heißt Atemhöhle