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Transkript:

Freie und Hansestadt Hamburg Erster Bürgermeister Senatsempfang Verabschiedung Wolfgang Prill 22. März 2012 Sehr geehrter Herr Prill, sehr geehrter Herr Albrecht, sehr geehrte Frau Abgeordnete Bekeris, meine sehr verehrten Damen und Herren, herzlich willkommen im Kaisersaal, ich begrüße Sie zur Verabschiedung eines verdienten Hamburger Arbeitsmarkt-Experten und Verwaltungs-Urgesteins: Wolfgang Prill. Wenn es nach Ihnen gegangen wäre, Herr Prill, und nach der Grone-Schule, dann hätte dieser Senats-Empfang schon vor einem halben Jahr stattfinden sollen. Schon damals wollten Sie sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Als Nachfolger war Detlef Scheele vorgesehen zu jener Zeit Alleinvorstand der Hamburger Werkstatt GmbH. Doch vor fast genau einem Jahr es war an Ihrem Geburtstag - rief ich Sie an und teilte Ihnen mit, dass Detlef Scheele im neuen Hamburger Senat vorgesehen sei. Und dass Sie noch ein wenig bleiben müssen. Ich hoffe, die zusätzlichen Arbeitsmonate haben Ihnen dennoch Freude bereitet. Immerhin haben Sie sich in den knapp acht Jahren als Alleinvorstand der Grone-Schule stets auf das Motto des Gründers Heinrich Grone berufen: Für das Lernen ist man nie zu alt. In Anlehnung daran möchte ich sagen: Für Arbeit ist man nie zu alt.

(Applaus) Ich habe hier vorne ja einen besseren Überblick als die meisten. Am lautesten hat Dr. Voscherau geklatscht! Und das scheinen Sie, Herr Prill, ähnlich zu sehen: So ganz werden Sie sich ja nicht aufs Altenteil zurückziehen, sondern als Mitglied im Kuratorium weiterhin ein Auge auf die Grone- Schule behalten. Ich denke, das wird die Grone-Schule sehr zu schätzen wissen. Denn mit Ihnen geht ein profunder Kenner des Arbeits- und Bildungsmarktes. In meiner Zeit als Bundesarbeitsminister und nicht nur da wusste ich Sie als Gesprächspartner in Arbeitsmarktfragen überaus zu schätzen. Sie übernahmen die renommierte Grone-Schule in einer Zeit des Wandels: 2004 wurden viele Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik verändert. Ihr Auftrag, Leute in Ausbildung und Arbeit zu bringen, blieb aber bestehen. Innerhalb kürzester Zeit mussten Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Produkte ersinnen. Die Schulungen wurden verkürzt. Und: Sie entwickelten Maßnahmen, die passgenau auf die veränderten Anforderungen auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt ausgerichtet waren. Dabei kam der Grone-Schule sicher zugute, dass sie sich in den mehr als hundert Jahren ihres Bestehens mehr als einmal der sich wandelnden Arbeitswelt anpassen musste. Mit Ihnen an der Spitze meisterte die Grone-Schule auch diese Zeit der Neuorientierung. Und die Grone-Stiftung blieb, was sie schon seit jeher war: Eine der größten privaten Trägerinnen beruflicher Weiterbildung und Qualifizierung in Deutschland. Was mich besonders beeindruckt: Ihr zutiefst sozialer Ansporn, Frauen und Männer in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Zu uns kommen die Mühseligen, die Beladenen, sagten Sie gerne, Herr Prill, in Anlehnung an das bekannte Bibelzitat. Ihr Anspruch war es, nicht ein Bildungsprodukt zu verkaufen, sondern Ihren Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern echte Chancen aufzuzeigen und sie zu ermutigen: Langzeitarbeitslose, die nach hundert Absagen keine Kraft mehr finden, sich zu bewerben; junge Erwachsene ohne Schulabschluss; alleinerziehende Mütter, die zusätzlich eine Ausbildung beginnen wollen; oder Bürgerinnen und Bürger mit ausländischem Hintergrund, die es nach wie vor schwer auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben.

Diese Kundinnen und Kunden wollten Sie nicht einfach beschulen, sondern zunächst einmal stabilisieren, damit sie langfristig für den eigenen Lebensunterhalt und den der Familie selbst aufkommen und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Diese Motivation teile ich mit Ihnen. Auch für mich ist Arbeit nicht nur im Broterwerb. Sie ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Und Bildung wiederum ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Arbeitsleben. Deshalb ist dem Senat so wichtig, die Zahl der Schulabbrecher zu senken, den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erleichtern und die berufliche Weiterbildung zu stärken. Das müssen wir, auch in unserem eigenen Interesse. Wenn wir länger leben und länger arbeiten, müssen wir auch länger lernen. Aufstieg durch Bildung muss immer möglich sein, nicht nur in den ersten dreißig Lebensjahren. Was Fachkräftemangel bedeutet, hat die Grone-Schule selbst zu spüren bekommen. Nachdem ich Herrn Scheele abgeworben hatte, war es für Sie offenbar gar nicht so einfach, einen anderen geeigneten Nachfolger für Herrn Prill aufzuspüren. Zumindest hat es eine Weile gedauert. Am Ende wurde alles gut: Mit dem bisherigen Geschäftsführer des Berufsfortbildungswerks des DGB, Herrn Albecht, fanden Sie einen weiteren versierten Kenner für Berufsbildung und Arbeit. Nach mehreren Monaten gemeinsam mit Herrn Prill im Vorstand wünsche ich Ihnen, Herrn Albrecht als künftigem Alleinvorstand alles erdenklich Gute. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Meine Damen und Herren, dass hier so viele ehemalige Staatsräte, Senatsvertreter und Bürgermeister von Hamburg versammelt sind, zeigt noch eine andere Seite von Herrn Prill. Es sagt etwas aus über sein Leben VOR der Grone-Schule. Ich habe Sie, Herrn Prill, zunächst als erstklassigen Staatsrat und vielseitigen Verwaltungsfachmann kennengelernt. Drei verschiedene Hamburger Behörden haben Sie als Staatsrat entscheidend geprägt: die Wirtschaftsbehörde, die Innenbehörde und die Finanzbehörde. Zuvor waren Sie unter anderem Leiter der Abteilung für überregionale Finanzfragen und später Senatsdirektor der Finanzbehörde.

Wenn ich richtig gerechnet habe, kommen Sie auf 22 Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst. In dieser Zeit haben Sie die Hamburger Verwaltung ziemlich umgekrempelt. Laut Ihrem Nachfolger im Organisationsamt, Dr. Bonorden, stießen Sie in den neunziger Jahren die Modernisierung der Verwaltung an und schufen überhaupt erstmal ein Bewusstsein dafür, dass da etwas modernisiert werden musste. Das war ja schon der halbe Fortschritt. Dazu gehörten erste Überlegungen, wie sich in der Verwaltung Leistung messen lässt, - auch ein unerhörter Vorgang - wie man mit Mitarbeitern Zielvereinbarungen schließt und vieles mehr. Heute ist nach einer Umfrage der Handelskammer die Mehrheit der Hamburger Firmen mit der Verwaltung zufrieden und empfindet sie als modern, effizient und kundenfreundlich. Das ist auch Ihr Verdienst, Herr Prill. Ich denke das ist ein schönes Ergebnis einer erfolgreichen Arbeitsbiografie, mit dem Sie da in den Ruhestand gehen können. Eine weitere kleine Revolution in der Hamburgischen Verwaltungsarbeit geht auf Ihr Konto, Paradigmenwechsel nennt man das ja heutzutage: Ebenfalls in den neunziger Jahren mehrte sich die Kritik, dass Politik und Verwaltung häufig die Verantwortung lediglich zwischen einander hin und herschieben würden. Sie hatten großen Anteil daran, dass vor diesem Hintergrund in den Behörden Kompetenz und Verantwortung zusammengelegt wurden. Auch überregional setzten Sie sich für die Belange der Freien und Hansestadt ein: Als Leiter für Finanzfragen vertraten Sie erfolgreich Hamburgs Interessen im Länderfinanzausgleich. Lieber Herr Prill, mit Ihrem Idealismus und Ihrem Engagement haben Sie viel für die Stadt erreicht. Für dieses Engagement möchte ich mich bei Ihnen im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg herzlich danken. Man weiß ja nie aber ich gehe mal davon aus, dass Sie künftig keine Anrufe mehr von mir mit folgenschweren Nachrichten zu befürchten haben. Ich werde Sie allenfalls nach einem Tipp für eine schöne Bergtour in der Steiermark fragen. Das ist nämlich noch so etwas, was uns verbindet. Und wofür Sie künftig viel mehr Zeit haben werden als ich. Herzlichen Dank und alles Gute!

Jetzt wird der Kuratoriums-Vorsitzende der Grone-Schule, Herr Doose, einige Worte an Sie richten. Aber zum Abschluss noch einmal schönen Dank für Ihre Lebensleistung. Es gibt ja eine Menge Vorurteile über die Arbeit von Verwaltungen. Dass da Spitzenmanager arbeiten, die auch große Chancen in der freien Wirtschaft hätten, ist leider weniger bekannt.