Datenbankdesign und -analyse mit MySQL

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Zum Geleit: Joseph Weizenbaum (* 8. Januar 1923 in Berlin; 5. März 2008 in Gröben bei Berlin) (Deutsch-amerikanischer Informatiker) Automatische Datenverarbeitung löst kein Problem, sondern automatisiert es nur! 3 Zum Geleit 2: Edsger Wybe Dijkstra (* 11. Mai 1930 in Rotterdam; 6. August 2002 in Nuenen, Niederlande) (Niederländischer Informatiker) In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope. 4

Unterrichtsinhalte Grundlagen und Begriffsdefinitionen des relationalen Datenbankmodells ausführlich (ohne PC!!!) Einführung in MySQL und MySQL-Yog (GUI * ) (Freeware: XAMPP, SQLYog) Datenschutz Einführung in die Arbeitsumgebung von MS Access 2003 (o. ä) Drei Klassenarbeiten ( Nr. 1 Theorie, Nr. 2 Praxis, Nr. 3 Praxis ) *Graphic-User-Interface 5 Gliederung Was ist eine Datenbank Datenbankentwurf / Datenbankdesign Relationale Datenbanken Grundlagen I Relationales Datenbankmodell Grundlagen II Graphische Darstellung des Datenbankentwurfs Das Entity-Relationship-Model Die Normalformenlehre Entwicklung einer Datenbank EuroData Entwicklung einer Datenbank AutoRad Übungen, Übungen, 6

1. Was ist eine Datenbank? 7 Begriffsdefinition Datenbank Eine Datenbank stellt eine strukturierte Sammlung von Informationen dar Eine Datenbank muss nicht unbedingt auf einem Computer laufen Karteikartensystem Schülerkarten Klassenbuch. 8

Datenbankobjekte Karteikästen Schülerkartei Lehrerkartei Bücherkartei Raumkartei Verschiedene Informationen können zusammengeführt werden: welcher Schüler hat welche Bücher, welcher Lehrer unterrichtet welche Schüler aber: 9 Datenbankobjekte Karteikästen Karteikasten Hierbei handelt es sich um einen Behälter oder einen Schrank zum geordneten Ablegen von Karteikarten. Alle Karteikarten im Karteikasten besitzen dasselbe Aussehen und enthalten strukturell gleich erfasste Informationen zu verschiedensten Themen, wie etwa zu Personen, Produkten oder bestimmten Vorgängen 10

Datenbankobjekte Karteikarte (Datensatz) Datensatz des Schülers Vorname Nachname Adresse Ort Telefon Telefax EMail Privat Hans Schmidt Alsfelder Strasse 230 64289 Darmstadt 06151-134110 06151-134100 hansschmidt@mbs-online.de Datensatz 11 Datenbankobjekte Datenfeld (Attribut) Datensatz des Schülers Vorname Nachname Adresse Ort Telefon Telefax EMail Privat Hans Schmidt Alsfelder Strasse 230 64289 Darmstadt 06151-134110 06151-134100 hansschmidt@mbs-online.de Datenfeld = Nachname, Vorname, 12

Datenbankobjekte Daten (Attributwert) Datensatz des Schülers Vorname Nachname Adresse Ort Telefon Telefax EMail Privat Hans Schmidt Alsfelder Strasse 230 64289 Darmstadt 06151-134110 06151-134100 hansschmidt@mbs-online.de Hans = Daten 13 Was sind Daten? Definition Daten sind logisch gruppierte Informationseinheiten (engl., aber auch in der Informationstheorie Datum, von lat. dare = geben, datum = das Gegebene), die zwischen Systemen übertragen werden oder auf Systemen gespeichert sind. Beispiele: Ländercode (Internet) Ländervorwahlen für das internationale Telefonnetz Städtevorwahlen für Deutschland Anzahl der Fenster in einem Haus Größe und Masse Ergebnisse von Experimenten in den Naturwissenschaften technische Fakten Zahl der Einwohner/Bürger eines Landes Antworten von Umfragen, Volkszählungen, Auswertungen von Formulareingaben 14

Datenarten (nicht Datentypen) Stammdaten zeichnen sich durch eine gewisse Statik aus (zeitlich invariant) und haben meistens keinen Zeitbezug, werden oft von mehreren Anwendungen bzw. Unternehmensbereichen verwendet, z. B. Teilstammsätze (Einkauf, Konstruktion, Disposition, Buchhaltung, Vertrieb, Arbeitsvorbereitung) sind bei analytischen Auswertungen oft die Kriterien, nach denen ausgewertet wird (z. B. Produkt, Filiale, Kunde) und werden meistens langfristig gehalten. Bewegungsdaten zeichnen sich durch eine gewisse Dynamik aus (zeitlich variant) und haben meistens einen Zeitbezug (Gültigkeitsdatum), werden oft von wenigen Anwendungen genutzt, liefern oft die Fakten bei analytischen Auswertungen, womit sie Kandidaten für die Zelleninhalte im OLAP sind, werden meistens nur zeitlich begrenzt benötigt und daher kurz oder mittelfristig gehalten. Prozeßdaten Daten, die durch einen Rechenprozeß aus gespeicherten Attributen gewonnen werden 15 Exkurs: Datenarten Daten Stammdaten Wichtige, wiederholt genutzte Daten von Datenbanksystemen, relativ dauerhaft. Beispiele: Kundenstammdaten, Artikelstammdaten, Stücklisten, Arbeitspläne, Lieferantenstammdaten. Bewegungsdaten Im»Tagesgeschäft«eines Unternehmens veränderliche Daten in einem DV-System. Beispiele: Aufträge, Bestände, Bestellungen, Lieferungen, Reservierungen etc. Prozessdaten Vorgangsdaten oder Ablaufdaten sind Daten, die mit einem Prozess (oder auch Ablauf) in unmittelbarem Zusammenhang stehen bzw. sich daraus ergeben. Beispiel: Bruttopreis als Summe aus Nettopreis und Mehrwertsteuer 16

Stammdaten Bewegungsdaten Pozessdaten 17 Übung 1a Betrachten Sie die verteilte Schülerkarteikarte der MBS: 1. Welche Informationen können Sie dieser Karte entnehmen: 2. Welche Nachteile könne Sie bei der karteikartengestützten Datenbank der MBS erkennen (mindestens 3)? 18

Übung 1a -Fortsetzung 3. Unterscheiden Sie anhand eines selbst gewählten Beispiels voneinander: Datenbank, Datensatz, Datenfeld und Daten! 4. Welche Vorteile bieten pc-gestützte Datenbanken gegenüber nicht pc-gestützten Datenbanken (Beispiele)? 19 Übung 1a -Fortsetzung 5. Erläutern Sie mindestens drei Beispiele für Bewegungs- und Stammdaten von der Schülerkartei! 6. Nennen und erläutern Sie mindestens drei Beispiel für Bewegungs- und Stammdaten (nicht von der Schülerkartei)! 20