Zinstief, Konkurrenzdruck und Geschäftsmodell Chancen für Sparkassen im Finanzverbund FZSE-Symposium Zur Zukunft von Regionalbanken eine



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Transkript:

Zinstief, Konkurrenzdruck und Geschäftsmodell Chancen für Sparkassen im Finanzverbund FZSE-Symposium Zur Zukunft von Regionalbanken eine internationale Perspektive Magdeburg, 25.06.2015 1 Torsten Windels, Chefvolkswirt

Agenda 1. Öffentlich vs privat, regional vs global eine Vorbemerkung 2. Geschäftsmodelle strukturelle Differenzen 3. Äußere Herausforderungen des Finanzverbundes 4. Innere Herausforderungen des Finanzverbunde 5. S Finanzgruppe Geschäftsmodelle 2

Bankenrettung als ideologische Hexenjagd Öffentliche Verurteilung Landesbanken als Schuldige der Krise trifft die öffentlich-rechtlichen Institute insgesamt und ist sachlich unbegründet Verluste der US-Banken waren vielfach höher, Verluste der dt. Privatbanken höher als der Landesbanken Abschreibungen im Finanzsektor Wertberichtigungen und Kreditausfälle (in Mrd USD) Fannie Mae Citigroup Inc. Freddie Mac Bank of America Corp. Wachovia Corporation AIG JP Morgan Chase & Co. Royal Bank of Scottland UBS AG Wells Fargo & Company HSBC Holdings Plc Merrill Lynch & Co. Washington Mutual Inc. Barclays Plc Banco Santander SA HBOS Plc UniCredit SpA National City Corp. Credit Swiss Group AG Morgan Stanley Deutsche Bank AG BNP Paribas ING Groep N.V. 28,7 27,9 26,4 25,2 24,5 23,4 23,2 22,7 18,8 42,5 45,3 57,8 57,7 56 55,9 71,9 75,3 97 101,9 113,8 136,4 141,7 173,9 0 30 60 90 120 150 180 Quelle: Bloomberg; Stand: 20.09.2011 3 3

Bankenrettung als ideologische Hexenjagd Landesbanken haben deutlich weniger Steuergeld beansprucht als gerettete Privatbanken Deutschland - Abschreibungen im Finanzsektor Wertberichtigungen und Kreditausfälle (in Mrd USD) Deutsche Bank AG Bayrische Landesbank Commerzbank AG IKB Dt. Industriekreditbank AG Landesbank Baden-Württemberg DZ Bank AG Allianz SE Hypo Real Estate Holding AG Dresdner Bank AG HSH Nordbank AG WestLB AG Deutsche Postbank AG Landesbank Sachsen AG Landesbank Hessen-Thüringen NORD/LB Landesbank Berlin Münchner Rück RE 4,9 4,0 3,8 2,4 2,4 0,7 0,6 0,5 0,4 7,6 7,4 6,8 6,8 14,0 16,2 18,3 23,2 Quelle: Bloomberg; Stand: 20.09.2011 0 4 8 12 16 20 24 nachr.: Gesamt-Volumen = 120 Mrd US-$ 4 4

Öffentlich vs Privat, Regional vs Global eine Vorbemerkung Der öffentlich-rechtliche Bereich ist in der Defensive. Er muss wesentlich neu legitimiert werden. Krugman: alles Wirtschaftliche spielt sich in einem politischen Rahmen ab. * Hoppenstedt (DSGV): Die Finanzwirtschaft ist nicht Selbstzweck, sondern hat eine dienende Funktion für die Volkswirtschaft ** Leonhard Miksch(OrdoliberaleSchule): Wettbewerb als staatliche Veranstaltung (Markt setzt öffentlichen Rahmen voraus (Recht, Infrastruktur, Sozialordnung, Bildung, )) Soziale Marktwirtschaft setzt auf Ausgleich widerstrebender Interessen (Sozialpolitik, Tarifautonomie) Raumentwicklung: gleichwertige Lebensverhältnisse (Art. 72 GG), Kohäsion (Art 174-178 AEUV) Frage: Welches Leitbildhaben wir (EU, Mitgliedstaaten, S-Finanzgruppe, Gesellschaft) für Banken, Markt und öffentlichen Rahmen? * Krugman, Paul; Die neue Weltwirtschaftskrise, Frankfurt/New York 2009, S. 18; oder: Die Gesamtheit der Veränderungen in den wirtschaftlichen Verhältnissen der Nationen, ( ) besteht aus überaus komplizierten Phänomenen, in deren Wesen und Wechselwirkungen wir nur sehr geringe Einsicht haben. ( ) Noch viel weniger aber alle jene Phänomene, die sich aus der Wechselwirkung der Wirtschaft und des Nichtwirtschaftlichen im Völkerleben ergeben. Josef Aloys Schumpeter, Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, 1912, S. 466, Nachdruck, Berlin 2006. **Hoppenstedt, Dietrich; Unser Umgang mit Geld muss sich immer auch an den sozialen Folgen messen lassen; in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, Dezember 2004., S. 1405, auch in NORD/LB, Geschäftsbericht 2006, S. 21, auch in: Rehm, Hannes, Das deutsche Bankensystem Befund Probleme Perspektive (Teil II), in: Kredit und Kapital 3/2008, S. 305 331 oder Streeck, Wolfgang; Direktor Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung in einer Diskussion zu EU-Kommission gegen öffentlich-rechtliche Banken in Deutschland zitiert nach Podcast vom 06./07. Dez. 2012 Was den Landesbankenfall betrifft, so geht es um nichts weniger, als um die Umdefinitiondes Bankenwesens von einer Infrastruktur einer Volkswirtschaft in einen eigenständigen, gewinnorientierten Gewerbebetrieb. Banken sind immer beides zugleich gewesen, Infrastrukturen, die dafür da sind die Wirtschaft in Gang zu halten und Geschäftsunternehmen. Aber sie unterstanden immer einer Vorstellung, dass auch da, wo sie Geschäftsunternehmen waren, sie sich an allgemeinen Interessen dernationalen Industrie, Wirtschaft auch des Staates mindestens mit orientieren sollten. Er verweist hierzu auch auf die Biografie auf Herman Josef Absund bezeichnet die Deutsche Bank dieser Art als Anstalt mit öffentlichem Auftrag. Vgl. www.mpifg.de/aktuelles/veranstaltungen/videos/streeck1.asp, ab 43. Minute. Aktuell wird das neue Leitbild für die Finanzwirtschaft (Banken, Versicherungen, Asset Manager, ) als Versorger- Modell diskutiert (sicher, hoch kapitalisiert, regulierte Preise); vgl. El Erian, Mohamed A. (Chief Economic Adviser and Member of International Executive Committee of Allianz, Chairman of Barack Obamas Global Development Council), The quiet Financial Revolution Begins, 08.06.2015 auf www.project-syndicate.org. Also zurück zum Infrastrukturmodell der Deutschland AG? 5

Öffentlich vs Privat, Regional vs Global eine Vorbemerkung Markt als Leitbild der guten (unparteiischen) Entwicklung, lässt wenig Raum für öffentliche Strukturen invisible hand schafft aus individueller Vorteilsnahme kollektive Wohlfahrt (unter sehr restriktiven, theoretischen Annahmen = Ideologie) Privat = effizient, öffentlich = ineffizient; regional bindet sich über Innovation/wettbewerbsfähige Kosten in global ein Offene Märkte nutzt allen und Marktergebnisse schaffen die beste aller Welten (Marktpreise als letzte/einzige Wahrheit = IFRS) Finanzkrise hat das Gegenteil gezeigt (positive Rückkopplungen bei Marktpreisbildung, fehlende Marktpreise, prozyklische Wirkungen von Marktpreisentwicklungen, moralhazard, implizite Staatsgarantien für Großbanken, ) Wirtschaftliche Realität widerspricht der Marktideologie (Markt treibt zur Konzentration, Zentren profitieren, Randräume werden abgehängt) (Regional-) Banken stabilisieren Kreditvergabe in der Krise, Kapitalmarkt verschärft Krise Aber: Neue, schärfere Regulierung fördert Konzentration und Kapitalmarkt Das Leitbild hat sich trotzdem nicht korrigiert. Warum? 6

Öffentlich vs Privat, Regional vs Global eine Vorbemerkung Was ist, wenn der Marktpreis nicht Ergebnis eines fairen, gleichberechtigten, gleichinformierten Verhandlungsprozesses ist, sondern Macht und Asymmetrien dominieren (Unternehmen kennen Kreditrisiko besser als Banken, kennen Qualitäten der Produkte/Leistungen besser als der Verbraucher/Käufer, )? Was ist, wenn technischer Fortschritt weder extern ist (=neutral), noch hinreichend intern von Marktchancen angereizt wird (Investitions- oder Absorptionsschwäche)? Was ist, wenn r > g (Piketty, Einkommensverteilung läuft systematisch auseinander), wenn c < 1 und im Zeitverlauf sinkt (Keynes), wenn daher S > I keine Funktion von r ist, wenn die Bedürfnisse vielleicht unendlich, aber der Bedarf begrenzt und wenn der Mensch kein homo oeconomicus ist, sondern von animalspirits, der Herde und anderen nicht-ökonomischen Faktoren (Gerechtigkeit, Altruismus) getrieben ist? Warum herrscht die komparative Statik vor? Warum gibt es so wenig dynamische Modelle? Was ist wenn nicht jedes Land, jede Region komparative Vorteile einen Platz an der Spitze bereit hält? Was ist wenn der ökonomische Erfolg wesentlich Zufall ist (Versicherung)? Reformulierung eines realeren Rahmens begründet Gemeingüter und öffentliche Regulierung! 7

Agenda 1. Öffentlich vs privat, regional vs global eine Vorbemerkung 2. Geschäftsmodelle strukturelle Differenzen 3. Äußere Herausforderungen des Finanzverbundes 4. Innere Herausforderungen des Finanzverbundes 5. S Finanzgruppe Geschäftsmodelle 8

800,0 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 200,0 100,0 0,0 9 2006-01 2007-01 1981-01 1982-01 1983-01 1984-01 1985-01 1986-01 1987-01 1988-01 1989-01 1990-01 1991-01 1992-01 1993-01 1994-01 1995-01 1996-01 1997-01 1998-01 1999-01 2000-01 2001-01 2002-01 2003-01 2004-01 2005-01 2008-01 2009-01 2010-01 2011-01 2012-01 2013-01 2014-01 Kredite an... (Alle Banken, Q1/1981 = 100; Quelle: Bbk) Bilanzsumme / Alle Bankengruppen Nichtbanken (Alle) Inländische Nichtbanken (Alle) Inländische öffentliche Haushalte (Alle) Inländ. Unternehmen u. Privatpersonen (Alle) Verarb. Gewerbe (Alle) Wohnungsbaukredite an inl. Untern./Selbst. (Alle)

Kredite der Banken / Sparkassen an... (Jan. 1981 = 100, Q.: Dt. BuBa) 800,0 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 Bilanzsumme / Sparkassen Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Sparkassen Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Sparkassen Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Sparkassen Bilanzsumme / Alle Bankengruppen Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Alle Bankengruppen Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Alle Bankengruppen Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Alle Bankengruppen 200,0 100,0 0,0 1981-01 1981-10 1982-07 1983-04 1984-01 1984-10 1985-07 1986-04 1987-01 1987-10 1988-07 1989-04 1990-01 1990-10 1991-07 1992-04 1993-01 1993-10 1994-07 1995-04 1996-01 1996-10 1997-07 1998-04 1999-01 1999-10 2000-07 2001-04 2002-01 2002-10 2003-07 2004-04 2005-01 2005-10 2006-07 2007-04 2008-01 2008-10 2009-07 2010-04 2011-01 2011-10 2012-07 2013-04 2014-01 10

Kredite der Banken / Geno-Banken an... (Jan. 1981 = 100, Q.: BuBa) 800,0 Bilanzsumme / Kreditgenossenschaften 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Kreditgenossenschaften Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Kreditgenossenschaften Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Kreditgenossenschaften Bilanzsumme / Alle Bankengruppen Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Alle Bankengruppen Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Alle Bankengruppen Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Alle Bankengruppen 200,0 100,0 0,0 1981-01 1981-10 1982-07 1983-04 1984-01 1984-10 1985-07 1986-04 1987-01 1987-10 1988-07 1989-04 1990-01 1990-10 1991-07 1992-04 1993-01 1993-10 1994-07 1995-04 1996-01 1996-10 1997-07 1998-04 1999-01 1999-10 2000-07 2001-04 2002-01 2002-10 2003-07 2004-04 2005-01 2005-10 2006-07 2007-04 2008-01 2008-10 2009-07 2010-04 2011-01 2011-10 2012-07 2013-04 2014-01 11

Kredite der Banken / Landesbanken an... (Jan. 1981 = 100, Q.: BuBa) 900,0 800,0 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 Bilanzsumme / Landesbanken Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Landesbanken Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Landesbanken Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Landesbanken Bilanzsumme / Alle Bankengruppen Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Alle Bankengruppen Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Alle Bankengruppen Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Alle Bankengruppen 200,0 100,0 0,0 1981-01 1982-01 1983-01 1984-01 1985-01 1986-01 1987-01 1988-01 1989-01 1990-01 1991-01 1992-01 1993-01 1994-01 1995-01 1996-01 1997-01 1998-01 1999-01 2000-01 2001-01 2002-01 2003-01 2004-01 2005-01 2006-01 2007-01 2008-01 2009-01 2010-01 2011-01 2012-01 2013-01 2014-01 12

Kredite der Banken/Großbanken an... (Jan. 1981 = 100, Q.: BuBa) 2.200,0 2.000,0 1.800,0 1.600,0 1.400,0 1.200,0 1.000,0 800,0 Bilanzsumme / Großbanken Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Großbanken Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Großbanken Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Großbanken Bilanzsumme / Alle Bankengruppen Kredite an Nichtbanken / insgesamt / mit Wertpapieren und Ausgleichsforderungen / Alle Bankengruppen Kredite an inländische Unternehmen und Privatpersonen / insgesamt / Alle Bankengruppen Kredite an das Verarbeitende Gewerbe / insgesamt / Alle Bankengruppen 600,0 400,0 200,0 0,0 1981-01 1982-01 1983-01 1984-01 1985-01 1986-01 1987-01 1988-01 1989-01 1990-01 1991-01 1992-01 1993-01 1994-01 1995-01 1996-01 1997-01 1998-01 1999-01 2000-01 2001-01 2002-01 2003-01 2004-01 2005-01 2006-01 2007-01 2008-01 2009-01 2010-01 2011-01 2012-01 2013-01 2014-01 13

Agenda 1. Öffentlich vs privat, regional vs global eine Vorbemerkung 2. Geschäftsmodelle strukturelle Differenzen 3. Äußere Herausforderungen des Finanzverbundes 4. Innere Herausforderungen des Finanzverbundes 5. S Finanzgruppe Geschäftsmodelle 14

Äußere Herausforderungen für den Finanzverbund Was treibt die Bankstrukturen? 1. Sinkende Bankerträge in Deutschland durch - steigenden Druck auf Kreditmarge durch Niedrigzinsen und steigenden Wettbewerb - sinkende Erträge aus Anlagegeschäft - Regulierung (Eigenkapital, steigende administrative Kosten, weniger Fristentransformation(NSFR), mehr niedrigverzinsliche Assets (LCR/LR)) - Druck auf Retailbanken(Filialen, Beratervertrieb, Anlagedruck durch hohe Passiva, ) 2. Niedriges (negatives) Kreditwachstum, durch - niedriges BIP-Wachstum, -steigende Eigenkapitalquoten in den Unternehmen (Unternehmen sind in D Nettosparer) treiben in Banken das - Nicht-Kundengeschäft (Kapitalmarkt), - Nicht-Kreditgeschäft (Eigenhandel, Kreditersatzgeschäft) und - Auslandsgeschäft (Export Finanzdienstleistungen/Finanzierung Exportüberschuss) 3. Anpassungen der Geschäftsmodelle? Höhere Provisionserträge und/oder höhere (Kredit-)Risiken Chance oder Risiko? 4. AQR/Stesstest zeigen hohe Flexibilität und angemessene Risikopolitik im dt. Bankenmarkt 15

Äußere Herausforderungen für den Finanzverbund Bain& Company Deutschlands Banken 2014: Jäger des verlorenen Schatzes, 10/2014 1. Probleme - deutsche Banken notorisch ertragsschwach (schon vor der Krise) -25% zu viel Personal, 30% zu hohe Kosten -Kampf um Talente - Fokussierung Geschäftsmodelle (Regionalbank, globale Universalbank, Spezialist) 2. Fünf Stellhebel für eine erfolgreiche Transformation - Klare Strategie - Absicherung der Ertragskraft - Zügige Digitalisierung - Integriertes Talentmanagement - Aufbrechen der Kostenstruktur 3. Banking wird ein normales Geschäft Unabhängig vom Geschäftsmodell müssen sich Banken mit einer völlig neuen Normalität anfreunden, die sich durch weniger Risiken und geringere Renditen auszeichnet. Das Bankgeschäft wird zu einer ganz normalen Industrie. Die goldenen Zeiten der 1970er und 1980er Jahre sind unwiederbringlich vorbei. Doch die Anstrengungen zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und zur Stärkung der Rentabilität sind alternativlos. Auf Dauer werden Investoren nur den Banken Kapital zur Verfügung stellen, die ihre Eigenkapitalkosten verdienen und in der Lage sind, ihre Eigentümer nicht nur am Risiko, sondern auch an ihrem Erfolg angemessen zu beteiligen. (S. 5) 16

Agenda 1. Öffentlich vs privat, regional vs global eine Vorbemerkung 2. Geschäftsmodelle strukturelle Differenzen 3. Äußere Herausforderungen des Finanzverbundes 4. Innere Herausforderungen des Finanzverbundes 5. S Finanzgruppe Geschäftsmodelle 17

Innere Herausforderungen des Finanzverbundes Arbeitsteilige Kooperation(Konsortialgeschäft, Zahlungsverkehr, Wertpapiergeschäft, Depot A) Wettbewerbliche Koexistenz(Research, strukturierte Produkte, Konsortialgeschäft, Kommunal) Konflikte: - Interner Wettbewerb um Kunden (statt Abwehr externer Wettbewerber) - Territorialprinzip in Auflösung (Suche nach Geschäft, Digitalisierung) - Haftungsverbund (zyklische Probleme mal hier, mal dort) - Fehlende Elemente in der Wertschöpfungskette für eine umfassende Kundenbetreuung (Private Banking, Auslandsgeschäft, Kapitalmarktlösungen) - SK n: keine überregionalen Risiken von LB en, verweigern aber regionalen Marktzugang (Territorialabgrenzung) - DSGV betreibt Trennung von Landesbanken - Landesbanken wollen Geschäftsbanken sein Gegner (Privatbanken) haben leichtes Spiel, angesichts der Zerstrittenheit und der dominanten Marktideologie auch in den eigenen Reihen 18

Agenda 1. Öffentlich vs privat, regional vs global eine Vorbemerkung 2. Geschäftsmodelle strukturelle Differenzen 3. Äußere Herausforderungen des Finanzverbundes 4. Innere Herausforderungen des Finanzverbundes 5. S Finanzgruppe Geschäftsmodelle 19

Geschäftsmodelle der Sparkassen Landesbanken S Finanzgruppe Anmerkung: Öffentliche Banken haben historisch häufig erst den Markt für Finanzdienstleistungen geschaffen bzw. erweitert (öffentliche Garantie als Vertrauensrahmen für Einlagen und Kreditgeschäft) Geschäftsmodell Sparkasse: Vor Ort Passiva generieren, vor Ort Kredit vergeben Interessenkongruenz zwischen räumlicher Finanzwirtschaft und örtlicher Wirtschaft (und Politik) Lokale Bereitstellung von Finanzdienstleistungen (für alle?) Territorialprinzip Geschäftsmodell Landesbank Verbundpartner für Sparkassen, Regionale Bereitstellung von Finanz-Know-how Unternehmensfinanzierung (große Kredite, Spezialprodukte, Beratung) Project/Structured Finance in (i.d.r. regional bedeutsamen) Sektoren mit internationaler Kompetenz Kapitalmarktgeschäft Geschäftsmodell der Gruppe Sparkassen als Vertriebseinheiten mit Endkundenkontakt Gruppe mit (einem?) zentralen Spezialisten für Produkte und Dienstleistungen 20

Geschäftsmodelle der Sparkassen Landesbanken S Finanzgruppe Risiken in den Geschäftsmodellen durch Niedrigzinsen SK-Modell anfälliger für Niedrigzinsen als Landesbanken (Passiv-lastig, Fristentransformation, Erosion Bodensatzerträge) Wettbewerb (Gruppe klassisch schwach in Beratung und Vertrieb) Fokussierung der Wettbewerber auf Privatkunden (?) und Firmenkunden Neue Wettbewerber (Kreditfonds, CrowdFinance, FinTechs, Direktbanken, online-beratung, ) sind spezialisierter, kostengünstiger, weniger reguliert Digitalisierung (Virtualisierung des Raums) Territorialprinzip behindert Lösungen (fehlende kritische Masse für starke, zentrale Lösungen) innovationsschwach Begrenzte Kundenbetreuung (fehlende kritische Massen) Kapitalmarkt (M&A, IPO, Derivate, Bonds/SSD) Spezialfinanzierungen Auslandsgeschäft Ausweichen in neue Märkte (Landesbanken international) Fehlendes Know-how in Produkten, Märkten, Kunden auf neuen Märkten (Lernkurve) 21

Schlußwort Wenn es den verantwortlichen Personen der Gruppe nicht gelingt, das sich zuspitzende Verhältnis zwischen den Sparkassen und ihren Landesbanken zu entzerren, wenn sich also das Konkurrenzdenken zwischen ihnen weiter verschärft und wenn es Ihnen nicht möglich sein wird, die Geschäftsbereiche der Gruppen für die Zukunft abzugrenzen und abzustecken, dann wird eine von ihnen heute weiß ich nicht, welche auf der Strecke bleiben und die jeweils andere wird hierfür die Zeche begleichen müssen. Es bedarf der konzentrierten Denk-und Handlungsfähigkeit einiger weniger ebenso kluger wie mutiger Männer, um dieses Problem zu lösen. Ich weiß, es gibt sie in der deutschen Sparkassenorganisation. Man muß sie nur endlich einmal heranlassen. Ludwig Poullainim Oktober 1977 als damaliger Vorstandsvorsitzender der WestLB an die Leitung des Sparkassenverbandes (zitiert aus einem Brief an Dr. Gunter Dunkel, Vorstandsvorsitzender NORD/LB vom 16.07.2010) Um eine Landesbank nachhaltig erfolgreich führen zu können, reicht das Verbundgeschäft nicht aus, es bedarf zusätzlicher eigener Aktivitäten. Gleichzeitig muss man sich aber innerhalb der S-Finanzgruppe abstimmen, denn es macht keinen Sinn, wenn alle Landesbanken in den gleichen Regionen gleich vertreten sind. Hans-Dieter Brenner, Vorstandsvorsitzender der Helaba zur Bilanzpressekonferenz 20123 am 15.04.2014 (zitiert nach Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 15.04.2014). Fazit:S-Finanzgruppe hat als größte Finanzgruppe der Welt viel Potential (Standardsetzer), verliert aber Kraft durch innere Zerstrittenheit (keine Einigung mit Ländern angestrebt, Länder eher desorientiert) inkonsistentes, zentrales Leitbild und dezentrale Betriebsegoismen 22

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 23

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