Sächsisches Staatsministerium für Kultus Schuljahr 008/09 Geltungsbereich: - allgemeinbildendes Gymnasium - Abendgymnasium und Kolleg - schulfremde Prüfungsteilnehmer Schriftliche Abiturprüfung Leistungskursfach Chemie - N A C H T E R M I N - Hinweise für den prüfenden Fachlehrer Grundsätzliches zur Bewertung Zu verfahren ist nach den fachbezogenen Hinweisen "Korrektur und Bewertung von Abiturprüfungsarbeiten an allgemein bildenden Gymnasien, Abendgymnasien und Kollegs im Freistaat Sachsen" vom. Juli 997 (veröffentlicht im Amtsblatt des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus Nr. /997). Bei der Markierung und Bewertung von Verstößen gegen die deutsche Rechtschreibung ist grundsätzlich die Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zum Umgang mit der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung ab dem 0.08.006 (RS-VwV 006) vom 4. Juli 006, Az.: 46-65/0/, veröffentlicht im Ministerialblatt des SMK Nr.9/006 vom 4. September 006, zugrunde zu legen. Es werden nur ganze Bewertungseinheiten (BE) erteilt. Insgesamt sind 60 BE erreichbar. Die jeweils angegebene BE-Zahl gilt bei vollständiger und richtiger Bearbeitung der Teilaufgabe. Bei Berechnungen werden richtig vollzogene Teilschritte, in die falsche Zwischenergebnisse eingegangen sind, dann voll bewertet, wenn das Endergebnis sinnvoll ist und den chemischen Sachverhalten entspricht. Werden beim Experiment Hilfen gegeben, so sind sie im Prüfungsprotokoll zu vermerken und bei der Beurteilung der Leistung des Prüfungsteilnehmers zu berücksichtigen. Das nachstehende Erwartungsbild ist als rientierungsrahmen zu verstehen. Für gleichwertige Leistungen (vollständig und richtig, jedoch anders strukturiert) ist die Erteilung der BE sinngemäß vorzunehmen. Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite von 8
Erwartungsbild und Bewertungsmaßstab Inhaltlich zu erwarten: erreichbare BE-Anzahl: Teil A Katalysatoren. zwei mesomere Grenzformeln von Schwefeldioxid z. B. Delokalisierung von Valenzelektronen um einen energiearmen Zustand zu erreichen mesomere Grenzstrukturen stellen keine real existierenden Zustände dar. S + S Massenwirkungsgesetz z. B. Quotient im Massenwirkungsgesetz wird kleiner als Kc Neueinstellung des Gleichgewichts unter Berücksichtigung von Kc; Erhöhung der Ausbeute an Schwefeltrioxid. Diagramm Katalysatoren haben keinen Einfluss auf die Lage des chemischen Gleichgewichts Verkürzung der Einstellzeit 4. z. B. Anode: H + H + H + e Katode: X + e X. z. B. durch die Umsetzung der im Blut befindlichen β-glucose wird eine bestimmte Menge Wasserstoffperoxid gebildet, das ein entsprechendes Anodenpotenzial bedingt U = E(Katode) E(Anode), E(Katode) = konstant, Veränderung der Spannung des galvanischen Elements entsprechend des Blutzuckergehalts Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite von 8
. z. B. NH 4 + + H + H + + S 4 NH 4 + + 4 H + S 4. Ansatz m(harnstoff) = 45 mg 4. R H < 0; R S > 0 R G bei allen Temperaturen kleiner 0 4. z. B. bei erhöhtem Volumen an Katalysatorlösung (Experiment A) bildet sich am Anfang der Reaktion mehr Sauerstoff in vergleichbaren Zeitintervallen das Gesamtvolumen an gebildetem Sauerstoff bei beiden Experimenten nähert sich nach einem längeren Reaktionsverlauf an 5. Natrium-dicyanoaurat(I) 5. z. B. [Au(CN) ] + Zn [Zn(CN) 4 ] + Au 5 Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite von 8
Inhaltlich zu erwarten: erreichbare BE-Anzahl: Teil B Benzenderivate. z. B. Wasserstoffbrückenbindungen wirken zwischen Phenolmolekülen bzw. van-der-waals-kräfte zwischen Benzenmolekülen Wasserstoffbrückenbindungen sind stärkere zwischenmolekulare Kräfte, höhere Energiezufuhr erforderlich; Phenol hat die größere Siedetemperatur. z. B. Reaktion zwischen der Hydroxylgruppe des Phenols und dem Hydroxid-Ion der Natronlauge C 6 H 5 H + Na + + H C 6 H 5 + Na + + H Säure-Base-Reaktion. z. B. Acidität: p-methylphenol < Phenol < p-nitrophenol (+I)-Effekt der Methylgruppe erhöht Elektronendichte im aromatischen System, Verringerung der Polarität der H-Bindung, Protonenabspaltung erschwert (I)- und (M)-Effekt der Nitrogruppe verringern Elektronendichte im aromatischen System, Erhöhung der Polarität der H-Bindung, Protonenabspaltung erleichtert. z. B. N H C NH C CH + H N H H N H + C C CH. z. B. H N CH Ι CH Aminobutandisäure Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite 4 von 8
. Ansatz ph. z. B. H + CH - CH + H. z. B. Schutz der Tablette gegenüber dem Magensaft Freigabe des Wirkstoffs erfolgt im Dünndarm.4 z. B. n C H CH CH CH n 4. z. B. 0,059 V c(chinon) c (H + ) E = 0,7 V + lg c(hydrochinon) 4. z. B. Entwicklungsvorgang läuft freiwillig ab, wenn gilt: E(Hydrochinon / Chinon) < E(Ag / Ag + ) Verringerung der Konzentration der Hydronium-Ionen bewirkt eine Verringerung des zu logarithmierenden Quotienten in der NERNST Gleichung Verringerung des Redoxpotenzials E(Hydrochinon / Chinon) 0 Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite 5 von 8
Inhaltlich zu erwarten: erreichbare BE-Anzahl: Teil C Aufgabe C Pufferlösungen Durchführung und Beobachtungen, z. B. Herstellen der Pufferlösung und teilen, Zugabe von Bromthymolblaulösung tropfenweise Zugabe von Salzsäure bzw. Natronlauge zur Pufferlösung und einer Vergleichslösung Konstanz des ph-werts bei der Pufferlösung; Veränderung des ph-werts bei der Vergleichslösung 7 Erläuterungen, z. B. Gleichgewicht in der Pufferlösung HP 4 + H H P 4 + H Zugabe von H : Abfangen der Hydroxid-Ionen durch Bildung von Hydrogenphosphat-Ionen H + H P 4 H + HP 4 Zugabe von H + : Abfangen der Hydronium-Ionen durch Reaktion mit Hydroxid-Ionen zu Wasser H + H + H Nachbildung von Hydroxid-Ionen durch Protolyse von Hydrogenphosphat-Ionen. Ansatz ph = 7,. Anwendungen. Beobachtung: Ausfall eines weißen Niederschlags, der sich bei weiterer Zugabe von Phosphorsäure wieder auflöst. z. B. aus den Phosphat-Ionen bilden sich bei Überschuss an Hydronium- Ionen Dihydrogenphosphat-Ionen; Auflösung des schwerlöslichen Calciumphosphats Ca + + 6 H + 6 H + + P 4 Ca (P 4 ) + H Ca (P 4 ) + H + + 4 P 4 Ca + + 6 H P 4 + H 5 Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite 6 von 8
Inhaltlich zu erwarten: erreichbare BE-Anzahl: Aufgabe C Kohlenhydrate Planung, Durchführung, Beobachtungen z. B. Nr. Nr. Nr. Nr. 4 unlöslich bzw. löslich quillt auf Löslichkeit in Wasser löslich unlöslich Zugabe Iod- Kaliumiodidlösung FEHLINGsche Probe orange ziegelroter Niederschlag Blaufärbung Zuordnung: Nr. Maltose, Nr. Cellulose, Nr. Stärke, Nr. 4 Saccharose z. B. Disaccharide niedrigmolekular, Vielzahl polarer Hydroxylgruppen im Molekül gute Wasserlöslichkeit spiralig gewundene Stärkemoleküle lagern Iod ein Blaufärbung Maltosemolekül mit glykosidischer H-Gruppe wirkt reduzierend auf FEHLINGsche Lösung Durchführung. Beobachtung: orange-ziegelroter Niederschlag bei FEHLINGscher Probe. z. B. hydrolytische Spaltung der Saccharose in Glucose und Fructose C H + H C 6 H 6 + C 6 H 6 Glucose und Fructose wirken reduzierend auf FEHLINGsche Lösung Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite 7 von 8
z. B. Hydroxid-Ionen der Natronlauge reagieren mit Iodmolekülen unter Bildung farbloser Iodid- und Hypoiodit-Ionen, Gleichgewichtseinstellung, Gelbfärbung Verbrauch von Hypoiodit-Ionen bei Reaktion mit Glucose, Gleichgewichtsstörung Neueinstellung des Gleichgewichts unter Verbrauch von Iod, Entfärbung der Lösung 5 Signatur 8/ (Chem-LK-NT/Hi) Seite 8 von 8