Herzinfarkt Bei einem Herzinfarkt ist rasche Hilfe wichtig. Das sollten Sie beherzigen: Unverzüglich über 112 den Notarzt rufen Nicht selbst ins Krankenhaus fahren, Oberkörper erhöht lagern Den Betroffenen nicht allein lassen Langfristig Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel abbauen Die vom Arzt verordneten Medikamente z.b. gegen Bluthochdruck oder hohes Cholesterin regelmäßig einnehmen Bei Diabetes auf eine strikte Blutzuckerkontrolle achten lögd, Bielefeld 01/2005
Gesundheit KONKRET GesundheitsTipps»Herzinfarkt«01/2005 Ein Herzinfarkt macht sich meist mit plötzlich auftretenden Schmerzen im linken Brustbereich, mit Beklemmungen, großer Unruhe und Angstgefühlen bemerkbar. Die Schmerzen können in den Arm, aber auch in den Bauch oder in den Kiefer ausstrahlen. In solchen Fällen ist unverzüglich ein Notarzt herbeizurufen, denn der Herzinfarkt ist eine Notfallsituation, bei der oft nur durch rasches Handeln das Leben des Betroffenen gerettet werden kann.
Herzinfarkt Plötzlich auftretende schwere, länger als 5 Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die bis in die Arme ausstrahlen können, ein Engegefühl, begleitet von Atemnot und Kaltschweißigkeit und eventuell auch von Übelkeit, Erbrechen und viel Angst - bei solchen Symptomen muss sofort an einen Herzinfarkt gedacht und ein Notarzt alarmiert werden. Aber viele Menschen warten zu lange und rufen den Notarzt zu spät. Doch es kommt bei einem Herzinfarkt, das betont die Deutsche Herzstiftung, auf jede Minute an. Wenn entsprechende Symptome auftreten, sollte deshalb nicht lange versucht werden, den Hausarzt zu erreichen und keinesfalls sollte man probieren, als Betroffener selbst in die Klinik zu fahren. Vielmehr muss unverzüglich der Rettungsdienst über die deutschlandweite Telefonnummer 112 verständigt werden. Bis der Notarzt eintrifft sollte der Betroffene mit leicht erhöhtem Oberkörper gelagert werden, beengende Kleidungsstücke geöffnet werden. Die Beschwerden können durchaus unterschiedlich sein. Meist treten Beklemmungen auf, große Unruhe und Angst. Es kann ferner zu Schwindelgefühlen kommen oder zur Bewusstlosigkeit. Die Schmerzen können in den Bauch, in die Schulterblätter, den Hals und in den Kiefer ausstrahlen. Auch können sie unterschiedlich stark sein und es gibt sogar Infarkte, die weitgehend stumm, also ohne große Schmerzen verlaufen. Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit und Erbrechen nicht selten alleinige A- larmzeichen. Verdachtssymptome für einen Herzinfarkt müssen generell ernst genommen werden, denn Herz- Kreislauferkrankungen sind in der westlichen Welt nach wie vor die Todesursache Nummer Eins. Rund 70.000 Menschen in Deutschland sterben an einem Herzinfarkt, ehe sie ein Krankenhaus erreicht haben. Das zeigt, dass rasche Hilfe Not tut. Die Ärzte im Krankenhaus versuchen dann, das verschlossene Herzkranzgefäß zu eröffnen, so dass der Blutfluss wieder hergestellt und der Herzmuskel adäquat mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Das gelingt umso besser, je früher die Behandlung beginnt. Im Idealfall kommt der Patient bereits in die Klinik, noch ehe das Gefäß vollkommen verschlossen ist. Dann liegt eine so genannte instabile Angina pectoris vor, die auch als beginnender Infarkt bezeichnet wird.
Ein Blutpfropf verschließt die Herzkranzarterie Die Versorgung des Herzmuskels geschieht im Wesentlichen über drei große Herzkranzgefäße. Mit zunehmendem Alter und bei entsprechenden Risikofaktoren bilden sich in diesen und anderen Blutgefäßen bei vielen Menschen Fettablagerungen und Verkalkungen, die so genannten Plaques. Diese können aufreißen, was zur Folge hat, dass sich Blutplättchen und andere Substanzen aus dem Blut an der kleinen Verletzung im Inneren des Blutgefäßes lagern. Es entwickelt sich ein Blutpfropf, auch Blutgerinnsel oder Thrombus genannt, der das Blutgefäß immer mehr einengt. Ist dieser Blutpfropf groß genug, so kommt der Blutfluss zum Erliegen. Die betroffene Herzregion erhält zu wenig Sauerstoff und Nährstoff und stirbt ab. Genau dies geschieht bei einem Herzinfarkt. Kommt der betroffene Patient schnell genug in die Klinik, so können die Mediziner versuchen, den Blutpfropf mit Medikamenten aufzulösen und somit das Absterben von Muskelgewebe zu verhindern. Geht dies nicht, so wird oftmals versucht, das verstopfte Blutgefäß mit Hilfe eines Ballons, der in die Arterien vorgeschoben wird, an Ort und Stelle wieder zu erweitern, ein Verfahren, das auch als Ballondilatation bezeichnet wird. Unter Umständen wird dabei sogar eine feste Gefäßstütze, ein so genannter Stent eingesetzt, um das Blutgefäß an der verengten Stelle dauerhaft offen zu halten. Eine Umstellung des Lebensstils ist wichtig Aber die Behandlung ist mit dieser akuten Phase noch nicht abgeschlossen. Für die langfristigen Aussichten des Patienten ist die Anschlussheilbehandlung, also die Rehabilitations-Maßnahme, von entscheidender Bedeutung. Dabei geht es unter anderem darum, Risikofaktoren abzubauen und die Betroffenen zu motivieren ihren Lebensstil so zu ändern, dass Herz und Kreislauf entlastet werden und erneuten Komplikationen vorgebeugt wird. Konkret heißt das, dass Raucher unbedingt auf die Zigaretten verzichten sollten, dass der Alkoholkonsum eingeschränkt werden sollte und dass Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, die sich in einem zu hohen Cholesterin im Blut äußeren, konsequent behandelt werden müssen. Auch ein Diabetes muss strikt eingestellt werden, da Diabetiker ein überproportional hohes Risiko haben, einen Infarkt zu erleiden.
Die Betroffenen lernen in der Reha, wie sie Stress abbauen können und wie wichtig bei Übergewicht das Abnehmen sowie generell eine gesunde Ernährung, also eine fettarme und Ballaststoff- und vitaminreiche Kost ist. Sie werden außerdem zu körperlicher Aktivität angeleitet, da regelmäßiges sportliches Training günstig für die Fitness und auch günstig für die Gesundheit von Herz und Gefäßen ist. Herzinfarkt jede Minute zählt! Die Herzwoche findet vom 1. bis 8. November statt, weitere Informationen unter: www.herzstiftung.de