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Transkript:

Dipl.-Mathematiker Hannelore Pöschl in der Landwirtschaft Ein nachrangiges Thema in den Agrarstatistiken Im Zusammenhang mit dem gesellschaftspolitischen Thema Gender Mainstreaming wird zur Analyse der Ist-Situation auch im Rahmen der amtlichen Statistik sowohl auf nationaler als auch supranationaler Ebene nach Datenmaterial gesucht, das geschlechtsspezifische Unterschiede aufzeigt. Diese so genannten Gender-Statistiken sollen international vergleichbare Daten liefern, mit denen Veränderungen gemessen und somit die Auswirkungen politischer und gesetzgeberischer Aktivitäten evaluiert werden können. Gender-Statistiken in der Agrarstatistik gibt es lediglich im Zusammenhang mit dem Erhebungskomplex Arbeitskräfte. Dieser Erhebungskomplex spielt nur in den Agrarstrukturerhebungen (i. d. R. zweijährlich) und den Großzählungen wie der Landwirtschaftszählung, einschließlich Weinbauerhebung, Gartenbauerhebung und Binnenfischereierhebung (i. d. R. alle 10 Jahre), eine Rolle. Aus diesen Angaben lässt sich nur sehr eingeschränkt ein Bild über die Lebens- und Arbeitssituation von in der Landwirtschaft ableiten. Vorbemerkung Die agrarpolitischen Entscheidungen der Europäischen Union (EU) sind eine der Hauptursachen für die Veränderungen in der deutschen Landwirtschaft. Die Maßnahmen der 1992 begonnenen Agrarreformen, die mit der Agenda 2000 ihren Fortgang nahmen, erforderten von den landwirtschaftlichen Betrieben entsprechende Anpassungen, die ihre Struktur und Produktion beeinflussten und auch weiterhin prägen. Der Strukturwandel bei den landwirtschaftlichen Betrieben führt zu einer deutlichen Abnahme der Betriebsund Arbeitskräftezahlen bei gleichzeitig wachsender durchschnittlicher Betriebsgröße. Inwieweit dies auf und, die in landwirtschaftlichen Betrieben leben und arbeiten, unterschiedliche Auswirkungen hat, wird im Allgemeinen wenig thematisiert. Informationen über die Lebens- und Arbeitssituation von in der Landwirtschaft lassen sich nur sehr begrenzt aus der amtlichen Agrarstatistik ableiten. Das Hauptanliegen der Agrarstatistiken ist bis heute die Messung der Produktion, wobei Strukturdaten über die Betriebe nur als Zusatzinformation und auch nur in größeren zeitlichen Abständen ermittelt werden. Zur Information über die Betriebsstruktur werden auch die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebungen in der Landwirtschaft herangezogen, und nur hier werden geschlechtsspezifische Angaben ermittelt. Im Vordergrund der Erhebung über Arbeitskräfte in der Landwirtschaft stand bis 1997 die Widerspiegelung der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Familienarbeitskräfte in den landwirtschaftlichen Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen. Erst seit 1999 ist der Fokus eindeutig auf die gesamte Arbeitsleistung für den landwirtschaftlichen Betrieb ausgerichtet (einschl. ständig beschäftigter familienfremder und Saisonarbeitskräfte), seither ist die Arbeitskräfteerhebung in das Ergänzungsprogramm der Agrarstrukturerhebung integriert 1 ). 1) Siehe Nause, G./Pöschl, H.: Zur Methodik der Arbeitskräfteerhebungen in den landwirtschaftlichen Betrieben Deutschlands 1991 bis 2003 in WiSta 10/2003, S. 922 ff. Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1017

Datenquelle: Agrarstrukturerhebung Die Strukturerhebungen in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben setzen sich aus den im Abstand von acht bis zwölf Jahren durchzuführenden Landwirtschaftszählungen und den sie seit 1975 ergänzenden, zweijährlich stattfindenden Agrarstrukturerhebungen. Mit dem Erhebungs- und Darstellungsprogramm der Agrarstrukturerhebung werden zugleich die Anforderungen der ebenfalls in der Regel im zweijährlichen Turnus vorgeschriebenen Agrarstrukturerhebungen der Europäischen Gemeinschaften erfüllt. Daher gibt es vergleichbare Daten zu den in den Strukturerhebungen behandelten Themenkomplexen für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Im Rahmen der Strukturerhebungen werden im Mai des Erhebungsjahres Informationen zur Bodennutzung und Viehhaltung sowie über Arbeitskräfte und weitere sozialökonomische Merkmale der landwirtschaftlichen Betriebe erhoben. Die Agrarstrukturerhebung wird im Wechsel allgemein und repräsentativ durchgeführt und dient gleichermaßen dem produktions- und dem strukturstatistischen Ergebnisnachweis. In die allgemeine Agrarstrukturerhebung sind alle landwirtschaftlichen Betriebe einbezogen, die die im Agrarstatistikgesetz 2 ) vorgesehenen Mindestflächen oder -viehbestandsgrenzen erreichen. Repräsentative Erhebungen finden in Form einer Stichprobe von rund 100 000 Betrieben statt, die nach fachlichen und regionalen Gesichtspunkten geschichtet ist. Art und Umfang der Angaben über im Rahmen des Themenkomplexes Arbeitskräfte hängen eng mit den Rechtsformen der Betriebe. Eine differenzierte Darstellung ist nur für Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen mittels repräsentativ erhobener Daten möglich (siehe Übersicht 1). Die Erfassung der Arbeitskräfte erfolgte in der Landwirtschaftszählung 1999 und der Agrarstrukturerhebung 2001 für Familienarbeitskräfte (, Ehegatte, sonstige Familienangehörige) sowie ständig beschäftigte (familienfremde) Arbeitskräfte nach dem Personenkonzept. Die Arbeitszeiten wurden für einen Berichtszeitraum von vier Wochen nach der durchschnittlichen Arbeitszeit je Woche ermittelt. Die nicht ständig Beschäftigten (einschl. Saisonarbeitskräften) wurde in einer Summe getrennt nach Geschlecht ermittelt, wobei der Berichtszeitraum zwölf Monate betrug (vom Mai des Vorjahres bis zum April des Berichtsjahres) und die Arbeitszeiten in geleisteten Arbeitstagen (zu acht Stunden) gemessen wurden. Eine Veränderung der Merkmalsdifferenzierung trat mit der Agrarstrukturerhebung 2003 ein, wovon sowohl der Berichtszeitraum als auch die Messung der Arbeitszeiten betroffen waren. Die Arbeitszeiten der Familienarbeitskräfte und ständig Beschäftigten wurden nach fünf Arbeitszeitgruppen erfragt: vollbeschäftigt, überwiegend beschäftigt, teilweise beschäftigt, gering beschäftigt. fallweise beschäftigt. Die Zahl der nicht ständig Beschäftigten (einschl. Saisonarbeitskräften) und ihre Arbeitszeiten wurden wie bisher erhoben. Der Berichtszeitraum betrug für alle Personen zwölf Monate (vom Mai des Vorjahres bis zum April des Berichtsjahres). Die erhobenen Merkmale zu diesem Themenkomplex für die einzelnen Personengruppen sind in Übersicht 2 dargestellt. Mit dem Themenkomplex Arbeitskräfte hängt das Merkmal Außerbetriebliche Einkommen 3 ) eng. Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, die im Nebenerwerb tätig sind, verfügen häufig über außerbetriebliche Einkommen aus anderer Erwerbstätigkeit. Außerbetriebliche Einkommen werden nur in Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen erfragt und hier nur für den, seinen Ehegatten und deren mit betrieblichen Arbeiten beschäftigte Familienangehörige, soweit sie im Betrieb Übersicht 1: Mit betrieblichen Arbeiten in den landwirtschaftlichen Betrieben Beschäftigte Gesamtsumme Arbeitskräftekategorien und seine mit betrieblichen Arbeiten beschäftigten Familienangehörigen sowie mit betrieblichen Arbeiten beschäftigte ständige und nicht ständige Arbeitskräfte Ehegatte Familienangehörige Familienarbeitskräfte ständig beschäftigte (familienfremde) Arbeitskräfte ständig beschäftigte Arbeitskräfte nicht ständig beschäftigte (familienfremde) Arbeitskräfte Nachweisbereich Einzelunternehmen (Familienbetriebe) Betriebe der Rechtsform Haupterwerbsbetriebe Nebenerwerbsbetriebe nicht ständig beschäftigte Arbeitskräfte Personengesellschaften Juristische Personen 2) Gesetz über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz AgrStatG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. August 2002 (BGBl. I S. 3118). 3) Siehe Pöschl, H.: Zur Erfassung von Einkommen in der Landwirtschaft in WiSta 5/2003, S. 410 ff. 1018 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004

Übersicht 2: Merkmale des Themenkomplexes Arbeitskräfte in den Agrarstrukturerhebungen Personengruppe Merkmal Landwirtschaftszählung 1999 Agrarstrukturerhebung 2001, 2003 und seine Familienangehörigen Ständig im Betrieb Beschäftigte, die keine Familienangehörigen sind Nicht ständig im Betrieb Beschäftigte, die keine Familienangehörigen sind Geschlecht Geburtsjahr Geburtstag (im Zeitraum 1.1. bis 30.4. und 1.5. bis 31.12.) Verwandtschafts- oder Schwägerschaftsverhältnis zum Betriebsleitereigenschaft Arbeitszeiten im Betrieb Arbeitszeiten im Haushalt des s nur und Ehegatte nur und Ehegatte Arbeitszeiten in anderer Erwerbstätigkeit Berufsbildung, Ehegatte, Betriebsleiter Quellen des außerbetrieblichen Einkommens Geschlecht Geburtsjahr Geburtstag (im Zeitraum 1.1. bis 30.4. und 1.5. bis 31.12.) Bezeichnung der ausgeübten Tätigkeit Stellung im Beruf Betriebsleitereigenschaft Arbeitszeiten im Betrieb Berufsbildung der Betriebsleiter Gesamtzahl nach Geschlecht Arbeitszeiten im Betrieb leben. Die Unterscheidung nach der Art der außerbetrieblichen Einkommen dieses Personenkreises erfolgt nach den vier Kategorien: Einkommen aus anderer Erwerbstätigkeit in einem anderen Betrieb, Altersrente für Landwirte, Landabgaberente, Produktionsaufgaberente u. Ä., Rente, Pension, Arbeitslosengeld/-hilfe, Sozialhilfe u. Ä., Einkommen aus Verpachtung, Vermietung, Kapitalvermögen u. Ä. Berücksichtigt werden die im Zeitraum vom Mai des Vorjahres bis April des Berichtsjahres bezogenen Einkommen. Beide Sachverhalte betrachtet, machen es in der Untergliederung nach dem Geschlecht der Personen möglich, Aussagen über die Arbeitssituation der in der Landwirtschaft zu treffen. Ergebnisse in der Landwirtschaft der EU-15 4 ) im Jahr 1999/2000 5 ) Die derzeit aktuellsten und auf EU-Ebene vergleichbaren Ergebnisse aus der Agrarstrukturerhebung stammen aus dem Agrarzensus, der in den Mitgliedstaaten in den Jahren 1999 bzw. 2000 durchgeführt wurde. Danach waren 13,5 Mill. Personen regelmäßig oder dauerhaft in der Landwirtschaft der EU-15 tätig, davon waren knapp 5 Mill. (36%). Gut 12,2 Mill. der Arbeitskräfte in der EU-Landwirtschaft waren Familienarbeitskräfte in Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen, wobei der anteil hier sogar bei 38% lag. Dieser Wert war jedoch in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich: So lag der anteil an den Familienarbeitskräften in Portugal bei knapp 47%, während er in Irland und Dänemark unter 30% betrug. Für Deutschland ergab sich eine vergleichbare quote von knapp 38%, also ein Wert, der dem EU-weiten Durchschnitt entspricht. Betrachtet man die Rolle, die die in den Betrieben ausüben, so ist festzustellen, dass im EU-Durchschnitt nur 4) EU-15 bezeichnet als Summenwert die EU bis zum Stand April 2004 mit den Mitgliedsländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien und Vereinigtes Königreich. 5) Quelle: Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaft (Eurostat): und in der Landwirtschaft, Statistik kurz gefasst, Thema 5 4/2003. Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1019

Schaubild 1 Landwirtschaftliche Arbeitskräfte in der EU-15 Ergebnis der Betriebsstrukturerhebung 1999/2000 Familienarbeitskräfte Personen: 12,2 Mill. JAE 1 ): 4,7 Mill. : 38% der Personen 33% der JAE 1 ) Familienfremde Arbeitskräfte JAE 1 ): 1,5 Mill. Personen: 6,5 Mill. JAE 1 ): 2,8 Mill. : 24% der Personen 18% der JAE 1 ) Ehegatten von n Personen: 2,9 Mill. JAE 1 ): 1,0 Mill. : 76% der Personen 79% der JAE 1 ) Andere Familienangehörige von n Personen: 2,8 Mill. JAE 1 ): 0,8 Mill. : 32% der Personen 28% der JAE 1 ) Ständige Arbeitskräfte Personen: 1,3 Mill. JAE 1 ): 1,0 Mill. : 25% der Personen 23% der JAE 1 ) Nicht ständige Arbeitskräfte JAE 1 ): 0,5 Mill. Vollbeschäftigte Personen: 1,5 Mill. : 13% Vollbeschäftigte Personen: 0,3 Mill. : 83% Vollbeschäftigte Personen: 0,3 Mill. : 19% Vollbeschäftigte Personen: 0,8 Mill. Teilzeitbeschäftigte Personen: 5,0 Mill. JAE 1 ): 1,4 Mill. : 24% der Personen Teilzeitbeschäftigte Personen: 2,6 Mill. JAE 1 ): 0,7 Mill. : 75% der Personen Teilzeitbeschäftigte Personen: 2,5 Mill. JAE 1 ): 0,6 Mill. : 34% der Personen Teilzeitbeschäftigte Personen: 0,5 Mill. JAE 1 ): 0,2 Mill. Nichtarbeitend Personen: 0,1 Mill. : 68% der Personen Quelle: Eurostat, Statistik kurz gefasst, Thema 5 4/2003 und in der Landwirtschaft. 1) Jahresarbeitseinheiten. 24% der waren, während ihr Anteil an der Personengruppe Ehegatte des s bei 76% und die Quote bei Andere Familienangehörige des s bei 32% lag (siehe Schaubild 1). Insbesondere die Funktion als wurde von den in den verschiedenen Mitgliedstaaten der EU in sehr unterschiedlichem Umfang ausgeübt (siehe Tabelle 1). So gibt es eine Gruppe von Mitgliedstaaten, in der als nur selten tätig sind: Dazu gehörten 1999/ 2000 die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Irland, Tabelle 1: Anteil der in der Funktion als 1999/2000 in den Ländern der EU-15 Land Prozent Belgien... 15 Dänemark... 8 Deutschland... 9 Griechenland... 24 Finnland... 10 Frankreich... 23 Irland... 10 Italien... 28 Luxemburg... 12 Niederlande... 8 Österreich... 31 Portugal... 23 Schweden... 10 Spanien... 21 Vereinigtes Königreich... 15 EU-15... 24 Quelle: Eurostat, Statistik kurz gefasst, Thema 5 4/2003 und in der Landwirtschaft. Finnland und Schweden mit einem anteil an den n von 8 bis 10%. Mit Quoten zwischen 12 und 15% immer noch unterdurchschnittlich häufig waren in Luxemburg, Belgien und im Vereinigten Königreich in der Rolle des s in der Landwirtschaft aktiv. Etwa im EU-Durchschnitt lagen die anteile an den n in Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland (21 bis 24%), überdurchschnittlich waren sie lediglich in Italien (28%) und Österreich (31%). Die Teilzeitarbeit hat für die landwirtschaftliche Tätigkeit erhebliche Bedeutung. In der EU insgesamt lag der Anteil der nicht Vollzeit beschäftigten Familienarbeitskräfte 1999/ 2000 bei über 80%. Dieser Anteil war in den südeuropäischen Mitgliedstaaten besonders hoch: In Griechenland, Spanien, Italien und Portugal arbeiteten über 85% der Familienarbeitskräfte Teilzeit. In Deutschland lag der Teilzeitanteil 1999 mit gut 75% der Familienarbeitskräfte unter dem EU-Durchschnitt. Knapp 90% der waren EU-weit teilzeitbeschäftigt und drei Viertel arbeiteten weniger als die Hälfte der normalen Arbeitszeit, während der Teilzeitanteil für unter 80% lag. In Ländern wie Luxemburg und den Niederlanden machten die Teilzeit beschäftigten über die Hälfte der gesamten Teilzeitarbeitskräfte aus. Für die in der deutschen Landwirtschaft, die als Familienarbeitskräfte tätig waren, lag die Teilzeitquote bei 92%, ihr Anteil an allen Teilzeitbeschäftigten in der Landwirtschaft betrug knapp 46%. Der Teilzeitanteil der deutschen war mit knapp 66% im EU-Vergleich niedrig, ähnliche oder geringere Anteile wiesen die männlichen 1020 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004

Familienarbeitskräfte nur in sechs weiteren Mitgliedstaaten auf: in Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich (siehe Schaubild 2). Schaubild 2 Teilzeitbeschäftigte in der Landwirtschaft in den Ländern der EU-15 Ergebnisse der Betriebsstrukturerhebung 1999/2000 EU-15 Belgien Dänemark 1) Deutschland Griechenland Spanien Frankreich Irland Italien Luxemburg Niederlande Österreich Portugal Finnland Schweden Vereinigtes Königreich 0 20 40 60 80 100% 1) Für Dänemark liegt nur der Wert für Teilzeitbeschäftigte in der Landwirtschaft insgesamt vor (64%). Quelle: Eurostat Statistik kurz gefasst, Thema 5 4/2003 und in der Landwirtschaft Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0894 Das Alter der landwirtschaftlichen Familienarbeitskräfte in der EU-15 ist sehr hoch. Etwa ein Viertel (26%) der Arbeitskräfte insgesamt war 1999/2000 mindestens 65 Jahre alt und lag damit über dem üblichen Ruhestandsalter, während der Anteil junger Menschen (unter 35 Jahre) etwa 18% betrug. Dies galt zwar für beide Geschlechter, doch war die Altersverteilung zwischen diesen beiden Altersgruppen bei den noch ungünstiger: Der Anteil junger an den weiblichen Familienarbeitskräften lag bei nur 16%, während der Anteil der mindestens 65 Jahre alten 22% betrug. In Deutschland stellt sich die Situation etwas weniger kritisch dar, da der Anteil der unter 35-jährigen Familienarbeitskräfte höher war als der der 65-jährigen und älteren. 22% der Familienarbeitskräfte waren 1999 unter 35 Jahre, knapp 14% mindestens 65 Jahre alt. Bei den allerdings fiel die Altersverteilung ungünstiger aus, dennoch war auch hier der Anteil der jungen größer als der der älteren weiblichen Familienarbeitskräfte: Knapp 19% waren unter 35 Jahre und gut 13% mindestens 65 Jahre alt. in der Landwirtschaft in Deutschland 1999, 2001 und 2003 Für Deutschland liegen zum betrachteten Themenkomplex auch Daten für die Jahre 2001 und 2003 vor. Somit ist es möglich, die neueren Veränderungen im Zeitablauf zu analysieren, sodass neben dem Ist-Zustand auch Entwicklungstendenzen feststellbar sind. Wie Tabelle 2 zeigt, hat sich von 1999 bis 2003 die Zahl der in der deutschen Landwirtschaft mit betrieblichen Arbeiten beschäftigten Arbeitskräfte von gut 1,4 Mill. Personen weiter auf 1,3 Mill. Personen verringert. Dabei nahm die Zahl der Familienarbeitskräfte stärker ab als die der familienfremden Arbeitskräfte. Die quote an allen Arbeitskräften stieg von gut 37% im Jahr 1999 auf 38% im Jahr 2003 an, was auf einen gestiegenen Anteil bei den Familienarbeitskräften (von gut 37 auf 39%) zurückzuführen ist. Dabei lag der anteil an den n in allen drei Beobachtungsjahren auf dem EU-weit vergleichsweise niedrigen Wert von 9%, während er bei den Familienangehörigen von knapp 63% in den Jahren 1999 und 2001 auf knapp 66% im Jahr 2003 anstieg. Gleichzeitig stagnierte der anteil an den familienfremden Arbeitskräften bei rund 37%. Die unterschiedliche Rollenverteilung für und in der Landwirtschaft Deutschlands macht Schaubild 3 deutlich, das neben der Gliederung im Jahr 1999 auch die aktuelle Situation im Jahr 2003 abbildet. Danach waren Jahr Arbeitskräfte Tabelle 2: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Deutschland Familienarbeitskräfte Familienfremde Arbeitskräfte Familienangehörige dar.: ständige insgesamt 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1999 1 437,0 536,9 37,4 940,8 352,7 37,5 440,1 38,9 8,8 500,8 313,7 62,7 496,2 184,2 37,1 195,9 63,4 32,4 2001 1 322,8 490,7 37,1 860,1 318,4 37,0 413,4 37,6 9,1 446,6 280,8 62,9 462,7 172,4 37,3 188,7 61,5 32,6 2003 1 303,3 498,1 38,2 822,7 320,7 39,0 388,6 35,1 9,0 434,1 285,5 65,8 480,6 177,5 36,9 191,4 63,4 33,1 dar.: vollbeschäftigt 1999 382,5 68,8 18,0 231,5 29,0 12,5 175,7 5,9 3,3 55,8 23,1 41,4 151,0 39,8 26,4 151,0 39,8 26,4 2001 349,8 63,9 18,3 207,2 27,0 13,0 159,6 5,9 3,7 47,6 21,1 44,2 142,6 36,9 25,9 142,6 36,9 25,9 2003 339,9 67,8 19,9 209,3 35,3 16,8 161,4 7,7 4,8 47,9 27,5 57,4 130,6 32,5 24,9 130,6 32,5 24,9 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1021

Schaubild 3 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft nach Beschäftigtengruppen sonstige Familienarbeitskräfte ständige familienfremde Arbeitskräfte Saisonarbeitskräfte 2003 21,7% 22,9% 7,1% 43,9% 805 100 498 100 15,9% 12,7% 57,3% 18,4% 1999 19,9% 22,5% 7,3% 14,7% 44,6% 900 100 536 900 11,8% 58,4% 20,8% Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0895 2003 44% der in der Landwirtschaft tätigen als aktiv, rund 18% waren als sonstige Familienarbeitskräfte, knapp 16% als ständige familienfremde Arbeitskräfte und rund 22% als Saisonarbeitskräfte im Einsatz. Bei den waren nur 7% innen, gut 57% sonstige Familienarbeitskräfte (d. h. überwiegend die Ehefrau des s), knapp 13% waren ständige familienfremde Arbeitskräfte und 23% nur saisonal beschäftigt. Der Vergleich mit der Verteilung im Jahr 1999 zeigt nur geringfügige Veränderungen im Zeitablauf. Der zeitliche Umfang der Beschäftigung in der Landwirtschaft war im Beobachtungszeitraum im Wesentlichen stabil. Der Teilzeitanteil bei den Familienarbeitskräften lag in allen drei Beobachtungsjahren bei rund 75%, auch die erheblichen Unterschiede in der Arbeitszeit bei n und blieben gleich (siehe Schaubild 4). Rund zwei Drittel der waren teilzeitbeschäftigt, bei den nahm der Anteil von knapp 92% in den Jahren 1999 und 2001 leicht auf 89% im Jahr 2003 ab. Insgesamt ist damit die Bedeutung des Arbeitseinsatzes von in der Landwirtschaft trotz relativ hohem Anteil an den Familienarbeitskräften eher als nachrangig einzustufen. Es handelt sich hierbei offensichtlich um ein zusätzliches Potenzial, das im Bedarfsfall aktiviert wird, nicht aber umfassend in die regelmäßigen Arbeiten eingeplant ist. Dafür sprechen sowohl der hohe Anteil der Teilzeit- als auch 1022 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004

Jahr insgesamt Tabelle 3: Familienarbeitskräfte mit außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit Familienarbeitskräfte darunter mit außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit Familienangehörige insgesamt 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1999 940,8 352,7 37,5 314,1 65,3 20,8 200,5 14,5 7,2 113,6 50,9 44,8 2001 860,1 318,4 37,0 297,4 66,3 22,3 194,9 15,6 8,0 102,6 50,6 49,4 2003 822,7 320,7 39,0 294,7 78,7 26,7 189,9 15,6 8,2 104,8 63,1 60,2 % 100 80 Schaubild 4 Teilzeitanteile der Familienarbeitskräfte % 100 80 waren es bereits 36%. Dabei handelt es sich bei diesem Personenkreis zu etwa zwei Dritteln um den und nur zu einem Drittel um Familienangehörige. Der anteil an den Familienarbeitskräften mit außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit ist von knapp 21% auf knapp 27% gestiegen. Hier sind es insbesondere die Familienangehörigen, deren außerbetriebliche Aktivitäten ins Gewicht fallen. Von den Familienangehörigen mit weiterer Erwerbstätigkeit waren 1999 rund 45%, 2003 waren es 60%. 60 40 20 91,8 91,6 89,0 65,6 66,7 65,3 60 40 20 Entsprechend zum Umfang der außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit werden auch Einkünfte aus diesen Aktivitäten erzielt. So verfügten 2003 rund 59% der Familienarbeitskräfte über außerbetriebliche Einkünfte, und zwar zu 36% aus weiterer Erwerbstätigkeit. Der anteil lag jeweils bei knapp 30% bei den Familienarbeitskräften mit außerbetrieblichen Einkommen und bei den Familienarbeitskräften mit zusätzlichen Einkommen nur aus außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit. 0 1999 2001 2003 Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0896 der Saisonbeschäftigung. Auch der von in der deutschen Landwirtschaft erbrachte Umfang der außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit sowie der Umfang der Tätigkeiten im Haushalt des s stützen diese Annahme. Bezogen auf die außerbetriebliche Erwerbstätigkeit zeigt Tabelle 3, dass Familienarbeitskräfte in wachsendem Umfang derartigen Tätigkeiten nachgehen. 1999 waren rund ein Drittel der Familienarbeitskräfte auch außerhalb des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes erwerbstätig, 2003 0 Angaben zu Familienarbeitskräften, die Arbeiten im Haushalt des s verrichten, werden nur für den und seinen Ehegatten erfasst. Hierbei stellt sich die Situation unterschiedlich dar: Die selbst arbeiteten 2003 nur in geringerem Umfang im Haushalt (21%), während es die Ehegatten zu 78% taten (siehe Tabelle 5). Die geschlechterspezifische Rollenverteilung fällt wie zu erwarten aus: Der anteil bei den mit Arbeiten im Haushalt beschäftigten Personen ist erheblich höher als der der (siehe Schaubild 5): Selbst innen arbeiten zu 61% im Haushalt, während dies nur auf 17% ihrer männlichen Kollegen zutrifft, von den Ehegatten arbeiten nur 29% der im Haushalt, aber 82% der. Im zeitlichen Vergleich wird deutlich, dass der anteil zwischen 1999 und 2003 zwar abgenommen hat, Jahr insgesamt Tabelle 4: Familienarbeitskräfte mit außerbetrieblichem Einkommen Familienarbeitskräfte darunter mit außerbetrieblichem Einkommen nur aus Erwerbstätigkeit nur aus sonstigen Quellen aus Erwerbstätigkeit und sonstigen Quellen insgesamt 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1999 940,8 352,7 37,5 556,8 145,7 26,2 259,2 59,5 23,0 224,8 76,7 34,1 72,8 9,5 13,1 2001 860,1 318,4 37,0 501,6 131,4 26,2 249,2 59,5 23,9 192,9 63,1 32,7 59,5 8,8 14,9 2003 822,7 320,7 39,0 484,2 144,8 29,9 227,3 67,1 29,5 189,5 66,1 34,9 67,4 11,6 17,2 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1023

Tabelle 5: und Ehegatten nach Tätigkeit im Haushalt Ehegatten Jahr dar.: mit Tätigkeit im Haushalt dar.: mit Tätigkeit im Haushalt 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1999 440,1 38,9 8,8 74,8 29,7 39,7 306,3 287,1 93,7 284,0 279,6 98,4 2001 413,4 37,6 9,1 85,1 28,4 33,3 276,0 257,7 93,4 254,8 250,1 98,1 2003 388,6 35,1 9,0 81,6 21,4 26,2 247,4 228,9 92,5 193,7 188,5 97,3 % 100 80 60 40 20 0 % 100 80 60 40 20 0 11,2 Schaubild 5 Mit Tätigkeiten im Haushalt beschäftigte Familienarbeitskräfte 15,1 17,0 1999 2001 2003 23,3 25,9 28,6 1999 2001 2003 Ehegatten 76,2 75,5 1999 2001 2003 97,4 97,0 60,8 82,3 1999 2001 2003 % 100 80 60 40 20 Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0897 0 % 100 80 60 40 20 0 45- bis unter 65-jährigen Personen war. Ein Siebtel war über 65 Jahre alt, ein gutes Viertel zwischen 35 und 45 Jahre. Die größten Unterschiede zwischen den Geschlechtern und die größten Veränderungen gab es in der Altersgruppe der unter 35-jährigen Familienarbeitskräfte: 1999 gehörten 24% der und 19% der dazu, 2003 waren es nur noch 19 bzw. 16% (siehe Schaubild 6). Der Anteil der bei den unter 35-jährigen Familienarbeitskräften war damit in allen Beobachtungsjahren unterdurchschnittlich, sodass die weiblichen Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft insgesamt eine etwas ungünstigere Altersstruktur als die aufweisen. Die Altersgliederung der stellt sich noch extremer dar: Sie gehören ganz überwiegend zu den 35- bis unter 65-Jährigen. Die unter 35-jährigen und über 65-jährigen sind die Ausnahme und tendenziell verringert sich ihr Anteil weiter. 1999 waren noch knapp 17% der unter 35 Jahre alt und 6% 65 Jahre und älter. 2003 war der Anteil der jüngeren auf 12% gesunken, der der über 65-Jährigen betrug immer noch 6%. Für die wenigen weiblichen ergibt sich im Jahr 2003 eine etwas günstigere Altersverteilung als für ihre männlichen Kollegen. Während 17% der zu den unter 35-jährigen n gehörten, waren nur knapp 12% der in dieser Altersgruppe. Gleichzeitig war jedoch auch der anteil in der Altersgruppe der über 65-Jährigen überdurchschnittlich, sodass hierzu knapp 10% der innen gehörten, während es bei den n nur knapp 6% waren (siehe Schaubild 7 auf S. 1026). Fazit und Ausblick Die wenigen Informationen über die Lebens- und Arbeitssituation von in der Landwirtschaft, die sich aus der amtlichen Agrarstatistik ableiten lassen, zeichnen ein Bild von einer Nebenrolle der in der deutschen Landwirtschaft. Sie waren auch 2003 nur selten als tätig, überwiegend teilzeit- und/oder saisonal beschäftigt und daher nur bedingt in die täglichen betrieblichen Arbeiten integriert. Ihre Domäne sind der Haushalt des s und die Arbeiten innerhalb des Haushalts. aber immer noch ein Vielfaches des entsprechenden Wertes für die erreicht. Betrachtet man die Familienarbeitskräfte nach Altersgruppen, so wird deutlich, dass die am stärksten besetzte Altersgruppe mit rund 41% sowohl 1999 als auch 2003 die der Ob dies auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen. Im Zusammenhang mit der Förderung der Multifunktionalität der Landwirtschaft und der Erschließung neuer Einkommensquellen für die Menschen im ländlichen Raum, wird den einiges an Innovationskraft zugetraut. So sagte Bundesverbraucherministerin Renate Künast am 24. Januar 1024 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004

Schaubild 6 Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft nach Altersgruppen Alter von... bis unter... Jahren unter 35 35 45 45 65 65 und älter Insgesamt 2003 15,0% 19,3% 13,9% 15,9% 40,5% 25,2% 42,2% 28,0% 1999 13,9% 24,3% 13,4% 18,8% 39,3% 22,5% 43,1% 24,6% Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0898 Jahr insgesamt Tabelle 6: Familienarbeitskräfte nach Altersgruppen Familienarbeitskäfte davon im Alter von... bis unter... Jahren unter 35 35 45 45 65 65 und mehr insgesamt 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1 000 % 1999 940,8 352,7 37,5 209,1 66,4 31,7 219,4 86,9 39,6 383,5 152,1 39,7 128,8 47,3 36,7 2001 860,1 318,4 37,0 170,0 55,0 32,4 214,3 84,5 39,4 350,1 134,3 38,4 125,7 44,5 35,4 2003 822,7 320,7 39,0 147,8 51,0 34,5 216,4 89,7 41,5 338,7 135,3 39,9 119,8 44,7 37,3 dar.: 1999 440,1 38,9 8,8 72,5 8,8 12,2 128,9 10,8 8,3 212,9 15,2 7,1 25,7 4,1 16,0 2001 413,4 37,6 9,1 59,1 7,4 12,5 127,7 11,7 9,2 200,5 14,9 7,4 26,1 3,6 13,6 2003 388,6 35,1 9,0 47,2 6,1 13,0 125,7 11,4 9,1 192,6 14,2 7,4 23,2 3,4 14,5 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1025

Schaubild 7 Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft nach Altersgruppen Alter von... bis unter... Jahren unter 35 35 45 45 65 65 und älter dar.: 2003 5,6% 11,6% 9,6% 17,4% 50,5% 32,3% 40,4% 32,6% 1999 5,4% 15,9% 10,6% 22,7% 49,3% 29,5% 39,1% 27,6% Statistisches Bundesamt 2004-01 - 0899 2003 in einer Diskussionsrunde auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin 6 ): sind Motor der ländlichen Entwicklung. Gerade die Landfrauen engagieren sich besonders intensiv für den Auf- und Ausbau neuer Einkommensmöglichkeiten auf dem Land. Der starke Anstieg von Dienstleistungsangeboten in ländlichen Regionen, z. B. Tourismus, Direktvermarktung, soziale oder Freizeitdienstleistungen geht überwiegend auf das Konto von. Die statistische Erfassung derartiger Aktivitäten steckt noch in den Kinderschuhen. Im Zusammenhang mit der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes gemäß EU-Verordnung 7 ), die den Mitte der 1970er-Jahre geschaffenen Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung ergänzt, wurden erstmals in der Agrarstrukturerhebung 2003 betriebsbezogene Daten über Einkommenskombinationen in landwirtschaftlichen Betrieben erhoben. Der Merkmalskatalog beinhaltet die pauschale Feststellung der außerlandwirtschaftlichen Aktivitäten, die in direkter 6) Siehe Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft: BMVEL-Informationen Nr. 3/4 vom 24. Januar 2003. 7) Verordnung (EG) Nr. 1257/1999 des Rates vom 17. Mai 1999 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes durch den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) und zur Änderung bzw. Aufhebung bestimmter Verordnungen (Amtsbl. der EG Nr. L 160, S. 80). 1026 Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004

Verbindung zum landwirtschaftlichen Betrieb stehen. Diese Tätigkeiten setzen den Einsatz der vorhandenen Betriebsmittel des landwirtschaftlichen Betriebs (Grund und Boden, Gebäude, Maschinen) oder von im landwirtschaftlichen Betrieb erzeugten Produkten voraus. Da sich die Fragestellung ausschließlich auf qualitative Daten über Wertschöpfungsprozesse außerhalb der landwirtschaftlichen Primärproduktion bezieht, sollen weitere Informationen aus der Agrarstrukturerhebung herangezogen werden, um die Aussagefähigkeit der Informationen zum Themenkomplex Einkommenskombinationen zu erhöhen. Erst eine Weiterentwicklung des Erhebungsprogramms in diesem Bereich wird es möglich machen, auch Informationen über den Umfang des Arbeitskräfteeinsatzes und die Akteure in diesen Tätigkeitsfeldern zu gewinnen. Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 9/2004 1027

Auszug aus Wirtschaft und Statistik Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2004 Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Die Verbreitung, auch auszugsweise, über elektronische Systeme/Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten. Herausgeber: Schriftleitung: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden Johann Hahlen Präsident des Statistischen Bundesamtes Verantwortlich für den Inhalt: Brigitte Reimann, 65180 Wiesbaden Telefon: +49 (0) 6 11/75 20 86 E-Mail: wirtschaft-und-statistik@destatis.de Vertriebspartner: SFG Servicecenter Fachverlage Part of the Elsevier Group Postfach 43 43 72774 Reutlingen Telefon: +49 (0) 70 71/93 53 50 Telefax: +49 (0) 70 71/93 53 35 E-Mail: destatis@s-f-g.com Erscheinungsfolge: monatlich i Allgemeine Informationen über das Statistische Bundesamt und sein Datenangebot erhalten Sie: im Internet: www.destatis.de oder bei unserem Informationsservice 65180 Wiesbaden Telefon: +49 (0) 6 11/75 24 05 Telefax: +49 (0) 6 11/75 33 30 E-Mail: info@destatis.de