Springer-Lehrbuch
Georg Disterer Studienarbeiten schreiben Seminar-, Bachelor-, Masterund Diplomarbeiten in den Wirtschaftswissenschaften 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
Prof. Dr. Georg Disterer Fakultät für Wirtschaft und Informatik Hochschule Hannover Hannover Deutschland ISBN 978-3-642-55366-0 DOI 10.1007/978-3-642-55367-7 ISBN 978-3-642-55367-7 (ebook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998, 2003, 2005, 2007, 2009, 2011, 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-gabler.de
Vorwort Der Anstoß für dieses Buch ist auch entstanden aus dem Eindruck, den ich aus vielen Diskussionen mit Studierenden über ihre Studienarbeiten erfahren habe. Das Anfertigen der Arbeiten wird von ihnen überwiegend als mühevoll, manchmal gar als leidvoll erfahren. Schwer ist Studierenden ein sicheres Gefühl dafür zu geben, welche Anforderungen an Studienarbeiten zu stellen sind Anforderungen, die Studierende selber an ihre Arbeiten stellen, aber auch solche, die von ihren Betreuern und Betreuerinnen sowie von anderen Lesern gestellt werden. Als Anleitung und Hilfestellung dazu soll dieses Buch dienen. Mittlerweile haben die ersten Auflagen einen sehr erfreulichen Absatz gefunden, so dass hiermit die siebte Auflage in vollständig überarbeiteter Form vorliegt. Bei der Aufgabe, eine Studienarbeit zu erstellen, haben die Studierenden zuerst einmal eine große Anzahl von Freiheitsgraden, die sie ausschöpfen können. Ein hohes Maß an Selbständigkeit ist nicht nur gefordert, sondern stellt eine Chance dar, die es zu nutzen gilt. Zudem sollte durchaus der Anspruch vertreten werden, dass die Anfertigung von Studienarbeiten (auch) Spaß und Freude bereitet sowie Interesse und Neugierde befriedigt. Die Erfüllung dieses Anspruchs setzt allerdings voraus, den Prozess der Anfertigung von Studienarbeiten ernst zu nehmen und seine Freiheitsgrade zu erkennen und zu nutzen. Dazu möchte ich im positiven Sinn anstiften. Leider überwiegt oft der Eindruck, dass mit der Anfertigung von Studienarbeiten nur hehre Ziele der Wissenschaft verfolgt werden und scheinbar bürokratische Anforderungen von Prüfungsordnungen zu erfüllen sind. Zudem werden notwendige formale Anforderungen gerne als Formalismus abgetan, dem man zwar möglichst folgen sollte, bei denen Verstöße aber nur von marginaler Bedeutung sind, denn eigentlich zähle ja nur der Inhalt, die Form habe bestenfalls zweitrangige Bedeutung. Wer so denkt, der möge zum nächsten Bewerbungsgespräch ruhig in Jogginghose erscheinen. V
VI Vorwort Eine Reduktion wissenschaftlicher Arbeit auf die richtige Handhabung von Fußnoten, gefolgt von dem Hinweis, dass diesbezügliche Nachlässigkeiten verzeihlich weil zweitrangig sind, ist gefährlich. Daher möchte ich Transparenz schaffen und dafür Verständnis erzeugen, dass die gängigen Anforderungen an Studienarbeiten durchaus sinnvoll sind. Auch aktuelle Diskussionen um die Qualität der Abschlussarbeiten von Prominenten zeigen, dass nicht Formalismen entscheidend sind, sondern gängige Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten einer umfassenden Qualitätssicherung dienen. Daher kommt dem Verständnis dieser Anforderungen eine große Bedeutung zu. Dieses Buch soll dabei durch Offenlegung und Erklärung der Anforderungen Studierende bei der Anfertigung von Studienarbeiten unterstützen. Zu einigen wenigen Stellen meiner Ausführungen könnte mir vorgehalten werden, dass ich mich selber nicht nach eigenen Hinweisen richte. Ich könnte mir es einfach machen und erwidern, dass ich keine Prüfungsleistung erbringen möchte und dieses Buch keine Studienarbeit ist. In Wahrheit habe ich an einigen Stellen abwägen müssen und im Zweifel so entschieden, dass jedenfalls noch eine Spur von Unterhaltungswert bei der Lektüre erahnt werden kann. Einige hilfreiche und konstruktive Hinweise habe ich zu den vorherigen Auflagen des Buchs erhalten und gerne bei der Überarbeitung zur Vorbereitung der aktuellen Auflage aufgegriffen. Auch Kolleginnen und Kollegen haben mich auf Ergänzungsmöglichkeiten und Korrekturnotwendigkeiten aufmerksam gemacht; dafür sei allen herzlich gedankt. Freuen würde ich mich über weitere kritische Anregungen und inhaltliche Diskussionen. Für Verbesserungsvorschläge und Ergänzungshinweise bin ich stets dankbar. Ein deutlicher Ausdruck der Verbundenheit gebührt meinem akademischen Lehrer, meinen Kollegen/innen und meinen Studierenden. Ausdrücklicher Dank gilt allen geduldigen Menschen in meiner Umgebung. Georg Disterer
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 1 2 Semantische Analyse einer Prüfungsordnung... 7 3 Wissenschaftliches Arbeiten... 19 3.1 Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten... 19 3.2 Wissenschaftlichkeit der Vorgehensweise... 28 3.3 Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse... 29 3.4 Angemessenheit der Präsentation... 30 3.5 Gute wissenschaftliche Praxis... 31 Literatur... 31 4 Positionieren von Studienarbeiten... 33 4.1 Typen von Studienarbeiten... 33 4.1.1 Seminararbeiten... 35 4.1.2 Bachelorarbeiten... 37 4.1.3 Masterarbeiten... 39 4.1.4 Diplomarbeiten... 39 4.1.5 Dissertationen... 40 4.1.6 Habilitationen... 41 4.2 Zugang zum Thema einer Studienarbeit... 41 4.3 Formulierung einer zentralen Frage... 45 4.4 Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen... 48 4.5 Annäherungen an das Thema... 49 Literatur... 51 VII
VIII Inhaltsverzeichnis 5 Orientierung und Verankerung im Fachgebiet... 53 5.1 Erschließen der Fachliteratur... 53 5.1.1 Ausgangspunkt einer Literaturrecherche... 53 5.1.2 Typen von Fachquellen... 57 5.1.3 Such- und Recherchestrategien... 65 5.2 Zitieren der Fachliteratur... 77 5.2.1 Redlichkeit... 79 5.2.2 Schutz des geistigen Eigentums... 80 5.2.3 Nachvollziehbarkeit... 81 5.2.4 Sicherheit der Studierenden... 81 5.2.5 Sicherheit der Autoren/innen der Originale... 82 5.2.6 Nachweis der Eigenständigkeit... 82 5.2.7 Verstärkung... 83 5.2.8 Empfehlung... 83 5.3 Form der Literaturangaben... 83 5.4 Beispiel für eine Zitierrichtlinie... 86 5.4.1 Monografie... 93 5.4.2 Artikel... 94 5.4.3 Sammelbandbeitrag... 95 5.4.4 Gesetze, Verordnungen, Rechtsprechungen... 96 5.4.5 Bericht... 96 5.4.6 Quellen aus dem Internet... 97 5.4.7 Zusätzliche Hinweise zu Vollbelegen... 98 5.5 Anmerkungen zum Beispiel... 99 Literatur... 103 6 Formanforderungen... 105 6.1 Zuwendung zu Lesern/innen... 105 6.2 Aufbau von Studienarbeiten... 107 6.3 Gliederung von Studienarbeiten... 111 6.4 Äußere Form... 116 6.5 Sprache... 118 6.6 Letzte Überarbeitung... 130 6.6.1 Sorgfalt... 131 6.6.2 Unpassende Ausdrucksweise... 134 6.6.3 Unpräziser Einsatz von Fachbegriffen... 134 6.6.4 Nutzung statistischer Daten... 135 6.6.5 Beachtung von Zitierrichtlinien... 136 6.6.6 Literaturangaben... 136
Inhaltsverzeichnis IX 6.6.7 Einsatz von Abbildungen... 137 6.6.8 Aussagen ohne Beleg, Annahmen ohne Begründung... 138 6.6.9 Beachtung der Regeln... 139 Literatur... 139 7 Bewertung der Leistungsnachweise... 141 8 Abschließende Bemerkungen... 145 Sachverzeichnis... 147
Über die Autoren Prof. Dr. Georg Disterer lehrt Wirtschaftsinformatik an der Fakultät für Wirtschaft und Informatik der Hochschule Hannover und ist Autor einiger Fachbücher und vieler Fachbeiträge zu Themen der Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre. Er arbeitet gemeinsam mit Wirtschaftsunternehmen in Organisations- und Entwicklungsprojekten, ist IT-Sachverständiger und Fachgutachter in nationalen und internationalen Programmen der Forschungsförderung. Vor der Tätigkeit als Hochschullehrer war er langjährig als Unternehmensberater in internationalen Beratungsunternehmen tätig und hat die Organisation und Administration eines großen Dienstleistungsunternehmens verantwortlich geleitet. XI