Gut investiertes Geld

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Transkript:

7 Die Ladenpassage vor Umbau, Mst. 1:2 000 8 Neu geordnete Ladenpassage, Mst. 1:2 000 7 8 Gut investiertes Geld Der Angebotsmix des Shop Ville beruht auf der bewährten Grundlage. Neue Angebote sind unter anderen das Boulevardrestaurant Hallo an der Piazza und das Zahnärzte Zentrum Zürich, das Patientinnen und Patienten auch ohne Voranmeldung behandelt. Alle Läden sind 364 Tage im Jahr von spätestens acht Uhr früh bis 21 Uhr abends (sonntags bis 20 Uhr) geöffnet, analog den Läden im SBB-Teil des Bahnhofs. Das Umbauprojekt konnte im vorgesehenen Kostenrahmen von rund 32 Millionen Franken realisiert werden. Es wird ergänzt durch die früher beschlossene Erneuerung der Rolltreppen und die Installation von Nachtabschlüssen, für die 13 Millionen Franken investiert wurden. Die Shop Ville-Geschäfte erwarten ein Umsatzvolumen in der Grössenordnung von 60 Millionen Franken jährlich, was für die Stadt Zürich Mieteinnahmen von rund 7.7 8 Millionen Franken pro Jahr ergibt. So ist die Erneuerung der Bahnhofpassage eine auch wirtschaftlich überzeugende Investition.

Raumprogramm Ladenflächen nach Umbau m 2 3 350 Ladenflächen vor Umbau m 2 2 940 Lager/Nebenflächen m 2 390 Passage ohne Treppen m 2 3 700 Treppenaufgänge Stk. 19 Treppenabgänge SZU Stk. 2 Grundmengen nach SIA 416, SN 504 416 Gebäudegrundfläche GGF m 2 10 030 Geschossfläche GF m 2 11 760 Gebäudevolumen GV m 3 66 630 Nutzfläche NF m 2 3 960 Hauptnutzfläche HNF m 2 3 350 Erläuterung zu Baukosten und Kennwerten Zusätzlich zur Gesamterneuerung der Ladenpassage wurde vorgängig durch separate Gemeinde- bzw. Stadtratsbeschlüsse die Erstellung von Nachtabschlüssen und später die Erneuerung der Fahrtreppen beschlossen. Ladenpassage Ladenpassage Fahrtreppen Nachtabschlüsse addiert Gebäudekosten 21 Rohbau 1 Fr. 4 500 000. 6 620 000. 22 Rohbau 2 Fr. 2 350 000. 2 530 000. 23 Elektroanlagen Fr. 6 500 000. 7 090 000. 24 HLK-Anlagen Fr. 4 000 000. 4 190 000. 25 Sanitäranlagen Fr. 1 200 000. 1 320 000. 26 Transportanlagen Fr. 300 000. 3 200 000. 27 Ausbau 1 Fr. 2 300 000. 6 350 000. 28 Ausbau 2 Fr. 2 600 000. 2 990 000. 29 Honorare Fr. 5 700 000. 7 660 000. Anlagekosten inkl. MwSt. 1 Vorbereitungsarbeiten Fr. 1 000 000. 1 050 000. 2 Gebäude Fr. 29 450 000. 41 950 000. 3 Betriebseinrichtungen Fr. unter BKP 2 5 Nebenkosten Fr. 1 200 000. 1 500 000. Anlagekosten total Fr. 31 650 000. 44 500 000. Kostenkennzahlen BKP 2 / GV Fr./m 3 442. 630. BKP 2 / GF Fr./m 2 2 504. 3 567. BKP2 / HNF Fr./m 2 8 791. 12 522. Standort Shop Ville Bahnhofplatz 1, 8001 Zürich Chronologie 1964, 1967 Volksabstimmungen über Umbau Bahnhofplatz und Neubau unterirdische Fussgängerpassage 1970, Oktober Eröffnung des Shop Ville 1990 1992 Eröffnung des Shop Ville (SBB-Teil) unter dem Hauptbahnhof in drei Etappen 1991, November Eröffnung des unterirdischen Einkaufszentrums Hauptbahnhof 1991, November Gemeinderatskredit zur Erstellung von Nachtabschlüssen am Shop Ville 1992 Oberirdische Fussgängerverbindung über den Bahnhofplatz 1994, 1998 Stadtratsbeschlüsse zur Erneuerung der Fahrtreppen zum Shop Ville 1996, Mai Studienauftrag für ein Erneuerungskonzept Shop Ville 2001, März Stadtratsbeschluss zur Shop Ville- Erneuerung (gebundene Ausgaben) 2001, Juni Gemeinderatsbeschluss über zusätzlichen Projektkredit 2002, November Einweihung 1. Erneuerungsetappe 2003, November Einweihung der Gesamterneuerung Projektorganisation Bauherrschaft vertreten durch Architekten Bauingenieure Elektroingenieure HLKKS-Ingenieure Koord. Haustechnik Kunst und Bau Stadt Zürich, Liegenschaftenverwaltung und Immobilien-Bewirtschaftung Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, C. Grollimund, U. Lindt, U. Müller Arnold Amsler Architekt BSA/SIA, Winterthur, R. Becher Eichenberger AG, Zürich Amstein + Walthert AG, Zürich Haerter + Partner AG, Zürich Haerter + Partner AG, Zürich A. Amsler, Winterthur (Züri Brunnen) Impressum Text Daniel Kurz, Lydia Trüb Fotos Walter Mair, Zürich; Lisa Faessler, Zürich Gestaltung blink design Layout Andreas Gulrich Druck LITHOP AG, Zürich Ausgabe November 2003 Bezugsquelle: Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Postfach, 8021 Zürich

BAHNHOFPASSAGE SHOP VILLE ZÜRICH-CITY Erneuerung und Umbau November 2003 350 000 Passantinnen und Passanten flanieren oder eilen täglich durch den Zürcher Hauptbahnhof und ein grosser Teil gelangt durch das Shop Ville unter dem Bahnhofplatz in die Stadt. Die Architekten Arnold und Vrendli Amsler haben die Ladenpassage neu geordnet und mit farbigem Licht inszeniert. Hochbaudepartement der Stadt Zürich Amt für Hochbauten

Shop Ville Zürich-City 2 1 3 Fussgängerzone mit Geschichte Wer im unterirdischen S-Bahnhof Zürich ankommt, lernt die Stadt zuerst von unten kennen: Das Shop Ville bietet die kürzeste Verbindung zur Innentadt. Als Bahnhofpassage muss es den Strömen von Passantinnen und Passanten Raum und Orientierung geben. Als Ladenzentrum ist es zugleich Flaniermeile im Herzen Zürichs. Das Shop Ville ist ein geschichtsträchtiger Ort: Nachdem das Zürcher U-Bahnprojekt vom Volk verworfen worden war, entzündete sich eine neue Debatte um den Bahnhofplatz an der Frage: Wer muss unter den Boden? Mensch oder Auto? In die Diskussion hinein spielten die Autobegeisterung der Nachkriegszeit, die Suche nach verkehrsfreien Innenstadtplätzen, die Entflechtung der Verkehrsströme und der beginnende Aufschwung der Shopping Centers in der Schweiz: 1964 präsentierten die Initianten des Glatt ihr erstes Projekt. 1964 wurde das Shopping Center in Spreitenbach aufgegleist. Und im gleichen Jahr stimmte die Stadtzürcher Bevölkerung mit grossem Mehr für die Erstellung einer Laden- und Fussgängerpassage unter dem Bahnhofplatz: Sie wurde als Shop Ville 1970 eingeweiht. Mit der Eröffnung der S-Bahn 1990 wurde das städtische Shop Ville Teil des unterirdischen Einkaufszentrums und durch seine Lage am Hauptbahnhof eine Passage am bedeutendsten Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz. Nach dreissigjähriger Nutzung drängte sich jedoch eine umfassende

4 Erneuerung auf. Böden und Ladenfronten waren abgenutzt, die Haustechnik veraltet. Die unübersichtliche Passantenführung befriedigte nicht mehr und die äussere Erscheinung des Shop Ville konnte mit den neueren Bahnhofpassagen nicht mehr mithalten. Die Umsätze und Mieterträge gingen zurück. Konzept und Realisierung Ein Studienauftrag von Liegenschaftenverwaltung und Amt für Hochbauten der Stadt Zürich klärte 1996 das Konzept für den Umbau. Arnold und Vrendli Amsler gewannen das Konkurrenzverfahren mit dem Vorschlag, den Raum neu zu ordnen. Sie räumen die Ladeninseln und Toilettenanlagen aus der Mitte der Passage und verlegen sie an den Rand. So entsteht im Zentrum eine übersichtliche, zweischiffige Halle. Das vergleichsweise niedrige, aber weitläufige Fussgänger- und Ladengeschoss wird betrieblich vom ungewöhnlich intensiven Passantenstrom bestimmt. Deshalb wurden wenige, zeichenhaft wirksame Elemente entwickelt, die sich in schneller Begegnung optisch erschliessen. Grünschimmernde Lichtkörper weisen im Dunkel des Untergrunds den Weg; hinterleuchtete Glaskörper markieren die Wände und Treppenaufgänge. Sehbehinderte werden mit einem hellen Streifen im Bodenbelag durch das Shop Ville geleitet. Das Umbaukonzept wurde in drei Etappen bis 2003 realisiert.

Impressionen aus dem neuen Shop Ville von Walter Mair (1, 4, 5, 6) und Lisa Faessler (2, 3) 5 6 Ein Raum mit Erlebnisqualität Das neue Shop Ville präsentiert sich als weiter Raum mit klarer Geometrie. Die farbig leuchtenden Stützen und Treppenkörper sorgen für Orientierung und setzen starke optische Akzente, die dem Ort eine eigene Identität und Erlebnisqualität verleihen. Ein durchlaufendes blaues Lichtband verbindet die neuen Schaufensterfronten. Farbige Lichtreflexe entfalten auf dem schwarzen Granitboden und der schwarz glänzenden Metalldecke ihr Spiel. Sie entkräften die ursprünglich gehegten Vorbehalte gegen die dunklen Materialien. Der Züri Brunnen definiert als Wasservorhang einen raumhohen Würfel von 280x280x280cm. Er ummantelt den massiven, neu mit schwarzem Granit verkleideten Pfeiler, der den Alfred Escher-Brunnen auf dem Bahnhofplatz trägt und mit Wasser versorgt. Feine Wasserstrahlen treten aus einem Deckenschlitz und fallen am Boden durch einen Gitterrost. Der Wasservorhang erscheint und verschwindet fast spurlos. In der Decke und am Boden sind Scheinwerfer so platziert, dass ihr fokussiertes Licht jeweils einen Diagonalabschnitt des Würfels in blauer oder weisser Farbe bestreicht, wodurch ein Zürich-Wappen sichtbar wird. Der Brunnen ist Zentrum einer Piazza von rund 300 Quadratmetern, die für kommerzielle und nichtkommerzielle Veranstaltungen zur Verfügung steht.