MÜNSTERANER FRAGEBOGEN ZUR EVALUATION - ZUSATZMODUL DISKUSSION (MFE-ZDI)

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Transkript:

PsyEval Evaluation und Qualitätssicherung am Fach Psychologie der Universität Münster MÜNSTERANER FRAGEBOGEN ZUR EVALUATION - ZUSATZMODUL DISKUSSION (MFE-ZDI) INSTRUMENT INSTRUKTION Die hier dokumentierte Itembatterie zur Bewertung von Diskussionen als Zusatzmodul des Münsteraner Fragebogen zur Evaluation wird ohne eigene Instruktion präsentiert. Allgemeine Informationen zur Befragung erfolgen beim erstmaligen Zugriff auf das System (Verwendung der Daten, technische Voraussetzungen, u. ä. siehe Appendix A). Dabei werden auch demografische Merkmale (siehe Appendix A) der Teilnehmer erfragt. Üblicherweise wird die Itembatterie als Zusatzmodul direkt nach der Darbietung des Basismoduls zur Evaluation von Seminaren (MFE-Sr; Thielsch & Hirschfeld, 2010a) und Vorlesungen (MFE-Vr; Thielsch & Hirschfeld, 2010b) vorgegeben. Das Zusatzmodul trägt das Kürzel MFE-ZDi. ITEMS 1. Es fanden ausreichend Diskussionen statt. 2. Ich konnte mich in die Diskussionen sinnvoll einbringen. 3. In den Diskussionen wurde mein Verständnis der Inhalte vertieft. 4. Der/Die Lehrende konnte inhaltliche Unklarheiten in Diskussionen beseitigen. 5. Der/Die Lehrende lenkte die Diskussion erfolgreich. 6. In den Diskussionen habe ich gelernt, meinen Standpunkt zu verteidigen. 7. Die Diskussionen in der Veranstaltung waren produktiv. 8. Die Diskussionen regten zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema an. ANTWORTVORGABEN Antwortvorgaben: 7-stufiges Antwortformat mit den Benennungen 1 = stimme gar nicht zu, 2 = stimme nicht zu, 3 = stimme eher nicht zu, 4 = neutral, 5 = stimme eher zu, 6 = stimme zu und 7 = stimme vollkommen zu. Außerdem gibt es die Möglichkeit anzugeben, dass die Frage nicht sinnvoll beantwortbar ist. 1

THEORETISCHER HINTERGRUND Die Evaluation der Lehre ist ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung an Hochschulen. Nach Rindermann (1996) kann sie in verschiedenen Bereichen Verbesserungen initiieren: So kann sie die Lehrqualifikation der Lehrenden verbessern, Stärken und Schwächen auf Veranstaltungs-, Fach-, oder Universitätsebene aufdecken, Diskussionen zwischen Lehrenden und Studierenden unterstützen, die Mittelvergabe steuern und Weiterbildungsmaßnahmen veranlassen. Seit dem Wintersemester 2000/1 werden im Fach Psychologie an der Universität Münster strukturierte Evaluationsfragebögen eingesetzt. Seit dem Wintersemester 2003/4 wird die Lehrevaluation über eine webbasierte Darbietungsplattform online durchgeführt (Haaser, Thielsch und Moeck, 2007). Vorteile dieser Online-Erhebungsform sind große Zeitersparnisse bei Erhebung, Auswertung und Präsentation der Daten (vgl. z. B. Göritz, Soucek & Bacher, 2005; Haaser, Thielsch & Moeck, 2007; Thielsch & Weltzin, 2012). Außerdem konnte durch sie die Anzahl fehlender Werte durch entsprechend programmierte Rückmeldungen deutlich reduziert und das Feedback für Dozenten durch frei wählbare Vergleichsveranstaltungen wesentlich verbessert werden. Seit 2003 können zudem Zusatzmodule wie das hier beschriebene für eine individuell angepasste Lehrevaluation eingesetzt werden. Für den deutschsprachigen Raum liegen bereits eine Reihe von Instrumenten zur Lehrevaluation vor. Eine Übersicht geben Schmidt und Loßnitzer (2010). Sie sind jedoch meist vergleichsweise lang und somit nur bedingt für eine internetgestützte Darbietung und gleichzeitige Evaluation unterschiedlicher Veranstaltungen geeignet. Speziell für Online-Erhebungen und Rückmeldungen werden eher kurze und ökonomische Skalen benötigt. Hohe Ökonomie, das heißt insbesondere eine möglichst geringe zeitliche Belastung von Studierenden durch die Befragung, war deshalb ein vorrangiges Ziel bei der Konstruktion der Münsteraner Itembatterien zur Lehrevaluation. Deshalb wurden ab 2003 nur noch die wichtigsten Fragen in allgemeine Basismodule zur Lehrevaluation aufgenommen. Spezifischere Themenbereiche können durch Zusatzmodule erfasst werden. Dadurch konnten die ursprünglichen Münsteraner Fragebögen zur Evaluation von Seminaren (MFE-S; Hirschfeld & Thielsch, 2009a) und zur Evaluation von Vorlesungen (MFE-V; Hirschfeld & Thielsch, 2009b), die bereits für ZIS 13 dokumentiert wurden, kurz gehalten werden. Lehrende können deshalb jetzt in einer Vorphase die Befragung zu ihrer Veranstaltung individuell um gewünschte Zusatzmodule ergänzen und somit deren Evaluation spezifischer auf ihre jeweilige didaktische Konzeption zuschneiden. Von besonderem Vorteil ist zudem, dass den Studierenden so nur Fragen vorgelegt werden können, die für die zu bewertende Veranstaltung auch sinnvoll zu beantworten sind. Da Lehrevaluationen typischerweise gegen Semesterende stattfinden, kollidieren diese zeitlich in den neuen Studiengängen mit der Prüfungsvorbereitung der Studierenden. Aufgrund der zeitlich angespannten Situation der Evaluierenden in dieser Phase (vgl. Bechler & Thielsch, 2012) ist daher eine zeitökonomische Befragungsweise besonders wünschenswert. INSTRUMENTENTWICKLUNG ITEMKONSTRUKTION UND -AUSWAHL Die Itembatterien der zehn Zusatzmodule des Münsteraner Fragebogensystems zur Lehrevaluation (MFE-Z) wurden auf der Basis einer Analyse von Merkmalen guter Lehre (Grabbe, 2003) und durch die Aufteilung eines umfangreicheren Fragebogenentwurfs zur Evaluation von Seminaren, der am Fachbereich Psychologie der Universität Münster konstruiert wurde, entwickelt. Die abschließende Version des von Grabbe (2003) erstellten Seminarfragebogens sollte mit 29 Items acht Dimensionen der Lehrqualität möglichst detailliert erfassen. Es zeigte sich aber im Gespräch mit den Dozenten, dass der Fragebogen für die an der Universität angebotenen Seminare nicht immer alle als relevant erachteten Bereiche abdeckte, da unterschiedlichste Seminarformen angeboten werden, deren Besonderheiten kaum mit einem allgemeinen Fragebogen zu erfassen sind. Daher 2

wurden alle Fragen, die sich auf eine bestimmte Veranstaltungsform beziehen, aus den allgemeinen Evaluationsinstrumentarien herausgenommen und in Zusatzmodule integriert. So entstanden die Zusatzmodule Referate sowie Gruppenarbeit. Sie können seit 2003 zusätzlich zum Seminarevaluationsfragebogen (MFE-Sr) eingesetzt werden. Außerdem wurden diese beiden Itembatterien auf Wunsch der Dozenten im gleichen Jahr um die Module Basistexte, Diskussion, Exkursion, Hausaufgaben und Moderation ergänzt, die gleichermaßen für die Evaluation von Seminaren als auch von Vorlesungen herangezogen werden können, sowie um die nur für eine Beurteilung von Seminaren vorgesehenen Zusatzmodule computergestützte Lehre, Rollenspiele und Untersuchungen von Studierenden (Moeck & Thielsch, 2004). In den folgenden Jahren wurden nur die Formulierungen einzelner Items geringfügig modifiziert. Im Sommersemester 2010 wurden alle Zusatzmodule einer grundlegenden Itemanalyse und -revision unterzogen. Hierbei ergab sich für das Zusatzmodul Diskussion keine eindeutige Faktorlösung, da sich aus den bestehenden fünf Items drei Faktoren bildeten und keiner der Faktoren sich aus mehr als zwei Items bildete. Um dieses Problem zu beseitigen wurde das Modul revidiert und um drei Items ergänzt (Items 1, 7 und 8). Im Folgenden können nun empirische Ergebnisse zur überarbeiteten Version des Zusatzmoduls berichtet werden. DURCHFÜHRUNGSMETHODE STICHPROBEN Zwischen dem Wintersemester 2010/11 und dem Sommersemester 2012 wurden im Rahmen der Lehrevaluation 172 Bewertungen mit dem Zusatzmodul Diskussion zur Seminarevaluation erhoben. 30 (17.4%) erfolgten durch Studenten und 142 (82.6%) durch Studentinnen. Die Befragten waren zwischen 19 und 39 Jahren alt (M = 21.5, SD = 2.8). Die Mehrheit (84.3%) studierte Psychologie im Bachelorstudiengang, die übrigen Evaluationsteilnehmer stammen aus dem Bachelorstudiengang Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und dem Masterstudiengang Psychologie. DURCHFÜHRUNG DER STUDIE Seit dem Wintersemester 2002/3 wird die Münsteraner Lehrevaluation am Fach Psychologie jeweils am Ende des Semesters durchgeführt. Für diese Erhebungen wurde eine Online-Plattform basierend auf PHP, kombiniert mit MySQL-Datenbanken, entwickelt (vgl. Haaser, Thielsch & Moeck 2007). Die Items des Zusatzmoduls Diskussion können über diese optional von den Dozenten im Anschluss an die Itembatterien zur Basisseminarevaluation dargeboten werden. DESKRIPTIVE STATISTIKEN Deskriptive Statistiken für die Items und ihre Skala (s.u.) (siehe Tabelle 2 und Tabelle 1) liegen vor. DIMENSIONALITÄT Der KMO-Test zeigt mit einem MSA-Wert von.84 eine gute Eignung des vorhandenen Datensatzes zur Durchführung einer Faktorenanalyse an. Eine explorative Faktorenanalyse (Hauptachsenanalyse mit obliquer Promax-Rotation) legt nach der Inspektion des Screeplots eine 1-Faktor Lösung nahe: Der Faktor klärt mit einem Eigenwert von 4.03 50.5 % der Varianz auf. Alle Items laden deutlich (.47 FL.90) auf dem gemeinsamen Faktor. 3

ITEMKENNWERTE Zur Beurteilung der psychometrischen Eigenschaften der einzelnen Items liegen Itemkennwerte (siehe Tabelle 2) vor. GÜTEKRITERIEN RELIABILITÄT Für das Modul Diskussion beträgt Cronbachs Alpha.88. Die interne Konsistenz des Moduls ist demnach als gut geeignet für die in der Lehrevaluation übliche Auswertung auf Veranstaltungsebene anzusehen. VALIDITÄT Bereits Marsh (1984) weist auf die grundsätzliche Schwierigkeit hin, Lehrevaluationsinstrumente angemessen zu validieren, da sehr viele verschiedene Faktoren den Lehrerfolg beeinflussen (bspw. Lehrkompetenz, Vorwissen der Studierenden, Thema oder Veranstaltungstyp). Die meisten Instrumente, sowie die Itemsammlung von Grabbe (2003), auf der die hier vorgestellten Itembatterien aufbauen, können als Versuch angesehen werden, möglichst viele der für die Lehrqualität relevanten Aspekte zu erfassen. Das explizite Ziel der Zusatzmodule bestand nun aber darin, einzelne thematisch zusammenhängende Itemblöcke als Modul herauszulösen. Eine Validierung an einem Gesamtkonstrukt Lehrqualität ist damit erschwert, da nur Teilaspekte betrachtet werden. Um dieses Problem zu umgehen, sollen konvergente und divergente Zusammenhänge zu anderen Indikatoren aus der Lehrevaluation aufgezeigt werden. Dazu wurden die Korrelationen des Skalenmittelwerts des Moduls Diskussion mit denen für die folgenden Skalen und Fragen ermittelt: Die Skalen Dozent & Didaktik, Überforderung, Teilnehmer und Materialien aus dem Lehrevaluationsbasismodul MFE-Sr sowie den Fragen nach dem selbst eingeschätzten Lernerfolg, der Weiterempfehlung der Veranstaltung an andere Studierende und der Gesamtbeurteilung der jeweils zugehörigen Lehrveranstaltung (Einzelitems aus dem Lehrevaluationsbasismodul MFE-Sr). Das beobachtete Korrelationsmuster entspricht den Erwartungen: Die Antwortmittelwerte für das Zusatzmodul MFE-ZDi korrelieren stark positiv mit den Skalen Dozent & Didaktik (.65), Teilnehmer (.60) und Materialien (.58) sowie mit denen für den selbst eingeschätzten Lernerfolg (.58), für die Weiterempfehlungsbereitschaft (.43) und die Gesamtbeurteilung der jeweils zugehörigen Lehrveranstaltung (.65). Eine mittlere negative Korrelation des Moduls ZDi zeigt sich mit den Antworten zu der MFE-Sr-Skala Überforderung (-.32). Ferner wurde insgesamt ein zumeist positiver Zusammenhang mit der Qualität der Diskussionen in der Veranstaltung und der allgemeinen Einschätzungen ihrer Qualität beobachtet. Diese Ergebnisse erscheinen sinnvoll, da gute Diskussionen zum einen das Verständnis der Inhalte vertiefen und gleichzeitig für eine gute Veranstaltungsqualität sprechen. In dieses Bild passt auch die mittlere negative Korrelation zur selbsteingeschätzten Überforderung: gut gestaltete Diskussionen korrespondieren einem geringeren Überforderungserleben. Gleichzeitig weisen die Korrelationen aber auch darauf hin, dass das Modul Informationen über die Gesamtveranstaltungsbewertung hinaus erfasst. Ein weiteres wichtiges Validitätskriterium ist, ob das eingesetzte Zusatzmodul signifikant zwischen verschiedenen Veranstaltungen unterscheiden kann. Diese Fähigkeit eines Instruments kann als diskriminative Validität bezeichnet werden, d.h. als die Fähigkeit, deutlich zwischen verschiedenen Zielobjekten zu differenzieren. Zur Untersuchung dieser Eigenschaft wurde eine ANOVA mit den bewerteten Veranstaltungen als unabhängiger Variable und dem Modulwert als abhängiger Variable berechnet. Diese Analyse bestätigte mit 4

deutlicher Effektstärke signifikante Unterschiede zwischen den Veranstaltungen (F = 2.08; df = 14; p <.01; Eta- Quadrat =.20). Das Zusatzmodul ist somit sensitiv für Unterschiede zwischen den bewerteten Veranstaltungen. AUSWERTUNGSHINWEISE Angesichts der Eindimensionalität der Items dieses Zusatzmoduls können die Antwortwerte aufsummiert oder gemittelt werden. LITERATUR Bechler, O. & Thielsch, M. T. (2012). Schwierigkeiten bei der Vorbereitung auf schriftliche Prüfungen. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 7 (3), 137-156. Göritz, A. S., Soucek, R., Bacher, J. (2005): Webbasierte Lehrevaluation. In J. Wiemeyer (Hrsg.). Education, research and new media. Chances and challenges for science (S. 218-222). Hamburg: Czwalina. Grabbe, Y. (2003). Zwischenbericht: Lehrevaluation. Konstruktion eines Fragebogens für Vorlesungen und Seminare. Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Online verfügbar unter http://miami.unimuenster.de/servlets/documentservlet?id=5034 Haaser, K., Thielsch, M. T. & Moeck, R. (2007). Studentische Lehrveranstaltungsevaluation online: Erfahrungen, Empfehlungen und Standards der Prozessgestaltung. In: M. Krämer, S. Preiser & K. Brusdeylins (Hrsg). Psychologiedidaktik und Evaluation VI (S. 337-346). Göttingen: V&R unipress. Hirschfeld, G., & Thielsch, M. T. (2009a). Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Seminaren (MFE-S). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.), Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. ZIS Version 13.0. Bonn: GESIS. Hirschfeld, G., & Thielsch, M. T. (2009b). Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Vorlesungen (MFE-V). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.), Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. ZIS Version 13.0. Bonn: GESIS. Moeck, R. & Thielsch, M. T. (2004). Online-Lehrevaluation der Psychologie: Bericht über das Wintersemester 2003/4. Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Rindermann, H. (1996). Untersuchung zur Brauchbarkeit studentischer Lehrevaluation. Landau: Verlag Empirische Pädagogik. Schmidt, B. & Loßnitzer, T. (2010). Lehrveranstaltungsevaluation: State of the Art, ein Definitionsvorschlag und Entwicklungslinien. Zeitschrift für Evaluation, 9(1), 49-72. Thielsch, M. T. & Hirschfeld, G. (2010a). Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Seminaren revidiert (MFE-Sr). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. ZIS Version 14.0. Bonn: GESIS. Thielsch, M. T. & Hirschfeld, G. (2010b). Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Vorlesungen revidiert (MFE-Vr). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. ZIS Version 14.0. Bonn: GESIS. 5

Thielsch, M. T. & Weltzin, S. (2012). Online-Umfragen und Online-Mitarbeiterbefragungen. In M. T. Thielsch & T. Brandenburg (Hrsg.), Praxis der Wirtschaftspsychologie II: Themen und Fallbeispiele für Studium und Praxis (S. 109-127). Münster: MV Wissenschaft. QUELLE ZITIERUNG DIESES ZIS-BEITRAGES Thielsch, M. T. & Stegemöller, I. (2012). Münsteraner Fragebogen zur Evaluation Zusatzmodul Diskussion (MFE-ZDi). In A. Glöckner-Rist (Hrsg.). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. ZIS Version 15.0. Bonn: GESIS. ADRESSE DER AUTOREN Originalpublikation: Vorgängerversionen finden sich dokumentiert in: Grabbe, Y. (2003). Zwischenbericht: Lehrevaluation. Konstruktion eines Fragebogens für Vorlesungen und Seminare. Westfälische Wilhelms-Universität Münster. (http://miami.unimuenster.de/servlets/documentservlet?id=5034) Haaser, K. (2006). Revision zweier Fragebögen zur studentischen Lehrveranstaltungsbeurteilung am Fachbereich Psychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Unveröffentlichte Diplomarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Adresse der Autoren: Meinald Thielsch, Dr., Dipl.-Psych., e-mail: thielsch@uni-muenster.de, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Psychologisches Institut 1, Fliednerstr. 21, 48149 Münster, Telefon: 0251-83 34154. Ina Stegemöller, B. Sc., Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Psychologie, Fliednerstr. 21, 48149 Münster, Webseite: www.uni-muenster.de/psyeval. Aufnahme der Dokumentation: ZIS 14.00, 2010. Änderungen: ZIS 15.0, 2012: Grundlegende Überarbeitung der Dokumentationstexte. Neue Daten zur Beurteilung psychometrischer Eigenschaften der Items. 6

TABELLEN Tabelle 1: Deskriptive Statistiken für Subskalen Skala N M MED SD Schiefe Kurtosis Diskussion 172 5.15 5.38 1.13-0.76(.19) 0.32(.37) Anmerkung: Die Berechnungen erfolgten mit SPSS Tabelle 2: Deskriptive Statistiken für Items (N = 138) Item M SD r i. s-i α Alpha if deleted Item_1 5.34 1.50 0.61 0.65 0.87 Item_2 5.20 1.47 0.51 0.63 0.87 Item_3 5.38 1.36 0.71 0.77 0.86 Item_4 5.79 1.35 0.65 0.72 0.87 Item_5 5.47 1.46 0.70 0.77 0.86 Item_6 3.71 1.70 0.45 0.47 0.89 Item_7 5.00 1.58 0.84 0.90 0.85 Item_8 5.22 1.58 0.66 0.70 0.87 Anmerkung: r i. s-i = Trennschärfe, α = Ladung; die Berechnungen erfolgten mit SPSS 7

APPENDIX A: EINGANGSINFORMATIONEN Zu Beginn der Evaluation werden den Studierenden folgende Informationen auf der Startseite online präsentiert: Herzlich Willkommen zur Lehrevaluation im Semester [Sommer- oder Wintersemester + Jahresangabe] 1. Alter Antwortvorgabe: Freies Antwortfeld 2. Geschlecht Antwortvorgaben: weiblich, männlich, keine Angabe 3. Studiengang Antwortvorgaben: Bachelor Psychologie, Master Psychologie, Diplom Psychologie, Magister Psychologie, Diplom Pädagogik, Nebenfach Erziehungswissenschaften, BA-KJ, Master of Education, Sonstige 4. Fachsemester: Antwortvorgabe: Freies Antwortfeld 5. ZIV-Kennung (freiwillig) Antwortvorgabe: Freies Antwortfeld Anonymität Die Evaluation erfolgt anonym und deine Daten werden vertraulich behandelt. Soziodemographische Angaben wie z.b. dein Alter und Geschlecht werden nicht zusammen mit deinen Antworten an die Dozenten weitergegeben. Diese Daten werden lediglich für statistische Auswertungen durch das Evaluationsteam verwendet. Verlosung Die Informationen, die bei der Verlosung eingegeben werden, werden nicht mit den Daten aus der Evaluation kombiniert. ZIV-Kennung Wenn du deine ZIV-Kennung angibst, können wir Eingaben von dir zu verschiedenen Zeitpunkten nachvollziehen. Wir werden nie deine ZIV-Kennung speichern, sondern nur einen Hash (siehe Wikipedia- Erklärung Hash : http://de.wikipedia.org/wiki/hash) davon. Wir können dadurch nur nachvollziehen, dass du dieselbe Person bist, jedoch nicht, wer du bist. weitere Fragen Solltet ihr noch weitere Fragen haben, so könnt ihr in unseren FAQs (siehe PsyEval-FAQ: http://www.unimuenster.de/psyeval/wordpress/?cat=7) Antworten finden oder auf den allgemeinen PsyEval- Informationsseiten. Beachte bitte auch unsere PsyEval-Netiquette (siehe PsyEval-Netiquette: http://www.unimuenster.de/psyeval/wordpress/?cat=14)! 8

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