Schulobst- und Gemüseprogramm Für Schüler von 7 bis 10 Jahren Kapitel 5: Einkauf und Lagerung Präsentationsunterlage für LehrerInnen
Einkaufen wie die Profis Die Freude beginnt schon im Geschäft, wo das Obst und Gemüse herrlich bunt in den Kisten liegt. Doch wie erkennt man bei den einzelnen Arten, ob sie wirklich frisch sind? - sehen - riechen - greifen 2
Schau genau Schon mit einem prüfenden Blick lässt sich oft erkennen, wie es um das jeweilige Obst oder Gemüse bestellt ist: Obst und Gemüse enthält in der Regel viel Wasser. Dieses Wasser geht mit der Zeit verloren. Wenn Obst und Gemüse also eingetrocknet, schrumpelig oder gekrümmt ist, ist es sicher nicht mehr frisch! Zudem beachten: - Die Schale sollte unversehrt sein - Obst und Gemüse mit faulen Stellen oder Schimmel nicht mehr kaufen - Stiele sollten noch auf den Früchten sein (z.b. Apfel, Kirsche, Gurke) 3
Schnüffler finden mehr heraus Immer der Nase nach sagt eine alte Redewendung und sie gilt auch beim Kauf von Obst und Gemüse. Erdbeeren und Pfirsiche etwa haben einen herrlichen Duft, auch beim Kohlgemüse riecht man die Frische. Die meisten anderen Arten riechen neutral, und das ist auch in Ordnung solange sie nicht einen holzigen oder modrigen Geruch haben. 4
Frische ertasten Bei vielen Obst- und Gemüsearten erkennt man die Frische, wenn man sie vorsichtig angreift. - Sanft drücken Entstehen sofort Druckstellen, ist das Obst oder Gemüse nicht mehr frisch. - Biegen Je älter das Obst oder Gemüse ist, desto leichter lässt es sich biegen (z.b. Karotten). - Klopfen Bei manchem Obst kann man die Frische auch hören: z.b. bei Äpfeln: Klopft man vorsichtig neben den Stiel, sollte ein dumpfer, voller Ton zu hören sein. 5
Ein gutes Zeichen für Qualität Neben der Überprüfung mit den eigenen Sinnen gibt es noch eine verlässliche Orientierungshilfe beim Einkauf: Das AMA-Gütesiegel Es garantiert: - ausgezeichnete Qualität - nachvollziehbare Herkunft - unabhängige Kontrolle 6
Mehr Bio. Mehr Qualität. Wer Obst und Gemüse aus biologischem Anbau kaufen möchte, sollte auf das AMA-Biosiegel achten: Das AMA-Biosiegel steht für - 100 Prozent biologische Zutaten - ausgezeichnete Qualität - transparente Herkunft der Rohstoffe - von unabhängigen Stellen kontrolliert 7
Auch die EU setzt ein Zeichen... Das EU-Biologo garantiert, dass die gekennzeichneten Lebensmittel in geprüfter biologischer Produktionsweise hergestellt wurden. Das Logo ist auf allen vorverpackten biologischen Lebensmitteln in der Europäischen Union verpflichtend anzuführen! Nicht vorverpackte Bio-Lebensmittel, die in der EU erzeugt wurden, können freiwillig mit dem Logo gekennzeichnet werden. 8
Andere anerkannte Gütezeichen Neben den AMA-Siegeln gibt es noch zwei weitere anerkannte Qualitätszeichen, die du zum Beispiel in der Schulkantine finden könntest. Austria Gütezeichen Produkte, Dienstleistungen und Lebensmittel, die heimische Qualität garantieren. ÖGE Gütezeichen Nährstoffoptimierte Speisenqualität in der Gemeinschaftsverpflegung. 9
Vom frisch Kaufen zum frisch Halten Am besten ist es natürlich, Obst und Gemüse immer kurz nach dem Einkauf zu essen. Wenn das nicht geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Haltbarkeit zu verlängern - Einlagern - Einfrieren - Einsäuern - Einkochen 10
Einlagern im dunklen, kühlen Keller Nicht jedes Obst und Gemüse gehört in den Kühlschrank. Manches fühlt sich in einem dunklen Vorratsraum wohler... - Kernobst: Äpfel und Birnen - Kohlgemüse: Kohl, Chinakohl, Kohlrabi, Kohlsprossen, Kraut - Zwiebelgemüse: Zwiebel und Knoblauch 11
Was in den Kühlschrank gehört Die meisten Kühlschränke bieten mehrere Kühlzonen. Im kältesten Bereich (bei ca. 4-5 Grad) sind folgende Arten gut aufgehoben... - Beeren aller Art: (ungewaschen in einem flachen Behälter) - Steinobst: Kirschen, Marillen, Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschken - Blattgemüse: Kopfsalat, Vogerlsalat, Mangold, Radicchio, Spinat 12
Das spezielle Gemüsefach Im Gemüsefach des Kühlschranks ist es in der Regel etwas wärmer es hat ca. 8 Grad. Ideal für... - Wurzelgemüse: Karotten, Rettich, Rote Rüben, Sellerie, Radieschen, Spargel (am besten in ein feuchtes Küchentuch gewickelt) - Kohlgemüse: Rotkraut, Brokkoli, Karfiol (am besten in einer Frischhaltefolie) 13
Nicht in den Kühlschrank Entgegen der Gewohnheit vieler Menschen gehört Fruchtgemüse nicht in den Kühlschrank! Es ist kälteempfindlich, v.a. weil es recht viel Wasser enthält. - Paprika, Gurken, Melanzani (ideal 8-10 Grad) - Paradeiser (ideal 10 Grad) - Kürbis (ideal 12 16 Grad) 14
Ethylen was ist denn das? Neben den Temperaturen muss bei der Lagerung von Obst und Gemüse auch das Reifegas Ethylen beachtet werden. Es wird von Äpfeln, Birnen, Gurken und Paradeisern während der Lagerung produziert. Ethylen führt dazu, dass manche anderen Arten viel schneller verderben. Vor allem Beeren und Steinobst! Deshalb gilt: Diese Arten niemals in unmittelbarer Nähe zueinander aufbewahren! 15
Nachreifung mit bedenken In der richtigen Temperatur kann manches Obst und Gemüse nachreifen was den Vorteil hat, dass es länger hält. - Äpfel - Heidelbeeren - Marillen, Pfirsiche, Pflaumen - Paradeiser Nicht nachreifen können: - alle anderen Beeren und Kirschen - anderes Fruchtgemüse - Blatt- und Wurzelgemüse 16
Einfrieren statt einlagern Obst und Gemüse, das sich nicht für die Lagerung eignet, kann man oft auch einfrieren, um es später zu genießen. Vor allem: Beeren (gewaschen und gesäubert) Sie lassen sich nach dem Auftauen gut weiterverarbeiten. Paprika (gewaschen und geschnitten) Lässt sich für Letscho oder als Auflage für Pizza verwenden. Paradeiser (gewaschen und gewürfelt oder im Ganzen) Für Saucen und Sugo. 17
Einsäuern statt sauer werden Eine andere uralte Methode, um Gemüse vor dem Verderben zu bewahren, ist das Einlegen in Essig. Dazu eignen sich fast alle Gemüsearten. Kraut Wird durch Einsäuern zum Sauerkraut und ist eine traditionelle Beilage. Wurzelgemüse Kann in Streifen geschnitten eingesäuert werden. Fruchtgemüse Paprika, Zwiebeln, Melanzani und Gurken werden in kleine Stücke geschnitten und landen dann im Essig. 18
Die hei ße Variante: Einkochen Süßes Obst wird natürlich nicht eingesäuert, dafür aber eingekocht. Diese Konservierungsmethode funktioniert bei sämtlichen Obstarten. Kompott z.b. aus Äpfeln, Birnen, Zwetschken, Pfirsichen, Marillen, Ringlotten Marmelade z.b. aus Beeren, Marillen, Pfirsichen, Kirschen, Weichseln Mus (im Gegensatz zur Marmelade ohne Gelierstoffe und mit weniger Zucker) z.b. aus Äpfeln, Pflaumen, Marillen 19
Daumenregeln Es ist nicht leicht, sich bei jedem Obst und Gemüse die optimale Lagerung bzw. Konservierung zu merken. Aber es gibt Grundregeln: 1. Obst und Gemüse, das Wasser enthält, nicht zu kühl lagern. 2. Obst und Gemüse, das Ethylen ausströmt, nicht mit ethylen-empfindlichen Arten lagern. 3. Obst und Gemüse, das nachreifen kann, eher bei Zimmertemperatur lagern. 20
Das war s jetzt wird s lustig! Auf zu den Spielen und Rätseln von Kapitel 5! 21
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