2.3 Was wird von den Transkribierenden erwartet?

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Transkript:

skriptionszeichen zudem darauf zu achten, dass diese mit der genutzten Software kompatibel sind. 2.3 Was wird von den Transkribierenden erwartet? Neben sehr guten Kenntnissen der deutschen Rechtschreibung, einem souveränen Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen und der PC-Tastatur ist die Liebe zum Detail bei der Anfertigung von Transkripten sicherlich von sehr großem Vorteil. Denn generell ist zu beachten, dass einem im alltäglichen Leben die Unterschiedlichkeiten von gesprochener Sprache und Schriftsprache nicht immer bewusst sind. So werden Abweichungen von den grammatikalischen Regeln in der Schriftsprache zumeist schnell als fehlerhaftes Deutsch erkannt. Dagegen sind in der Alltagssprache Abweichungen gängig, diese werden aber im Allgemeinen nicht immer als Fehler wahrgenommen. Wortwiederholungen, Satzabbrüche, Pausen und zahlreiche Fülllaute wie ähm und mhm werden zudem gerne überhört. Die Transkribierenden sind demnach gefordert, entgegen ihrer gewohnten Wahrnehmung Formulierungskorrekturen, Verzögerungen und Interjektionen zu realisieren und entsprechend dem Gehörten zu verschriftlichen (vgl. beispielsweise Deppermann 2008). Zudem müssen die Transkribierenden bei der Verschriftlichung des Gehörten gegebenenfalls von der allgemeingültigen Schreibweise abweichen, wenn etwa keine Sprachglättung erfolgt oder das Gesprochene in einer (phonetischen oder literarischen) Umschrift wiedergegeben werden soll. Für die Übersetzung von Interviews und Gruppendiskussionen in eine Umschrift bedarf es neben einem sehr guten Gehör oftmals einer Schulung und üben, üben, üben (siehe Kapitel 2.4). Bei der Transkription von non-verbalen Äußerungen und hörbaren Handlungen ist von den Transkribierenden darauf zu achten, neutrale oder funktionale Umschreibungen zu verwenden. Kommentare wie lacht verärgert oder trommelt nervös mit den Fingern sind bewertende Anmerkungen, welche die Lesart des Transkribierenden wiedergeben. Diese Auslegungen sind von den 20

Transkribierenden zu vermeiden, denn die Bedeutung des Interaktionsgeschehens ist in der analytischen Bearbeitung des Transkripts zu entdecken und nicht schon vorab in ihm festzulegen! (Deppermann 2008, S. 48). 2.4 Was bedeutet Umschrift? Um der Aussprache eines Wortes in einem Schriftstück gerecht zu werden oder nahezukommen, finden die phonetische Umschrift und die literarische Umschrift auch in einem nicht-wissenschaftlichen Kontext Anwendung. Mit der phonetischen Umschrift, dem Internationalen Phonetischen Alphabet, existiert ein Notationssystem, um die gesprochene Sprache möglichst authentisch in ihrem lautlichen Ausdruck wiederzugeben. Das von zunächst Fremdsprachenlehrern entwickelte Alphabet wird von der International Phonetic Association (IPA) herausgegeben und besteht aus einer Vielzahl an Zeichen, vorwiegend Buchstaben des griechischen und lateinischen Alphabetes, welche universell vorkommende Sprachlaute symbolisieren. Die Anwendung dieses komplexen Notationssystems zur Transkription bedarf einer professionellen Schulung und ist nicht ohne Weiteres mittels Selbststudium anzueignen. Über die Internetpräsenz der Fachgesellschaft IPA ist das phonetische Alphabet einsehbar und unter anderem sind Schulungstermine zu erfahren. Nachstehende Abbildung 1 zeigt einige Textzeilen aus der Geschichte Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry in der phonetischen Umschrift. 1 1 In standardorthografisch korrekter Schreibweise: Der kleine Prinz. Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Dieser Besuch war sehr kurz, aber er tauchte den kleinen Prinzen in eine tiefe Schwermut. Was machst du da? fragte er den Säufer, den er stumm vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen sitzend antraf. Ich trinke, antwortete der Säufer mit düsterer Miene. Warum trinkst du? fragte ihn der kleine Prinz. Um zu vergessen, antwortete der Säufer. Um was zu vergessen? erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte. Um zu vergessen, daß ich mich schäme, gestand der Säufer und senkte den Kopf. Weshalb schämst du dich? fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen. Weil ich saufe, 21

Abbildung 1: Auszug aus Der kleine Prinz in phonetischer Um- häufig vorkommenden zumm Teil regional bedingten Besonder- schrift. Quelle: Universität Hildesheim 2014, S. 40 Die literarische Umschrift berücksichtigt die umgangssprachlich heiten in der Aussprache wiee beispielsweise das Verschlucken von Lauten oder Silben ( ich geh statt ich gehe ) oder das Zusam- menziehen von Worten ( son statt so ein ). Ihre Anwendung ist im Hinblick auf eine phonetische Umschrift vergleichsweise ein- basiert. Ferner ist die literarische Umschrift etwa durch die Verschriftli-V chung von mundartlichen Liedtexten im Allgemeinen bekannt. Trotzdem kannn das Lesen eines Textes in literarische Umschrift mit erheblichen Verständnisschwierigkeiten verbunden sein, dies fach, da sie auf den Buchstaben des deutschen Alphabetes insbesondere bei fehlender Kenntnis des Wortursprungs oder einfacher ausgedrückt bei Unkenntnis der regionalen Spracheigen-S Bläck heiten (siehe Abbildung 2, Liedzeilen der Kölner Mundart-Band Fööss). endete der Säufer und verschloß sich endgültig in sein Schweigen. Und der kleine Prinz verschwand bestürzt. Die großen Leute sind entschieden sehr, sehr wunderlich, sagte er zu sich auf seiner Reise (Universität Hildesheim 2014, S. 28). 22

Dä Hein hät jrad für dä FC em Dom e Kääzje aanjemaat Jot 1000 Stäne funkele hell en d`r Wheinachtszick om Aldermaat E Blauleech ahn d`r Ühlepooz dat Scheff dat still vor Anker litt Latäne wie en Päälekett schmöcken feierlich uns kölsche Bröck Refrain Maach einfach nur für ne Moment ding Aure op un du wes sinn Dat all die Leechter öm dich röm in Wohrheit kölner Leechter sin Abbildung 2: Auszug Liedtext Kölner Lichter in literarischer Umschrift. Quelle: Bläck Fööss 2014 Im Bereich der Wissenschaft findet die literarische Umschrift Anwendung in den vorwiegend sprachwissenschaftlich genutzten Transkriptionssystemen wie HIAT (Halbinterpretative Arbeitstranskription) oder GAT (Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem) (siehe einführend Dittmar 2009; einen Überblick zu weiteren sprachwissenschaftlichen Transkriptionssystemen findet sich auf der gemeinsamen Internetseite der Leibniz Universität Hannover und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen: http://www.mediensprache.net/de/ (letzter Zugriff 03.05.14)). HIAT, in den 1970er Jahren zur Verschriftlichung von verbalen Daten entwickelt, berücksichtigt neben der lautsprachlichen Ausdrucksweise den Tonhöhenverlauf, das gleichzeitige Sprechen von mehreren Personen und auch Elemente der non-verbalen Kommunikation wie Gesten und Mimik. Hierzu werden neben der literarischen Umschrift weitere Zeichen zur Abbildung der Intonation und Kommentare in Standardorthografie in das Transkript eingefügt. Bei der Transkription erfolgt sowohl die Groß- und Kleinschreibung als auch die grammatikalische Zeichensetzung nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung (vgl. Ehlich/ Rehbein 1979). Auch das Transkriptionssystem GAT verschriftlicht nach der literarischen Umschrift und bezieht Intonation und non-verbale Kommunikation ein. Generell wird das GAT-Transkript in Kleinschreibung erstellt, da die Verwendung von Großbuchstaben die Akzentuierung des Sprechenden symbolisiert. Die Satzzeichen (?) 23

(.) (,) (;) werden nicht nach grammatikalischen Regeln gesetzt, sondern stehen für die Intonation am Ende einer sprachlichen Einheit. Es wird das Basistranskript vom detaillierten Feintranskript unterschieden (vgl. Selting et al. 1998) (siehe Abbildung 3). Basistranskript: 01 S1: ja:; (.) die VIERziger generation so;= 02 =das=s:!wa:hn!sinnig viele die sich da ham [SCHEIden 03 S2: [ja; 04 S1: lasse[n.= 05 S2: [hm, 06 S1: =oder scheiden lassen ÜBERhaupt. 07 S2: hm, 08 (--) 09 S1: heute noch- 10 (2.1) 11 s=is der UMbruch. 12 S2: n besonders GUtes beispiel das warn mal unsere NACHbarn. Feintranskript: 01 S1: ja:; (.) die `VIERziger genera`tion so;= 02 =das=s: `!WA:HN!sinnig viele die sich da ham [ `SCHEIden 03 S2: [ ja; 04 lasse[n.= 05 S2: [ hm,35 06 S1: =<<dim> oder scheiden lassen `ÜBERhaupt.> 07 S2: hm, 08 (--) 09 S1: <<pp> heute noch- > 10 (2.1) 11 <<p> s=is der `UMbruch.> 12 S2: n besonders `GUtes beispiel das warn mal unsere `NACHbarn. Abbildung 3: Auszug eines Basis- und eines Feintrankriptes. Quelle: Selting et al. 1998, S. 33 f. In der Transkription zur sozialwissenschaftlichen Analyse findet ebenfalls die literarische Umschrift Anwendung. Dies jedoch, ohne dabei wie in den sprachwissenschaftlichen Transkriptionssystemen HIAT und GAT Akzentuierungen oder den Tonhöhenverlauf zu berücksichtigen. Nicht selten wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit, wenn dies der Fokus der Auswertung erlaubt, eine sogenannte leichte Sprachglättung vorgenommen. In diesen Fällen wird eine starke dialektale Aussprache an die Hochsprache 24