Psychometrische Verfahren zur Erfassung von Coping und Krankheitsbewältigung im Vergleich

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Transkript:

Psychometrische Verfahren zur Erfassung von Coping und Krankheitsbewältigung im Vergleich Susanne Jäger, M.Sc. Wintersemester 2009/ 2010 Veranstaltung: Testen und Entscheiden

Gliederung 1. Einleitung 2. Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung 3. Berner Bewältigungsformen 4. Trierer Skalen zur Krankheitsbewältigung 5. Essener Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung 6. Zusammenfassung & Diskussion 7. Literatur Wintersemester 2009/ 2010 2

1. Einleitung Anstieg der chronischen Erkrankungen in den Industrieländern dadurch Anstieg der Kosten für die Gesundheitsversorgung chronische Erkrankungen haben einen starken Einfluss auf die Lebensqualität Patienten versuchen mit ihrer Krankheit umzugehen Psychotherapie bekommt bei der Versorgung chronisch Kranker steigende Bedeutung (Maes, Leventhal & De Ridder, 1996; Bengel & Beutel et al., 2003 ) Wintersemester 2009/ 2010 3

1. Einleitung Life Events Krankheit und Behandlung Krankheitsbezogenes Ereignis Demografische Eigenschaften Bewertung von Anforderungen und Zielen emotionale Antwort kognitive Antwort Externe Ressourcen Copig Verhalten Interne Ressourcen Psychische Folgen Soziale Folgen Körperliche Folgen (Maes, Leventhal & De Ridder, 1996, S. 229) Wintersemester 2009/ 2010 4

1. Einleitung Aufgrund seiner subjektiven Krankheitstheorien ist ein chronisch kranker Mensch in der Lage, Vorhersagen über den Krankheitsverlauf zu machen und individuelle Entscheidungen über den Umgang und die Therapie der Krankheit leichter treffen zu können. (Salewski, 2002, S. 159) Medizinpsychologie und Rehabilitationspsychologie heißt auch, sich um die Implementierung und Integration sowie Erhaltung und Qualitätssicherung der fundierten und erfolgreichen Konzepte zu bemühen. (Bengel & Beutel, 2003, S. 91) Wintersemester 2009/ 2010 5

1. Einleitung Krankheitsverarbeitung Gesamtheit der Prozesse, die eingesetzt werden, um bestehende oder erwartete Belastungen im Zusammenhang mit Krankheit emotional, kognitiv oder aktional aufzufangen, auszugleichen oder zu meistern. (Franke, Mähner et al., 2000, S. 166ff) Wintersemester 2009/ 2010 6

4. TSK Autoren: Thomas Klauer und Sigrun-Heide Filipp Erscheinungsjahr: 1993, Göttingen Klauer, T. & Filipp, S.-H. (1993). Trierer Skalen zur Krankheitsbewältigung. Göttingen, Hogrefe Verlag. Durchführung: 10-20 Minuten Preis: Mappe komplett 64 50 Profilbögen 12,50 25 Fragebögen 13,75 PC Version (100 Durchführungen) 400 weitere 100 Durchführungen 30 Wintersemester 2009/ 2010 7

4. TSK Theoretischer Hintergrund Basiert auf dem Konzept der Bewältigung: Autoren haben sich weitestgehend auf Konzept von Lazarus und Folkman (1984) bezogen. Nach der sich ständig verändernde kognitive und verhaltensmäßige Bemühungen, mit externen und/oder internen Anforderungen fertig zu werden, die die eigenen Ressourcen beanspruchen oder überschreiten (Klauen und Filip, 1993, S.5) Wintersemester 2009/ 2010 8

4. TSK Entwicklung Es wurde ein Fragebogeninstrument für die spezifische Belastung Krankheit entwickelt. Bei der Konstruktion gingen die Autoren davon aus, dass jede Bewältigungssituation anhand von drei invarianten apriorischen (unverändert, von vornherein gültig) Basisdimensionen beschreibbar ist. 1. Verhaltens- oder Kontrollebene 2. Soziabilität 3. Aufmerksamkeitsorientierung Wintersemester 2009/ 2010 9

4. TSK FEKB (Vorversion des TSK): Zunächst 88 Items auf drei Basisdimensionen/8 Kategorien (schwer interpretierbar und genügten teststatistischen Mindestanforderungen nicht) Minimierung auf 64 Items und 4 Kategorien TSK: 37 Items die in 5 Kategorien/Skalen (4 Kategorien der FEKB Version + sinnsuchende und religiös orientierte Bewältigungsreaktionen ) Items: 6er Rating von (1=nie, 2=sehr selten, 3=selten, 4=manchmal, 5=häufig und 6=sehr stark) Wintersemester 2009/ 2010 10

4. TSK Skalen Rumination (RU) - 9 Items Beschreibt grüblerisches und gedanklich in die Vergangenheit gerichtetes Bewältigungsverhalten (z.b. Suche nach Krankheitsursachen). Suche nach sozialer Einbindung (SS) - 9 Items Beschreibt Aufmerksamkeitsabkehr als Bewältigungsreaktion durch Mobilisierung sozialer (emotionaler) Unterstützung. Bedrohungsabwehr (BA) - 8 Items Umschreibt intrapsychische Bewältigungsprozesse (z.b. Bagatellisieren oder positives Denken) Wintersemester 2009/ 2010 11

4. TSK Skalen Suche nach Information und Erfahrungsaustausch (SR) - 8 Items Bestreben mehr über die Krankheit und Behandlung zu erfahren. Suche nach Halt in der Religion (SR) - 3 Items Beschreibt die religiös orientierte Suche nach Sinn in der Erkrankung. Wintersemester 2009/ 2010 12

4. TSK Gütekriterien Objektivität: Aufgrund einer gedruckten Instruktion auf dem Fragebogen und einer standardisierten Auswertung wird eine hohe Objektivität gewährleistet Reliabilität: Innere Konsistenz nach Cronbachs Alpha».76 -.82 Spearman-Brown-Testhalbierungsreliabilität».71 -.88 Validität: befriedigende konvergente wie diskriminative Validität (Anhand 3 skizzierter Studien mit verschiedenen Patientenstichproben) Konstruktvalidität mäßig Wintersemester 2009/ 2010 13

4. TSK Normierung TSK Skalenlösung (N=332) Krebs-Patienten TSK wurde weiteren Patientengruppen als Vergleichstichprobe vorgelegt. Insgesamt 901 Patienten (incl. Vergleichsstichprobe): Krebspatienten (N=80) entzündliche rheumatische Erkrankung (N=111) Multipler Sklerose (N=106) Chronische Niereninsuffizienz (N=50) HIV positive homosexuelle Männer (N=31) HIV positive Personen (Männer/Frauen) (N=95) Koronare Herzerkrankung (N=163) Wintersemester 2009/ 2010 14

4. TSK Klinische Anwendung: Der TSK wurde unter anderem eingesetzt um die Stabilität elterliches Coping über einen Zeitraum zu überprüfen. Des weiteren ergab die Analyse des initialen Copings im Hinblick auf die Diagnoseverarbeitung Hinweise für die Identifikation von Risikofamilien (Goldbeck et al., 2001). Wintersemester 2009/ 2010 15

5. EFK Essener Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung Autor: Franke, et al. Erscheinungsjahr: 2000 Manual: keines Preis: nicht käuflich erwerbbar Franke, G. H., Mähner, N., Reimer, J., Spangemacher, B. & Esser, J. (2000). "Erste Überprüfung des Essener Fragebogens zur Krankheitsverarbeitung (EFK) an sehbeeinträchtigten Patienten." Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie: 166-172. Franke, G. H., Schütte, E. & Heiligenhaus, A. (2005). "Psychosomatik der Uveitis - eine Pilotstudie." Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 55: 65-71. Wintersemester 2009/ 2010 16

5. EFK Hintergrund und Testentwicklung des EFK: Analyse anderer Verfahren: WCCL, TSK, FKV- LIS Items in der ICH-Form, um den Patienten direkt anzusprechen Zeitfenster der Items in der zeitlichen Gegenwart, um Selektions- und Erinnerungseffekte weitgehend auszuschließen Ziel: ein stabiles Konzept zur Erfassung von Krankheitsverarbeitung Wintersemester 2009/ 2010 17

5. EFK Charakterisierung des EFK: kurzes krankheitsübergreifendes Screening- Verfahren mit 45 Items für Patienten mit körperlichen Erkrankungen (Erwachsene) fünfstufige Likert-Skala (0=überhaupt nicht bis 4=sehr stark) aktuelle Bewältigungsstrategien des Patienten auf emotionaler, kognitiver und Verhaltensebene auf ökonomische Weise erfasst Items testtheoretisch stabil 9 Bewältigungsbereiche Wintersemester 2009/ 2010 18

5. EFK Skalen des EFK (1) Handelndes, problemorientiertes Coping (2) Abstand und Selbstaufbau (3) Informationssuche und Erfahrungsaustausch (4) Bagatellisierung, Wunschdenken und Bedrohungsabwehr (5) Depressive Verarbeitung (6) Bereitschaft zur Annahme von Hilfe (7) Aktive Suche nach sozialer Einbindung (8) Vertrauen in die ärztliche Kunst (9) Erarbeiten eines inneren Haltes Wintersemester 2009/ 2010 19

5. EFK Überprüfung des EFK an: N=210 sehbeeinträchtigte Patienten 117 mit malignem Aderhautmelanom nach Radioapplikatortherapie (49% Männer, 51% Frauen, durchschnittlich Anfang 60) 93 Patienten mit degenerativen Netzhauterkrankungen (64.5% Männer, 35.5% Frauen, durchschnittlich Ende 40) (Franke, G. H., Mähner, N., Reimer, J., Spangemacher, B. & Esser, J. (2000). "Erste Überprüfung des Essener Fragebogens zur Krankheitsverarbeitung (EFK) an sehbeeinträchtigten Patienten." Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie: 166-172.) Wintersemester 2009/ 2010 20

5. EFK Gütekriterien Bezüglich der Reliabilität und der Validität können Aussagen gemacht werden. Reliabilität der 9 Skalen zwischen α=0.65 bis α=0.85 korrelative Zusammenhänge mit der FKV-LIS positive Zusammenhänge mit der F-SOZU-LIS hinsichtlich aktiver Suche nach sozialer Einbindung und negative Zusammenhänge mit der Skala Depressive Krankheitsverarbeitung Wintersemester 2009/ 2010 21

5. EFK Gütekriterien Ökonomie nur ca. 5 Minuten zum Ausfüllen nur 45 Fragen Screening Verfahren leicht auswertbar Zumutbarkeit Normierung mit 45 Items geringer Aufwand derzeit liegen keine Normdaten vor eine Normierung steht noch aus Wintersemester 2009/ 2010 22

5. EFK Anwendbarkeit - Augenerkrankte: N=51 Uveitis (Entzündung des Auges) Patienten (37.3% Männer, 62.7% Frauen) klinische Vergleichsgruppe sind 210 sehbeeinträchtigte Patienten gesunde Vergleichsgruppe ist bezüglich Alter, Geschlecht, Schulbildung und Berufsbildung annährend gleich (Franke, Schütte & Heiligenhaus, 2005) Wintersemester 2009/ 2010 23

5. EFK Anwendbarkeit - Diplomarbeiten an der Hochschule Ehrenteidt: Niereninsuffiziente Patienten Ittner: Neuropsychologische Patienten Jagla: Gynäkologische Patienten Mewes: Dermatologische Patienten Stankewitz: Niereninsuffiziente Patienten Wintersemester 2009/ 2010 24

6. Zusammenfassung & Diskussion Gütekriterien FKV TSK Befo EFK Konstrukt Ökonomie Finanzieller Aspekt Wintersemester 2009/ 2010 25

Danke für die Aufmerksamkeit!