Definition: Def.: Echokardiographie : Echokardiographie Sonographisches Verfahren zur Beurteilung von Herz und Perikard Liefert detaillierte Informationen über Struktur und Funktion der Herzwände und klappen, Größe der Herzinnenräume und Auswurfleistung des Herzens Verschiedene Verfahren: (1) B-Mode-Verfahren (2-D-Echokardiographie) Engl. brightness mode bildet sektorförmige Schnittbilder kardialer Strukturen in Echtzeit ab -> ermöglicht dadurch die Bestimmung der Durchmesser und Volumina der einzelnen Herzhöhlen (2) M-Mode-Verfahren (1-D-Echokardiographie) Engl. motion mode Ein Ultraschallimpuls wird ausgewählt und dieser Einzelstrahl wird auf eine Zeitachse aufgetragen Eindimensionales Bild von Bewegungsabläufen Herzklappenbewegungen lassen sich abbilden Die zeitliche Zuordnung zum Herzzyklus kann über eine EKG-Aufzeichnung erfolgen -> dadurch entsteht ein eindimensionales Bild von Bewegungsabläufen (3) Doppler-Echokardiographie Verfahren zur Messung von Geschwindigkeiten Nachweis von Herzklappenfehlern, Quantifizierung von Blutfluss und intrakardialen Druckverhältnissen Es werden 3x Verfahren angewandt: (3.1) PW-Doppler: - Gepulster Doppler - Es werden nur kurze Schallimpulse ausgesandt, die dann in den Körper eindringen und von Strukturen reflektiert werden 1
- auf diese Weise bekommt man Informationen über den Ort der Entstehung dieser Information. - Im Vergleich zum CW (s.u.) sind allerdings nur geringere Flussgeschwindigkeiten fassbar. (3.2) CW-Doppler: - kontinuierlicher Doppler - Der Schallkopf arbeitet gleichzeitig als Sender und Empfänger, d.h. ein Teil des Schallkopfes sendet kontinuierlich Ultraschallwellen aus und ein anderer Teil des Schallkopfes empfängt ebenso kontinuierlich den reflektierten Schall - Auf diese Weise erhält man Informationen über Flussrichtungen und Flussgeschwindigkeiten, jedoch nur die maximale Flussgeschwindigkeit entlang der Geraden. - Im Vergleich zum PW sind auch höhere Flussgeschwindigkeiten fassbar. (3.3) Farb-Doppler: - So kann der Blutfluss in Gefäßen, in den Kammern oder durch Shunt-Vitien dargestellt werden - Die Flussrichtung wird farbkodiert dargestellt: - Rot: Fluss auf den Schallkopf zu - Blau: Fluss vom Schallkopf weg - Die Flussgeschwindigkeit durch den Farbton Systolische LV-Pumpfunktion: 1. Indikation: Verdacht auf Herzinsuffizienz Ischämische linksventrikuläre Erkrankung Strukturelle linksventrikuläre Erkrankung 2. Durchführung: (2.1) Scheibchensummationsmethode: quantitative Bestimmung der linksventrikulären Auswurffraktion (Ejektionsfraktion = EF, [%]) nach Scheibchensummationsmethode 2
Das Schlagvolumen wird berechnet aus der Differenz des enddiastolischen (= größtes Ventrikelvolumen) und des endsystolischen Volumens (= kleinstes Ventrikelvolumen) Formel zur Berechnung der EF: EF = [Schlagvolumen /enddiastolisches Ventrikelvolumen] x 100% Bestimmung der EF aus dem apikalen Fünf-Kammerblick LV-Dysfunktion LVEF Normale LV-Funktion 55% Leicht eingeschränkte LV-Funktion 45-54% Mittelgradig eingeschränkte LV-Funktion 30-44% Schwer eingeschränkte LV-Funktion < 30% (2.2) Häufige Ursachen einer Dilatation des linken Ventrikels Dilatative Kardiomyopathie Schwere koronare Herzkrankheit Z.n. Myokarditis Ausgebrannte hypertensive oder valvuläre Herzkrankheit => Mögliche Komplikation einer schwer eingeschränkten EF: linksventrikuläre Thromben Beurteilung des rechten Herzens / Rechtsherzbelastung 1. Bestimmung des systolischen pulmonalarteriellen Drucks (spap) Der spap ist ein Indikator des kardialen hämodynamischen Status Die Abschätzung des spap [mmhg] erfolgt durch die Bestimmung der maximalen Geschwindigkeit der Trikuspidal-insuffizienz Zu dem gewonnenen Wert muss der abgeschätzte rechte Vor-hofdruck (RAP) addiert werden: spap = Gradient der Trikuspidalinsuffizienz + RAP Normwerte: Ruhe bis 30 mmhg; unter Belastung bis 40 mmhg Ursachen für erhöhten sys PAP Akut: Lungenembolie (!) 3
Chronisch: Pulmonale Ursachen (z.b. COPD), Erhöhter Füllungsdruck des linken Herzens (z.b. bei Mitralklappenstenose), pulmonal-arterielle Hypertonie 2. Bestimmung der RV-Größe Enddiastolischer Diameter durch den basalen RV Norm: < 40mm 3. Bestimmung der Trikuspidalklappeneinwärtsbewegung Ziel: Beurteilung der RV-Funktion Gemessen wird die die Distanz der Bewegung des lateralen Trikuspidalanulus (= Trikuspidalklappeneinwärtsbewegung, TAPSE) von der Enddiastole bis zur Endsystole mittels M-Mode Norm: > 16mm Linksseitige Klappenvitien 1. Aortenklappenstenose Häufigste relevante Klappenerkrankung des alten Menschen Schweregrad Klappenöffnungsfläche Mittlerer Druckgradient Aortenklappenstenose I > 1.5 cm 2 < 20 mmhg Aortenklappenstenose II 1.0-1.5 cm 2 20-40 mmhg Aortenklappenstenose III < 1.0 cm 2 > 40 mmhg 2. Mitralklappeninsuffizienz Häufigste relevante Klappenerkrankung bis zum mittleren Lebensalter Ursachen: Funktionell (Durch Dilatation des Ventrikels) Degenerative Veränderung des Segel Prolaps eines Segels 4
Schweregrad Jetfläche Vena contracta Mitralklappeninsuffizienz I < 4.0 cm 2 < 0.3 mm Mitralklappeninsuffizienz II 4.0-8.0 cm 2 0.3-0.69 mm Mitralklappeninsuffizienz III > 8.0 cm 2 0.7 mm 5