INHALTSVERZEICHNIS 1 Einleitung... 11 Problemstellung... 11 Vorgehen... 12 2 Historischer Überblick... 15 2.1 Abgrenzung und Einordnung in die Stadt... 15 2.2 Das Tiergartenviertel... 17 Entstehung des Tiergartenviertels: Vom Villenvorort zum Gründerzeitquartier... 17 Diplomatenviertel und Achsenplanung... 19 2.3 Das Kulturforum... 21 Neuaufbau statt Wiederaufbau: Kulturband, Philharmonie und Neue Nationalgalerie... 21 Wettbewerb zur Staatsbibliothek und städtebauliches Konzept zum Kulturforum... 26 Weiterentwicklung des Kulturforums: Museen der europäischen Kunst, IBA und Hollein-Konzept... 28 Entwicklung nach 1989: Neue Lage im Stadtgefüge und Errichtung des Potsdamer Platzes... 31 7
Inhaltsverzeichnis 3 Konzepte zur Weiterentwicklung des Kulturforums... 35 3.1 Das Kulturforum im Planwerk Innenstadt... 35 3.2 Landschaftsplanerischer Wettbewerb 1998... 38 3.3 Der Masterplan zur Weiterentwicklung des Kulturforums... 41 4 Denkmalschutz... 47 4.1 Das Berliner Denkmalschutzgesetz von 1977... 47 4.2 Das Berliner Denkmalschutzgesetz von 1995... 48 Denkmalfähigkeit und Denkmalwürdigkeit... 48 Einzeldenkmal und Denkmalbereich... 49 4.3 Würdigung, Schutz und Erhalt von Bauten der 1950/60er Jahre... 50 Architektur und Städtebau der 1950er Jahre... 50 Architektur und Städtebau der 1960er Jahre... 50 Denkmalschutz... 51 4.4 Denkmalschutz am Kulturforum... 52 5 Baudenkmäler und Freiflächen des Kulturforums... 53 5.1 Exkurs: Hans Scharoun organisches Bauen und Stadtlandschaft... 53 Organisches Bauen... 53 Das Konzept der Stadtlandschaft... 55 5.2 Das städtebauliches Konzept des Kulturforums... 55 5.3 Denkmaleigenschaften der Gebäude... 57 Musik im Mittelpunkt Das Ensemble der Musikbauten... 57 Die Staatsbibliothek... 65 Die St. Matthäuskirche... 68 Die Neue Nationalgalerie... 70 5.4 Gärten und landschaftsplanerisches Konzept... 74 Exkurs: der Gartenarchitekt Hermann Mattern... 74 Der Musikgarten der Philharmonie... 75 Der Lesegarten der Staatsbibliothek... 76 Der Skulpturenhof der Neuen Nationalgalerie... 77 Der Götterbaumhain... 78 8
5.5 Die nähere Umgebung des Kulturforums: Botschaftsviertel und Potsdamer Platz... 79 Das Botschaftsviertel... 79 Der Potsdamer Platz... 80 6 Analyse und Beurteilung der Probleme und Potentiale des Masterplans für eine denkmalgerechte Weiterentwicklung des Kulturforums... 83 6.1 Weiterentwicklung im Scharounschen Sinne? Das Scharoun-Argument... 83 6.2 Konflikte und Gefahren... 84 Bebauung des zentralen Bereiches... 84 Bauliche Ergänzung... 85 Landschaftsplanerisches Konzept... 86 6.3 Potentiale... 88 Rückbau von Verkehrsflächen... 88 7 Empfehlungen für eine denkmalgerechte Weiterentwicklung des Kulturforums... 91 7.1 Stärkung als Kulturstandort... 91 7.2 Massnahmen... 93 Freiflächen... 93 Verkehr... 94 Denkmalpflegeplan... 94 Aufgabe der Denkmalpflege... 95 7.3 Resümee... 95 Anhang... 97 Anmerkungen... 97 Literatur... 99 Abbildungen... 103 9
1 EINLEITUNG PROBLEMSTELLUNG Das Kulturforum gilt mit Philharmonie, Neuer Nationalgalerie, Kammermusiksaal, Staatsbibliothek und den Museen um die Piazzetta als einer der wichtigsten Kulturstandorte in Berlin. Dabei kommt dem Kulturforum eine übergeordnete Bedeutung zu; schließlich befinden sich hier neben länderfinanzierten Institutionen auch die Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, deren Aufgabe die Sammlung und Bewahrung des preußischen Kunst- und Kulturerbes für die gesamte Bundesrepublik ist. Daneben ist das Kulturforum auch ein Ort, der in hohem Maße von der Berliner und der deutschen Geschichte geprägt wurde und an welchem diese so man will auch (noch) lesbar ist. Um seine Gestalt und Architektur entbrennen seit Jahrzehnten Diskussionen, bei denen die Meinungen von Architekten, Planern, Politikern und Denkmalschützern weit auseinander gehen. Die Bauten der Philharmonie und der Staatsbibliothek sowie die St. Matthäuskirche und die Neue Nationalgalerie sind als Einzeldenkmale eingetragen. Kammermusiksaal und der Doppelbau von Musikinstrumentenmuseum und Staatlichem Institut für Musikforschung sind keine Baudenkmäler, bilden aber mit der Philharmonie ein Ensemble. Weil es sich beim Kulturforum jedoch um ein unvollendetes und unvollkommenes Denkmal handelt, ist sein Wert sehr umstritten. Das Scharounsche Konzept der Stadtlandschaft, auf dem die Struktur des Kulturforums basiert, wurde nicht vollständig umgesetzt, das für den zentralen Bereich vorgesehene Gästehaus nicht realisiert und die städtebauliche Konzeption 11
Kapitel 1 Einleitung mehrmals verändert. Dennoch orientierte man sich bei der Weiterentwicklung und der Errichtung des Museumskomplexes um die Piazzetta eben an diesem Entwurf allerdings unter anderen städtebaulichen und architektonischen Leitbildern. So steht heute anerkannte Weltklassearchitektur neben Bauten wie dem Kunstgewerbemuseum, das auf breiter Ebene kritisiert und abgelehnt wird. Es hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass das Kulturforum unfertig sei, dass besonders im zentralen Bereich etwas fehle und dies an einer mangelnden Aufenthaltsqualität festgemacht. Zur Behebung dieser Missstände werden seit Jahren immer wieder Vorschläge entwickelt. Derzeit liegt das 2006 vom Abgeordnetenhaus beschlossene Konzept zur Weiterentwicklung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Masterplan vor. Es stellt das aktuell verfolgte Leitbild für die weitere städtebauliche Entwicklung des Kulturforums dar. Dieser Masterplan beinhalt Vorschläge, deren Grundtenor die Verdichtung durch bauliche Ergänzung ist. Durch die Fassung des Matthäikirchplatzes mit Gebäuden soll der zentrale Bereich neu strukturiert und der öffentliche Raum aufgewertet werden. Die Randbereiche des Kulturforums sollen bebaut und der Museumskomplex durch Kolonnaden gerahmt werden. Dabei ist vorgesehen, die Piazzetta zu beseitigen. Weiterer integraler Bestandteil des Masterplans ist ein Verkehrskonzept, das den Rückbau von Verkehrsflächen vorschlägt. Dabei zeigt besonders die Aufteilung des Kulturforums in drei Räume die Hilflosigkeit gegenüber dem Konzept der Stadtlandschaft und dem Ergebnis der Planungen der 1980er Jahre. Die Gefahr, die von solchen Intentionen auf die Denkmaleigenschaft der geschützten bzw. denkmalwerten Gebäude ausgehen kann, wird nicht thematisiert. Der Scharounsche Entwurf der Stadtlandschaft ist nach wie vor für das Kulturforum und seine Bauten prägend. Bei einer Veränderung der städtebaulichen Situation können die Gebäude, die als Solitäre ihr weites lichtes Umfeld benötigen, in ihrer Außenwirkung und ihrem Bezug zueinander extrem beschnitten werden. Gerade im Hinblick auf den skizzierten Veränderungsdruck soll in der Arbeit der Frage nachgegangen werden, wie tragfähig das ursprüngliche Konzept der Stadtlandschaft für das Kulturforum heute ist und wie die weitere Entwicklung eines unvollkommenen und unvollendeten Denkmals gehandhabt werden kann. 12
Einleitung VORGEHEN Zur Einführung wird im ersten Kapitel ein Überblick über die Entstehungsgeschichte des Kulturforums bis zur Errichtung des Potsdamer Platzes gegeben. Danach werden die in den 1990er Jahren entwickelten Konzepte und der Masterplan der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als aktueller Vorschlag zur Weiterentwicklung erläutert. Anschließend sollen die für das Kulturforum geltenden denkmalschutzrechtlichen Grundlagen dargelegt werden. Außerdem werden aktuelle Positionen und Perspektiven zum Umgang mit denkmalgeschützten bzw. würdigen Bauten der 1950/60er Jahre aufgezeigt. Im folgenden Kapitel werden das städtebauliche Konzept der Stadtlandschaft bezüglich seiner Relevanz für das Kulturforum näher betrachtet und die Bauten des Bereiches um die Philharmonie, die Staatsbibliothek, die Neue Nationalgalerie und die St. Matthäuskirche hinsichtlich ihrer Bedeutung, ihrer Stellung im Gesamtgefüge und ihrer daraus resultierenden Denkmaleigenschaften dargestellt. Anschließend erfolgt die Untersuchung der Freiraumgestaltung und der Beziehungen des Kulturforums zu seiner näheren Umgebung. Darauf aufbauend sollen die Probleme und Potentiale, die sich aus dem Masterplan hinsichtlich der Baudenkmäler des Kulturforums ergeben, untersucht werden. Als Resultat der Arbeit werden Empfehlungen für den weiteren Umgang mit dem Kulturforum und seinen Bauten zur Sicherung einer denkmalgerechten Weiterentwicklung gegeben. 13