Geschäftsbericht 04/05



Ähnliche Dokumente
.. für Ihre Business-Lösung

Papa - was ist American Dream?

Das Leitbild vom Verein WIR

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Effiziente Prozesse. Die Formel 1 und die Druckindustrie

Mainzer Volksbank überzeugt mit stabilem Wachstum und erfolgreichem Kurs

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

ZIELE erreichen WERTSTROM. IDEEN entwickeln. KULTUR leben. optimieren. KVP und Lean Management:

PIERAU PLANUNG GESELLSCHAFT FÜR UNTERNEHMENSBERATUNG

Gemeinsam erfolgreich. Unser Konzernleitbild

Engineering Kompetenz ist ein Versprechen.

EXPORT FINANZIERUNG GESCHÄFTE OHNE GRENZEN

Agile Enterprise Development. Sind Sie bereit für den nächsten Schritt?

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Alle gehören dazu. Vorwort

Pressekonferenz Geschäftsjahr 2009 zweites Quartal Barbara Kux Mitglied des Vorstands, Siemens AG Berlin, 29. April 2009

Telefonkonferenz Zwischenbericht zum 30. Juni 2015 Growing with Passion. Hans-Georg Frey (Vorsitzender des Vorstandes) Hamburg, 11.

Begeisterung und Leidenschaft im Vertrieb machen erfolgreich. Kurzdarstellung des Dienstleistungsangebots

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Wir wollen führend sein in allem was wir tun.

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Mittelstandsbeteiligungen

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Wolff & Müller Baupartner

Mobile Intranet in Unternehmen

Beginnen wir mit der Auftragsentwicklung. Hier erreichten wir erneut Spitzenwerte:

Lösungen auf den Punkt gebracht

Innovation. Gewerbeanmeldungen rückläufig Abmeldungen steigen

+ Sicherheit + Flexibilität + Preisvorteil. Berufsunfähigkeitsversicherung. neue leben. start plan GO

Informationsblatt Induktionsbeweis

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Beiersdorf für den Konzern ein Umsatzwachstum von 3-4% sowie eine leichte Verbesserung der EBIT-Umsatzrendite.

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

Laser-Stanz-Kombination Mehr Effizienz und Genauigkeit für Blechbauteile

ES GEHT NICHTS ÜBER EX-AZUBIS, Leiter der Fertigung, Produktbereich Blech, bei

HDH. Deutsche geben mehr Geld für Möbel aus. Möbel: Kapazitätsauslastung sinkt leicht. Guter November mit Plus 8,5 Prozent

Pflegeversicherung von AXA: Langfristige Erhaltung der Lebensqualität als zentrale Herausforderung

Roland Berger Strategy Consultants und die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbh Aachen stellen Quartalsindex zur Elektromobilität vor

ConTraX Real Estate. Büromarkt in Deutschland 2005 / Office Market Report

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

effektweit VertriebsKlima

Unternehmenskultur und Führung von Veränderungsprozessen. Great Place to Work. September 2015

Pressemitteilung 60 /2014

ERGEBNISSE DER CW-MARKTSTUDIE COLLABORATION AUS DER CLOUD IM UNTERNEHMENSEINSATZ IN TABELLARISCHER FORM

Gutes Leben was ist das?

Würth-Gruppe Schweiz schliesst. Geschäftsjahr 2010 erfolgreich Medienmitteilung Medienmitteilung + + +

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen

MERKBLATT. Krisenprävention. I. Früh den Grundstein legen. langfristige Positionierung und den Erfolg oder

Wer wir sind. Qualität ist das Ergebnis gewissenhafter Arbeit. Denn nur die setzt sich durch. Unser Profil

FUCHS PETROLUB / Q Presse-Telefonkonferenz

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Fehler und Probleme bei Auswahl und Installation eines Dokumentenmanagement Systems

Stellen Sie bitte den Cursor in die Spalte B2 und rufen die Funktion Sverweis auf. Es öffnet sich folgendes Dialogfenster

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Durch die virtuelle Optimierung von Werkzeugen am Computer lässt sich die reale Produktivität von Servopressen erhöhen

Spotlight Pharma: NRW

Admiral Academy WEBINAR TRADING VON ANFANG AN!

s Sparkasse Mainz Pressemitteilung -vorläufige Zahlen- Sparkasse Mainz: Gut für die Menschen. Gut für die Region.

Deutliche Verbesserung der Halbjahresergebnisse, Ziele für 2010 nach oben korrigiert

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Extended Supply Chain Management by GMP. zuverlässig, flexibel und 100% transparent

Manager. von Peter Pfeifer, Waltraud Pfeifer, Burkhard Münchhagen. Spielanleitung

Inhalt. Kundenbindung langfristig Erfolge sichern 5 Kundenbindung als Teil Ihrer Unternehmensstrategie 6 Was Kundenorientierung wirklich bedeutet 11

Reden wir über Blech! Dahinter steckt viel mehr: Fertigung, Abwicklung und weitere Vorteile.

SSI WHITE PAPER Design einer mobilen App in wenigen Stunden

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Facts & Figures. Messe Düsseldorf Group. Geschäftsjahr 2010 Düsseldorf, 19. Mai 2011

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben

Karton- und Haftklebeetiketten. Die Visitenkarte Ihrer Marke auf dem Weltmarkt

Wir haben viel vor. Einige spannende Einblicke in diesen Prozess möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre geben.

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Positive Aussichten trotz verhaltenem Neugeschäft

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

STATT. Bürger. Fortwährende Rechtsfragen. Individueller Rechtsanspruch. Steuervereinfachung. Steuerdschungel. gleiche Standards

Wer das Thema Nachhaltigkeit nicht als seine Aufgabe sieht, der erkennt den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Behindert ist, wer behindert wird

BUSINESS SOFTWARE. www. sage.at

Vernetzte Produktion. Die Firma Pilz produziert Geräte für die Automatisierung unter Industrie 4.0

Grundlagen der Theoretischen Informatik, SoSe 2008

Das Lazarus-Verfahren - 1 oder auch EOR-Verfahren ( Enhanced Oil Recovery)

Private Altersvorsorge FLEXIBLE RENTE. Bleiben Sie flexibel. Die Rentenversicherung mit Guthabenschutz passt sich Ihren Bedürfnissen optimal an.

Neu und revolutionär: Ihre Mode weltweit online

Weltweite Wanderschaft

Ihr Ziel bestimmt den Weg

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

LIBRA Elektronik AG Ihr Partner für Lösungen aus einer Hand

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Andreas Rühl. Investmentfonds. verstehen und richtig nutzen. Strategien für die optimale Vermögensstruktur. FinanzBuch Verlag

Die integrierte Zeiterfassung. Das innovative Softwarekonzept

Michaela Knirsch-Wagner

Transkript:

Geschäftsbericht 04/05

Werkzeugmaschinen Blech ist heute so alltäglich, dass man es kaum noch wahrnimmt. Doch wer die Augen öffnet, ist überrascht von der Vielfalt der Werkstoffe und Anwendungen. Ob in Industrie, Haushalt, Verkehr oder im Gesundheitswesen: Überall benötigt man Blechteile, die unsere Kunden auf TRUMPF Maschinen herstellen. 2004/05 Umsatz * in Millionen q 1.156 Anzahl der Mitarbeiter 3.920 www.trumpf.com Elektrowerkzeuge Unsere Elektrowerkzeuge finden Sie beim Profi. Denn unser Metier sind Anwendungen, für die man Fachleute braucht im Baugewerbe, in der Klimatechnik oder im Recycling und Rückbau. Sie alle verlassen sich beim Trennen und Fügen von Blech auf die Technik von TRUMPF. Ein kleiner Markt mit großer Wirkung. 2004/05 Umsatz * in Millionen q 52 Anzahl der Mitarbeiter 253 www.trumpf-powertools.com

Lasertechnik Wenn man Energie auf den Punkt bringt, lassen sich 300 Meter lange Kreuzfahrtschiffe mit stabilen Schweißnähten bauen, 0,5 Millimeter dünne Injektionsnadeln herstellen oder Bohrungen im Mikrometerbereich anbringen. Kein Auto, kein Flug zeug, das heute ohne den Laser entsteht. Kaum eine Anwendung, die nicht lasertauglich wäre. TRUMPF fertigt Laser für alle industriellen Bereiche zum Schneiden, Schweißen, Markieren und Formen. TRUMPF Geschäftsbereiche 2004/05 Umsatz * in Millionen q 356 Anzahl der Mitarbeiter 1.008 www.trumpf-laser.com Elektronik und Medizintechnik Energie hoher Leistung ist unsere Sache: zum Pumpen von CO 2 -Lasern, bei der Induktionserwärmung oder zur Plasma-Anregung. Ein Beispiel: Flachbildschirme. Diese sind nur noch wenige Zentimeter tief, da mikroskopisch kleine Leiterbahnen hunderttausende von Bildpunkten ansteuern. Mit Plasmatechnik werden die Bahnen aufgebracht und mit Generatoren von HÜTTINGER. www.huettinger-electronics.com 2004/05 Umsatz * in Millionen q 168 Anzahl der Mitarbeiter 754 * konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs Aber wie hat der Chirurg den Bildschirm flach oder nicht am besten im Blick? Welcher OP-Tisch bringt den Patienten in die ideale Position? Und welches ist das richtige Licht für die Operation? Diese Fragen beantwortet TRUMPF mit seinen Systemlösungen zum Wohl von Patient und Arzt. www.trumpf-med.com

Auf einen Blick TRUMPF Gruppe 2004/05 2003/04 Veränderung in Prozent Umsatz Millionen q 1.396,1 1.221,2 + 14,3 Auslandsanteil Prozent 69,8 65,6 Auftragseingang Millionen q 1.468,6 1.305,7 + 12,5 Ergebnis vor Steuern Millionen q 134,3 91,8 + 46,2 Jahresüberschuss Millionen q 94,6 55,5 + 70,5 Cashflow Millionen q 133,3 96,9 + 37,5 Investitionen Millionen q 51,0 83,2-38,7 Forschung und Entwicklung Millionen q 107,1 97,9 + 9,4 Bilanzsumme Millionen q 993,7 965,1 + 3,0 Eigenkapital Millionen q 472,3 398,4 + 18,6 Eigenkapitalquote Prozent 47,5 41,3 Eigenmittelquote * Prozent 50,9 46,7 Mitarbeiter (am 30. Juni) Anzahl 6.049 5.790 + 4,5 Personalaufwand Millionen q 376,1 351,3 + 7,1 * Eigenmittel sind das Eigenkapital einschließlich langfristiger Gesellschafterdarlehen.

Über uns Wenn wir gefragt werden, was unseren Erfolg ausmacht, sagen wir seit Jahren: Innovationskraft, Internationalisierung und Kontinuität. Und wenn wir gefragt werden, weshalb das so ist, dann sagen wir: Weil unsere Kunden uns genau aus diesen drei Gründen vertrauen. Wir sind eine Hochtechnologiegruppe mit den Schwerpunkten Fertigungs- und Medizin technik. In allen unseren Tätigkeitsfeldern bieten wir zuverlässige Innovationen. Mit unseren Produkten machen wir diese unseren Kunden zugänglich. Wir sind ihnen auf der ganzen Welt ein verlässlicher und direkter Partner. Deshalb sind wir überall dort, wo sie sind und stehen ihnen mit wirtschaftlichen und zukunftsorientierten Lösungen und Dienstleistungen zur Seite. Damit sie schnell und erfolgreich in ihren Märkten agieren können. Kontinuität prägt unser Handeln. Als Familien unternehmen sind wir unabhängig von den kurzfristigen Entscheidungen des Kapital marktes. Dies ermöglicht uns finanzielle wie strategische Freiheit im unternehmerischen Tun. Und unsere Unabhängigkeit gibt unseren Kunden Investitions sicherheit. Inhalt Vorwort der Geschäftsführung 2 Unternehmensleitung 4 Organe des Unternehmens 6 Die Erfolgs-Formel? 8 Konzernlagebericht 22 Wirtschaftliches Umfeld 23 Geschäftsverlauf 24 Ausblick 42 Konzernabschluss 43 Konzernbilanz 44 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 45 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 46 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 46 Konzern-Kapitalflussrechnung 48 Konzernanhang 49 Bestätigungsvermerk 62 Bericht des Aufsichtsrats 63 Anteilsbesitz der TRUMPF GmbH + Co. KG 64

VORWORT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG An die Freunde des Unternehmens in einem Geschäftsbericht kann man Aussagen zu drei Komplexen erwarten. Einmal einen Rückblick auf das vergangene Jahr mit den dazugehörigen Zahlen. Dann eine Einschätzung der Position des Unternehmens im Markt und in der Relation zu seinen Konkurrenten. Und schließlich einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr und die Möglichkeiten und Risiken, die das Unternehmen für sich sieht. Zum Ersten: Über die Zahlen des Geschäftsjahres 2004/05 berichten wir ausführlich. Das Wachstum des Umsatzes, die Anstrengungen im Bereich von Forschung und Entwicklung, das erzielte Ergebnis vor und nach Steuern alle Zahlen können sich sehen lassen. Auch der zweite Bereich, die Bestimmung der Unternehmensposition, kann befriedigen. Die Eigenkapitalausstattung ist gut, das Produktprogramm ist nach allgemeiner Beurteilung wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert. Dies spiegelt sich auch in den erreich- ten Zahlen wider. Im Feld der Lasertechnik nimmt das Unternehmen eine Sonderstellung ein und steht nach Umsatzgröße und Technik in seinem Arbeitsgebiet an der Spitze im Weltmarkt. Die internationale Präsenz wir sind in 23 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften für Vertrieb und Service vertreten ist hervorragend. Dazu kommt, dass immerhin 40 Prozent unserer Produktion außerhalb Deutschlands stattfinden, sodass wir Belastungen im Inland, die zusätzlich auf uns zukommen mögen, abfedern können. So bleibt als letzter Komplex die Frage nach der Zukunft. Sie ist für ein deutsches Unternehmen schwerer denn je zu beantworten. Alle endogenen, von uns unmittelbar zu beeinflussenden Faktoren sollten uns optimistisch stimmen. Dies schlägt sich auch in den Seiten 39 bis 42 dieses Berichts nieder. Dort werden die Risiken gering, die Aussichten positiv gesehen. Der Wahlausgang in Deutschland am 18. September 2005 lässt uns vorsichtiger werden. Die Reaktion unserer deutschen Kunden ist wahrlich nicht euphorisch. Die von vielen ersehnte Aufbruchstimmung bleibt aus. Im deutschen Markt erzielen wir aber immer noch 30 Prozent unseres Umsatzes, wenn auch mit sinkender Tendenz. Dennoch werden wir unseren Weg mit immer neuen Innovationen fortsetzen, und wir werden auch unsere internationalen Möglichkeiten in Vertrieb und Produktion nutzen. 2

Die Kontinuität in Ziel und Führung unseres Unternehmens wird auch im neuen Geschäftsjahr erhalten bleiben, obwohl die Verantwortlichkeiten innerhalb der Führungsmannschaft neu verteilt werden. Alle Gesellschafter, die im Unternehmen tätig sind, bleiben in verantwortlichen Positionen. So wird sichergestellt: TRUMPF bleibt auf Kurs. Ditzingen, im Oktober 2005 Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger Vorsitzender der Geschäftsführung 3

TRUMPF GRUPPE Unternehmensleitung Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger Jahrgang 1930, Vorsitzender der Geschäftsführung Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Jahrgang 1959, verantwortlich für Unternehmenskommunikation Dipl.-Ing. Peter Leibinger Jahrgang 1967, Sprecher des Geschäftsbereichs Lasertechnik, verantwortlich für neue Geschäftsfelder Dipl.-Bw. (FH) Hans-Jochen Beilke Jahrgang 1950, verantwortlich für den Vertrieb Werkzeugmaschinen 4

Dr.-Ing. Mathias Kammüller Jahrgang 1958, Sprecher des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen, verantwortlich für Produktion, Einkauf, Qualitäts management Dipl.-Ök. Harald Völker Jahrgang 1954, Sprecher des Geschäftsbereichs Elektronik/Medizintechnik, verantwortlich für Finanzen, Controlling, Informationstechnik Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Benzinger Jahrgang 1943, verantwortlich für den Vertrieb Laser Dipl.-Ing. Friedrich Kilian Jahrgang 1956, verantwortlich für Forschung und Entwicklung Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Jahrgang 1954, verantwortlich für Personal, Geschäftsfeld Werkzeuge und Ersatzteile 5

TRUMPF GRUPPE Organe des Unternehmens Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger Vorsitzender der Geschäftsführung Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller verantwortlich für Unternehmenskommunikation Dipl.-Ing. Peter Leibinger Sprecher des Geschäftsbereichs Lasertechnik, verantwortlich für neue Geschäftsfelder Gesellschafter Familie Leibinger 96,2 Prozent Berthold Leibinger Stiftung GmbH * 3,8 Prozent * mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH Dr.-Ing. Mathias Kammüller Sprecher des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen, verantwortlich für Produktion, Einkauf, Qualitätsmanagement Dipl.-Ök. Harald Völker Sprecher des Geschäftsbereichs Elektronik/Medizintechnik, verantwortlich für Finanzen, Controlling, Informationstechnik Geschäftsführer anderer Gesellschaften mit Querschnittverantwortung Dipl.-Bw. (FH) Hans-Jochen Beilke verantwortlich für den Vertrieb Werkzeugmaschinen Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Benzinger verantwortlich für den Vertrieb Laser Dipl.-Ing. Friedrich Kilian verantwortlich für Forschung und Entwicklung Dr. rer. soc. Gerhard Rübling verantwortlich für Personal, Geschäftsfeld Werkzeuge und Ersatzteile 6

Aufsichtsrat der Berthold Leibinger GmbH Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel Vorsitzender des Aufsichtsrats, Stuttgart Gerd Duffke * Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Gesamt- und Konzernbetriebsrats, Ditzingen Werner Bruker * Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, Vorsitzender des Betriebsrats, Schramberg Jörg Hofmann * Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, Stuttgart Rupert Kraus * Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats, Hettingen Doris Leibinger Gerlingen Dipl.-Ing./M. Arch. Regine Leibinger Architektin, Berlin Prof. Dr. Norbert Loos Geschäftsführender Gesellschafter der Loos Beteiligungs-GmbH, Stuttgart Prof. Dr. Uwe Loos Stuttgart Hansjörg Schmierer * Sekretär der IG Metall, Stuttgart Klaus Seilmeier * Leiter Vertrieb Werkzeugmaschinen Deutschland, Ditzingen Prof. Dr. Walter Sigle Rechtsanwalt und Notar a. D., Walter Sigle Rechtsanwälte, Stuttgart * Arbeitnehmervertreter 7

Die Erfolgs- Formel? Sechs Fragen an sechs Menschen, die es wissen müssen.

Schwäbisches Vorzeigeunternehmen, Inno vationsführer, Familienunternehmen und Global Leader es gibt viele Möglichkeiten, den Maschinenbaukonzern TRUMPF zu umschreiben. Was aber macht dieses Unternehmen im Kern aus? Was hält es zu sammen, was bringt es nach vorn? Und warum ist TRUMPF genau so und nicht anders?

Wenn es für Maschinenbauer so etwas wie eine Höhle des Löwen gibt, dann liegt sie in Japan. Hier sitzt die mächtigste Konkurrenz, hier befindet sich einer der am härtesten umkämpften Märkte, und hier wird nach Produktionsmethoden gefertigt, die welt weit Vorbild charakter haben. Trotzdem ist TRUMPF seit fast 50 Jahren in Japan präsent. Erstaunlicher noch: Für TRUMPF ist der japanische Markt nachhaltig einer der umsatzstärksten im Ausland überhaupt. Erklären lässt sich diese überraschende Position mit der Philosophie, die das Unternehmen bei seiner weltweiten Expansion leitet. Immer geht es darum, einen Markt möglichst genau verstehen zu lernen und Produkte zu entwickeln, die eine überzeugende Antwort auf seine Bedürfnisse geben. Die Nähe zum Kunden hat aber noch einen viel praktischeren Grund: Service.»Japanische Kunden legen besonderen Wert auf Service«, erklärt TRUMPF Vertriebsmanager Toshiya Kano, der das Gebiet von Osaka bis Kyushu betreut,»mehr als 90 Prozent unserer Kunden haben mit uns einen Wartungsvertrag geschlossen.«nur wer bei Störungen schnell und kompetent reagiere, so der 49-Jährige, habe eine Chance, ihr Vertrauen zu gewinnen. TRUMPF aber hat diese Fähigkeit seit jeher unter Beweis gestellt in Japan genauso wie in den weiteren 22 Märkten, in denen WAS TREIBT TRUMPF IN ALLER WELT? die Maschinenbau gruppe mittlerweile zu Hause ist. Und neben der technologischen Spitzenstellung ihrer Produkte erklärt dies auch ein bisschen den Erfolg, den das Unternehmen selbst in der Höhle des Löwen feiern kann. 10

Erfolgreich in einem der härtesten Märkte der Welt Toshiya Kano, Ingenieur und seit 26 Jahren bei TRUMPF, ist Teil der außergewöhnlichen japanischen Erfolgsgeschichte. 11

In ihren knapp sechs Jahren bei TRUMPF hat Janet Barone ihren Arbeitgeber als echte Ausnahmeerscheinung in der kurzatmigen Wirtschaftswelt kennen und schätzen gelernt.

WARUM DENKT TRUMPF NICHT IN QUARTALEN? Es ist noch gar nicht so lange her, dass über TRUMPF Inc. im amerikanischen Farmington, Connecticut, düstere Wolken hingen. Eine kriselnde Investi tionsgüterindustrie und ein schwacher Dollar machten dem US-Marktführer bei Blechbearbeitungsmaschinen zu schaffen.»drei Jahre lang haben wir keinen nennenswerten Profit erwirtschaftet«, so Janet Barone, Leiterin Vertrags- und Finanzierungswesen in Farmington,»eine solche Durststrecke hätte manch anderes Unternehmen nicht überstanden.«nicht so jedoch TRUMPF. Selbstverständlich muss auch das Ditzinger Weltunternehmen profitabel arbeiten und erwartet von jedem Mitglied seiner Gruppe mittel- und langfristig einen signifikanten Beitrag zum Erfolg des Ganzen. Was das Familienunternehmen jedoch radikal von Anderen unterscheidet, ist seine Perspektive.»TRUMPF denkt in Jahren, sogar Jahrzehnten, nicht in Quartalen«, erklärt Barone,»das ist für Amerikaner wie mich eine ziemlich ungewohnte, aber ungemein vertrauensbildende Strategie. Zudem verschafft sie uns einen echten Wettbewerbsvorteil.«Kunden beispiels weise bietet der weite Horizont die Gewähr, dass ihr Servicepartner auch in fünf oder zehn Jahren noch präsent sein wird ein in der zyklengetriebenen Investitionsgüterindustrie besonders bedeutsamer Faktor. Den Mitarbeitern gewährt er Zuversicht und Motivation, auch in schwierigen Zeiten ihr Bestes für die Firma zu geben. Und dem Unternehmen selbst gestattet er, Investitionen zu tätigen, wann und wo es ihm aussichtsreich erscheint selbst wenn die zu erwartenden Gewinne einiges an Vorleistung und Aus dauer verlangen. Wie sehr sich eine solch nachhaltige Perspektive auszahlt, belegt übrigens gerade das Beispiel Farmington: Nach drei schwachen Jahren haben Janet Barone und Kollegen 2004/05 den höchsten Umsatz in der Geschichte von TRUMPF Inc. erwirtschaftet. 13

14 Jeder Baustein eine Art Visitenkarte, jedes Bauwerk Ausdruck der Unternehmenskultur: Architekt Daniel Schweiger übersetzt den»spirit of TRUMPF«in Architektur.

WIESO INTERESSIERT SICH EIN MASCHINEN- BAUER FÜR ARCHITEKTEN? Eigentlich, sagt Daniel Schweiger, eigentlich habe er nach dem Architekturstudium mög lichst selbstständig möglichst viele und möglichst kreative Gebäude entwerfen wollen. Einer seiner ersten Aufträge führte ihn jedoch zu TRUMPF nach Ditzingen, wo Schweiger etwas höchst Erstaunliches feststellte: Der württembergische Maschinenbau konzern pflegt in Sachen Architektur einen vergleichbar hohen Anspruch wie bei Pro duktinnovationen oder Qualität.»Es hat mich absolut begeistert, welchen Stellenwert Gestaltung und Design bei diesem Unternehmen genießen«, erinnert sich der 34- Jährige,»ich merkte: Hier kann man etwas bewegen.«und so wurde aus dem freien Architekten der fest angestellte Bauplaner Daniel Schweiger, der für TRUMPF in aller Welt Bauprojekte betreut. Schweiger agiert dabei als Sparringspartner für das Büro Barkow Leibinger Architekten, das die markanten TRUMPF Niederlassungen entwirft derzeit in Freiburg, in Seoul und in Ditzingen, wo ein erworbenes Fabrikgebäude zum Schulungs- und Logistikzentrum umgebaut wird. So unterschiedlich all diese Bauten anmuten, so unübersehbar sind doch ihre Gemeinsamkeiten: Alle zeichnen sich durch eine zeitgenössisch-moderne Architektur außen und klare, lesbare Strukturen in ihrem Inneren aus. Lokale Baumaterialien mischen sich mit Edelstahlelementen, die auf eine Weise bearbeitet wurden, wie nur TRUMPF Maschinen sie bearbeiten können. Jedes TRUMPF Bauwerk ist gleichzeitig ein authentischer Aus druck der Unternehmenskultur. Wer als Kunde oder Partner TRUMPF besucht, kommt dabei mit Werten wie Offenheit, Nach haltigkeit und Perfektion in Berührung. Und wer für das Unternehmen arbeitet, findet in der Arbeitsumgebung ausgezeichnete Voraussetzungen, um ausgezeichnete Arbeit leisten zu können.»so gesehen«, meint Architekt Schweiger,»könnten wir uns eine austauschbare, billige Gewerbearchitektur gar nicht leisten.«15

WIE WIRD MAN GRÖSSER UND GLEICH ZEITIG SCHLANKER? 6.000 unterschiedliche Einzelteile pro Maschine. 15 Produktionsstätten weltweit. 2.800 Zulieferer. 6.100 Mitarbeiter. Kunden in über 50 Ländern das sind einige der Faktoren, die die Produktionswelt bei TRUMPF tagtäglich bestimmen. Wie aber beherrscht man eine derartige Komplexität? Wie stellt man sicher, dass aus ihr nicht heilloses Chaos, sondern Produkte von ausgezeichneter, zuverlässiger und bezahlbarer Qualität entstehen? Die Antwort heißt SYNCHRO und durchzieht wie ein roter Faden alle Tätigkeiten und Produkte des Unternehmens. SYNCHRO verschlankt die Produktionsprozesse und koppelt sie exakt an den Bedarf des Kunden, sichert weltweit dieselben Qualitätsstandards und fördert, indem es die Mitarbeiter einbezieht, die ständige Verbesserung von Arbeitsprozessen und Produktqualität. Im Kern geht es darum, in allen Bereichen schneller, besser und zugleich kostengünstiger zu werden. Martina D Auri ist Sachbearbeiterin bei TRUMPF Maschinen Austria im oberösterreichischen Pasching, wo SYNCHRO vor sieben Jahren eingeführt wurde.»zuerst war es für uns nur ein Wort«, erinnert sie sich,»aber dann haben wir schnell begriffen, welch enorme Fortschritte sich mit SYNCHRO erzielen lassen.«die Produktion von TRUMPF ist weltweit durch SYNCHRO bestimmt. Als einer der wenigen Maschinenbauer hat TRUMPF sämtliche Endmontagen komplett auf Fließmontage umgestellt und selbst seine Lieferanten in den SYNCHRO-Takt eingebunden. Die Ergebnisse: beein druckend. Auf gleicher Fläche produziert das Werk zweimal so viel TrumaBend Abkant pres sen wie zuvor. Die Montagezeit schrumpfte von zwölf auf rekordverdächtige vier Arbeits ta ge. Die Gesamtdauer für die Produktion einer Maschine verkürzte sich von zwölf auf unter fünf Wochen. Als ehrgeiziges Ziel sind drei Wochen Durchlaufzeit angepeilt. Und welchen TRUMPF Produktionsstandort man auch nimmt: Vergleichbar sind die Werte überall. 16

Schneller, besser, kostengünstiger: Bei TRUMPF Maschinen Austria hat Martina D Auri das SYNCHRO-Potential von Anfang an miterlebt.

18 Privat ist Software-Entwicklungschef Rainer Thieringer ein begeisterter Drachenflieger. Beruflich arbeitet er an Lösungen, die sich durch Bodenhaftung und das Zeug zum Überflieger auszeichnen.

WIE VIEL IDEE BRAUCHT DER ERFOLG? Für Rainer Thieringer, Chef der Software entwicklung von TRUMPF Laser in Schramberg, ist die Sache klar:»eine Menge. Denn Ideen sind der Treibstoff unseres Erfolgs.«Um also möglichst viele, möglichst richtungsweisende Einfälle sammeln zu können, kooperieren Thieringer und seine Kollegen mit einigen der besten Laser institute und Maschinenbaufakultäten des Landes. Die TRUMPF Entwickler selbst widmen sich neben ihrer alltäglichen Arbeit regelmäßig so genannten Wettlauf unter den Entwicklerteams, die sich zwar regel mäßig kollegial austauschen, ansonsten aber relativ autonom und mit unterschiedlichen Konzepten um die besten Ansätze ringen. Auf diese Weise kommen kreative, ungewöhnliche Ideen zusammen. Häufig zeichnen sie sich gerade dadurch aus, dass sie vieles von dem in Frage stellen, was bislang als selbstverständlich galt. Bevor eine Idee aber weiter reifen darf, muss sie noch eine entscheidende Hürde passieren. Hilft die Lösung dem Kunden wirklich weiter? Ist sie technologisch brillant, problemlos zu integrieren und ökonomisch zu reali sieren? Erst wenn Fragen wie diese klar mit»ja!«beantwortet werden können, wird aus der Idee eine Innovation und aus einem Projekt ein Produkt. Weit über 90 Prozent aller Ansätze»Blue Sky«-Projekten, die mit den konkreten Entwicklungsaufgaben scheinbar wenig zu tun haben, auf Umwegen aber häufig gerade die besten Lösungen hervorbringen. Hinzu kommt ein gewisser unter nehmensinterner bleiben in dieser Phase der unternehmensinternen Ideen-Evolution auf der Strecke. Die übrigen aber haben das Zeug zu einer jener wegweisenden Innovationen, mit denen TRUMPF groß und erfolgreich geworden ist. 19

20»Optimismus ist Pflicht«nach dieser Devise hat Berthold Leibinger TRUMPF von einem kleinen Unternehmen in einen Weltmarktführer verwandelt.

KANN EINE MASCHINEN- FABRIK EINE HERZENS- ANGELEGEN- HEIT SEIN? Was bewegt einen Unternehmer? Die Sehnsucht, Großes zu schaffen? Die Aussicht, Ideen in Produkte umsetzen zu können? Die Hoffnung auf Profit? Bei Berthold Leibinger war es etwas ganz anderes. Den jungen Techniker, der Anfang der Fünfzigerjahre in die kleine Stuttgarter Maschinenbaufabrik TRUMPF eintrat und dort schnell zur zentralen Figur avancierte, bewegte zuallererst eines:»ich wollte einfach außergewöhnlich gute Maschinen bauen. Diese durchaus gut geführte, aber weithin unbekannte Firma, die einfache Produkte herstellte, sollte auf ihrem Sektor zur weltweiten Nummer eins werden.«das war sein Ziel. Und obwohl dieses Unternehmen mittlerweile 6.100 Mitarbeiter weltweit zählt und weitaus größer ist, als sich der junge Techniker jemals hätte träumen lassen, ist er dieser Vision stets treu geblieben. Auf diese Weise entstanden Ideen und Innovationen, die TRUMPF im Laufe der Zeit zum Weltmarktführer bei Werkzeugmaschinen und Lasern für die Fertigungstechnik adelten. Auf diese Weise ließen sich sogar Krisen wie die des deutschen Maschinenbaus Anfang der Neunzigerjahre überstehen, als Leibingers Firma zum ersten und einzigen Mal in ihrer Geschichte rote Zahlen schrieb. Und auf diese Weise wurde TRUMPF ein Unternehmen, das»heute für alle weit mehr ist als bloß eine Einrichtung zum Brot erwerb«, wie der TRUMPF Chef nachdenklich sagt.»es ist ein Ort der Zusammen gehörigkeit und Kommunikation, an dem jeder Sinn volles leisten kann und soll.«die Frage, ob ein Unternehmen wie TRUMPF überhaupt eine Herzensangelegenheit sein kann, lässt sich daher ganz einfach beantworten: Es kann nicht, es muss eine sein. Es ist ein Unternehmen, das seine Gesellschafter und Mitarbeiter über Jahre hinweg bewegt, das sie mit ganzem Herzen weiterdenken und das sie auch über schwere Zeiten mit unverminderter Kraft voranbringen. Anders wäre eine Erfolgsgeschichte wie diese auch in Zukunft schlicht undenkbar. 21

2004/05 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für TRUMPF. Die Gruppe erzielte einen Rekordumsatz von 1,40 Milliarden q. Die Steigerung betrug 14,3 Prozent. Das Ergebnis verbesserte sich deutlich und führte zu einer Umsatzrendite von 9,6 Prozent. Diese entspricht unseren Vorstellungen von der optimalen Finanzierung eines nachhaltigen Unternehmenswachstums. Von einem positiven Umfeld für die Fertigungstechnik profitierten wir in allen Weltregionen, vor allem in Nordamerika und Osteuropa. Insbesondere unsere Werkzeugmaschinen für die Blechbearbeitung waren stark nachgefragt. Der Auftragseingang nahm gruppenweit um 12,5 Prozent zu und lag mit 1,47 Milliarden q erneut über dem Umsatz. Auch das kommende Geschäftsjahr bietet uns gute Perspektiven. Die Wachstumskurve der Weltwirtschaft bleibt aufwärts gerichtet. Wir werden zusätzliche Märkte erschließen und neue Produkte einführen. Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld 23 Geschäftsverlauf 24 Umsatzentwicklung 24 Ergebnis 28 Vermögens- und Finanzlage 29 Investitionen 30 Forschung und Entwicklung 32 Beschaffung 34 Produktion 35 Prozesse und Organisation 36 Mitarbeiter 37 Risikobericht 39 Ausblick 42

KONZERNLAGEBERICHT Wirtschaftliches Umfeld Weltkonjunktur weiter im Aufwind Die Weltwirtschaft expandierte im Jahr 2004 um rund 5 Prozent. Es war das höchste Wirtschaftswachstum seit 20 Jahren. Im laufenden Jahr setzt sich der Aufschwung fort, auch wenn die Dynamik leicht nachließ. Mit knapp 4 Prozent soll das Wachstum dennoch hoch bleiben: Aus den USA kommen überwiegend positive Konjunktursignale, und nach einer vorübergehenden Schwä che präsentiert sich Japans Wirtschaft wieder stark. Das anhaltend kräftige Wachstum Chinas untermauerte die positiven Aussichten für den asiatischen Raum. In Europa prosperierten die mittel- und ost - europäischen Beitrittsländer, wohingegen sich die konjunkturelle Entwicklung Westeuropas verlangsamte. In Deutschland trug ausschließlich der Export das Wachstum. Die Investitions ausgaben stiegen im vergangenen Jahr in Japan um 1,7 Prozent, in Europa um 3,5 Prozent und in den USA sogar um 13 Prozent. Sie legen 2005 weiter zu. Werkzeugmaschinen sind weltweit gefragt Die Werkzeugmaschinenproduktion stieg 2004 weltweit um 12 Prozent auf über 36 Milliarden q. Branchenexperten erwarten 2005 ein Wachstum der Werkzeugmaschinenproduktion um 8 Prozent auf mehr als 39 Mil liarden q. In Deutschland, dem nach Japan größten Produzenten für Werkzeugmaschinen, gewann die Branche an Schwung. 2004 produzierten die deutschen Hersteller Maschinen für 9,6 Milliarden q, ein Plus von 6 Prozent. Sie verzeichneten wachsende Auftragseingänge im In- und Ausland gleichermaßen. Bislang stimmt auch die Entwicklung 2005 positiv. Der deutsche Werkzeugmaschinenbau erwartet deshalb einen Produktions anstieg um 5 Prozent. Am Umsatz der deutschen Werkzeug maschinenindustrie hat TRUMPF einen Anteil von über 10 Prozent. Lasertechnik erzielt hohes Umsatzplus Der Weltmarkt für industrielle Laser expandierte. Der Produktionswert für Lasersysteme stieg 2004 um 26 Pro zent auf 4,4 Milliarden q und für Laserstrahlquellen um 27 Prozent auf 1,7 Milliarden q. Damit glich die Branche den konjunkturell bedingten Rückgang der Jahre 2001 bis 2003 nahezu aus. Für das laufende Jahr erwarten die Laserhersteller weltweit ein Umsatzplus von mehr als 10 Prozent. Wachstumspotentiale ergeben sich durch die weitere Durchdringung bestehender Absatz felder und die Erschließung neuer Anwendungen. In kaum einem anderen Technologiefeld können deutsche Hersteller ihre führende Stellung so erfolgreich behaupten wie in der Lasertechnik. TRUMPF nimmt dabei mit einem Weltmarktanteil von 20 Prozent die Spitzen position ein. 23

KONZERNLAGEBERICHT Geschäftsverlauf Elektroindustrie setzt Wachstum fort In der Elektrotechnik und Elektronikindustrie gingen 2004 die kräftigsten Impulse von China, Japan und den USA aus. Zudem entwickelte sich die Elektroindustrie in den südostasiatischen Schwellenländern und den neuen EU-Mitgliedsstaaten überdurchschnittlich. Der Weltmarkt für Elektrotechnik nahm 2004 um 7 Prozent zu. Für 2005 ist mit einer leichten Abschwächung der Zuwachsrate auf 5 Prozent zu rechnen. Der Umsatz der deutschen Elektroindustrie wird sich 2005 nur um 1 Prozent auf 165 Milliarden q erhöhen. 2004 betrug das Wachstum 5,5 Prozent. Ausschlaggebend dafür sind die hartnäckige Schwäche des deutschen Marktes und der anhaltende Preisverfall. Im Bereich der für uns relevanten Energietechnik flaute die positive Entwicklung ebenfalls ab. Medizintechnik ist der Wachstumsmarkt der Zukunft Der Weltmarkt für Medizintechnik erwies sich in den letzten Jahren mit einer Zunahme von etwa 4 Prozent pro Jahr als besonders wachstumsstark. Dies soll nach Angaben des deutschen Branchenverbandes auch für die kommenden Jahre so bleiben. Hauptinvestoren sind unverändert Krankenhäuser, die wir mit unseren Produkten beliefern. Der Umsatz der deutschen Medizintechnikhersteller in dem für uns relevanten Bereich lag mit 14 Milliarden q 8 Prozent über dem Wert des Vorjahres, was vor allem auf den erhöhten Auslandsumsatz zurückzuführen ist. Während die Firmen 2005 dort mit Zuwächsen rechnen, wird der deutsche Markt weiterhin zurückhaltend beurteilt. UMSATZENTWICKLUNG BEI TRUMPF 14 Prozent Umsatzplus führen zum Rekord Mit einem Umsatzwachstum von 14 Prozent schloss die TRUMPF Gruppe das Geschäftsjahr 2004/05 sehr erfolgreich ab. Der konsolidierte Umsatz stieg auf 1,40 Milliarden q (Vorjahr 1,22 Milliarden q). Dies ist der höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte. Die Gruppe konnte die günstige Investitionsgüterkonjunktur nutzen. Nahezu weltweit trug die verarbeitende Industrie überproportional zum Wirtschaftswachstum bei. Der Modernisierungsbedarf war zum Teil beträchtlich, die Finanzierungsbedingungen gut. In der Fertigungstechnik decken unsere Geschäftsbereiche sehr viele industrielle Branchen ab. Diese erreichen wir durch unsere Tochtergesellschaften und langjährigen Vertriebspartner in allen Weltmärkten. Positiv wirkten sich unsere zahlreichen Maßnahmen zur Effizienz steigerung und zur Verbesserung der Abläufe aus. 24

TRUMPF ist die Nummer eins in der Blechbearbeitung Bei Werkzeugmaschinen für die Blechbearbeitung baute die Gruppe ihre weltweite Spitzenposition aus. In diesem Geschäftsbereich erhöhte sich der Umsatz konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs um 17 Prozent auf 1,16 Milliarden q (Vorjahr 992 Millionen q). Dies entspricht einem Anteil von 67 Prozent am Umsatz der Geschäftsbereiche. Die Wachstumsimpulse kamen im Wesentlichen von außerhalb Deutschlands. Den Erfolg des hoch produktiven Gesamtkonzepts von TRUMPF für das Trennen, Verbinden und Umformen von Blech bestätigt die deutliche Umsatzausweitung. Ungebrochen ist die Nachfrage nach Anlagen mit Lasertechnologie. Hohe Zuwächse verzeichneten die kombinierten Stanz-Lasermaschinen auch durch einen neuen Maschinentyp. Biegemaschinen legten weiter deutlich zu. Im Berichtsjahr kam die 5.000ste TrumaBend zur Auslieferung. Die Finanzierung von Werkzeugmaschinen und Lasern durch unsere Leasinggesellschaft zählt heute zu einer wichtigen Dienstleistung für unsere Kunden. Wir bieten diesen Service nun ebenfalls außerhalb Deutschlands an. UMSATZ NACH GESCHÄFTSBEREICHEN* in Millionen u in % Werkzeugmaschinen 1.156,2 66,7 Lasertechnik 356,4 20,6 Elektronik und Medizintechnik 168,2 9,7 Elektrowerkzeuge 52,4 3,0 Gesamt 1.733,2 100 * konsolidiert innerhalb der Geschäftsbereiche, Geschäftsjahr 2004 / 05 25

KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF Position in der Lasertechnik bleibt stark Im Geschäftsbereich Lasertechnik setzte sich das Wachstum bereinigt um Sondereffekte fort. Mit Sondereffekten sind Großaufträge für die Karosseriefertigung gemeint, die in den vergangenen zwei Jahren eingingen und teilweise noch zu Geschäfts jahresbeginn umsatzwirksam wurden. Dadurch verzerrt sich das Bild. Der Umsatz des Geschäftsbereichs sank unbereinigt um 2,3 Prozent auf 356 Millionen q (Vorjahr 365 Millionen q). Bereinigt um diese Sondereffekte stieg der Umsatz um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wachstumsmotoren waren das Laserschneiden, die Feinbearbeitung und das Laserbeschriften. Die Lasertechnik hat einen wesentlichen Anteil am Umsatz der Gruppe. Laserprodukte machen in der Summe 65 Prozent des Konzernumsatzes aus. Mit Lasermaschinen des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und den Laserstrahlquellen des Geschäftsbereichs Laser technik erzielte TRUMPF über 900 Mi l- lionen q Umsatz. Elektronik und Medizintechnik expandieren kräftig Der Umsatz des Geschäftsbereichs Elektronik/Medizintechnik stieg um 29 Prozent auf 168 Millionen q (Vorjahr 131 Millionen q). Beide Geschäftsfelder entwickelten sich positiv. Die Elektronik erzielte zweistellige Umsatzzuwächse mit den drei Produktbereichen Induktions-, Plasmaund Lasergeneratoren. In Asien positionierte sich unsere Tochtergesellschaft HÜTTINGER erfolgreich als Ausrüster von Flachbildschirmherstellern: Die Generatoren liefern für ver schiedene Prozessschritte die notwendige Energie. Ausschlaggebend für die hohen Zuwachsraten des Geschäftsfelds Medizintechnik waren die Vertriebsaktivitäten der Tochtergesellschaften im Ausland und neue Produkte. TRUMPF Medizin Systeme baute seine internationale Präsenz aus: Im chinesischen Taicang, nahe Shanghai, begann die Fertigung für den Operationstisch MERKUR. Unsere Elektrowerkzeuge behaupten sich Einen Zuwachs von 23 Prozent auf 52 Millionen q Umsatz (Vorjahr 43 Millionen q) erzielte der Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge. Anteil daran hatte auch die Fertigung von Vorprodukten für den Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen. Bei den Elektro werkzeugen selbst konnte der Bereich seine Absatzzahlen und Umsätze steigern. Unsere Umsatzverteilung ist international ausgeglichen Es entspricht unserer strategischen Zielsetzung, eine über die Weltregionen ausgeglichene Umsatzverteilung zu erzielen. Dies haben wir im Berichtsjahr erreicht. 36 Prozent der Erlöse stammen aus West- und Osteuropa (ohne Deutschland), 30 Prozent aus Deutschland, unserem Heimatmarkt. 34 Prozent unseres Konzernumsatzes erzielten wir in Asien und Amerika. 26

1.219,1 1.165,7 1.193,3 1.221,2 1.396,1 Gesamt 421,8 Deutschland 396,0 422,1 405,3 419,7 453,7 426,3 469,7 426,7 507,2 Europa ohne Deutschland 369,4 317,3 318,3 374,8 467,1 Amerika/Asien-Pazifik/ Sonstige 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 UMSATZ NACH REGIONEN in Millionen u In Europa kam der Aufschwung West- und Osteuropa zählten im Geschäftsjahr 2004/05 eindeutig zu unseren Wachstumsregionen. Der Umsatz betrug 507 Millionen q (Vorjahr 427 Millionen q). Dies ist eine Steigerung um 19 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr belebten sich die großen Märkte Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien. In Mittel- und Osteuropa kam uns die personelle Stärkung unserer Tochtergesellschaften zugute. Deutschland steckte in der Wachstumskrise. Das politische Klima blockierte den Aufschwung. Es investierten vor allem die Kunden, die direkt oder indirekt vom Export abhängen. Der in Deutschland erzielte Konzernumsatz erhöhte sich leicht auf 422 Millionen q (Vorjahr 420 Millionen q). Amerika wächst dynamisch Unsere Kunden in Nordamerika spürten eine deutliche Konjunkturbelebung; sie investierten aufgrund starker Binnen- und Exportnachfrage. Wechselkursbedingt konnten amerikanische Produzenten ihre Erzeugnisse erfolgreich am Weltmarkt absetzen. Eine gute, anhaltende Exportdynamik herrschte auch in Teilen Süd amerikas. Unser Umsatz in den Märkten Nord-, Mittel- und Südamerika erhöhte sich auf 251 Millionen q (Vorjahr 197 Millionen q). Dies entspricht einer Steigerung um 27 Prozent. Die Euro-Stärke dämpfte das ausgewiesene Wachstum. In US-Dollar lag die Umsatzsteigerung bei 36 Prozent. Die in Amerika verkauften Werkzeug maschinen stammen im Wesentlichen aus unserem Werk in Farmington, Connecticut. Japan ist größter Markt in Asien In der boomenden Region Asien-Pazifik weitete TRUMPF den Umsatz um 22 Prozent aus. Er betrug 209 Millionen q (Vorjahr 171 Millionen q). Unser mit Abstand größter asiatischer Markt ist Japan. Durch Vertriebs- und Serviceanstrengungen konnten wir deutlich schneller als der Markt wachsen. In Korea bauen wir ein eigenes Kundenzentrum. In China verdreifachten wir die Fläche unseres Produktionsstandortes in Taicang. Dort befinden sich eine Musterblechfertigung und eine Produktionsstätte für einen OP-Tisch. Auftragseingang steigt um 12 Prozent Den Aufwind in der Investitionsgüterkonjunktur spür ten wir in nahezu allen Abnehmerregionen und Geschäftsbereichen. Der Auftragseingang erhöhte sich um 12 Prozent auf 1,47 Milliarden q (Vorjahr 1,31 Milliarden q). 27

KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF Bei Werkzeugmaschinen erreichte der Auftragseingang einen Spitzenwert. Die Steigerungen generierten wir in Asien hier insbesondere in Japan, in Osteuropa und vor allem in den USA. Auch in Deutschland belebte sich zuletzt die Nachfrage. Der Geschäftsbereich Lasertechnik legte beim Auftragseingang in allen Produktgruppen zu Sondereffekte außer Acht gelassen. In den Geschäftsbereichen Elektronik/ Medizintechnik und Elektrowerkzeuge entsprach die Entwicklung des Auftragseingangs der des Umsatzes. Die Ausgangsbedingungen für das kommende Geschäftsjahr sind somit gut. Der Auftragseingang lag über dem Umsatz. Der Auftragsbestand erhöhte sich demzufolge von 286 Millionen q auf 357 Millionen q. Die rechnerische Auftragsreichweite liegt bei 2,9 Monaten (Vorjahr 2,5 Monate). ERGEBNIS Ergebnis wächst überproportional Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich deutlich um 46 Prozent auf 134 Millionen q (Vorjahr 92 Millionen q). Die Umsatzrendite stieg auf 9,6 Prozent (Vorjahr 7,5 Prozent). Der Konzernjahres überschuss erhöhte sich von 55 Millionen q auf 95 Millionen q. Die positive Ergebnisentwicklung ist primär auf den deutlich höheren Umsatz zurückzuführen. Dieser ließ sich realisieren, weil wir unsere flexiblen Kapazitäten in der bestehenden Infrastruktur nutzten. Zusätzlich wirkten sich unsere Programme zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung aus. Einfluss darauf hatten auch unsere Führungskräftetrainings zum Thema»Ergebnisorientiertes Wachstum«. AUFTRAGSEINGANG in Millionen u ERGEBNIS VOR STEUERN in Millionen u (Säulen) UND UMSATZRENDITE in % 1.242,0 1.142,6 1.082,9 1.305,7 1.468,6 140,2 83,9 90,7 91,8 134,3 11,5 % 7,2 % 7,6 % 7,5 % 9,6 % Ergebnis vor Steuern Umsatzrendite 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 28

Aktiva 965,1 993,7 965,1 993,7 Passiva Anlagevermögen 29,6 % 29,2 % 41,6 % 47,5 % Eigenkapital Umlaufvermögen 70,4 % 70,8 % 15,1 % 43,3 % 1,2 % 18,2 % 33,1 % Sonderposten Rückstellungen Verbindlichkeiten 03/04 04/05 03/04 04/05 BILANZSTRUKTUR in Millionen u Die Euro-Stärke hat unser Ergebnis bis zur Geschäftsjahres hälfte aufgrund vorgenommener Absicherung nicht wesentlich beeinflusst. Allerdings dämpften Wäh rungseffekte zuletzt eine weitere Ergebnisver - besserung. Das Eigenkapital belief sich zum Bilanzstichtag auf 472 Millionen q (Vorjahr 398 Millionen q). Damit stieg die Eigenkapitalquote deutlich auf 47,5 Prozent (Vor jahr 41,6 Prozent einschließlich Sonderposten für Investitionszulagen). Zusammen mit den langfristigen Gesellschafterdarlehen betrug die Eigenmittelquote 50,9 Prozent (Vorjahr 46,7 Prozent). VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Eigenkapitalquote steigt deutlich Die Bilanzsumme stieg um 3,0 Prozent von 965 Millionen q auf 994 Millionen q. Das Anlagevermögen nahm um 4,2 Millionen q zu. Wesentlich waren der Grundstückserwerb in Freiburg, Deutschland, für den neuen Hauptsitz des Geschäftsfelds Elektronik und die Erweiterungsbauten in Neukirch, Deutschland. Aufgrund der günstigen Ertragslage konnte TRUMPF seine Verbindlichkeiten gegenüber Banken um 96 Millionen q senken. Dies betraf vor allem kurzfristige Aufnahmen. Die Rückstellungen erhöhten sich deutlich, vor allem aufgrund von Personalrückstellungen. Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten stieg um 24 Millionen q. Insbesondere nahmen die Bestände an Fertigerzeugnissen zu. Sie entwickelten sich analog zum Umsatz. Die Forderungen gingen gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück. Dies ist wie die Zunahme an Fertigerzeugnissen unter anderem auf eine über das Geschäftsjahr gleichmäßigere Umsatzverteilung zurückzuführen. 29

KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF Liquidität ermöglicht Zukunftsinvestitionen Der Cashflow nach Steuern verbesserte sich auf 133 Millionen q (Vorjahr 97 Millionen q). Dies entspricht einer Steigerung von 38 Prozent. Damit verfügen wir über ausreichend Liquidität, um die hohen Investitionen des kommenden Geschäftsjahres finanzieren zu können. Der freie Cashflow (vor Finanzierungstätigkeit) verdoppelte sich mit 110 Millionen q gegenüber dem Vorjahr (57 Millionen q). INVESTITIONEN Investitionen übersteigen Abschreibungen TRUMPF investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 51 Millionen q (Vorjahr 83 Millionen q) in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Wir haben mit Erweiterungsinvestitionen begonnen, viele Projekte jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Investitions - quote verminderte sich dadurch auf 3,7 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 6,8 Prozent). Allerdings erhöhten sich die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, wodurch sich eine Gesamtquote für Zukunftsinvestitionen von 11 Prozent (Vorjahr 15 Prozent) ergab. Die Investitionen finanzierten wir vollständig aus dem Cashflow. Sie überstiegen wie in den Vorjahren die Abschreibungen. Diese betrugen 40 Millionen q (Vorjahr 43 Millionen q). INVESTITIONEN UND CASHFLOW in Millionen u 83,4 118,9 64,3 90,5 72,1 89,9 83,2 96,9 51,0 133,3 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Cashflow 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 30

Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen entfielen 41 Prozent der Investitionssumme. In Neukirch, Deutschland, errichtete TRUMPF eine weitere Produktionshalle, eine Betriebskantine und sanierte bestehende Gebäudeteile. Das Geschäftsfeld Lasermarkiersysteme, angesiedelt in Grüsch, Schweiz, erhielt ein eigenes Büro- und Produktionsgebäude. Außerdem vergrößerten wir an diesem Standort eine Montagehalle für Werkzeug maschinen. Für Fertigungsmittel wendeten wir 17 Prozent der Investitionen auf. So beschafften wir neue Maschinen zur rationellen Produktion hoch präziser Teile. 37 Prozent der Investitionssumme flossen in Büro- und Geschäftsausstattung. TRUMPF startet zahlreiche Zukunftsprojekte Im Geschäftsjahr 2005/06 wird sich das Investitionsvolumen gegenüber dem Berichtsjahr insbesondere durch Bauprojekte nahezu verdoppeln. Der Erwerb eines Nachbargrundstücks am Stammsitz in Ditzingen erlaubt es, den Standort zu erweitern. Es entstehen im ersten Schritt ein Logistik- und ein Schulungszentrum. In Freiburg, Deutschland, haben wir auf 34.000 Quadratmetern Grundfläche mit der Erstellung eines neuen Produktions- und Bürogebäudes für das Geschäftsfeld Elektronik begonnen. Am heutigen Standort bestehen keine Erweiterungsmöglichkeiten für das stark wachsende Geschäftsfeld. Mit diesen Investitionen bekennt sich TRUMPF deutlich zu seinen deutschen Standorten. In Liberec, Tschechien, errichten wir einen Fertigungsbetrieb. Wir werden dort eine neue Produktlinie aufbauen, die die bereits heute verfügbaren Automatisierungskomponenten für TRUMPF Werkzeugmaschinen ergänzt. In Seoul, Korea, errich ten wir gemeinsam mit einem Partner ein zehnstöcki ges Gebäude. Dieses nutzen wir zu einem Teil selbst und schaffen damit Räumlichkeiten für Vertrieb, Schul ung und Maschinenvorführungen. 31

KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Unsere Innovationen verschaffen Kunden Wettbewerbsvorteile Industrietaugliche Innovationen sind unser Geschäft. Unsere Kunden brauchen Hochtechnologie, die einfach in der Handhabung und überzeugend in der Produktivität ist, damit sie erfolgreich in ihren Märkten arbeiten können. Unsere Entwicklungsaktivitäten gehen deshalb in zwei Richtungen. Wir stärken und optimieren bestehende Verfahren und Technologien. Zugleich aber sind wir Wegbereiter für das Neue in all unseren Geschäftsfeldern. Das sichert die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden auf lange Sicht. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhten sich im Geschäftsjahr 2004/05 um 9,4 Prozent auf 107 Millionen q (Vorjahr 98 Millionen q). TRUMPF hat damit seit dem Geschäftsjahr 1999/00 seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung verdoppelt. Die Forschungs- und Entwicklungsquote liegt bei 7,7 Prozent (Vorjahr 8,0 Prozent). Im Folgenden stellen wir Neuerungen vor, die im Geschäftsjahr 2005/06 auf den Markt kommen. Werkzeugmaschinen: Höhere Geschwindigkeiten steigern die Produktivität Die TRUMATIC L 3040 erweitert das Produktportfolio der 2-D-Laserschneidanlagen. Ein neues Antriebskonzept senkt Bearbeitungszeiten und -kosten vor allem bei komplexen Dünnblechteilen beträchtlich. Die Stanzmaschine TRUMATIC 1000 ROTATION ist auf den Einstieg in die Blechbearbeitung abgestimmt. Einfache Blechteile können mit unserer Programmiersoftware ToPs 100 schnell auch in der Werkstatt programmiert werden. Die Laser-Rohrbearbeitung verdrängt klassische Bearbeitungsverfahren. Innovative Rohrkonstruktionen setzen sich durch. Das überarbeitete Maschinenkonzept der TUBEMATIC sorgt für höhere Arbeitsgeschwindigkeit und bessere Schnittqualität. Höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten erfordern auch ver besserte Automatisierungskonzepte. Die neue TRUMPF Lagertechnik bietet Kompakt- und Regallager und ergänzt das Automatisierungsprogramm des Unternehmens. Das optimale Ineinandergreifen von Maschinen und Automatisierungskomponenten ist damit gewähr leistet. Lasertechnik: Zusätzliche Felder erweitern das Anwendungsspektrum Die neue Festkörperlaserreihe TL Q wird in der Mikrobearbeitung eingesetzt. Die TL Q-Reihe ist zugeschnitten auf das hoch präzise Strukturieren, Abtragen und Bohren von Materialien. Anwendungen finden sich in der Messtechnik, in der Mikrofluidtechnik oder bei der Halbleiterfertigung. Bei den Laserstrahlquellen setzt sich die Entwicklung der Leistungserhöhung bei gleichzeitiger Steigerung der Strahlqualität fort. Der TLF 20000 ist als 20-Kilowatt-Schweißlaser in kompakter Bauweise neu auf dem Markt. Der Scheibenlaser mit vier Kilowatt Leistung bewährt sich im Markt beim Scannerschweißen mit programmierbarer Fokussieroptik. 32

70,1 70,8 88,7 97,9 107,1 626 652 708 729 773 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG in Millionen u MITARBEITER IN FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Die TrumaScan L 4000 kommt beim Scannerschweißen von großen Werkstücken zum Einsatz. Ein patentierter Ein spiegelscanner lenkt den Laserstrahl schnell und präzise. Werkstück und Bearbeitungskopf sind fest positioniert. Unproduktive Nebenzeiten entfallen. Die TRUMPF Lasercell 1000 Powertrain braucht wenig Platz, ist einfach aufzustellen und arbeitet automatisch. Damit erfüllt sie die Anforderungen der Automobilbranche. Mit der Anlage ist TRUMPF der einzige Hersteller, der Laser, Maschine und Applikation für die Getriebefertigung aus einer Hand anbietet. Elektronik: Energie eröffnet neue Prozessmöglichkeiten Im Bereich der Plasmageneratoren für die Flachbildschirmherstellung hat HÜTTINGER sich als Ausrüster entlang der Prozesskette etabliert. Bei der Produktion von Flachbildschirmen sind mehrere Prozesse der Materialaufbringung und des -abtrags erforderlich. Für viele dieser Prozessschritte erzeugen HÜTTINGER Generatoren die notwendige Energie. Die Eigenschaften unserer Mittelfrequenzgeneratoren für die Plasmaanregung haben wir bedeutend weiterentwickelt. Innerhalb eines Jahres reduzierten wir die Restenergie bei Generatoren mit ARCtelligent, einer Sensorik zur Erkennung elektrischer Überschläge, auf ein Zehntel. Medizintechnik: LED ist das Licht der Zukunft TRUMPF präsentiert als weltweit erster Anbieter eine völlig neue Operationsleuchten-Generation. Sie basiert auf LED-Technologie. Mit ihrer einstellbaren Farbtemperatur und Tiefenausleuchtung ist das Licht exakt dosierbar und auf die Operationssituation ideal einstellbar. Sie hinterleuchtet Hindernisse und optimiert Schattigkeits-Kennwerte. Mit der sensorgesteuerten Antriebseinheit SAE bringt TRUMPF eine neue Technologie für den innerklinischen Patiententransport auf den Markt. Die fahrbare Patiententragefläche bewegt sich schienenfrei durch den Raum und macht exakte Positionierungen wiederholbar. Dies ist zum Beispiel bei röntgenkontrollierten Operationen notwendig. 33

KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF Elektrowerkzeuge: Pfiffige Produkte sparen Kosten Der Geschäftsbereich Elektrowerkzeuge ist mit Produkten erfolgreich, die die stationären Maschinen aus den Bereichen Werkzeugmaschinen und Lasertechnik ergänzen. Neuentwicklungen finden sich insbesondere im Bereich der Kantenbearbeitung. BESCHAFFUNG Langfristige Lieferantenbeziehungen zahlen sich aus Auf der Beschaffungsseite galt es, den hohen Umsatzzuwachs und die zum Teil schwierige Versorgungslage bei Rohstoffen zu meistern. Durch langfristige Lieferanten beziehungen ließen sich Lieferprobleme und Engpässe vermeiden. Wir konnten uns zu jeder Zeit auf unsere Lieferanten verlassen. Umsatzbedingt erhöhte sich der Aufwand für Material und bezogene Leistungen um 21 Prozent auf 694 Millionen q (Vorjahr 575 Millionen q). Durch einen veränderten Produktmix und einen höheren Zukaufanteil stieg die Materialaufwandsquote von 47 Prozent auf 49 Prozent. Neben unserem Grundsatz, dauerhaft und eng mit wenigen Schlüssellieferanten zusammenzuarbeiten, ver folgen wir bei den Hauptmaterialgruppen eine Zweilieferantenstrategie. Durch das so genannte»dual Sourcing«reduzieren wir Versorgungsrisiken. Wir setzen verstärkt Risk-Sharing-Vereinbarungen ein. Damit minimieren wir innerhalb der Zusammenarbeit Risiken, die sich durch Wechselkursschwankungen oder Konjunkturzyklen ergeben. Wir sichern so unseren wirtschaftlichen Erfolg und den unserer Lieferan - ten ab. Innovationen entstehen auch bei unseren Partnern Das Projekt»Purchasing Excellence«führen wir konsequent weiter. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Ein führung eines»technologie Managements«bei TRUMPF. Dahinter verbirgt sich ein Prozess, bei dem Einkauf, Entwicklung und Lieferanten eng zusammenarbeiten. Gemeinsam definieren sie Standards, identifizieren rechtzeitig den zukünftigen technologischen Bedarf und entwickeln die Zulieferpro dukte zur Serien reife. Denn die immer kürzer werdenden Entwicklungs zyklen verlangen, dass TRUMPF frühzeitig seine Produktplanung mit der seiner Lieferanten abstimmt und synchronisiert. Dieser Prozess wird dezentral durch Expertenteams bei TRUMPF vorangetrieben. 34

PRODUKTION Produktion meistert starke Nachfrage Unsere weltweit 15 Fertigungsstandorte bewältigten den starken Umsatzanstieg erfolgreich. Es zahlte sich aus, dass wir in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsorgani sation durchführten und so ein hohes Maß an Flexibilität gewannen. Durch flexible Arbeitszeitmodelle und unsere Arbeitszeitkonten gelang es uns, die Kapazitäten schnell an den gestiegenen Bedarf anzupassen. Die Beschaffung selbst versorgungskritischer Teile war zu jeder Zeit gewährleistet auch weil wir uns eng mit unseren Partnern abstimmen. Für unsere Kunden blieben die Lieferzeiten nahezu unverändert. SYNCHRO zahlt sich aus Hinter dieser positiven Bilanz steht SYNCHRO, unser Produktionssystem. Die Optimierungsstrategie konzentriert sich auf Qualität und sichere Prozesse, die Einbeziehung der Mitarbeiter und Just-in-time-Produktion. Diesen Disziplinen sind alle modernen Instrumente der Lean Production zugeordnet, von Six Sigma über Kanban bis hin zur Fließmontage und Pull-Produktion. Insbesondere die Fertigung in Fließmontage bietet uns ein Höchstmaß an Flexibilität und gewährleistet sehr kurze Reaktionszeiten: Schwankungen im Auftragsvolumen von 30 Prozent lassen sich auch deshalb gut auffangen, weil nicht nur alle Endmontagen nach diesem Fertigungsprinzip vorgehen, sondern auch die Teilefertigungen und Baugruppenmontagen im Einzelstückfluss arbeiten. Einmal im Jahr auditieren wir die SYNCHRO-Umsetzung in den Werken. Dieses Audit dient als wichtiger Gradmesser des Erfolgs. Alle Werke haben im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Verbesserungen erzielt. Autonome Instandhaltung erhöht Anlagenverfügbarkeit deutlich Ein weiteres Ziel ist es,»total Productive Maintenance«(TPM) in allen Werken umzusetzen. Die Strategie, durch autonome Instandhaltung die Anlagenverfügbarkeit zu steigern, hat sich bereits bewährt. Bei Großbearbeitungsmaschinen wurde die Anlagenverfügbarkeit durch TPM-Maßnahmen so deutlich erhöht, dass die Beschaffung zusätzlicher Maschinen vermieden werden konnte. 35