EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI



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Transkript:

Weiterhin diskutiert wird in der Linzer Stadtpolitik derzeit über die Zukunft der 112 Jahre alten historischen Eisenbahnbrücke. Das prägende Bauwerk steht im Eigentum der ÖBB und unter Denkmalschutz. Seit Sommer 2011 gibt es zur Zukunft des Donauüberganges eine Gemeinderats-Beschlussfassung auf Basis eines Antrages der Linzer Bauverwaltung darin heißt es wörtlich: Die Eisenbahnbrücke selbst ist denkmalgeschützt, einem Abbruch dieses Denkmals wird vom Bundesdenkmalamt nicht zugestimmt. Das Bundesdenkmalamt fordert hingegen den Erhalt der Eisenbahnbrücke, möglichst mit definierter Nutzung und erklärt seine Absicht, im Zuge einer Sanierung einer technisch bedingten Verbreiterung des Brückentragwerks unter festzulegenden Bedingungen zuzustimmen. Diesen Ausführungen haben im Sommer 2011 neben der ÖVP auch SPÖ, Grüne, FPÖ und BZÖ zugestimmt. Auch die Linz AG hat ihre Planungen für die 2. Straßenbahnachse entsprechend ausgerichtet: Sanierung und Erhalt der Eisenbahnbrücke sowie unmittelbar daneben stromabwärts Errichtung eines zusätzlichen Donauüberganges für den Individualverkehr. In den Planungen der Linz AG bietet der Verkehrskorridor daher folgendes Zukunftsbild: EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 1

Da SPÖ, Grüne und FPÖ nun offensichtlich trotzdem alles daran setzen, die seit 112 Jahren bestehende Linzer Eisenbahnbrücke dem Abriss preiszugeben, unterstreicht die ÖVP ihr entschiedenes Eintreten für den Erhalt des Technik-Juwels und lässt heute via IMAS-Meinungsumfrage dazu auch die Linzer Bevölkerung zu Wort kommen. Die Daten entstammen einer IMAS-Erhebung mit 604 befragten Linzerinnen und Linzern ab 16 Jahren, die zwischen 14. und 22. Mai 2012 repräsentativ telefonisch zur Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke befragt wurden. Im Kern erbringt die aktuelle IMAS-Umfrage folgende Ergebnisse: Die laufende Diskussion über den Donauübergang wird von der Linzer Bevölkerung intensiv und aufmerksam verfolgt Der überwiegenden Mehrheit der Linzer Bevölkerung ist in dieser Diskussion bewusst, dass die Brücke unter Denkmalschutz steht Eine Mehrheit der Linzerinnen und Linzer ist deshalb besonders hellhörig, weil sie die Brücke als besonderes Markenzeichen der Stadt Linz erachtet bzw. als ein Wahrzeichen von Linz betrachtet. Eine Mehrheit der Linzerinnen und Linzer tritt daher für die Umsetzung der bisherigen Beschlusslage ein: Sanierung der Eisenbahnbrücke und Errichtung eines zusätzlichen Überganges für den Individualverkehr. EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 2

72 PROZENT VERFOLGEN AKTUELLE DEBATTE Die Sensibilität des Themas erzeugt bei der Linzer Bevölkerung großes Interesse daran, wie es mit der Eisenbahnbrücke weitergehen wird. 72 Prozent geben in der IMAS-Erhebung an, die Diskussion zu verfolgen, nur 27 Prozent haben davon bislang keine Notiz genommen. Besonders interessiert zeigen sich Menschen über 50 Jahre (81 %) und die Bewohnerinnen und Bewohner der Urfahraner Stadtbereiche (79 %) 83 PROZENT WISSEN VON DENKMALSCHUTZ Überraschend hoch ist der Kenntnisstand über den Denkmalschutz der Linzer Eisenbahnbrücke: 83 Prozent der Linzerinnen und Linzer geben in der IMAS- Erhebung an, zu wissen, dass die Stahlbrücke als Denkmal unter Schutz steht, nur 17 Prozent haben davon bislang keine Kenntnis. Besonders verbreitet ist das Wissen über den Schutz der Brücke bei Menschen über 50 Jahre (93 %) und bei der Bevölkerung der Urfahraner Stadtbereiche (90 %). FÜR MEHRHEIT IST BRÜCKE MARKENZEICHEN Für eine Mehrheit der Linzerinnen und Linzer steht mit der Eisenbahnbrücke mehr auf dem Spiel als eine Stahlkonstruktion: 54 Prozent der Linzerinnen und Linzer erachten laut der IMAS-Erhebung die Eisenbahnbrücke als ein besonderes Markenzeichen von Linz. Für 43 Prozent ist dies nicht der Fall. Besonders verbreitet ist die Bezeichnung Markenzeichen für die Eisenbahnbrücke unter Frauen (60 %), unter den 50+ (58 %) sowie in der Bevölkerung von Urfahr (57 %). Auch Denkmalschutz-Fachleute weisen auf die überregionale Bedeutung der Linzer Eisenbahnbrücke hin. Errichtet wurde die Brücke in den Jahren 1897-1900 nach den Plänen des k.u.k-hofschlossers Anton Biro. Es handelt sich in technischer Hinsicht um eine Eisen-Fachwerk-Spannbrücke mit zwei Strompfeilern. Insgesamt setzt sich die Brücke aus sieben Elementen EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 3

zusammen (3 im Verlauf des Vorlandes in Urfahr, 3 über dem Donaustrom und 1 im Verlauf des Vorlandes auf Linzer Seite). Seitlich angeschlossen sind jeweils 1,5 Meter breite Flächen für den Fußgeher- bzw. Radfahrverkehr. 1957 wurde die Fahrbahnfläche durch eine Stahlbetonplatte ersetzt. In ihrer Konstruktionsweise gilt die Eisenbahnbrücke als Technik-Denkmal. Laut Auskunft von Experten handelt es sich auch um die letzte in ursprünglicher Form erhaltene Brücke entlang des Donauabschnitts zwischen Regensburg und Budapest. Zudem ist die Linzer Eisenbahnbrücke auch optisch längst zu einem fixen Bestandteil der Linzer Donauraum-Silhouette geworden. Die Linzer Eisenbahnbrücke wird also auch in der Bevölkerung mehrheitlich als besonderes Markenzeichen von Linz betrachtet. Ein Drittel der Linzer Bevölkerung (31 %) geht mit voller Überzeugung sogar noch weiter: für sie ist die Eisenbahnbrücke voll und ganz ein Wahrzeichen von Linz. Weitere 37 % stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. MEHRHEIT FORDERT ERHALT DER BRÜCKE 51 Prozent der Linzerinnen und Linzer unterstützen laut IMAS-Umfrage die Position der ÖVP Linz: Eisenbahnbrücke sanieren und daneben eine neue zusätzliche Brücke errichten. Nur 42 Prozent der Bevölkerung stehen dagegen auf Seite von SPÖ, Grünen und FPÖ: Abriss und Neubau. Besonders intensiv für den Erhalt der Eisenbahnbrücke treten ein: die Linzerinnen (54 %) und die Menschen zwischen 30 und 49 Jahren (55 %). Aufgrund der aktuellen politischen Debatte an dieser Stelle auch ein spezieller Blick auf die Datenauswertung nach Parteipräferenzen: deutliche Mehrheiten für Sanierung und Erhalt der Eisenbahnbrücke zeigen sich bei den Anhängern von ÖVP (57 %) sowie Grünen (57 %). Ambivalenter sind die FPÖ-Anhänger (45 % für Erhalt der Brücke). Klarer sind da die Verhältnisse bei SPÖ-Anhängern (38 % für Erhalt der Brücke). EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 4

DIE ÖVP-WARNUNGEN SIND VERHALLT Die ÖVP Linz hat schon in den letzten Jahren wiederholt auf die offene Frage Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke hingewiesen. An den verantwortlichen Politikern aus den Reihen der Linzer SPÖ sind diese Hinweise und Warnungen aber leider abgeprallt. 22. 9. 2005: Anfrage an den Bürgermeister hinsichtlich der Zuständigkeiten und dem Stand der Konzeptionen für eine Brücke im Fall der Realisierung der City-S-Bahn. 26. 6. 2008: Anfrage an den Bürgermeister hinsichtlich der im November 2005 vom Linzer Gemeinderat beschlossenen Variante einer städtischen Straßenbrücke parallel und zur Entlastung der Eisenbahnbrücke. 18. 9. 2008: Antrag auf Einrichtung eines Expertengremiums, welches ein Konzept erarbeitet, auf Grund dessen es ermöglicht wird, die für eine Querung der Donau nötige Infrastruktur im Bereich der Eisenbahnbrücke sicherzustellen 27. 11. 2008: Anfrage an den Bürgermeister hinsichtlich der Zukunft der Eisenbahnbrücke sowie einer Ersatzlösung. 27. 11. 2008: ÖVP-Dringlichkeitsantrag: Der Bürgermeister und der Verkehrsstadtrat werden beauftragt, in Absprache mit allen Beteiligten alle seitens der Stadt Linz notwendigen Untersuchungen und Vorplanungen in Auftrag zu geben um die Frage der künftigen Donauquerung im Bereich der Eisenbahnbrücke zu klären. 22. April 2010: Anfrage an den Linzer Verkehrsreferenten hinsichtlich Planungsstand für die 2. Schienenachse und für die EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 5

damit verbundenen Maßnahmen der Donauquerung im Korridor der derzeitigen Eisenbahnbrücke. Der ÖVP-Antrag vom 18. 9. 2008, wonach der Linzer Bürgermeister ein Expertengremium einsetzen soll, das sich mit einem Zukunfts-Konzept für die Donauquerung im Bereich Eisenbahnbrücke befasst, wurde einstimmig an den Stadtsenat weitergeleitet ist dort aber dann in Untätigkeit und Unwilligkeit versandet. Aus den Beantwortungen der Gemeinderatsanfragen gilt es aus Sicht der ÖVP folgende grundsätzlichen Aussagen festzuhalten: Eine eigene Straßenbrücke, die zwei Gemeindestraßen verbindet, fällt in erster Linie in die Zuständigkeit der Stadt Linz. (Dobusch, 22.9.2005) Eigentümer und Erhalter der Eisenbahnbrücke sind die ÖBB. Die Stadt Linz besitzt ein vertragliches Benützungs-Recht für Straßenverkehr, Rad- und Gehwege. Die Stadt Linz ist zu 100 % erhaltungspflichtig für den Fahrbahnbelag sowie zu 25 % für die Erhaltung und Erneuerung der Geh- und Radwegabdeckung. (Dobusch, 26.6.2008) Dort setzt auch die Positionierung der ÖVP an: die ÖBB sind Eigentümer der Linzer Eisenbahnbrücke und haben daher die Verfügungsbefugnis über dieses Eigentum auch was die künftige Nutzung des Donauüberganges betrifft und speziell auch ein Verfahren mit dem Bundesdenkmalamt. Zugleich ist an die ÖBB die kritische Frage zu richten, inwieweit sie als Brückeneigentümer in den vergangenen Jahren der gesetzlichen Auflage nachgekommen sind, wonach denkmalgeschützte Objekte wie die Linzer Eisenbahnbrücke in ihrem Bestand zu sichern sind. Die ÖBB sind also auch für die Kontakte mit dem Bundesdenkmalamt zuständig. Kontakte, die wieder Monate in Anspruch nehmen würden. Monate vielleicht Jahre, während der die Unsicherheit für die Verkehrsteilnehmer prolongiert würde. EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 6

STADTHISTORIE HAT IHREN WERT! Die ÖVP engagiert sich für den Erhalt der Eisenbahnbrücke, weil in einer modernen Stadt gleichberechtigt Platz für Zukunft und Historie sein muss. Es ist ja nicht das erste Mal, dass die SPÖ versucht, der Stadt historische Güter und Denkmäler zu nehmen: Am besten in Erinnerung ist wohl noch die Debatte über die Zukunft der Pöstlingbergbahn. Die ÖVP konnte erreichen, dass die neuen Wagen im Retro-Look gestaltet wurden und drei historische Waggons restauriert und im Regelbetrieb wieder eingesetzt werden. Verschwinden lassen hat der Linzer Bürgermeister dagegen die Aphrodite-Statue aus dem Rondell am Bauernberg. Argumentiert wird seitens der SPÖ mit der Historie der Statue. Die SPÖ schreckte im Dezember 2008 nicht einmal davor zurück, jenes Haus an der Hirschgasse (ehem. GH Zum Goldenen Hirschen ) zum Abriss frei zu geben, in dem 1891 die SPÖ Oberösterreich gegründet worden ist. Davor war im Frühsommer 2007 bereits das Geburtshaus des Malers Johann B. Reiter in Alturfahr Verfall und Abriss preisgegeben worden. Verhindert hat die SPÖ im Jänner 2008 auch eine Initiative, Linz in die Bemühungen einzuklinken, den römischen Donaulimes zum Weltkulturerbe zu machen. Ebenfalls nicht zugestimmt hat die SPÖ im September 2006 einem Antrag, die bemerkenswerte historische Gartenanlage Arboretum am Freinberg unter Schutz zu stellen. EISENBAHNBRÜCKE 24. MAI 2012 Seite 7