Das integrierte Qualitäts- und Sicherheits- Management in einem international tätigen Konzern

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Transkript:

Das integrierte Qualitäts- und Sicherheits- Management in einem international tätigen Konzern Dipl. Ing. Christian Studnicka TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 1

Inhalt Kurzvorstellung MEV Ausgangssituation - Legistik Besondere Anforderungen International Triebfahrzeugführer Bilateral Synergien und Vorteile durch die internationale Ausrichtung Ausblick TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 2

Kurzvorstellung MEV Die MEV ist Europas größter Anbieter von eisenbahnbetrieblichen Dienstleistungen. Das Leistungsportfolio reicht von Triebfahrzeugführern, Wagenmeistern bis zu Disposition, Einsatzleitung und Betriebsleitung. Dienstleistungsaufträge zur Spitzenabdeckung können ebenso abgerufen werden wie Niederlande Schweiz Deutschland Tschechien Slowakei Österreich Ungarn Italien komplexe turn key Lösungen, bei denen MEV das gesamte eisenbahnbetriebliche Aufgabenfeld abdeckt. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 3

Kurzvorstellung MEV Die MEV Austria GmbH bietet alle eisenbahnbetrieblichen Leistungen in Österreich, in Süddeutschland und teilweise in Ungarn an. Beratungsleistungen, eisenbahnbetriebliche Gutachten, Begleitung bei Behördenverfahren runden das Portfolio ab. In Mannheim betriebt die MEV eine nach VDV und EBA zertifizierte Bahnakademie. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 4

Kurzvorstellung MEV Die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Leistungen bestimmt die Kundenzufriedenheit das entscheidende Maß für unser Unternehmen. Die MEV Austria GmbH hat ein integriertes Sicherheits- und Qualitätsmanagementsystem eingeführt. ISO 9001:2008 RL 49/2004 EG OHSAS 18001 : 2007 TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 5

Ausgangssituation Legistik Seit je her ist der Eisenbahnbetrieb durch eine starke nationale Legistik (Gesetze, Verordnungen, Betriebsvorschriften) und auf einen einfachen gemeinsamen Nenner bezogenen Internationalen Verträgen und Normen aufgebaut gewesen. National Mulitlaterale Verträge Normen Eisenbahngesetz (EisbG) AEG (allg. Eisenbahngesetz DE) COTIF CIV, CIM UIC Merkblätter (stellen einen kleinsten gemeinsamen Nenner dar) Arbeitsmittelverordnung Verordnung Lärm und Vibration AVO Verkehr RIV, RIC, RID ISO DIN Normen Signalvorschrift Betriebsvorschrift Bremsvorschrift AVV Nationale Normen (Vorschriften S,B,M) TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 6

Ausgangssituation Legistik Da es bis zur Liberalisierung im Bahnverkehr (ca. 1995) nur stattliche Unternehmen gab, waren keine weiterführenden Rahmenbedingungen erforderlich. Privatwagenbesitzer haben ihre Fahrzeuge bei den staatlichen Bahnen eingestellt wodurch Sie auch maximale Rechtssicherheit genossen. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 7

Ausgangssituation Legistik NEU Durch die Bestrebungen der Europäischen Union den Bahnverkehr zu liberalisieren, wird auch eine einheitliche Rechtsgrundlage für alle Mitgliedsstaaten gefordert. Die EU verfolgt dabei zwei Ansätze : Konzentration Annahme, dass ein Konzentrationsprozess unter den EVU stattfindet (es werden 5-6 große europaweit agierende Player übrigbleiben) Verantwortung Die Verantwortung für einen ordentlichen und sicheren Eisenbahnbetrieb wird weitgehend von den Behörden und den Infrastrukturunternehmen zu den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) verlagert. Diese haben Prozesse einzuführen um die sicherheitstechnische Leistungsfähigkeit nachzuweisen. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 8

Ausgangssituation Legistik NEU Konzentration Verantwortung RL 2004/49 EG RL 2007/59 EG RL 352/2009 EG VO 1158/2010 Errichtung eines Sicherheitsmanagementsystems Zertifizierung von Triebfahrzeugführern, die Lokomotiven und Züge im Eisenbahnsystem in der Gemeinschaft führen Festlegung einer gemeinsamen Sicherheitsmethode für die Evaluierung und Bewertung von Risiken über eine gemeinsame Sicherheitsmethode für die Konformitätsbewertung in Bezug auf die Anforderungen an die Ausstellung von Eisenbahnsicherheitsbescheinigungen TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 9

Ausgangssituation Legistik NEU Normierung Zielsetzung war, die bestehenden Normen UIC, RIV, RIC durch ein einheitliches, europäisches Normenwerk zu ersetzen : TSI (Technical Specifications of Interoperability) High Speed - Conventional Für die Erstellung der TSI wurde die ERA (European Rail Agency) gegründet Gesamtwerk : 1366 Seiten kein vollständiger Ersatz für UIC Blätter INTERNATIONALE NORMEN (TSI) TSI-CCS TSI-WAG TSI-OPE TSI-TAF TSI-TAP Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung 2006/679/EG, 2006/860/EG, 2008/386 EG,2009/561 EG, 2010/79/EG 3) Fahrzeuge-Güterwagen 2006/861/EG, 2009/107/EG 3) Verkehrsbetrieb und Verkehrsteuerung 2006/920/EG, 2009/107/EG, 2010/640EG, 2011/314 EG 3) Telematikanwendungen für den Güterverkehr 2006/62/EG 3) Telematikanwendungen für den Personenverkehr 2011/454 EG 3) TSI-NOI Fahrzeuge Lärm, 2006/66 EG, 2011/229 EG 3) TSI-SRT Tunnelsicherheit, 2008/163/EG 3) TSI-PRM Mobilitätsbehinderte Personen, 2008/164 EG 3) TSI-LOC &PAS Lokomotiven und Personenwagen, 2011/291 EG 3) TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 10

Ausgangssituation Legistik Normierung Beispiel Zugsicherung Zielsetzung war in Europa ein einheitliches Zugkommunikationssystem zu installieren ERTMS : European Rail Traffic Managementsystem GSM R Kommunikation ETCS Zugsicherung Die Entwicklung der Technologien hat ca. 1990 begonnen, 1998 wurden die ersten Teststrecken in Betrieb genommen. GSM-R hat sich in Westeuropa großteils durchgesetzt TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 11

Besondere Anforderungen International Die Anforderungen an ein international tätiges EVU können wie folgt zusammengefasst werden : Technische Anforderungen : Beherrschen und Umsetzen der TSI, z.b. bei der Zugkommunikation und Zugsicherung ERTMS Betriebssystem : beherrschen der jeweiligen nationalen Betriebsvorschriften und Betriebssysteme (Signalvorschrift, Betriebsvorschrift, Bremsvorschrift) Legistik : Beherrschen der nationalen Gesetze und Verordnungen (EisbG, AEG, etc) Logistik : Ausrüstung des fahrenden Personals mit allen erforderlichen Unterlagen, Schulung des Personals mit allen betreffenden Vorschriften TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 12

Besondere Anforderungen International Beispiel ETCS ETCS wird als Level 1 (punktförmige) und Level 2 (Linienförmige) Zugbeeinflussung ausgeführt Die Entwicklung der Technologien hat ca. 1990 begonnen, 1998 wurden die ersten Teststrecken in Betrieb genommen. ETCS ist bis heute nur auf Streckenabschnitten verfügbar, Österreich erwartet eine Vollinstallation des hochrangigen Netzes bis frühestens 2020. Das heißt, EVU müssen Ihre Lokomotiven mit einem zusätzlichen Zugsicherungssystem ausrüsten. Die Installation von ETCS L2 kosten ca. EUR 400.000,- pro Lok. Das heißt, die Triebfahrzeugführer müssen in einem zusätzlichen Zugsicherungssystem ausgebildet, geschult und weitergebildet werden. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 13

Besondere Anforderungen International Beispiel ETCS Organisation der Entwicklungsgruppe zwischen Industrie und ERA (European Rail Agency für ETCS) TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 14

Besondere Anforderungen International Beispiel ETCS Anordnung von Zugsicherungsantennen unterflur bei einer mehrsystemfähigen Elektrolokomotive TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 15

Triebfahrzeugführer Bilateral Ausrüstung : Buchfahrpläne Streckenlisten LA Befehle Triebfahrzeugführerheft Betriebstellenbeschreibungen TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 16

Triebfahrzeugführer Bilateral Unterlagen Befehl für Zug: 47138 am 07.01.2011 A- Befehl, Befehlscode: LZ-11-003 Zug fährt von Linz Hbf bis Wels Hbf mit Vmax 80km/h. Grund: Fahrzeughöchstgeschwindigkeit Fdl Huber Linz Hbf Seite 1 von 1 TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 17

Triebfahrzeuge Ausrüstung Papier TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 18

Triebfahrzeuge Ausrüstung Elektronisch Die elektronischen Buchfahrpläne Österreich, Deutschland (EBULA), und Schweiz sind inkompatibel! Führerstand der neuen Mehrsystemlokomotive VECTRON mit konventionellen Funk und GSM-R TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 19

Synergien und Vorteile durch die internationale Ausrichtung Ein integriertes Sicherheits- und Qualitätsmanagement bündelt alle erforderlichen Prozesse für einen effektiven, internationalen Verkehr. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 20

Synergien und Vorteile durch die internationale Ausrichtung Länderspezifische Rahmenbedingungen werden durch die Ländergesellschaften aufgearbeitet. Durch permanten Vergleich und Abgleich können Impulse gegenüber den Behörden und Interessensvertretungen gesetzt werden, die auch unseren Kunden zugute kommen. Der Vergleich der Umsetzung von EU Richtlinien in verschiedenen Ländern führt zu einer stetigen Optimierung sicherheits- und betriebsrelevanter Prozesse. TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 21

Synergien und Vorteile durch die internationale Ausrichtung Präsenz bei vielen verschiedenen Normengebenden bzw. Interessensverbänden. Standardisierte Prozesse (Risikomanagement) finden eine breitere Anwendung und damit einen höheren Verbesserungsgrad. Arbeitsteilung des exponentiell wachsenden Admistrations- und Dokumentationsaufwandes (z.b. TSI, Wartung- und Instandhaltung (ECM), Triebfahrzeugführerrichtlinie, Aus- und Weiterbildung) TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 22

Ausblick (1) Die Anforderungen an ein EVU und an seine Mitarbeiter werden weiter steigen Durch die Verlagerung der Verantwortung in Richtung EVU kommt auf diese ein erheblicher Mehraufwand in der Betriebsführung und Dokumentation zu. Eisenbahnpersonal wird bilateral eingesetzt (in logisch zusammenhängenden Wirtschaftsräumen) Ausbildung multifunktionaler Mitarbeiter (Lokführer übernehmen Aufgaben eines Wagenmeisters oder Zugvorbereiters, Verschubmitarbeiter sind auch Verschublokführer und Nebenfahrtleiter) Mobile Wagenmeister untersuchen, führen kleine Reparaturen vor Ort durch, erledigen elektronisch die gesamte Dokumentation der Zugpapiere und versenden diese TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 23

Ausblick (2) Durch die prozessgesteuerte Mitarbeiterführung und die einheitlichen Regulative der EU wird es für Eisenbahner einfacher im Ausland zu arbeiten. Flexible EVU mit hoher Produktivität werden sich auch zukünftig als Spezialisten auf internationalen Korridoren oder regional behaupten können Auf den Gebieten z.b. Ausbildung, Qualitätswesen, Legal Compliance wird es aus Kostengründen erforderlich werden zusammenzuarbeiten (z.b. Triebfahrzeugführerheft in Österreich, Route book) Die Stellung von Interessensverbänden (z.b. VDV, FV Schienenbahnen, VPI) wird wichtiger, dies sind auch der Hebel bei Erstellung von Vorschriften und Normen mitzuarbeiten TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 24

Danke für die Aufmerksamkeit DI Christian Studnicka MEV Austria GmbH Hütteldorferstarsse 343-345 A- 1140 Wien T : +43 (0) 1 707 23 10 christian.studnicka@m-e-v.at www.m-e-v.at TÜV 1. Österreichischer Eisenbahntag 02.02.2012 MEV AUSTRIA GMBH 2012 25