Referent Typische Anfängerfehler David Pieper
2 Die heutigen Themen Der falsche Start in den Börsenhandel Fehlendes Basiswissen eines Anfängers Wie kommt der Hebel zustande Der Einsatz zu hoher Hebel Unterschätzung des Dispositioneffekts Zu hohe Einzelverluste und zu geringe Gewinne Verbilligen, der Weg in den Ruin Verluste aussitzen (Dispositionseffekt) Zu hohe Tradefrequenz (Overtrading)
3 Worauf wird beim Börsenstart meist nicht geachtet Die Auswahl des optimalen Brokers Auf ein abgestimmtes Equipment Auf ausreichend Kapital Auf dem Kapital angepasste Produkte Auf genügend Grundwissen über die Börse Auf ein Grundwissen über verschiedene Produktarten Auf den Einsatz der optimalen Chartsoftware Auf einen zum Beruf passenden Anlagehorizont
4 Worauf sollte bei der Wahl des Emittenten / des Brokers geachtet werden? Wie sieht es mit einer Einlagensicherung oder einem Rating aus? Wo liegt der Sitz des Brokers (Gerichtbarkeit)? Welche Börsenaufsicht ist zuständig (Bafin, FSA, SEC)? Wo wird das Konto eröffnet und wie verwaltet (Treuhänderisch)? Wie sieht der Service aus und welche Festkosten entstehen? Gibt es eine Handelsplattform / Chartool (Kosten)? Welche Produkte werden angeboten? Wie können Positionsgrößen gemanaget werden (Aktien + CFDs)? Wie hoch sind die Gebühren und Spreads?
5 Wie viel Kapital wird benötigt? Kapitalbedarf ist abhängig vom Produkt und dem Tradestatus Anfänger Fortgeschritten Profi ETFs* > 2.000** > 5.000 - Zertifikate / Optionsscheine* > 5.000** > 10.000 - FOREX (Devisen)* > 1.000** > 10.000 > 60.000 Aktien* > 10.000** > 25.000 > 80.000 Future / Optionen* - > 30.000 > 100.000 Physisch* (Gold, Rohstoffe) - - > 150.000 * Es handelt sich hier um ein Mindestkapital, da sinnvolle Positionsgrößen zu gewährleisten sind. ** Kapitalbedarf ist abhängig von der kleinst möglichen Handelsmenge und den Handelsgebühren
6 Welche Themen werden von Anfängern unterschätzt Sinnvolles Risiko-Management und Money Management Der Einsatz eines guten Tradingjournals Die richtige Kombination von Kapital und Produkt Wahl des richtigen Anlagehorizonts Grundwissen über Fundamentale- / Technische Analyse Notwendigkeit einer Strategieentwicklung Der Wechsel von Papertrading und realem Traden Feste Lernziele und zeiten Regelmäßige Analysen
7 Der Einsatz zu hoher Hebel Der verfügbare Hebel eines Produktes wird meist aus Unwissenheit falsch eingesetzt. Zu den größten Fehlern gehört es, ausschließlich die Chancen, nicht aber die Risiken zu berücksichtigen. Der falsche Hebel kann sich ruinös auswirken. Richtig eingesetzt ist er aber ein sinnvolles Werkzeug und kann zu einer positiven Depotentwicklung beitragen. Der Hebel durch einen niedrigeren Einstandspreis (z.b. Optionsscheine und Zertifikate) das Derivat liegt bei Positionseröffnung preislich deutlich unter dem des Basiswertes je näher sich das Derivat am Strike befindet, desto höher der Hebel Der Trader kauft das Derivat zum Beispiel für 1/10 des Basiswertes, profitiert aber 1/1 am Kursverlauf
8 Die Preisentwicklung eines Knockout Zertifikats Änderung % Zertifikat 225 200 175 150 125 100 75 50 In % Strike bei 80,00- Euro Zertifikatpreis ist ist 40,- 20,- 10,- 5,- 1,- Euro Hebel ist ist 9,00 3,00 5,00 17,00 81,00 Aktie Zertifikat Hebel 81,00 1,00 81,00 85,00 5,00 17,00 90,00 10,00 9,00 100,00 20,00 5,00 120,00 40,00 3,00 150,00 70,00 2,14 200,00 120,00 1,67 5 0 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 Euro Kurs des Basiswertes (Aktie)
9 Beispiel Hebel-Trade Der Vergleich zwischen physischen Kauf einer Aktie und eines Hebelproduktes: Kauf von 500 Aktien-Zertifikaten der Deutschen Börse Aktueller Aktienkurs 50,- Euro Strike bei 40,- Euro Zertifikate-Preis: 10,- Euro Hebel = 5 52,50 50,00 Kapitaleinsatz = 10.000 Kursplus = 2,50 Kursgewinn = 500 Kursgewinn % = 5 % Kursminus = 2,50 Kursverlust = 500 Kursverlust % = 5 % 2,50 47,50 2,50 Deutsche Börse Zertifikat De. Börse Kapitaleinsatz = 5000 Kursplus = 2,50 Kursgewinn = 1250 Kursgewinn % = 25 % Kursminus = 2,50 Kursverlust = 1250 Kursverlust % = 25 % 0,00 10,00 0,00 Direkter Kauf Derivat
10 Hebeleinsatz beim Zertifikate-Handel Trade Verkauf Stopp Stück G / V Konto 1 % Risiko Stück G / V Konto Aktie = 50,- Kontrogröße: 2000,- Kontrogröße: 2000,- 1 55,- 48,- 200 1000,- 3000,- 20,00 10 50,- 2050,- 2 47,- 47,- 300-900,- 2100,- 20,50 7-21,- 2029,- 3 47,- 47,- 200-600,- 1500,- 20,29 7-20,- 2009,- 4 53,- 49,- 150 450,- 1950,- 20,09 20 60,- 2069,- 5 46,- 46,- 190-760,- 1190,- 20,69 5-20,- 2049,- 6 52,- 48,- 110 220,- 1410,- 20,49 10 20,- 2069,- 7 47,- 47,- 140-420,- 990,- 20,69 7-21,- 2048,- 8 49,- 49,- 90-90,- 900,- 20,48 21-20,- 2028,- 9 52,- 47,- 90 180,- 1080,- 20,28 7 14,- 2042,- 10 46,- 46,- 100-400,- 680,- 20,42 5-20,- 2022,- Summe: -1320,- Summe: 22,-
11 Fazit zum Hebel Richtig eingesetzt kann der Hebel als wichtiges Werkzeug dienen: Nur einen geringen Hebel pro Position einsetzen Hebel zur Diversifikation (Streuen) auf mehrere Produkte verwenden Einsatz des Hebels immer planen (Risiko Szenarien berechnen) Hebel grundsätzlich nur in Verbund mit Risiko-Management einsetzen Grundsätzlich Stopps verwenden Einsatz von Money Management verhindert zu hohe Hebel Nur Hebelprodukte einsetzen, die man versteht
12 Der Dispositionseffekt (Gewöhnungseffekt) Bei dem Dispositionseffekt handelt es sich um gefühlte Gewinne oder Verluste. Hier ist zu beobachten, dass sich Freude oder Ärger entsprechend der Entwicklung abstumpfen. Das bedeutet, über zunehmende Gewinne wird sich immer weniger gefreut und über steigende Verluste immer weniger geärgert. -2.000-1.000 1.000 2.000 3.000 [Euro] [Emotionale Bewertung]
13 Der Dispositionseffekt beim Traden
14 Zu frühe Gewinnmitnahmen Gründe für Gewinnmitnahme: Abneigung gegen Verluste (Von meinem Gewinn möchte ich nichts mehr abgeben) Sicherheitseffekt (An Gewinnmitnahmen ist noch niemand verarmt) Risikoabneigung (Was ich hab, hab ich. Was noch kommt weis ich nicht) Beispiel: Sie haben nacheinander zwei 30-Euro-Gewinn-Trades. Beobachten Sie Ihre Gefühle. Die Freude beim zweiten Gewinn ist wahrscheinlich kleiner. Warum? Erwartung ist gestiegen und steigt mit jedem weiteren Gewinn-Trade Lösung: Beim Traden spielt die innere Erwartungshaltung eine sehr große Rolle. Sie sollten Ihre Einstellung zu Beginn eines Trades immer auf neutral stellen Nie unbegründet aussteigen, man weiß nie wie der Trade laufen wird!
15 Zu hohe Einzelverluste Warum werden Verluste ausgesessen? Es werden keine physischen Stopps gesetzt Im Verlust keimt die Hoffnung auf eine Kursumkehr Auf Einstiegsniveau soll Position wieder glattgestellt werden Oft wird nachgekauft (verbilligt) damit der Einstiegspreis sinkt Nicht realisierte Verluste sind nur Buchverluste Gründe für Verluste aussitzen: Abneigung gegen Verluste (keine Stopps) Abneigung gegen Bedauern (nur Buchverluste) Stolz (man liegt falsch) und Selbstüberschätzung (Hoffnung auf Kursumkehr) Lösung: Beim Traden spielt die innere Erwartungshaltung eine sehr große Rolle Sie sollten Ihre Einstellung zu Beginn eines Trades immer auf neutral stellen
16 Verbilligen (nachkaufen) einer Verlustposition Warum werden Verlustpositionen aufgestockt? Es werden keine physischen Stopps gesetzt In jedem Retracement keimt die Hoffnung auf eine Kursumkehr Cost Average Effekt nutzen (Durchschnittseinstiegspreis verringern) Buchverlust wird geringer (Annahme) Bei Kursumkehr soll Gewinn erhöht werden Gründe für das Verbilligen: Die Gleichen wie beim Aussitzen von Verlusten Abneigung gegen Verluste / Bedauern, Stolz und Selbstüberschätzung Die Realität: Beim Traden ist das Risiko-Management (Stopps) extrem wichtig zum Kapitalschutz Verbilligen setzt das Risiko-Management ausser Kraft und wirkt sich daher ruinös aus
17 Fazit zum Dispositionseffekt Den Dispositionseffekt vermeiden lernen Dieser Effekt gehört zu den typisch menschlichen Verhaltensweisen Er wirkt sich aber beim Börsenhandel negativ auf die Ergebnisse aus Ein Trader muss sich diesen Effekts bewusst sein und ihn beherrschen lernen Als Trader ist es daher ratsam, sich selbst beim Traden zu beobachten Bauch- oder emotional geprägte Entscheidungen sollten unterlassen werden Im Gewinnfall sollte immer ein nachgezogener Stopp den Trade beenden Für den Verlustfall sollte grundsätzlich ein Initial-Stopp gesetzt werden Bei Ausstiegen immer vorher den Grund überprüfen Es gelten nur technische oder fundamentale und keine emotionalen Gründe Vor jedem Trade sollte sich der Trader auf Neutral stellen Der Einsatz einer Ausstiegscheckliste ist empfehlenswert
18 Fazit zum Dispositionseffekt Den Dispositionseffekt vermeiden lernen Dieser Effekt gehört zu den typisch menschlichen Verhaltensweisen Er wirkt sich aber beim Börsenhandel negativ auf die Ergebnisse aus Ein Trader muss sich diesen Effekts bewusst sein und ihn beherrschen lernen Als Trader ist es daher ratsam, sich selbst beim Traden zu beobachten Bauch- oder emotional geprägte Entscheidungen sollten unterlassen werden Im Gewinnfall sollte immer ein nachgezogener Stopp den Trade beenden Für den Verlustfall sollte grundsätzlich ein Initial-Stopp gesetzt werden Bei Ausstiegen immer vorher den Grund überprüfen Es gelten nur technische oder fundamentale und keine emotionalen Gründe Vor jedem Trade sollte sich der Trader auf Neutral stellen Der Einsatz einer Ausstiegscheckliste ist empfehlenswert
19 Overtrading Das Übertraden (exessive Traden) ist typisch für einen Anfänger. Ausgelöst wird es durch die anfängliche und natürliche Übermotivation. Es kann aber schnell zu einem Zwang werden, immer unbedingt Traden zu müssen. Es sollten rechtzeitig Schritte zur Abhilfe eingeleitet werden Typisch für Overtrading: Innerlicher Zwang unbedingt im Markt zu sein Druck zum Einstieg und schnelle Ausstiege durch Angst wechseln sich ab Tradinggebühren in Bezug zum Gewinn/Verlust zu hoch Tradefrequenz sehr hoch bis zu 20 Trades und mehr pro Tag Risiko wird nicht an die Tradefrquenz angepasst (20 x 0,5% Pos.Risiko = 10% pro Tag) Ohne Risiko-Management sind hohe Tages- u. Monatsverluste die Folge Es kann ein starker Stressfaktor mit Burnout Folgen entstehen Lassen Sie den PC ruhig einmal aus und erholen Sie sich
20 Overtrading vermeiden: Tipps gegen Overtrading: Eigene Emotionen beobachten. Check vor Einstieg Tagesgewinn- und Verlustziele festlegen Maximale Anzahl an Trades pro Tag Diese Ziele werden als Verpflichtung empfunden Auch Wochenziele sind möglich Overtrading trotz Zielen: Trotz Zielsetzung wird zu viel getradet = Suchtbefriedung Spielsucht, Arbeitssucht, Kaufsucht oder Langeweile Spielsüchtige Trader suchen Spannung, Abwechslung und Spass
21 Fazit zum Börsenhandel Richtig angegangen, kann an der Börse erfolgreich gehandelt werden: Trading sollte als Beruf betrachtet werden Ein Profi-Trader ist vergleichbar mit einem Meister, Anwalt oder Arzt Es muss eine Ausbildung erfolgen (Bücher, Seminare, Coach, learning by doing) Ausbildung sollte detailliert geplant und umgesetzt werden Trading benötigt mehrere Jahre harter Ausbildung Anfängliche Verluste sind der Preis der Ausbildung Suchen Sie sich Hilfe von einem erfahrenen Trader
22 Vielen Dank für Ihr Interesse! TRADERS media GmbH Barbarastrasse 31 D-97074 Würzburg Kundenservice: www.boersentrend.de info@boersentrend.de