Regionalmonitoring 2016 für den Landkreis Tuttlingen im Zuge der Neuauflage des Prognos Zukunftsatlas Regionen 2016 Endbericht

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Transkript:

1 Regionalmonitoring 2016 für den Landkreis Tuttlingen im Zuge der Neuauflage des Prognos Zukunftsatlas Regionen 2016 Endbericht Tobias Koch, Melanie Reisch Stuttgart, 15.07.2016

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder

Regionalmonitoring als Grundlage für die zukünftige und strategische Ausrichtung des Landkreises Tuttlingen Zielsetzung und Auftrag Aktuelle Standortbestimmung des Landkreises im bundesweiten und regionalen Kontext Analyse der Stärken und Schwächen sowie Identifikation erster Handlungsbedarfe LK Rottweil Schwarz- wald-baar- Kreis LK Tuttlingen LK Konstanz Landkreis Tuttlingen und Vergleichslandkreise Bestandteile des Regionalmonitorings Prognos Zukunftsatlas 2016: Bundesweite Einordnung des Landkreises Tuttlingen und regionaler Benchmarkvergleich mit umliegenden Landkreisen sowie rückblickende Darstellung der Entwicklung im langfristigen Verlauf Zeitreihen- und Niveauanalyse Arbeitsmarkt und Wohnen: Regionaler Benchmarkvergleich mit den umliegenden Landkreisen Kleinräumige Analyse auf Gemeindeebene Grundlage und Informationsbasis für die zukünftige und strategische Ausrichtung sowie Planung des Landkreises Tuttlingen 3

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.1 Methodik Prognos Zukunftsatlas 2016 02.2 Bundesweite Einordnung des Landkreises Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.3 Indikatorenvergleich: Landkreis Tuttlingen im regionalen Vergleich 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder

Ein Land, aber unterschiedliche Zukunftschancen der 402 Kreise und kreisfreien Städte Konzept Bewertung der wirtschaftlichen und demografischen Zukunftsfähigkeit der 402 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland anhand von ausgewählter 29 sozio- und makroökonomischer Indikatoren Ableitung von Stärken- und Schwächen-Profilen Einordung der Kreise und kreisfreien Städte anhand eines Gesamtrankings und themenspezifischer Rankings 29 Indikatoren Teilindices der 4 Themenfelder Systematik Zukunftsatlas Regionen 2016 Gesamt- Index Teilindex Dynamik (9 Indikatoren) (29 Indikatoren) Teilindex Stärke (20 Indikatoren) 5

Übersicht der 29 Indikatoren des Prognos Zukunftsatlas 2016 Demografie Wohlstand & Soziale Lage Wirtschaft & Arbeitsmarkt Wettbewerb & Innovation Stärke im Status-quo Fertilitätsrate Anteil Junge Erwachsene Kaufkraft Kriminalitätsrate Verschuldungsgrad der Kommunen Anteil der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Personen Arbeitsplatzdichte Arbeitslosenquote Anteil Tertiärbeschäftigung Anteil Hochqualifizierte Schulabbrecherquote Unbesetzte Ausbildungsstellen BIP je Beschäftigten Gründungsintensität FuE-Personal in der Wirtschaft Investitionsquote der Industrie Patentintensität Beschäftigte in dt. Zukunftsfeldern Anzahl der Top 500 Unternehmen Erreichbarkeit BAB Dynamik Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo Junge Erwachsene Veränderung des Anteils der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Personen Veränderung Arbeitslosenquote Veränderung Anteil Hochqualifizierter Veränderung BIP Veränderung Gründungsintensität Veränderung FuE-Personal Veränderung Gesamtbeschäftigung 6

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.1 Methodik Prognos Zukunftsatlas 2016 02.2 Bundesweite Einordnung des Landkreises Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.3 Indikatorenvergleich: Landkreis Tuttlingen im regionalen Vergleich 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder

Übersicht über die Positionierung des Landkreises Tuttlingen und der umliegenden Kreise im Zukunftsatlas 2016 Rang: 201 Rang: 43 Rang: 80 Rang: 153 Rang: 202 Rang: 128 Rang: 64 Rang: 262 Rang: 53 Rang: 183 Landkreis Tuttlingen Rang 64 (von 402 Landkreisen / krf. Städten) Standort mit hohen Zukunftschancen 8

Seit 2010 positive und kontinuierliche Entwicklung des Landkreises Tuttlingen gemessen am Gesamtrang ZKA Entwicklung Gesamtrang Landkreis Tuttlingen nach Ausgabe Prognos Zukunftsatlas % 100 67 von 402 64 von 402 83% 84% 80 60 40 114 von 439 Ausgeglichener Chancen- Risiko-Mix* 74 % 144 von 439 67% 145 von 412 Ausgeglichener Chancen- Risiko-Mix Hohe Zukunftschancen Ausgeglichener Chancen- Risiko-Mix 65% Hohe Zukunftschancen 20 0 2004 2007 2010 2013 2016 Prognos Zukunftsatlas 2016; *Einordnung der Region unter 8 bundesweiten Zukunftsklassen 9

Platzierung des Landkreises Tuttlingen und umliegender Landkreise nach Gesamt-, Stärke-, Dynamikrang Region Einordnung der Region in Zukunftsklasse Gesamtrang 2016 (von 402) Vergleich zu Gesamtrang 2013 Stärkerang Dynamikrang Landkreis Tuttlingen Region mit hohen Zukunftschancen 64 +3 60 94 Landkreis Rottweil Region mit ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix 153-8 140 237 Landkreis Konstanz Region mit leichten Zukunftschancen Region mit hohen Zukunftschancen 128 +1 114 225 53 +34 64 20 Landkreis Sigmaringen Prognos Zukunftsatlas 2016 Region mit ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix Region mit ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix 202 +4 220 148 262-16 268 213 10

Platzierung des Landkreises Tuttlingen und umliegender Landkreise nach Themenfeldern des Zukunftsatlas 2016 Region Gesamtrang (von 402) Landkreis Tuttlingen 64 58 42 240 38 Landkreis Rottweil 153 238 25 313 110 128 123 73 204 155 Landkreis Konstanz 53 101 105 71 39 202 241 54 238 187 Landkreis Sigmaringen 262 167 67 335 189 Prognos Zukunftsatlas 2016 11

Digikompass Landkreis Tuttlingen weist mit Rang 91 einen relativ hohen Digitalisierungsgrad auf Gesamtindex Digikompass enthält Daten zu IT-Gründungen (Startups) Beschäftigten im IT-Bereich Anzeigenindex (Auswertung v. Stellenanzeigen) Er gibt Hinweise zum Grad der Digitalisierung der Wirtschaftsstruktur und des Arbeitsmarkts in den einzelnen Regionen Landkreis Gesamtindex Rang Klasse TUT 20,5 91 RW 18,9 116 VS 20,4 92 KN 21,1 86 BL 14,5 191 SIG 13,6 209 Landkreis Tuttlingen Prognos Digikompass 2016 12

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.1 Methodik Prognos Zukunftsatlas 2016 02.2 Bundesweite Einordnung des Landkreises Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 02.3 Indikatorenvergleich: Landkreis Tuttlingen im regionalen Vergleich 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreis Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder

Überdurchschnittliche Fertilitätsrate im Landkreis Tuttlingen sowie positive Bevölkerungsentwicklung 2012 bis 2014 Fertilitätsrate 2014 Veränderung Bevölkerung 2012 zu 2014 (Jahresdurchschnitt) in % Rang: 39 1,6 98 1,2 203 1,5-0,1 258 150 1,6 172 0,6 356 1,4 39 1,9 285 1,5 210 0,3 1,5 1,3 Deutschland 1,5 Deutschland 0,7 1,2 1,4 1,6 1,8-1 0 1 2 3 Prognos Zukunftsatlas 2016: Fertilitätsrate: Kinder je Frau im Alter von 15-45 Jahren. 14

Durchschnittlicher Anteil Junger Erwachsener sowie leicht positives Binnenwanderungssaldo Junger Erwachsener Anteil Junge Erwachsene 2014 in % Binnenwanderungssaldo Junger Erwachsener je 100 Einwohner 2012-2014 in % 102 14,4 148 0,11 167 13,7-0,14 285 113 14,3 149 0,10 49 16,3 67 0,49 144 13,9-0,02 211 15,0 0,31 Deutschland 14,0 Deutschland 0,26 12 14 16 18-0,5 0,0 0,5 1,0 Prognos Zukunftsatlas 2016: Junge Erwachsene: Personen im Alter von 18 bis unter 30 Jahren. 15

Demografie - Zwischenfazit Im Themenfeld Demografie weist der Landkreis Tuttlingen insgesamt im deutschlandweiten Vergleich eine sehr gute Position auf: Rang 58 von 402 Im regionalen sowie überregionalen Kontext hat der Landkreis eine stark überdurchschnittlich hohe Fertilitätsrate (1,6 Kinder je Frau und damit Rang 39). Dies ist besonders in Zeiten des demografischen Wandels und tendenziell abnehmender Geburtenzahlen bemerkenswert. In Verbindung mit einem starken Arbeitsmarkt bietet der Landkreis attraktive Rahmenbedingungen für junge Familien. Der Landkreis Tuttlingen zählt zu den wachsenden Regionen in Deutschland durchschnittlich wuchs die Bevölkerung in den Jahren 2012 bis 2014 im Jahr um 1,2% (D: 0,7%). Nach einer Phase der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung (2005-2011: -3.100 EW) profitiert der Landkreis Tuttlingen von der Zuwanderung und verzeichnet im Zeitraum 2011 bis 2014 einen deutlichen Zuwachs (2.400 EW). Im regionalen Vergleich gehört der Landkreis damit neben dem Landkreis Konstanz (+1,9%) zu den am stärksten wachsenden und damit auch für die Bevölkerung zu den attraktivsten Regionen. Die Gruppe der Jungen Erwachsenen (18-30 Jahren) ist im Landkreis Tuttlingen im deutschlandweiten Vergleich leicht überdurchschnittlich vertreten (14,4% und damit Rang 102). Auch im regionalen Vergleich weist die Region hinter dem Landkreis Konstanz (16,3%) den höchsten Wert auf. Der Landkreis erreicht ein leicht positives Zuwanderungssaldo bei den Jungen Erwachsenen. So wuchs das Binnenwanderungssaldo der Jungen Erwachsenen in den letzten Jahren nur um etwa 0,11% (Rang 148). Im Vergleich zur Entwicklung in (+0,31%) und in Deutschland (+0,26%) erreichte der Landkreis unterdurchschnittliche Wanderungsgewinne bei dieser Altersgruppe. Trotz der grundsätzlich guten demografischen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren sollte sich der Landkreis Tuttlingen insb. im Kontext des demografischen Wandels sowie einer wachsenden Standortkonkurrenz um junge Menschen, Familien und qualifizierte Fachkräfte nicht auf dem erreichten Status-quo ausruhen. 16

Hoher Kaufkraftindex der privaten Haushalte bei landesweit leicht überdurch. Verschuldungsgrad der Kommunen Kaufkraft 2015 (Index Deutschland=100) Verschuldungsgrad der Gemeinden/Gemeindeverbände 2014 53 108,4 94 680 83 105,5 7 220 113 103,2 43 500 114 103,2 21 340 104 103,9 104 720 107,0 570 Deutschland 100,0 Deutschland 1.700 95 100 105 110 0 500 1.000 1.500 2.000 Prognos Zukunftsatlas 2016; Verschuldungsgrad: Schulden der Gemeinden/Gemeindeverbände je Einwohner 2014. 17

Unterdurchschnittlicher Anteil von Bedarfsgemeinschaften im Landkreis und leichter Rückgang in den letzten Jahren Anteil der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Einwohner 2014 in % Veränderung der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Einwohner 2012-2014 in % 86 3,2-0,5 179 58 2,6-1,3 161 102 3,6 235 1,4 112 3,9-3,3 112 99 3,5-0,2 187 4,0 1,1 Deutschland 7,4 Deutschland -0,9 2 4 6 8-4 -3-2 -1 0 1 2 Prognos Zukunftsatlas 2016 18

Bundes- sowie landesweit niedrige Kriminalitätsrate im Landkreis Tuttlingen Kriminalitätsrate 2014 94 4.200 139 45 3.500 314 90 4.100 228 234 6.500 150 63 3.700 123 5.600 Deutschland 7.500 500 3.000 5.500 8.000 Prognos Zukunftsatlas 2016; Kriminalitätsrate: polizeilich gemeldete Fälle je 100.000 EW in 2014; 19

Wohlstand / Soziale Lage - Zwischenfazit Im Themenfeld Wohlstand & Soziale Lage weist der Landkreis Tuttlingen insgesamt im deutschlandweiten Vergleich eine sehr gute Position auf: Rang 42 von 402 Der Landkreis Tuttlingen besitzt im Vergleich zu den umliegenden Landkreisen im Jahr 2015 die höchste Kaufkraft der privaten Haushalte (108,4), damit liegt er auch weit über dem Niveau der Kaufkraft privater Haushalte in Deutschland (100) und (107,0). Der Landkreis Tuttlingen weist für das Jahr 2014 einen unterdurchschnittlichen Anteil der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Personen (Hartz IV) auf (3,2% und damit Rang 86). Die Zahl der in Bedarfsgemeinschaften lebenden Einwohner nahm in den letzten Jahren leicht ab, wohingegen im landesweiten Trend eine leichte Zunahme zu beobachten ist. Der Verschuldungsgrad der Kommune/Gemeindeverbände im Landkreis Tuttlingen (680 je Einwohner) liegt tendenziell über den Vergleichswerten von Nachbarkreisen (u.a. : 200; Lkr. Konstanz: 340) und leicht über dem Landesdurchschnitt (570). Im bundesweiten Vergleich (1.700 je EW) ist der kommunale Verschuldungsgrad des Landkreises Tuttlingen (Rang 94) als relativ gering zu bewerten. Mit 4.200 gemeldeten Kriminalfällen pro 100.000 Einwohner weist der Landkreis Tuttlingen im Jahr 2014 sowohl im landes- (5.600) als auch bundesweiten Kontext (7. 200) eine unterdurchschnittliche Kriminalitätsrate (Rang 94) auf. Der Landkreis Tuttlingen zählt zu den wohlhabenden Regionen in Deutschland und verfügt über eine ausgeglichene und intakte Sozialstruktur (niedriger Anteil Bedarfsgemeinschaften, niedrige Kriminalitätsrate). Die Kommunen des Landkreises Tuttlingen besitzen aufgrund ihrer moderaten Verschuldung und mehrheitlich starken Finanzkraft einen aktiven Gestaltungsspielraum. 20

Sehr hohe Arbeitsplatzdichte mit starker industrieller Basis, bundesweit geringster Anteil an Tertiärbeschäftigten Arbeitsplatzdichte 2013 Anteil der Tertiärbeschäftigten an allen SV-Beschäftigten* 2015 in % 75 59,8 402 36,8 111 53,7 385 47,6 101 55,2 331 55,7 173 48,7 142 70,6 172 48,8 365 51,3 54,7 63,3 Deutschland 51,5 Deutschland 70,2 40 50 60 70 20 40 60 80 Prognos Zukunftsatlas 2016; Arbeitsplatzdichte: Erwerbstätige je 100 Einwohner; *SV-Beschäftigte=Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 21

Vollbeschäftigung im Landkreis Tuttlingen und weiterer Rückgang der Arbeitslosenquote in den letzten Jahren Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen 2015 in % Veränderung Arbeitslosenquote 12/2013 12/2015 in % 40 2,7-6,9 224 55 2,9-3,3 320 100 3,5 374 0,0 123 3,8-11,6 104 92 3,4-17,1 29 3,7-5,1 Deutschland 6,1 Deutschland -9,0 2 3 4 5 6 7-20 -15-10 -5 0 Prognos Zukunftsatlas 2016 22

Unterdurchschnittliche Akademikerquote im LK Tuttlingen, weiterer Anstieg der Hochqualifizierten in den letzten Jahren Anteil Hochqualifizierter an den Gesamtbeschäftigten 2015 Veränderung Hochqualifizierte 2013-2015 in %-Punkten 236 9,0 121 1,6 281 8,1 150 1,5 179 10,2 152 1,5 82 13,8 81 1,8 286 8,1 172 1,4 15,3 2,1 Deutschland 14,4 Deutschland 2,0 5 10 15 20 1,0 1,5 2,0 2,5 Prognos Zukunftsatlas 2016

Geringerer Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen sowie moderate Schulabbrecherquote Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen im Durchschnitt 2012/2013 bis 2014/2015 in % Schulabbrecherquote 2014 in% 189 6,9 139 4,4 264 8,6 314 7,3 182 6,6 228 5,5 267 8,7 150 4,6 293 9,8 123 4,3 7,7 4,9 Deutschland 7,2 Deutschland 5,6 5 8 10 0 5 10 Prognos Zukunftsatlas 2016; Schulabbrecherquote: Anteil der Schulabgänger ohne Schulabschluss.

Wirtschaft & Arbeitsmarkt - Zwischenfazit Im Themenfeld Wirtschaft & Arbeitsmarkt weist der Landkreis Tuttlingen insgesamt im deutschlandweiten Vergleich eine leicht unterdurchschnittliche Position auf: Rang 240 von 402 Der Landkreis Tuttlingen hat mit einer Arbeitsplatzdichte von 59,8 Erwerbstätige auf 100 Einwohner die höchste Dichte im Vergleich der Nachbarkreise und ist ein starkes Arbeitsmarktzentrum in der Region. Die Arbeitsplatzdichte im Landkreis Tuttlingen liegt signifikant über dem Bundes- bzw. Landestrend (51,5 bzw. 54,7 ET je EW). Der Landkreis Tuttlingen besitzt mit 2,7% landes- und bundesweit eine der geringsten Arbeitslosenquoten (Rang 40). 2,7% (Rang 40). Im Landkreis Tuttlingen besteht Vollbeschäftigung. Allerdings bildet der Landkreis Tuttlingen im Zuge seiner ausgeprägten industriellen Stärke das Schlusslicht in Bezug auf den Dienstleistungssektor in keinem anderen Landkreis in Deutschland gab es im Jahr 2015 einen niedrigeren Dienstleistungsanteil an den Gesamtbeschäftigen (Rang 402). Der Anteil der Hochqualifizierten liegt mit 9,0% deutlich unter dem Landes- und Bundestrend (BW: 15,3%; D: 14,4%). Der Anteil der Hochqualifizierten ist im Landkreis Tuttlingen in den letzten Jahren leicht gestiegen (+1,6 %-Punkte, Rang 121). Relativ gute Bedingungen herrschen im Landkreis zudem im Bereich Ausbildung/Bildung. Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen ist im Landkreis mit 6,9 % unter dem Landes-/Bundesdurchschnitt (7,7% bzw. 7,2%), auch die Schulabbrecherquote ist im Landkreis unterdurchschnittlich. Der Landkreis Tuttlingen erweist sich als Wirtschaftsstandort mit einem starken Arbeitsmarkt und überdurchschnittlicher Arbeitsplatzdichte. Der Arbeitsmarkt ist stark auf die industrielle Produktion ausgerichtet, besitzt jedoch einen deutlichen Rückstand im Tertiärbereich sowie der Beschäftigung von Hochqualifizierten. Die besonders geringe Arbeitslosenquote (Vollbeschäftigung) lässt den wachsenden Bedarf von Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung erkennen. 25

Überdurchschnittliches BIP-Wachstum 2008 bis 2013 im LK Tuttlingen bei relativ hoher Produktivität BIP je Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2013 Veränderung BIP 2008-2013 in % 117 95.000 100 14,6 71 99.200 204 10,0 265 85.600 289 6,6 100 96.700 160 11,7 161 91.700 223 9,3 100.500 10,6 Deutschland 94.600 Deutschland 9,8 80.000 90.000 100.000 110.000 5 10 15 20 Prognos Zukunftsatlas 2016 26

Unterdurchschnittliche Gründungsintensität im LK Tuttlingen sowie rückläufige Entwicklung in den letzten Jahren Unternehmensgründungen je 10.000 Erwerbsfähige (2011-2014) Veränderung der Gründungsintensität je 10.000 Erwerbfähige 07/2010 11/2014 in % 245 82,5-24,6 99 202 87,8-23,0 78 279 78,1-36,3 315 16 145,4-1,8 3 239 83,1-26,9 193 99,1-23,2 Deutschland 100,0 Deutschland -26,9 70 90 110 130 150-40 -30-20 -10 0 Prognos Zukunftsatlas 2016 27

Im Landesvergleich überdurchschnittlicher FuE-Besatz sowie positive Entwicklung in den letzten Jahren Anteil FuE-Personal an Gesamtbeschäftigte 2013 in % Veränderung FuE-Beschäftigtenanteil 2009-2013 in % 27 2,5 79 0,17 88 1,3-0,23 352 56 1,7 17 0,47 77 1,4 78 0,17 78 1,4 129 0,08 2,4 0,15 Deutschland 1,2 Deutschland 0,01 0 1 2 3 4-0,5 0,0 0,5 Prognos Zukunftsatlas 2016 28

Überdurchschnittliche Patentintensität im LK Tuttlingen sowie hohe Investitionsquote der Industrie Investitionsquote der Industrie* p.a. im Durchschnitt der Jahre 2011-2013 in % Patentintensität 2014 120 9,5 61 210 272 6,8 64 200 226 7,5 110 140 279 6,7 147 100 160 8,6 107 140 8,3 260 Deutschland 8,6 Deutschland 110 4 6 8 10 12 0 100 200 300 Prognos Zukunftsatlas 2016; Investitionsquote der Industrie: Investitionen im Verhältnis zur Bruttowertschöpfung d. Verarbeitenden Gewerbes p.a. in 2011-2013 in %; Patentintensität: Patentanmeldungen je 100.000 Erwerbstätige. 29

Weit überdurchschnittlicher Anteil der Beschäftigten in Zukunftsfeldern, kein TOP 500 Unternehmen Anteil Beschäftigte in Zukunftsfeldern an Gesamtbeschäftigten 2015 in % Anzahl der TOP 500 Unternehmen 2014 20 43,6 0 158 108 33,3 0 158 62 36,0 0 158 182 29,5 1 80 Takeda GmbH 205 28,8 0 158 37,5 71 Deutschland 31,8 Deutschland 500 20 30 40 50 0 100 200 300 400 500 Prognos Zukunftsatlas 2016; Zukunftsfelder: Fahrzeugbau, Maschinenbau, Logistik, hochwertige Unternehmens- und Forschungsdienstleistungen, Informations- und Kommunikationstechnologien, Gesundheitswirtschaft. TOP 500 Unternehmen: Ordnungskriterium sind die Netto-Umsätze, d.h. der Umsatz ohne jegliche Steuern. 30

Stark überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum in den letzten Jahren Veränderung Gesamtbeschäftigung (SV-Beschäftigte) 2012 bis 2015 in % 46 8,0 169 154 5,1 5,3 92 6,7 229 4,1 6,0 Deutschland 5,0 Prognos Zukunftsatlas 2016 2 5 7 10

Insgesamt durchschnittliche Anbindung des LK Tuttlingen an das BAB-Netz Erreichbarkeit Bundesautobahnanschluss in PKW-Minuten 2014 254 17 195 13 280 19 157 11 325 30 Deutschland 19 18 Prognos Zukunftsatlas 2016 0 20 40 32

Wettbewerb & Innovation - Zwischenfazit Im Themenfeld Wettbewerb & Innovation weist der Landkreis Tuttlingen insgesamt im deutschlandweiten Vergleich eine führende Position auf: Rang 38 von 402. Unter den vier Teilindices ist der Landkreis Tuttlingen in diesem Bereich am besten aufgestellt. In den letzten Jahren (2008-2013) wuchs die Wirtschaftsleistung des Landkreises mit 14,6 % überdurchschnittlich stark an (BW: 10,6%, D: 9,8%). Die Produktivität befindet sich im Landkreis mit etwa 95.000 pro SV-Beschäftigtem auf einem durchschnittlichen Niveau. Im Landkreis ist der Anteil der Beschäftigten im FuE-Bereich außerordentlich hoch (Rang 27 von 402). Die Zahl und der Anteil der FuE-Beschäftigten ist in den letzten Jahren weiter angestiegen. Die Stärke im FuE-Bereich schlägt sich in einer überdurchschnittlichen Patentintensität (Rang 61) nieder. In den Jahren 2011 bis 2013 verzeichnete die Industrie im Landkreis Tuttlingen eine überdurchschnittliche Investitionsquote. Knapp 45% der Gesamtbeschäftigten im Landkreis Tuttlingen (Rang 20) sind in den Zukunftsfeldern der deutschen Wirtschaft tätig (BW: 37,5% D: 38,1%). Der Landkreis Tuttlingen verzeichnete im Zeitraum 2012 bis 2015 einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsaufbau (8% bzw. Rang 46). Die Gründungsintensität neuer Unternehmen ist im Landkreis Tuttlingen rückläufig und im Vergleich zum Landes- und Bundestrend stark unterdurchschnittlich (Rang 245 von 402). Insgesamt ist die Wirtschaft im Landkreis Tuttlingen sehr dynamisch, wettbewerbsfähig und innovationsorientiert. Der Landkreis Tuttlingen verzeichnete in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, hohe Investitionen der Industrie und einen deutlichen Beschäftigungsaufbau. 33

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen 03.1 Arbeitsmarkt 03.2 Wohnen 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder 34

Mit 12.000 neuen Arbeitsplätzen seit 2005 überdurchschnittliche Beschäftigungsentwicklung im LK Tuttlingen Entwicklung SV-Beschäftigte* 2005-2015 (Index 2005=100) 124 122 120 118 116 114 112 110 108 SV-Beschäftigte 2015 Differenz 2005-2015 61.400 11.830 108,5 111,0 115,6 123,9 117,3 117,0 114,3 112,2 110,6 TUT BW KN RW VS BL 106 104 106,0 102 100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. *SVB am Arbeitsort, Stand: 30.06. des jeweiligen Jahres. 35

Seit 2005 Zunahme um 7.700 Erwerbstätige im LK Tuttlingen, deutlicher temporärer Einbruch in den Krisenjahren 2008/2009 Entwicklung Erwerbstätige 2005 bis 2013 (Index: Jahr 2005 = 100) 114 112 110 108 Erwerbstätige 2013 Differenz 2005-2013 73.600 7.700 111,7 108,4 108,3 107,8 TUT BW RW KN 106 104 104,9 BL 102 102,4 VS 100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016, Erwerbstätige am Arbeitsort. Für 2014 und 2015 liegen noch keine Zahlen vor. 36

Vergleichsweise hoher Anteil der Beschäftigten ohne beruflichen Ausbildungsabschluss im LK Tuttlingen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Qualifikationsniveau 2015 in % (Anteil an den Gesamtbeschäftigten) 100 % 80 6,2 (3.820) 9,0 (5.530) Ausbildung unbekannt Akademischer Abschluss 8,6 (4.580) 8,1 (4.320) 7,4 (6.100) 9,4 (8.980) 10,2 (8.410) 13,8 (13.080) 7,6 (4.900) 8,6 (373.680) 8,1 (5.210) 15,3 (667.960) 60 40 66,7 (40.970) Anerkannter Berufsabschluss 67,4 (35.830) 67,1 (55.590) 62,0 (58.890) 67,7 (43.800) 62,3 (2.714.770) 20 0 18,0 (11.080) Lkr. Tuttlingen 15,9 (8.450) Lkr. Rottweil 15,4 (12.760) Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. Stichtag 30.06.2015, Daten nach Revision 2014. 14,8 (14.050) Lkr. Konstanz 16,6 (10.760) 13,8 (603.120) Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss Schwarz- wald-baar- Kreis 37

Wachsende Pendlerverflechtungen und konstanter Anstieg des Einpendlerüberschusses in den LK Tuttlingen Entwicklung Pendlerbewegungen (SV-Beschäftigte) Landkreis Tuttlingen 2005 bis 2014 17.500 15.000 12.500 10.260 10.000 Einpendler Auspendler Pendlersaldo 13.640 14.330 14.810 12.580 12.740 12.570 11.770 11.000 15.920 7.500 5.000 2.500 0-2.500 4.500 3.680 3.800 3.060 2.520 2.860 2.240 1.500 1.810 930 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014-5.000-7.500-10.000-12.500 9.330 9.500 9.960 10.060 9.720 10.500 10.600 10.650 11.010 11.420 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. Pendlersaldo: Einpendler abzgl. Auspendler. 38

Einpendlerüberschuss in den LK Tuttlingen vorwiegend aus dem sowie Landkreisen KN, SIG und RW Pendlerverflechtung des Landkreis Tuttlingen mit den Kreisen und kreisfreien Städten s 2013 TOP-10 Kreise/Städte Auspendlerüberschuss Stuttgart, Stadt -184 TOP-10 Kreise/Städte Einpendlerüberschuss Böblingen, Lkr. -134 Waldshut, Lkr. -110, Lkr. +1.269 Konstanz, Lkr. +959-85 Baar- Kreis, Lkr. -97 Sigmaringen, Lkr. +915 Breisgau, Stadt -90 Rottweil, Lkr. +371 Bodenseekreis, Lkr. +84 Breisgau- Hochschwarzwald, Lkr. +68 Tübingen, Lkr +36 20 12-7 -134 36-184 -37-33 12 Karlsruhe, Lkr. -85 Ravensburg, Lkr. -62 Esslingen, Lkr. -37 Reutlingen, Lkr. -33 Calw, Lkr. -7 Ortenaukreis, Lkr. +20 371 1.269 Alb-Donau-Kreis +12 Freudenstadt, Lkr. +5 2-90 68-97 Pendlersaldo Lkr. Tuttlingen: +2.907 915-3 Pendlersaldo 2013 (Einpendler abzgl. Auspendler) 1-110 959 84-62 -100-70 0 35 70 70 Prognos nach Statistisches Landesamt, 2015. Publikation Berufspendler in 2015. 39

Branchenportfolio: Medizintechnik, Metall, Maschinenbau und Elektrotechnik sind dominante Leitbranchen mit hoher Dynamik Lokalisationsgrad* Elektronik/ Elektrotechnik (u.a. medizinische Bestrahlungs- und Lasergeräte) (4.390) 3,0 Lederwaren/ Schuhe (260) 8,2 Maschinenbau (5.680) 4,6 Metall (10.080) Beschäftigungsentwicklung 08-15 Landkreis Tuttlingen gesamt: 13,8% 24,4 Sonstige Waren (u.a. Med.-Technik) (11.700) 2,5 2,0 1,5 Beschäftigtenentwicklung 2008-15 in % 1,0-15 -10-5 0 Bau5 10 15 20 25 30 35 40-15,3% Ver-/Entsorgung (420) Industrie Finanzen (1.050) Dienstleistungen 0,5 0,0 Großhandel (3.010) (2.780) Kfz-Handel (790) Ernährung (930) Gesundheits -wesen (2.240) Gummi/ Kunststoff (590) Öffentl. Verwaltung (2.560) Einzelhandel (2.600) Großhandel (12.050) Logistik (1.950) Anzahl dargestellte Branchen 24 Beschäftigte in dargestellten Branchen 58.420 Anteil an Gesamtbeschäftigten 95,2 % Erziehung/ Schule (1.170) wissensintensive Dienstleistungen (1.500) (Waren aus) Papier/Pappe (330) Soziales (2.000) Hotel-/ Gastgewerbe (750) (410) Prognos nach Bundesagentur für Arbeit (nach WZ 2008); *Der Lokalisationsgrad zeigt den branchenspezifischen Beschäftigtenanteil der Regionen im Bundesvergleich an. Im Bundesvergleich überdurchschnittlich spezialisierte Branchen der Regionen haben einen Lokalisationsgrad >1. Erziehung/ Unterricht (11.550) +27,7% Zeitarbeit (840) 46,8 % 89,9% Telekomm./IT Fahrzeugbau% 121,9% (380) 40

Überdurchschnittlicher Anteil von mittelgroßen KMU- Betrieben (10 bis 250 Besch.) im Landkreis Tuttlingen Beschäftigte nach Betriebsgrößenklassen 2012 in % (Anteil an den Gesamtbeschäftigten) 100 % 80 33,9 (16.800*) Über 250 Beschäftigte 31,6 (13.390) 32,9 (22.960) 33,4 (24.810) 33,9 (19.270) 47,2 (1.848.440) 60 40 20 27,8 (13.790) 24,0 (11.900) 50-250 Beschäftigte 51,8 % 10-49 Beschäftigte 29,2 (12.360) 51,6 % 29,8 (20.780) 51,3 % 23,4 (17.360) 25,6 (14.530) 21,0 (823.290) 23,5 23,3 22,4 21,5 (17.490) (13.220) (9.490) (15.000) 18,0 (701.250) 46,9 % 48,9 % 39,0 % 0 14,3 (7.110) Lkr. Tuttlingen Unter 10 Beschäftigte 16,9 (7.150) Lkr. Rottweil 15,8 (10.990) 19,7 (14.600) Lkr. Konstanz 17,3 (9.830) 13,8 (540.610) Schwarz- wald-baar- Kreis Prognos nach Statistisches Landesamt, 2016. Daten des Unternehmensregisters. *SV-Beschäftigte absolut. 41

Hohe Auszubildendendichte bei unterdurchschnittlichem Beschäftigtenanteil von Frauen im LK Tuttlingen Auszubildendendichte 2015 (Auszubildende je 100 SV-Beschäftigte) sowie Auszubildende absolut Anteil Frauen an den SV-Beschäftigten 2014 in % sowie weibliche SV-Beschäftigte absolut 61.400 5,3 25.000 42,0 53.200 5,7 22.700 43,4 82.900 5,2 38.200 47,0 95.000 5,0 46.500 50,3 64.700 5,4 29.900 46,8 1.921.900 4,9 1.921.900 45,1 4 5 5 6 6 35 40 45 50 55 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. Stichtag 30.06.2015. Bundesagentur für Arbeit, 2016. Stichtag September 2015. 42

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 03.1 Arbeitsmarkt 03.2 Wohnen 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder 43

Langfristig relativ stabile Bevölkerungsentwicklung im LK Tuttlingen mit deutlichen Zuwächsen seit 2011 Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2014 (Index: Jahr 2005 = 100) 104 102 100 99,2 100,4 99,8 99,5 KN BW TUT 98 96 Lkr. Tuttlingen Bevölkerung 2014 Differenz 2005-2011 Differenz 2011-2014 134.600-3.100 +2.420 97,7 98,4 97,5 96,7 95,6 VS BL RW 94 92 Bruch der Datenreihe infolge Zensus 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Lkr. Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Stand: 31.12. Durch Zensus 2011 eingeschränkte Vergleichbarkeit der Bevölkerungsentwicklung. 44

Seit 2011 steigende Zuwanderungsgewinne in den LK Tuttlingen, Gewinn von 2.700 Zuwanderern im Saldo 150 120 150-150 110-100 90-250 -30-400 - 40-480 - 130 140-100 350-150 850 30 1.360 Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Tuttlingen nach natürlicher (Geburtenabzgl. Sterbefälle) und räumlicher (Zu- abzgl. Fortzüge) Dimension 2005 bis 2014 1.500 1.250 1.000 750 Natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburten abzüglich Sterbefälle) Räumliche Bevölkerungsentwicklung (Zuzüge abzüglich Fortzüge) 500 250 0-250 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014-500 -750 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Jahressummen. 45

Bis 2012 Abwanderung junger Erwachsener, seit 2011 Zuwanderung von Familien mit Kindern in den LK Tuttlingen Wanderungssaldo (Zuzüge abzgl. Fortzüge) des Landkreises Tuttlingen nach Altersgruppen 2005 bis 2014 1500 1250 1000 750 unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und mehr Insgesamt 850 1360 500 350 250 120 140 0-250 -150-100 -250-500 -400-480 -750 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Jahressummen. 46

Deutliche Zunahme der Zuwanderung aus dem Ausland bei leicht negativem inländischem Binnenwanderungssaldo Wanderungsbewegungen über die Kreisgrenze im Landkreis Tuttlingen 2011-2014 2000 1500 1000 500 Wanderungssaldo Ausland (Zuzüge abzüglich Fortzüge ausländischer Personen) Wanderungssaldo Inland (Zuzüge abzüglich Fortzüge inländischer Personen) 770 470 1.050 1.600 0-500 2011 2012 2013 2014-328 -420-200 -240 Zuwanderung insg.: 4.940 5.190 Anteil Außen- bzw. 1.710 3.230 2.130 3.060 2.500 3.150 3.510 3.060 Binnenzuwanderung an der Gesamtzuwanderung 65 41 59 44 56 53 47 in den LK TUT Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Jahressummen. 5.650 6.570 47

Seit Oktober 2015 abnehmende Zugänge von Asylbegeherenden (für Erstanträge) in Monatlicher Zugang von Asylbegehrenden (für Erstanträge) in März 2015 bis März 2016 Die fünf zugangsstärksten Herkunftsländer jeden Monats sind separat ausgewiesen. Ab 500 Flüchtlingen mit Zahlenangabe. Prognos nach Integrationsministerium BW 2016. 48

Entwicklung der Asylbewerberzahlen im LK Tuttlingen Situation im Landkreis Tuttlingen (Stand 11.07.2016) 31 Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis mit 1.562 Asylbewerbern/Flüchtlingen Durchschnittlich wurden in den letzten Monaten (Dez.-März) etwa 50 Personen pro Woche dem Landkreis Tuttlingen zugewiesen Aktuell zurückgehende Zugangszahlen: statt 296 vom Land angekündigte Flüchtlinge kamen im März nur 200 Personen Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien (29%) und Afghanistan (21%) Bleibeperspektive: Syrer (95%), Afghanen (50%) Asylbewerber/ Flüchtlinge in 31.12.2015 13.04.2016 30.06.2016 Gemeinschaftsunterkünften 1.237 1.562 1.446 Anschlussunterbringungen 172 241 308 GESAMT 1.409 1.803 1.754 Prognos nach Landratsamt Tuttlingen. Amt für Unterbringung und Integration. Stand 30.06. bzw. 11.07.2016. Asylbewerber und Flüchtlingen im Landkreis Tuttlingen Sachstandsbericht. Vorlage Nr. 129 Ausschuss für Soziales und Verwaltung öffentlich am 13.04.2016. 49

Unterdurchschnittlicher Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche des LK Tuttlingen an der Gesamtfläche Anteil Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) an der Bodenfläche insg. 2014 in % sowie SuV-Fläche absolut in ha Anteil Wohnbauflächen an Siedlungsund Verkehrsflächen (SuV) 2014 in % sowie Wohnbauflächen absolut in ha 8.600 ha 11,7 2.600 ha 29,7 9.900 ha 12,9 2.800 ha 28,3 11.800 ha 11,6 3.200 27,1 12.700 ha 15,5 3.700 29,4 6.800 ha 13,5 4.000 32,6 277.100 ha 14,4 149.200 29,0 5 10 15 20 0 20 40 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. 50

Leicht unterdurchschnittliche Fertigstellungsintensität im LK Tuttlingen bei relativ hohen Baugenehmigungen Fertigstellungen je 1.000 EW 2014 sowie Fertigstellungen absolut Baugenehmigungen je 1.000 EW 2014 sowie Baugenehmigungen absolut 320 2,3 420 3,1 370 2,7 330 2,4 450 2,2 400 1,9 950 3,4 1.290 4,7 430 2,3 370 2,0 31.920 3,0 32.890 3,1 0 2 4 0 2 4 6 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Durchschnittliche Fertigstellungsintensität: Fertigstellungen neuer Wohnungen je 1.000 Einwohner in den Jahren 2011-2014. 51

Sehr hoher Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern im LK Tuttlingen, geringer Anteil Mehrfamilienhäuser Durchschnittlicher Anteil Fertigstellungen differenziert nach Mehrfamilienhäusern oder Ein- und Zweifamilienhäusern (Durchschnitt der Jahre 2011-2014) 100 % 80 31,0 (90) Mehrfamilienhäuser 31,0 (100) 51,0 (240) 55,8 (520) 39,1 (150) 50,4 (14.580) 60 40 69,0 (201) Ein- und Zweifamilienhäuser 69,0 (230) 60,9 (240) 20 49,0 (230) 44,2 (410) 49,6 (14.360) 0 Lkr. Tuttlingen Lkr. Rottweil Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Schwarz- wald-baar- Kreis Lkr. Konstanz 52

Langfristiger Rückgang der Baufertigstellungen, Zunahme der Fertigstellungen seit 2010 hinkt im LK Tuttlingen hinterher Baufertigstellungen je 1.000 Einwohner 2000 bis 2014 5,0 4,5 4,0 Differenz Baufertigstellungen pro Jahr in 2010 zum Jahr 2014 Veränderung Baufertigstellungen pro Jahr in 2010 zum Jahr 2014 in Relation zu 2010 +10.200 +47,0 % +61 +23,9 % 3,5 3,0 2,98 BW 2,5 2,34 TUT 2,0 1,5 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Baufertigstellungen Baufertigstellungen Würtemberg Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. 53

Hohe Eigentümerquote im LK Tuttlingen bei relativ ausgeglichener Wohnungsversorgungsituation Eigentümerquote 2011 (Anteil vom Eigentümer bewohnte Wohnungen an allen bewohnten Wohnungen in Wohngebäuden Zensus 2011) Wohnungsversorgung 2011 (Anzahl Wohnungen je 1.000 Haushalte Zensus 2011) 64,5 1.095 64,1 1.103 54,4 1.087 46,5 1.065 69,1 1.092 53,5 1.075 0 50 100 1.040 1.060 1.080 1.100 1.120 Prognos nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2016. Zensus 2011. 54

Im Bub Tr Ba Bä R a. H Du E-L R-W M a.d Ma Tu LK TUT LK Sp We Al Re F a.d Ge Buc Gu Ta Go Wu Dei H o.v Den Ko S-O N o.e Fr Dü Eg Ir Kö Bö In 22 Gemeinden des LK Tuttlingen Bevölkerungszunahme 2011 bis 2014, Stagnation und Rückgang in 13 Gemeinden Bevölkerungsentwicklung 2011-2014 in % in den Gemeinden des LK Tuttlingen Immendingen Bubsheim Bevölkerungsentwicklung 2011-2014 in % > 4,5 4,5 2,0 0,0-2,0 Tuttlingen Trossingen Bevölkerungsentwicklung 2011 bis 2014 nach Gemeinden 10 8,4 7,8 5 4,8 3,5 3,3 3,1 2,9 2,7 2,2 2,2 2,0 1,9 1,8 1,7 1,2 1,0 0,7 0,5 0,4 0,3 0,3 0,1 0,1 0-5 -0,2-0,3-0,4-0,4-0,5-0,5-0,6-1,0-1,3-1,8-3,3-4,0-4,0 Prognos nach Statistisches Landesamt 2016. 55

R-W Bub Kö Go Tu We De Eg LK TUT LK Sp F a.d Fr H o.v Ge M a.d E-L Ko Den Bä Al Wu Du Bö Ba Tr Dü R a. H N o. E Re S-O Ir Ta Ma Im Buc Gu i Im Landkreisvergleich überdurchschnittliche Arbeitsplatzdichte in 8 von 35 Gemeinden des LK Tuttlingen Arbeitsplatzdichte (SVB* je 100 EW) 2014 in den Gemeinden des LK Tuttlingen Arbeitsplatzdichte 2014 > 60 60 45 30 15 In den TOP 8 Gemeinden (Arbeitsplatzdichte) sind 57% der Gesamtbeschäftigten tätig und 36 % der Gesamtbevölkerung des LK Tuttlingen ansässig. Rietheim- Weilheim Bubsheim Gosheim Königsheim Tuttlingen Arbeitsplatzdichte 2014 nach Gemeinden 100 75 50 25 0 99 80 77 75 71 51 51 46 44 41 40 38 38 37 35 35 32 32 31 31 30 29 29 28 27 24 22 22 19 19 17 16 14 13 12 10 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. *Sozialversicherungspflichtige Beschäftige am Arbeitsort. 56

Ri Kö Go Tu Bub Den We De LK TUT LK Eg Sp H o.v i F a. D Fr Ge M a.d E-L Ko Al Wu Tr Du Bä Bö Ba S-O Ir N o.e Dü Re Ta Re Im Buc Ma Gu Arbeitsteiliges Gesamtbild der Kommunen mit ausgeprägter Arbeitsplatz- bzw. Wohnortfunktion im Landkreis Tuttlingen Pendlersaldo als Anteil der Bevölkerung am Wohnort 2014 in % in den Gemeinden des LK Tuttlingen Pendlersaldo in Relation zur Bevölkerung 2014 in % > 15 15 0-15 -30 Königsheim Gosheim Denkingen Bubsheim Rietheim- Weilheim Tuttlingen Pendlersaldo in Relation zur Bevölkerung am Wohnort 60 40 20 0-20 -40 55 39 34 31 31 17 10 7 4 1 1 0 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. *SVB am Arbeitsort.. -1-2 -4-4 -8-10 -10-11 -12-14 -14-14 -14-20 -20-21 -22-22 -24-27 -29-33 -35-35 57

Positive Beschäftigungsentwicklung in nahezu allen Gemeinden des LK Tuttlingen * Buc * * Re Bä N o. E * Bub * Ma Ba S-O i De Den Ge M a.d Kö H o.v Ta Sp R-W Tu Wu LK TUT LK Fr Ko E-L Gu Go Al We Eg Ir Tr F a.d Du Im Bö Dü R a.h SV-Beschäftigungsentwicklung am Arbeitsort 2005-2015 in % in den Gemeinden des LK Tuttlingen Beschäftigungsentwicklung 2005-2015 in % > 60 60 40 20 0 Tuttlingen Buchheim Bärenthal Renquishausen Bubsheim Neuhausen ob Eck SV-Beschäftigungsentwicklung nach Gemeinden 125 100 75 50 25 0-25 105 103 80 74 66 58 53 53 48 43 39 38 38 32 26 25 25 25 24 23 23 23 19 19 19 18 14 14 10 8 7 6-1 -9-16 -23 Prognos nach Bundesagentur für Arbeit, 2016. *Überdurchschnittliche Entwicklung teilweise aufgrund sehr kleiner Beschäftigungszahlen. 58

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder 59

Stärken und Schwächen des Landkreises Tuttlingen im überregionalen Vergleich Stärken Schwächen Wirtschaftsstarker Raum mit weit überdurchschnittlicher Arbeitsplatzdichte Sehr hohe wirtschaftliche Dynamik mit überdurchschnittlichem Beschäftigungszuwachs sowie Zunahme der Arbeitsplatzdichte und des Pendlersaldos Vollbeschäftigung und sehr niedrige Arbeitslosenquote unter dem Landestrend Hohe industrielle Spezialisierung und Branchenkonzentration: im Bundesvergleich stark überdurchschnittliche Bedeutung sowie hohe Dynamik der Medizintechnik, Metallverarbeitung (u.a. Automotive), (Werkzeug-) Maschinenbau sowie Elektrotechnik Hohe Innovationskraft und Technologieorientierung der Industrie: im Landesvergleich überdurchschnittlicher FuE-Besatz (Rang 27 von 402), weitere Zunahme in den letzten Jahren sowie sehr hohe Patentintensität Im bundesweiten Vergleich niedrigster Beschäftigtenanteil im Dienstleistungssektor (Rang 402 von 402) Bedingt durch hohe Fokussierung auf exportorientierte Industrie erhöhte konjunkturelle Schwankungs- und Krisenanfälligkeit (siehe 2008/2009), insb. Risiko und Abhängigkeit im Bereich der Automobilzulieferindustrie Trotz Fortschritten in den letzten Jahren unterdurchschn. Anteil von Hochqualifizierten und geringer Beschäftigtenanteil von Frauen Im Landesvergleich leicht überdurchschnittlicher Verschuldungsgrad der Gemeinden und Gemeindeverbände Im landesweiten und regionalen Vergleich höherer Anteil der Beschäftigten ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 60

Stärken und Schwächen des Landkreises Tuttlingen im überregionalen Vergleich Stärken Schwächen Starke industrielle Basis mit hoher Wertschöpfungsleistung sowie überdurchschn. Investitionsquote der Industrie Ausgeprägte Mittelstandsorientierung mit hohem Anteil von mittleren und größeren KMU Breite Basis an Facharbeitern sowie Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung und hohe Auszubildendendichte Stabile Bevölkerungsentwicklung mit deutlichem Zuzug in den letzten Jahren, leichter Zuwanderungsgewinn bei Jungen Erwachsenen, relativ junge Bevölkerung und hohe Fertilitätsrate (Rang 39 von 402) Hoher Wohlstand, überdurchschnittliche Kaufkraft der privaten Haushalte sowie geringer Anteil an Bedarfsgemeinschaften Relativ ausgeglichene Wohnraumversorgung (Relation Wohnungen / Haushalte), hohe Wohneigentumsquote und hoher Besatz von Ein-/Zweifamilienhäusern Unterdurchschnittliche Gründungsintensität, Rückgang des Gründungsaufkommens in den letzten Jahren sowie wachsende Nachfolgeproblematik gerade bei kleinen Unternehmen Im landesweiten und regionalen Vergleich unterdurchschnittliche Wohnungsfertigstellungsintensität sowie geringer Anteil von Mehrfamilienhäusern Trägheit des Wohnungsangebotes und Rückstand gegenüber der landesweiten Entwicklung bei der Entwicklung der Baufertigstellungen seit 2010 61

Inhalt 01 Zielsetzung und Auftrag 02 Landkreis Tuttlingen im Prognos Zukunftsatlas 2016 03 Vergleichende Regionalanalyse Landkreis Tuttlingen (Fokus: Arbeitsmarkt / Wohnen) 04 Stärken und Schwächen sowie Alleinstellungsmerkmale des Landkreises Tuttlingen 05 Fazit und mögliche Handlungsfelder 62

Fazit und mögliche Handlungsfelder (1/2) Positionierung: Im bundesweiten Vergleich hat sich der Landkreis Tuttlingen in der zweiten Reihe der Spitzengruppe (Standort mit hohen Zukunftschancen) etabliert und konnte mit dem Prognos Zukunftsatlas 2016 seine Positionierung (Rang 64) im Vergleich zum Prognos Zukunftsatlas 2013 halten bzw. leicht verbessern. Starker Wirtschaftsstandort: Der Landkreis hat sich in den letzten Jahren als starker und besonders dynamischer Wirtschaftsstandort im südlichen Teil s erfolgreich etabliert und den Abstand zu anderen und konkurrierenden Landkreisen im regionalen Umfeld ausgebaut. Stärken: Der Landkreis Tuttlingen verfügt über sehr gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Diese sowie die hohe Innovationskraft und Wettbewerbsorientierung (FuE-Beschäftigte, Beschäftigte in deutschen Zukunftsfeldern, stabiler und ausgeprägter Mittelstand) bilden sehr gute Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises. Es kann für die Zukunft mit einer weiteren positiven Entwicklung gerechnet werden. Cluster: Die hohe Branchenkonzentration führt zu einer sehr spezialisierten und international wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstruktur im Landkreis Tuttlingen. Die Konzentration (Cluster Medizintechnik) und damit einhergehende Netzwerkeffekte/Fühlungsvorteile führt zu sich selbstverstärkenden positiven Effekten (Ansiedlung weiterer Unternehmen aus der Medizintechnik, Schaffung Arbeitsplätze, Zuzug). Damit einher geht allerdings auch das Risiko einer hohen Abhängigkeit (u.a. Automotive-Zulieferer) sowie konjunkturellen und branchenspezifischen Krisenanfälligkeit (u.a. Wirtschafts-/Finanzkrise 2008/2009, Gefahr für Automobilzulieferer im Kontext der Entwicklung alternativer Antriebstechnologien). Herausforderungen: Im Landkreis Tuttlingen liegt quasi Vollbeschäftigung vor (niedrige Arbeitslosenquote, hohe Arbeitsplatzdichte). Gerade in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung stellen die Fachkräftesicherung sowie Fachkräftegewinnung eine hohe Herausforderungen für die Zukunft des Landkreises Tuttlingen dar. In diesem Zusammenhang gilt es attraktive Bedingungen (u.a. Wohnraum, soziale Infrastruktur) für Fachkräfte zu schaffen. Dies gilt insbesondere bezüglich der Wohnraumversorgung. 63

Fazit und mögliche Handlungsfelder (2/2) Neue Trends: Trotz der guten Rahmenbedingungen darf der Landkreis Tuttlingen sich nicht auf den Erfolgen und dem Erreichten ausruhen. Im Zuge des wirtschaftlichen und technologischen Strukturwandels, der wachsenden Internationalisierung, der Digitalisierung sowie des demografischen Wandels kommen auf den Landkreis Tuttlingen neue Herausforderungen zu. Der Landkreis Tuttlingen hat im Verbund mit Partnern durch Leitprojekte (u.a. Hochschulcampus, Breitband-Initiative) wichtige Fortschritte erzielt bzw. Prozesse angestoßen, die es zukünftig auszubauen und weiterzuentwickeln gilt. Mögliche Handlungsfelder: Auf Basis dieser Analyseergebnisse und einer ersten vorläufigen Eingrenzung sollte den u.a. folgenden Handlungsfeldern eine erhöhte Aufmerksamkeit und Bedeutung im Rahmen der weiteren strategischen Entwicklung zukommen. Für die konkrete Festlegung, Priorisierung sowie konkrete Ausgestaltung und Vorbereitung weiterer Schritte bedarf es weiterer Abstimmungen mit relevanten Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Wissenschaft: Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung, insb. im Kontext von Vollbeschäftigung, hohem Einpendlersaldo, Fachkräfteengpass sowie Nachfolgethematik im Zuge des demografischen Wandels Flächenaktivierung (Wohnen und Gewerbe) sowie Wohnraumversorgung, insb. im Kontext von Fachkräftezuzug, Rückstand des Wohnungsneubaus, Bedarf an altersgerechtem Wohnraum sowie wachsenden Gewerbeflächenengpässen (u.a. interkommunale Zusammenarbeit) Verkehr und (Breitband-)Infrastruktur, im Kontext von steigender Mobilität (u.a. Pendlerbeziehungen) sowie Nachteilen bei der Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur (u.a. Straßenfernverkehr und Schiene) gegenüber Zentren/Ballungsräumen Wirtschaftsförderung und Technologietransfer im Kontext von geringem Gründungsgeschehen, starken technologieorientierten Branchenschwerpunkten und Clustern, Rückstand bei Dienstleistungen, wachsender Dynamik des technologischen Fortschritts (u.a. Digitalisierung), Bedarf hinsichtlich Wissens- /Technologietransfers sowie Unterstützung von KMU in Fragen der Erleichterung des Marktzugangs/Regulatorik (u.a. Zulassung neuer Produkte bei kleineren Medizintechnikbetrieben) 64

Wir geben Orientierung. Tobias Koch Principal Eberhardstr. 12 D-70173 Stuttgart Tel: +49 711 32 09-605 Fax: +49 711 32 09-609 E-Mail: tobias.koch@prognos.com 65