Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta

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Transkript:

Berliner Gefäßchirurgische Reihe Band 11 Herausgegeben von W. Hepp R. I. Rückert, W. Hepp, B. Luther (Hrsg.) Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta

Ralph I. Rückert Wolfgang Hepp Bernd Luther (Hrsg.) Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta Mit 146 Abbildungen und 42 Tabellen 1 23

Priv. Doz. Dr. med. Ralph I. Rückert ChA der Chirurgischen Klinik / Gefäßmedizin, Franziskus-Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin Budapester Straße 15-19, 10787 Berlin Professor Dr. med. Wolfgang Hepp Haaner Str. 114, 42719 Solingen Professor Dr. med. Dr. phil. Bernd Luther HELIOS Klinikum Krefeld, Klinik für Gefäßchirurgie Lutherplatz 40, 47805 Krefeld ISBN-13 978-3-642-11718-3 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Springer-Verlag GmbH ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Marken schutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Renate Scheddin, Heidelberg Projektmanagement: Ulrike Dächert, Heidelberg Lektorat: Heidrun Schöler, Bad Nauheim Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg Satz: TypoStudio Tobias Schaedla, Heidelberg SPIN: 12984824 Gedruckt auf säurefreiem Papier 5141 5 4 3 2 1 0

V Vorwort Die Chirurgie der Aorta hat von jeher zentrale Bedeutung für die Gefäßchirurgie. Kaum ein Teilgebiet der Gefäßchirurgie ist in der jüngsten Vergangenheit so intensiv unter wissenschaftlichem und klinischem Aspekt untersucht worden wie die Aortenchirurgie, und diese Entwicklung hält an. Ganz sicher trägt dazu wesentlich die Konkurrenz zweier Therapiemethoden des Aortenaneurysmas bei. Seit bald zwanzig Jahren existiert die endovaskuläre neben der konventionellen offenen gefäßchirurgischen Therapie des Aortenaneurysmas und hat sich inzwischen zu einer fest etablierten Alternative entwickelt. In allen Regionen der Aorta sind rasante Fortschritte für immer neue endovaskuläre Therapieoptionen zu verzeichnen, von denen auch die konventionelle Aortenchirurgie profitiert. Auf höchstem Evidenzniveau sind Therapieentscheidungen für das Aortenaneurysma bereits gesichert. In diesem Zusammenhang wächst unsere Kenntnis über die Epidemiologie, Ätiologie und Pathogenese von Aortenerkrankungen, allen voran des Aneurysmas. Bereits heute, in der Zukunft jedoch noch viel stärker, werden daraus detaillierte und hochinteressante klinische Konsequenzen erwachsen, die das Management von Aortenerkrankungen und im Kern dessen eben die Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta bestimmen werden. Von alledem handelt das vorliegende Buch, mit dem eine in erster Linie praktisch relevante Darstellung aktueller Ergebnisse der Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta beabsichtigt ist. In 12 Kapiteln zur abdominalen Aorta reicht das Spektrum der Themen von Sinn und Notwendigkeit des Aneurysmascreenings über biomechanische Untersuchungen der normalen Aorten- im Vergleich zur Aneurysmawand und operative Zugangswege bis zu Komplikationen nach endovaskulärer Aneurysmaausschaltung und deren Management. Die Möglichkeiten der laparoskopischen Aortenchirurgie und die Besonderheiten des Vorgehens bei Korallenriffsklerose der Aorta werden ebenso dargestellt wie die Ergebnisse der endovaskulären Therapie des Aortenaneurysmas. Es wird der Frage nachgegangen, welche Rolle die Infektion bei der Entstehung des Aortenaneurysmas spielen könnte, und es wird gezeigt, dass die nichtoperative Therapie des abdominalen Aortenaneurysmas bereits heute keine Illusion mehr darstellt. Weitere 17 Kapitel sind der thorakalen Aorta gewidmet. Auch hier werden umfassend die operativen Zugangswege dargestellt, bevor eine der großen Serien der offenen thorakoabdominellen Aneurysmaausschaltung bei Marfan-Syndrom präsentiert wird. Nachfolgend wird das gesamte Spektrum der endovaskulären Therapie von Erkrankungen der thorakalen Aorta von arteriosklerotischen Aneurysmata über die akute und chronische Dissektion, das Aortenwandulkus und den traumatischen Aortenabriss bis zur aortoösophagealen Fistel behandelt. Der Einsatz von gebranchten Stentprothesen zur Therapie von thorakoabdominellen Aneurysmen stellt derzeit bereits eine Realität dar. Ausführlich werden technische Entwicklungen und Strategien des»debranching«und ein kombiniert offen-endovaskuläres Verfahren zur Therapie von Aortenbogenpathologien geschildert. Breiter Raum wird Komplikationen und deren Management eingeräumt, das bis zur Konversion reicht. Schließlich wird auch eine vergleichende Kostenanalyse vorgenommen. Für die Gestaltung der einzelnen Kapitel konnten namhafte Autoren gewonnen werden, die mit entsprechenden Vorträgen zum Gelingen des Berliner Gefäßchirurgischen Symposiums beigetragen haben und deren Beiträge zur Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta nun zusammengefasst erscheinen. Allen Autoren gilt unser Dank für ihre Mühe.

VI Vorwort Desweiteren danken wir den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Springer-Verlages, insbesondere Frau Dächert, der Lektorin Frau Schöler, sowie auch Frau Denskus und Frau Dr. Gasser vom Steinkopff-Verlag, die mit Engagement und Kompetenz unsere Arbeit betreut haben. Möge die Lektüre dieses Buches seinen Leserinnen und Lesern erlauben, interessante Erkenntnisse zu rekapitulieren, zu ergänzen oder auch neu zu erwerben. In jedem Falle wünschen wir uns, dass unsere Patienten davon profitieren. Im September 2010 Ralph Ingo Rückert Wolfgang Hepp Bernd Luther

VII Inhaltsverzeichnis Teil I Operationen an der abdominalen Aorta 1 Ultraschallscreening des abdominellen Aortenaneurysmas sinnvoll und notwendig............................... 3 Screening for abdominal aortic aneurysms makes sense D. Böckler, A. Hyhlik-Dürr, S. Debus, H.-H. Eckstein 2 Biomechanical definition of mechanical properties of the normal abdominal aortic walls and abdominal aortic aneurysm walls................... 15 Biomechanische Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der normalen abdominalen Aortenwand und der Wand abdominaler Aortenaneurysmen J. Gnus, W. Witkiewicz, W. Hauzer, M. Kobielarz, M. Pfanhauser, R. Będziński, S. Bałasz 3 Operative Zugangswege zur Rekonstruktion der Aorta................ 23 Operative Approach for Repair of Aortic Aneurysm H. Wenk 4 Laparoskopische Aortenchirurgie........ 31 Laparoscopic Aortic Surgery I. Flessenkämper 5 Die Korallenriffsklerose der abdominellen und viszeralen Aorta.................... 39 Coral reef sclerosis of the abdominal and visceral aorta J. Meuter, H. Beckmann, A. Soliman, R. Martinez, A. Pühler, H. W. Kniemeyer 6 Chlamydophila pneumoniae (Chlamydia pneumoniae) infection in patients with abdominal aortic aneurysm.............. 45 Chlamydophila-pneumoniae-(Chlamydiapneumoniae-)Infektion bei abdominalem Aortenaneurysma W. Witkiewicz, J. Gnus, W. Hauzer, I. Choroszy-Król, J. Skała, D. Teryks-Wołyniec, M. Pfanhauser 7 Das Bauchaortenaneurysma bei älteren Patienten: Domäne der endovaskulären Therapie?............................... 53 Abdominal Aortic Aneurysms in the elderly: Domain of endovascular therapy? S. Botsios, A. Schmidt, H. Hölzer, D. Scheinert 8 Komplikationen nach endovaskulärer Aneurysmabehandlung (EVAR)........... 59 Complications of Endovascular Aneurysm Repair (EVAR) T. Kölbel, S. Debus 9 Evaluation of Endovascular Abdominal Aortic Aneurysm Repair in the Years 2003 2008.............................. 69 Ergebnisse der endovaskulären Aneurysmatherapie der abdominalen Aorta in den Jahren 2003 2008 J. Gnus, W. Witkiewicz 10 Aneurysmaruptur durch Typ-II- Endoleak nach endovaskulärer Aneurysmareparatur.................... 77 Aneurysm rupture after EVAR caused by type II endoleak R. I. Rückert, M. Ismail, P. Rogalla, N. Tsilimparis 11 Nichtoperative Therapie des abdominalen Aortenaneurysmas: eine Illusion?........ 85 Non-operative therapy of abdominal aortic aneurysm just an illusion? R. I. Rückert, A. Laipple, S. Yousefi, N. Tsilimparis

VIII Inhaltsverzeichnis 12 Gefäßverletzungen...................... 95 Vascular Injuries H. Wenk Teil II Operationen an der thorakalen Aorta 13 Zugangswege zur thorakalen und thorakoabdominalen Aorta............ 103 Surgical approach to thoracic and thoracoabdominal aorta M. Gawenda, J. Brunkwall 14 Offene thorakoabdominale Aneurysmaausschaltung bei Marfan-Syndrom..... 111 Thoracoabdominal aortic aneurysm repair in patients with Marfan syndrome G. Mommertz, F. Sigala, S. Langer, T. A. Koeppel, W. H. Mess, G. W. H. Schurink, M. J. Jacobs 15 Debranching the aorta to facilitate TEVAR: Evolving techniques and strategies....... 121»Debranching«der Aorta zur Vereinfachung der (T)EVAR: Technische Entwicklungen und Strategien F. J. Criado 16 Ergebnisse nach endovaskulärer Stentgraftimplantation bei arteriosklerotischen Aorta-descendens-Aneurysmen........ 135 Endovascular Stent-Graft Placement in Atherosclerotic Aneurysms Involving the Descending Aorta Long-Term Results M. Dorfmeister, R. Gottardi, A. Juraszek, T. Dziodzio, D. Zimpfer, J. Dumfarth, M. Schoder, M. Funovics, J. Lammer, M. Czerny, M. Grimm 17 Komplikationen nach thorakaler und thorakoabdomineller Stentgraftversorgung........................... 141 Complications in thoracic and thoracoabdominal stentgraft procedures R. Jakob, F. Oertel, G. Leissner, K. Wölfle 18 Two year single center experience of thoracic endovascular aortic repair using the EndoFit Thoracic Stent Graft.... 151 Erfahrungen mit der thorakalen EndoFit - Stentprothese: Zwei-Jahres-Ergebnisse eines Zentrums L. Qu, D. Raithel 19 Der Einsatz gebranchter Stentgraftprothesen bei thorakoabdominellen Aneurysmen.......................... 163 Treatment of thoracoabdominal aneurysms with branched endografts J. Teßarek 20 Thorakale Konversion Strategien nach erfolgloser endovaskulärer Therapie.............................. 173 Open surgical correction after failed TEVAR S. Langer, G. Mommertz, F. Sigala, T. A. Koeppel, G. W. Schurink, M. Jacobs 21 A combined vascular and endovascular approach for treating aortic arch pathology............................. 183 Ein kombiniertes vaskulär-endovaskuläres Verfahren zur Behandlung von Aortenbogenpathologien M. Czerny, M. Grimm 22 Management von Komplikationen bei thorakaler endovaskulärer Aortenstentgraftimplantation (TEVAR)........ 191 Management of Complications in Thoracic Endovascular Aortic Repair (TEVAR) T. Umscheid, E. Cording, T. Dill 23 Spätparaplegie nach Versorgung eines Endoleaks einer langstreckigen aortalen Stentgraftprothese.................... 197 Delayed-onset paraplegia after the supply of an endoleak after long segment aortic stentgrafting O. Tsiosta, B. Luther, T. Nowak

Inhaltsverzeichnis IX 24 Spätergebnisse nach Stentgraft - implantation bei penetrierendem Aortenulkus der thorakalen Aorta...... 203 Mid-Term Results after Endovascular Stent-graft Placement due to Perforating Atherosclerotic Ulcers of the Thoracic Aorta M. Dorfmeister, R. Gottardi, J. Holfeld, J. Dumfarth, D. Zimpfer, M. Funovics, M. Schoder, J. Lammer, E. Wolner, M. Czerny, M. Grimm 25 Die endovaskuläre Therapie des traumatischen Aortenabrisses......... 209 Endovascular aortic repair in traumatic aortic rupture S. Ockert, H.-H. Eckstein 26 Endovaskuläre Therapie der akuten und chronischen Stanford- Typ-B-Dissektion...................... 219 Endovascular Therapy of Acute and Chronic Stanford Type B Dissection U. Burger, A. Hyhlik-Dürr, P. Geisbüsch, D. Böckler 27 Erfolgreiche endovaskuläre Therapie bei Aortendissektion und dissezierter Nierenarterie......................... 231 Successful endovascular therapy of aortic dissection with renal malperfusion T. Nowak, B. Luther, U. Kempf, H. Krasniqi 28 Kostenanalyse der konventionellen chirurgischen Therapie vs. endo vaskulärer Stentgraftimplantation bei Aneurysmen der Aorta descendens................. 237 Cost analysis of conventional open repair of descending thoracic aortic aneurysms versus endovascular stent-graft placement M. Dorfmeister, R Gottardi, M. Funovics, M. Schoder, J. Holfeld, D. Zimpfer, J. Lammer, M. Grimm, 29 Akute aortoösophageale Fistel endovaskuläre Notfalltherapie........ 243 Acute aortoesophageal fistula emergency endovascular treatment W. Hanna, A. Lutterer, P. Reimer, M. Storck

XI Autorenverzeichnis Böckler, Dittmar, Prof. Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Im Neuenheimer Feld 110 69120 Heidelberg Botsios, Spiridon, Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie Park-Krankenhaus Leipzig Strümpellstrasse 41 04289 Leipzig Burger, Ulrike, Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg Im Neuenheimer Feld 110 69120 Heidelberg Criado, Frank J., MD, FACS, FSVM Vascular Surgery and Endovascular Intervention Union Memorial Hospital-MedStar Health Baltimore, Maryland 21218 USA Czerny, Martin, Prof. Dr. med. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien Dorfmeister, Marion, Dr. med. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien Flessenkämper, Ingo, Dr. Klinik für Gefäßmedizin HELIOS Klinikum Emil von Behring Walterhöferstr. 11 14165 Berlin Gawenda, Michael, Prof. Dr. med. Klinik und Poliklinik für Gefäßchirurgie Uniklinik Köln Kerpener Straße 62 50937 Köln Gnus, Jan, Dr. med. Wards of General and Vascular Surgery Regional Specialistic Hospital ul. Kamienskiego 73a PL-51-124 Wroclaw Hanna, Wadih, Dr. med. Städtisches Klinikum Karlsruhe Moltkestraße 90 76133 Karlsruhe Jakob, Rudolf, Dr. Klinikum Augsburg Stenglinstr. 2 86156 Augsburg Kölbel, Tilo, Dr. med. Gefäßmedizin, Herzzentrum Hamburg Universitäts-Krankenhaus Eppendorf Martinistr. 52 20246 Hamburg Langer, Stephan, Dr. med. Universitätsklinikum Aachen Klinik für Gefäßchirurgie Pauwelsstrasse 30 52074 Aachen Meuter, Jana, Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie Elisabeth Krankenhaus Klara-Kopp-Weg 1 45138 Essen

XII Autorenverzeichnis Mommertz, Gottfried, Dr. med. Ltd. Arzt Klinik für Gefäßchirurgie Helios-Klinikum Siegburg Ringstr. 49 53721 Siegburg Nowak, Thomas, Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie Vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie HELIOS Klinikum Krefeld Lutherplatz 40 47805 Krefeld Ockert, Stefan, Priv.-Doz. Dr. med. Klinik für Gefäßchirurgie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München Ismaningerstr. 22 81675 München Umscheid, Thomas, Dr. med. HELIOS William Harvey Klinik Benekestrasse 2-8 61321 Bad Nauheim Wenk, Heiner, Prof. Dr. med. Gefäßzentrum, Klinikum Nord Hammersbecker Straße 228 28755 Bremen Witkiewicz, Wojciech, Prof. Dr. med. Wards of General and Vascular Surgery Regional Specialistic Hospital ul. Kamienskiego 73a PL-51-124 Wroclaw Qu, Lefeng, M.D., Ph.D Department of Vascular Surgery Changhai Hospital Second Military Medical University Shanghai, 200433 Rückert, Ralph I., Priv.-Doz. Dr. med. Chirurgische Klinik, Berliner Gefäßzentrum Franziskus-Krankenhaus Budapester Straße 15-19 10787 Berlin Teßarek, Jörg, Dr. med. Gefäßchirurgische Klinik St. Bonifatius Hospital Lingen Wilhelmstrasse 15 49808 Lingen Tsiosta, Ourania, MD Klinik für Gefäßchirurgie Vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie HELIOS Klinikum Krefeld Lutherplatz 40 47805 Krefeld

I Teil I Operationen an der abdominalen Aorta 1 Ultraschallscreening des abdominellen Aortenaneurysmas sinnvoll und notwendig 3 D. Böckler, A. Hyhlik-Dürr, S. Debus, H.-H. Eckstein 2 Biomechanical definition of mechanical properties of the normal abdominal aortic walls and abdominal aortic aneurysm walls 15 J. Gnus, W. Witkiewicz, W. Hauzer, M. Kobielarz, M. Pfanhauser, R. Będziński, S. Bałasz 3 Operative Zugangswege zur Rekonstruktion der Aorta 23 H. Wenk 4 Laparoskopische Aortenchirurgie 31 I. Flessenkämper 5 Die Korallenriffsklerose der abdominellen und viszeralen Aorta 39 J. Meuter, H. Beckmann, A. Soliman, R. Martinez, A. Pühler, H. W. Kniemeyer 6 Chlamydophila pneumoniae (Chlamydia pneumoniae) infection in patients with abdominal aortic aneurysm 45 W. Witkiewicz, J. Gnus, W. Hauzer, I. Choroszy-Król, J. Skała, D. Teryks-Wołyniec, M. Pfanhauser 7 Das Bauchaortenaneurysma bei älteren Patienten: Domäne der endovaskulären Therapie? 53 S. Botsios, A. Schmidt, H. Hölzer, D. Scheinert

8 Komplikationen nach endovaskulärer Aneurysmabehandlung (EVAR) 59 T. Kölbel, S. Debus 9 Evaluation of Endovascular Abdominal Aortic Aneurysm Repair in the Years 2003 2008 69 J. Gnus, W. Witkiewicz 10 Aneurysmaruptur durch Typ-II-Endoleak nach endovaskulärer Aneurysmareparatur 77 R. I. Rückert, M. Ismail, P. Rogalla, N. Tsilimparis 11 Nichtoperative Therapie des abdominalen Aortenaneurysmas: eine Illusion? 85 R. I. Rückert, A. Laipple, S. Yousefi, N. Tsilimparis 12 Gefäßverletzungen 95 H. Wenk

1 Ultraschallscreening des abdominellen Aortenaneurysmas sinnvoll und notwendig D. Böckler, A. Hyhlik-Dürr, S. Debus, H.-H. Eckstein Screening for abdominal aortic aneurysms makes sense R. I. Rückert et al. (Hrsg.), Chirurgie der abdominalen und thorakalen Aorta, DOI 10.1007/ 978-3-642-11719-0_1, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011

4 Kapitel 1 Ultraschallscreening des abdominellen Aortenaneurysmas sinnvoll und notwendig 1 Zusammenfassung Die mittel- und langfristigen Effekte des Screenings vor allem älterer Männer hinsichtlich abdominaler Aortenaneurysmen (AAA) sollen hier anhand von vier populationsbasierten randomisierten kontrollierten Studien dargestellt werden: der Chichester- Studie (UK/England), der Multicentre Aneurysm Screening Study»MASS«(UK, England), der westaustralische Aneurysma-Screening-Studie (AUS) und der Viborg-Studie (Dänemark). Die mittelfristige Analyse ergab, dass durch das Screening die Wahrscheinlichkeit einer AAA-Ruptur um 47 % signifikant sank, die AAA-bedingte Letalität (nach Ausschluss der Männer über 80 Jahre) um 49 % zurückging und auch die Gesamtletalität reduziert werden konnte (Odds Ratio 0,93; 95- %-CI: 0,90 0,96). Die Zahl der geplanten Operationen stieg um das Dreifache (p<0,05), und die Wahrscheinlichkeit von Notoperationen reduzierte sich um 45 % (p<0,05). Die langfristigen gepoolten Ergebnisse zeigten eine signifikante Reduktion der Wahrscheinlichkeit sowohl der AAA-Ruptur als auch der AAA-bedingten Letalität um jeweils 47 % sowie einen signifikante Rückgang der Gesamtletalität (Odds Ratio 1,77; 95- %-CI: 0,92 0,97). Insgesamt wurden bei den einbestellten Männern nach 7 15 Jahren 1,7-mal mehr Operationen durchgeführt als bei den Kontrollpersonen (Odds Ratio 1,77; 95- %-CI: 1,5 1,99). Das AAA-Screening senkt die Wahrscheinlichkeit von Rupturen und AAA-bedingten Todesfällen jeweils um etwa 50 % und die Gesamtmortalität um etwa 6 7 %, wobei Unterschiede vorhanden sind, die das lokale Kosten-Nutzen-Verhältnis des Screenings beeinflussen können. Summary Four randomised controlled studies on screening for abdominal aortic aneurysms (AAA) has been performed and published: the Chichester Study (UK/England), the Multicentre Aneurysm Screening Study»MASS«(UK, England), the Western Australian Aneurysm Screening Study (AUS) and the Viborg Study (Denmark). Results showed that the probability of an AAA rupture is significantly reduced by 47 %, AAA-related mortality decreased by 49 % and overall mortality was also reduced (OR 0.93; 95- %-CI: 0.90 0.96). The number of planned operations increased three-fold (p<0.05) and the probability of emergency operations decreased by 45 % (p <0.05). The long-term pooled results showed a significant reduction of 47 % in the probability of both, AAA rupture and AAA-related mortality, and a significant decrease in overall mortality (OR 1.77; 95 % CI: 0.92-0.97). Overall, 1.7 times more operations were carried out on the men invited for screening than on the controls (OR 1.77; 95- %-CI: 1.57; 1.99). AAA screening reduces the probability of rupture and AAA-related mortality, by about 50 % each, and overall mortality by about 6 7 %. Screening for AAA makes sense. Einleitung Trotz einer Zunahme der geplanten Operationen bei asymptomatischen abdominellen Aortenaneurysmen (AAA) steigt die geschlechts- und altersadaptierte Sterblichkeit durch AAA-Ruptur weiter an [10][28]. Die Letalität nach AAA-Ruptur liegt im Vergleich zu einer postoperativen Mortalität nach 30 Tagen von 3,3 % nach elektiver AAA-Operation gemäß einer dänischen Studie aus dem Jahr 2006 (www.karbase.dk) bei etwa 90 % [10]. Nationen wie Großbritannien, die USA und Schweden haben deshalb ein Screeningprogramm etabliert. Zur Durchführung eines Screenings müssen dabei bestimmte Kriterien der WHO und des Europarates erfüllt sein [5][10][29]. Die Sonographie bietet sich zum Screening des AAA an, da sie als Untersuchungsmethode bewährt, einfach durchführbar, flächendeckend verfügbar, für den Patienten nicht belastend und außerdem kostengünstig ist [12]. Die Methode ist zudem schnell und sicher, sie weist eine Sensitivität und Spezifität von 98 bzw. 99 % auf [13]. Teilnahmequoten bei diversen Screeningprogrammen von 53 79 % konnten wiederholt erzielt werden. Etwa 95 % der Patienten mit kleinen AAA nehmen an einem Beobachtungsprogramm teil [10][28]. Dies spiegelt die hohe Akzeptanz der Methode bei Patienten wider. Weiterhin ist die Indikationsstellung zur Behandlung des asymptomatischen AAA evidenz-