h = 5 m_ s h = 10 m_ s

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Transkript:

Klausuraufgaben S. 15 17 Lösungen zu den Aufgaben Aufgaben S. 15 Bewegungen 1 $ UF Gegeben: Straßenbahn 1: Straßenbahn : l 1 = 6 m; v 1 = 18 km h = 5 m_ s l = 9 m; v = 6 km h = 10 m_ s a) Berechnung der Zeit, bis die beiden Bahnen aneinander vorbeigefahren sind: Für die gleichförmige Bewegung gilt: t = v s_ v 1 l 1 v l Der Gesamtweg für die Vorbeifahrt beträgt: s = l 1 + l Da die Straßenbahnen in entgegengesetzter Richtung fahren, beträgt ihre Relativgeschwindigkeit: v = v 1 + v Damit erhält man für die Dauer der Vorbeifahrt: t = l 1+ l m + 9 m m v 1 + v = 6 5 _ m s + 10 = 65 _ m s 15 _ m = 4, s s Die Vorbeifahrt der Bahnen aneinander dauert 4, s. b) Für einen Fahrgast in Bahn 1 ist die Sicht nur so lange verdeckt, wie die Bahn an ihm vorbeifährt. Damit ergibt sich: l t 1 = v 1 + v = 9 m 5 _ m s + 10 _ m s = 9 m 15 _ m s =,6 s Für einen Fahrgast in Bahn ergibt sich entsprechend: l t = 1 v 1 + v = 6 m 15 _ m = 1,7 s s Dem Fahrgast in Bahn 1 wird die Sicht also,6 s lang versperrt, dem in Bahn wird sie 1,7 s lang versperrt. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6 1

Aufgaben S. 15 c) Für die Fahrstrecke der schnelleren Bahn gilt: s = v t v 1 l 1 v l Die Zeit t ergibt sich aus der Länge der Bahn 1 (wenn Bahn diesen Weg zurückgelegt hat, dann befinden sich die Spitzen beider Bahnen auf gleicher Höhe) und der Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Bahnen: l t = 1 v v 1 = 6 m 6 m 10 _ m s 5 = _ m s 5 _ m = 5, s s Damit ergibt sich für Bahn : s = 10 _ m s 5, s = 5 m Entsprechend erhält man für die Bahn 1: s 1 = v 1 t = 5 _ m s 5, s = 6 m Nach einer Fahrstrecke von s 1 = 6 m bzw. s = 5 m befinden sich die Spitzen der beiden Bahnen auf gleicher Höhe. d) Zum Zeitpunkt t = 0 s betragen die zurückgelegten Wege 6 m für die Bahn 1 und 0 m für die Bahn. Die Bezugspunkte sind die Spitzen der Bahnen. Für die Wege gilt dann allgemein: s 1 = 6 m + 5 _ m s t s = 10 m _ s t Damit ergibt sich folgendes Zeit-Weg-Diagramm: 60 s in m 50 40 0 Bahn 1 0 Bahn 10 t in s 0 0 1 4 5 6 7 Der Schnittpunkt der beiden Graphen gibt an, nach welchem Weg sich die Spitzen der beiden Bahnen auf gleicher Höhe befinden und welche Zeit bis dahin vergangen ist. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen aus Teilaufgabe c) erhält man t 5, s, s 1 6 m und s 5 m. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Aufgaben S. 15 0 UF a) Da F konstant ist, liegt eine gleich mäßig beschleunigte Bewegung vor. Aus F = m a folgt: a = _ F m = 1,6 10 15 N = 1,8 10 15 9 10 1 _ m s s Die Bewegungsgesetze dieser Bewegung liefern (mit s 0 = 0, v 0 = 0): v = a t = 1,8 10 15 m _ s 5 10 9 s = 9 10 6 m _ s s = 1 _ a t = 1 _ 1,8 1015 m _ s ( 5 10 9 ) s = 0,0 m b) Man geht von einer Kreisbewegung mit konstantem Geschwindigkeitsbetrag aus. Dann gilt: s ) _ F z = m v _ r = 9 10 1 kg ( 9 10 6 _ m = 1,5 10 15 N 0,048 m Energie $ UF, K a) Lösung über den Energieansatz: Bewegungsenergie E kin wird in Höhenenergie E pot umgewandelt. Dabei wird von der Energieerhaltung ausgegangen. E kin = _ 1 m v 0 = m g h = E pot liefert 1 _ v 0 = g h h = v 0 _ g mit g = 9,81 _ m ist h m. s Lösung über den Kraftansatz: Die Bewegung nach oben wird durch die konstante Gewichtskraft F G gebremst. Die negative Beschleunigung ist g. Es gilt das t-v-gesetz der gleichmäßig beschleunigten Bewegung v (t) = v 0 g t. Die maximale Höhe ist erreicht, wenn v (t) = 0 ist. Aus dieser Bedingung ergibt sich die Steigzeit t s = v 0 / g. Die Höhe kann als Flächeninhalt der Dreiecksfläche im t-v-diagramm ermittelt werden. Man erhält: h = _ 1 t s v 0 = v 0 g 1 m b) Die Höhenenergie wird wieder in Bewegungsenergie umgewandelt. Da keine Reibung vorliegt, kann ein abgeschlossenes System angenommen werden. Die Bewegungsenergie und damit die Geschwindigkeit muss die gleiche sein wie die Startgeschwindigkeit. Damit ist die Änderung der Geschwindigkeit in beiden Fällen die gleiche. Da die Ge wichtskraft in beiden Fällen die verursachende Kraft ist, ist der Betrag der Beschleu nigung und damit auch die Zeit in beiden Fällen gleich. 4 $ UF, K Gegeben: v 0 = 5 km h = 6,9 m_ s h 0 = 5 m a) Durch Anwendung des Energieerhaltungssatzes der Mechanik erhält man folgende Beziehung: _ 1 m v 0+ m g h = _ 1 m v Daraus berechnet sich die Geschwindigkeit nach + g h v = Ö _ v 0 ( 6,9 _ m s ) + 9,81 _ m s 5 m v = Ö _ v = 1,1 _ m s = 4,6 km h Die Radfahrerin wäre mit einer Geschwindigkeit von 4,6 km/h auf das parkende Auto gefahren. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Aufgaben S. 15 b) Die kinetische Energie der Radfahrerin muss gleich der potenziellen Energie gesetzt werden. Daraus lässt sich die Fallhöhe h mit der gleichen Auftreffgeschwindigkeit berechnen: 1 _ m v = m g h Es ergibt sich: s ) h = v g = ( 1,1 _ m _ 9,81 _ m = 7,5 m s Ein frei fallender Körper müsste aus einer Höhe von 7,5 m fallen, um mit der gleichen Endgeschwindigkeit v = 4,6 m/s auf dem Boden aufzutreffen. c) Für einen schwereren Radfahrer ergäben sich dieselben Werte, da sich die Masse m aus den Gleichungen herauskürzt: Gleichung 1: _ 1 m v 0+ m g h = _ 1 m v m ( _ 1 v 0+ g h ) = _ 1 m v _ 1 v 0+ g h = _ 1 v Gleichung : 1 _ m v = m g h 1 _ v = g h Impuls 5 $ E, K Beim Stoß finden Energie- und Impulsübertragung statt. Besonders viel Energie wird übertragen, wenn beide Stoßpartner etwa gleiche Masse haben. Das ist bei Neutronen und den Protonen des Wasserstoffkerns der Fall. 6 $ UF, E Aus der Energieerhaltung E pot = E kin ergibt sich für die Geschwindigkeit vor dem Ankuppeln: v vor = 9 _ g h = 7,7 m _ s. Aus der Impulserhaltung p vor = p nach folgt: 0 t 7,7 m _ s = 60 t v nach v nach =,85 m _ s. Die beiden Bewegungsenergien sind: E kin vor = 8,9 10 5 J, E kin nach = 4,4 10 5 J Offenbar ist beim Ankuppeln Energie in innere Energie umgewandelt worden. Aufgaben S. 16 7. UF, K a) Es liegt ein unelastischer Stoß vor. Nach dem Impulserhaltungssatz gilt: m v = ( m + M ) v v = ( m + M ) v _ m 4 Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Aufgaben S. 16 Die Geschwindigkeit v des Pendels mit dem Geschoss lässt sich mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes bestimmen: 1 _ ( m + M ) v = ( m + M ) g h v = Ö _ g h Setzt man v in die Gleichung zur Berechnung der Geschossgeschwindigkeit v ein, ergibt sich v = Ö _ g h m m + M b) Die Massen von Geschoss und Pendel können mittels einer Waage bestimmt werden. Wenn das Geschoss auf das Pendel trifft, wird dieses ausgelenkt und schwingt hin und her. Die Höhe h kann man direkt messen oder über die Pendellänge und die Auslenkung des Pendels ermitteln. Nach der oben hergeleiteten Gleichung kann man aus den gemessenen Werten die Geschwindigkeit v des Geschosses berechnen. Gravitation 8 $ UF, K a) Beim geozentrischen oder auch ptolemäischen Weltbild ruht die Erde im Mittelpunkt und der Mond, die Planeten und Sterne kreisen in Bahnen um sie. Die Erde war das Zentrum aller möglichen Himmelsbewegungen. Dieses Weltbild wurde lange bis ins Mittelalter gelehrt, es entsprach der alltäglichen Erfahrung der Menschen und widersprach nicht den Gedanken der Kirche. Das heliozentrische oder auch kopernikanische Weltbild löste das geozentrische im Mittelalter ab. Es stand nun nicht mehr die Erde im Mittelpunkt der Himmelsbewegungen, sondern die Sonne, und auch die Erde bewegte sich auf Bahnen um diese herum. Mit dieser Vorstellung ließen sich viele Ungereimtheiten klären, die beim geozentrischen Weltbild auftraten. Probleme bereitete es jedoch, die Vorstellung aufzugeben, dass die Erde Mittelpunkt des Kosmos sei. Die Ansicht, dass die Erde nur ein Planet unter vielen sei, wurde von der Kirche lange als ketzerisch angesehen. Beide Weltbilder haben gemeinsam, dass jeweils nur unser Sonnensystem betrachtet wird und die Existenz weiterer Galaxien und Sonnensysteme nicht angenommen wurde. Bei beiden Vorstellungen steht jeweils ein Himmelskörper als ruhender Mittelpunkt im Zentrum aller Himmelsbewegungen, wobei eine eher die alltägliche und religiöse Wahrnehmung beschrieb und die andere die mathematische, naturwissenschaftliche. b) Die Flächenkonstanz kommt dadurch zustande, dass sich ein Körper, der einen anderen Körper auf einer Bahn umläuft, mal schneller und mal langsamer bewegt. Befindet sich der umlaufende Körper näher am Schwerpunkt, so ist seine Geschwindigkeit größer, entfernt er sich, so wird er langsamer. Betrachtet man die Flächen, die der Fahrstrahl des Körpers in gleichen Zeitabständen überstreicht, so erkennt man aufgrund der sich ändernden Geschwindigkeit, dass diese Flächen gleich groß sind. Auf Bahnen, die eine ausgeprägte Ellipsenform haben, ist die Geschwindigkeitsänderung des Körpers demnach sehr groß. Körper, die sich auf Kreisbahnen bewegen, besitzen dagegen eine annähernd konstante Geschwindigkeit. c) Rechnerische Bestätigung des. Kepler schen Gesetzes: T T Jupiter = 6,17 6,5 = a a Jupiter T T Venus = 90,0 08,8 = a a Venus T Venus T Jupiter =,69 10,68 10 = a Venus a Jupiter Mit den Werten aus der Tabelle lässt sich das. Kepler sche Gesetz bestätigen. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6 5

Aufgaben S. 16 d) Aus c) erkennt man, dass das Verhältnis immer gleich ist. Das muss auch für die Erde gelten: T Erde T Venus = a Erde a Venus Stellt man nach a Erde um und setzt für die Umlaufdauer der Erde 65 Tage ein, erhält man nach Ziehen der. Wurzel: a Erde = 149,46 10 6 km (Literaturwert: 149,60 10 6 km) e) Überprüfung des. Kepler schen Gesetzes für den Halley schen Kometen: T = 0,154 0,155 = a T Halley a Halley Es zeigt sich, dass das. Kepler sche Gesetz auch für die Bahnkurven von Kometen gilt. f) Der Massenverlust hat keine Auswirkung auf Bahn und Umlaufdauer des Kometen, denn aus dem Ansatz F Z = F G folgt: m Halley z r = c m Halley m S r T r = 4 p c m S mit z = p T Die Masse des sich bewegenden Himmelskörpers kürzt sich heraus, die Massenänderung des Kometen hat somit keine Auswirkung auf Umlaufzeit und Bahnradius. g) Man berechnet für den zweiten Extremwert der Umlaufdauer die zugehörige Halbachse: * mit T Halley = 77 a ergibt sich aus T T Halley = 0,146 = a a Halley a Halley = Ö a 0,146 =,7 10 9 km Bei einer Umlaufdauer von 77 a beträgt die große Halbachse,7 10 9 km, bei einer Umlaufdauer von 75 a dagegen,668 10 9 km (siehe Aufgabenteil e)). Die Halbachse verändert sich also um 0,055 10 9 km. 9 $ UF, K a) Bewegt sich der Körper unmittelbar über der Erdoberfläche, so ist die Zentripetalkraft gleich der Gravitationskraft; es gilt: m v r E = m g v = Ö r E g v = Ö 6,71 10 6 m 9,81 m _ s v = 7,9 m_ s Damit ein Körper die Erde gerade umkreist, ist eine Mindestgeschwindigkeit von 7,9 m _ s nötig. Diese Geschwindigkeit bezeichnet man als 1. kosmische Geschwindigkeit! b) Für eine gleichförmige Bewegung gilt allgemein: v = s _ t Für einen Umlauf ist t = T. Der zurückgelegte Weg ist gleich dem Umfang der Erde. 6 Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Aufgaben S. 16 v = p _ r T T = p _ v r = p 6,17 10 6 m 7900 _ m s = 5 067 s Ein vollständiger Umlauf eines Körpers um die Erde dauert 5 067 s = 84,5 min. c) Der Satellit der Masse m bewegt sich dann auf einer Kreisbahn, wenn die Zentripetalkraft gleich der Gravitationskraft in der entsprechenden Höhe ist. Es gilt: F Z = F G m v r E + h = G m m E _ ( r E + h ) Mit v = p r E+ h T erhält man: 4 p m ( r T E + h ) = G E _ ( r E + h ) T = p Ö _ ( r E + h ) _ G m E Die Umlaufzeit eines Satelliten um die Erde ist bei einer näherungsweise kreisförmigen Bahn nur von der Höhe des Satelliten über der Erdoberfläche abhängig. Je größer die Höhe über der Erdoberfläche, desto größer die Umlaufzeit. Die Umlaufzeit ist unabhängig von der Masse des Satelliten. 10 $ UF, E a) Mit Hilfe des Gravitationsgesetzes können Wertepaare berechnet werden. Es gilt: F G = G m m E _ ( r E + h ) F G = 6,67 10 11 m 1 kg 5,97 10 4 k g kg s ( 6,71 10 6 m + h ) Damit ergibt sich: h in km 0 000 4 000 6 000 8 000 10 000 F Gin N 9,81 5,68,70,60 1,9 1,49 Damit erhält man folgende grafische Darstellung: 10 F G in N 8 6 4 0 0 000 4000 6000 8000 h in km 10000 Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6 7

Aufgaben S. 16 b) Auf der Erdoberfläche gilt: F G, E = G m m E re F G, h = G m m E _ ( r E + h ) Aus diesen beiden Gleichungen erhält man durch Umstellen nach G m m E und Gleichsetzen: F G, E r E = F G, h ( r E + h ) oder r F G, h = F G, E E _ ( r E + h ) ( 671 km ) F G, h = F G, E ( 6 71 km + 4 km ) F G, h = F G, E 0,998 7 Die Gewichtskraft eines Menschen verändert sich beim Besteigen eines 4 000 m hohen Berges um etwa ein Tausendstel ihres Wertes. Man kann also die Veränderung der Gewichtskraft eines Menschen vernachlässigen. c) Die Aufgabe kann gelöst werden, indem man ein h-f-diagramm für den gegebenen Fall erstellt und die betreffende Fläche unter dem Graphen auszählt. Nach F = G m m E _ ( r + h ) ergibt sich mit G = 6,67 10 11 m kg s m = 500 kg und m E = 5,97 10 4 kg: h in km 0 00 400 600 800 1 000 F in N 4 55 056 1714 0 486 1959 18 Damit erhält man folgendes Diagramm: F in N 4000 000 0000 18000 0 00 400 600 800 h in km 1000 Für den Bereich unterhalb der h-achse, der im Diagramm nicht dargestellt ist, ergibt sich: W 1 = F h = 17000 N 1 000 km = 17 10 N 10 6 m = 17 10 9 N m = 17 10 9 J Die Fläche unter der Kurve besteht aus etwa 1 Kästchen. Daraus folgt für die verrichtete Arbeit: W = 1 1000 N 00 km = 4, 10 9 J Somit ergibt sich für die gesamte Fläche bzw. die gesamte verrichtete Arbeit: W = W 1 + W = 17 10 9 J + 4, 10 9 J = 1, 10 9 J =,1 10 10 J 8 Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Schwingungen Aufgaben S. 17 11. UF, E a) Eine harmonische Schwingung liegt vor, wenn die rücktreibende Kraft proportional der Auslenkung ist. Für die rücktreibende Kraft gilt: F = p A, wobei p der Druck und A die Querschnittsfläche des Rohres sind. Mit p = r g s und A = 1 _ 4 p d erhält man: F = ( 1 _ r g p d ) s Da für eine bestimmte Flüssigkeit und ein gegebenes U-Rohr die Größen r und d konstant sind, ist also F ~ s, d. h., es liegt eine harmonische Schwingung vor. b) Für die Frequenz einer harmonischen Schwingung gilt: f = 1 Ö D p m Die Richtgröße D ergibt sich aus den Betrachtungen zur rücktreibenden Kraft, die in Teilaufgabe a) vorgenommen wurden: D = _ 1 r g p d Mit m = r V folgt f = 1 p Ö g p d oder f = d V p Ö g p V Die Frequenz der Schwingung einer Flüssigkeitssäule in einem U-Rohr ist nur abhängig von dem Durchmesser des U-Rohres und dem Volumen der eingefüllten Flüssigkeit. Sie ist unabhängig davon, welche Flüssigkeit man verwendet und wie groß die maximale Auslenkung ist. c) Für die Frequenz einer in einem U-Rohr schwingenden Flüssigkeitssäule gilt (vgl. Teilaufgabe b)): _ f = d p Ö g p m 9,81. Einsetzen der Werte liefert: f = 0,01 V p Ö m s p _ = 1, 5 10 6 m 1_ s Die Flüssigkeitssäule schwingt mit einer Frequenz von 1, Hz. d) Ausgangspunkt für die Betrachtungen ist die Gleichung: f = d p Ö g p. Daraus ergibt sich V unmittelbar: (1) Verdoppelt man den Innendurchmesser d des U-Rohres, so verdoppelt sich auch die Frequenz der Schwingung der Flüssigkeitssäule. () Wird das Volumen V der Flüssigkeit im U-Rohr vervierfacht, so halbiert sich die Frequenz. () Bei gleichzeitiger Verdopplung des Innendurchmessers des U-Rohres und Vervierfachung des Volumens der Flüssigkeit ändert sich die Frequenz nicht. Eine Verdreifachung der Frequenz kann man folgendermaßen erreichen: (1) Man wählt ein Rohr mit dem dreifachen Innendurchmesser. () Man verringert das Volumen der Flüssigkeit auf 1 _ 9. 1 $ UF, E a) Die rücktreibende Kraft ist gleich der durch das Eintauchen zusätzlich auftretenden Auftriebskraft. Für die Auftriebskraft gilt allgemein: F A = r V g Damit erhält man für die rücktreibende Kraft: F Rück = r Fl ð V K g Mit ð V K = A s folgt: F Rück = ( r Fl A g ) s b) Ein Körper führt eine harmonische Schwingung aus, wenn die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkung ist. Wie in Teilaufgabe a) abgeleitet gilt: F Rück ~ s. Damit ist die Bedingung für eine harmonische Schwingung erfüllt. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6 9

Aufgaben S. 17 c) Allgemein gilt für eine harmonische Schwingung: T = p Ö m _ D Die Masse m ist die Masse des schwingenden Körpers: m = r K V K = r K A h Die Richtgröße D ergibt sich aus den Betrachtungen zur rücktreibenden Kraft (s. Teilaufgabe a)): D = r Fl A g Einsetzen in die Formel für T liefert: T = p Ö r K A h _ d) Es gilt: T = p Ö _ r K h r Fl A g Ö _ = p r K h r Fl g r Fl g 0,7 Einsetzen der Werte liefert: T = p Ö_ g 0, m cm 1,0 g = 0,75 s cm 9,81 m s Der Körper schwingt mit einer Schwingungsdauer von ca. 0,8 s. e) Da r Stahl > r Wasser, schwimmt ein massiver Stahlkörper nicht im Wasser, sondern sinkt auf den Gefäßboden. Der Körper führt also keine Schwingungen aus. Wellen 1 $ K, UF a) Als Interferenz bezeichnet man die Überlagerung zweier Wellen. Die Auslenkung bei Interferenz ist die Summe der Einzelauslenkungen. Im Falle destruktiver Interferenz treffen Wellen aufeinander, deren Auslenkungen am Ort der Überlagerung verschiedenes Vorzeichen besitzen. In diesem Fall weisen die Zeiger der beiden aufeinander zu laufenden Wellen in entgegengesetzte Richtungen, die Wellen sind gegenphasig, es tritt eine Schwächung bzw. bei gleicher Amplitude eine Auslöschung der Welle am Ort der Überlagerung ein. Bei konstruktiver Interferenz treffen Wellen aufeinander, deren Auslenkungen am Ort der Überlagerung gleiches Vorzeichen haben. Hier weisen die Zeiger in die gleiche Richtung, die Wellen befinden sich in Phase zuein ander und ihre Amplituden addieren sich. b) Berechnung der Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Wellen: (Hinweis: In der ersten Schülerbuchauflage fehlen in der Aufgabe die Zeitangaben: Bild zeigt die Wellen 1 und zum Zeitpunkt t 1 = 0, s, Bild zeigt die Wellen 1 und zum Zeitpunkt t 1 = 0,5 s.) Welle 1 (durchgezogene Linie): aus ð x 1 = 1,0 m 0,6 m = 0,4 m und ð t = 0,5 s 0, s = 0, s ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu v 1 = ð x 1 ð t = 0,4 m 0, s = m_ s Ihre maximale Elongation (oder Amplitude) beträgt s M 1 = 0,8 m. Welle (gestrichelte Linie): aus ð x =,8 m,0 m = 0, m und ð t = 0, s ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu v = ð x ð t = 0, m 0, s = 1 _ m s. Die maximale Elongation (oder Amplitude) beträgt hier s M = 0,8 m. 10 Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6

Aufgaben S. 17 c) Zum Zeitpunkt t = 1,1 s ergibt sich das folgende resultierende Wellenbild: s in m 1,6 1,4 1, 1,0 0,8 0,6 0,4 0, 0,0 1,4 1,8,,6 x in m,0 d) Die Wellen überlagern sich ungestört und laufen nach dem Treffen in unveränderter Form weiter in ihre ursprüngliche Richtung. Berechnung der Position des Maximums der gestrichelten Welle zum Zeitpunkt t 4 = 1,7 s: Zum Zeitpunkt t = 0,5 s befand sich das Maximum von Welle bei x =,8 m. Bis zum Zeitpunkt t 4 = 1,7 m hat es sich um die Strecke ð x = v ð t = 1 _ m s 1, s = 1, m bewegt. Daraus ergibt sich als neue Position für das Maximum von Welle : x ( t 4 ) = x ( t )+ ð x =,8 m 1, m = 1,6 m In gleicher Weise berechnet sich die Position des Maximums von Welle 1 zu: ð x 1 = v 1 ð t = _ m s 1, s =,4 m und somit: x 1 ( t 4 ) = x 1 ( t )+ ð x 1 = 1,0 m +,4 m =,4 m Von einer Überlagerung ist jetzt nichts mehr zu erkennen. (Eine Zeichnung ist hier auch möglich.) Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 014 www.klett.de Alle Rechte vorbehalten entnommen aus: Impulse Physik Oberstufe Einführungsphase NRW, Lehrerband, ISBN: 978--1-77675-6 11