PRESSEINFORMATION. Eltern-Kind-Beziehung 2010: Fördern ist in Fordern ist out



Ähnliche Dokumente
Statuten in leichter Sprache

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Internationales Altkatholisches Laienforum

allensbacher berichte

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Naturgewalten & Risikoempfinden

Der neue Jugendmonitor

Wie verständlich sind Produktinformationen und Verträge? Haben Sie den Vertrag abgeschlossen? 36%

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

allensbacher berichte

Leichte-Sprache-Bilder

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort

Deutsche Bank. Studie Erben und Vererben 2015

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Institut für berufliche Aus- und Fortbildung stellt sich vor

Elternzeit Was ist das?

Studienkolleg der TU- Berlin

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Einstellung!der!österreichischen!Bevölkerung! zum!rechtssystem:!imas"umfrage!2013!

Modernes Arbeiten Wunsch und Wirklichkeit in deutschen Büros. Ergebnisse der repräsentativen Emnid-Studie 2011

Leichte Sprache Informationen zum Europäischen Sozialfonds (ESF) Was ist der Europäische Sozialfonds?

allensbacher berichte

Begeisterung und Leidenschaft im Vertrieb machen erfolgreich. Kurzdarstellung des Dienstleistungsangebots

WIRTSCHAFT+ W+M. DAS OSTDEUTSCHE UNTERNEHMERMAGAZIN MARKT Unternehmermagazin mit Perspektive?

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Senioren ans Netz. schreiben kurze Texte. Lektion 9 in Themen aktuell 2, nach Übung 7

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Markttrend Wohneigentum & Baufinanzierung 2006

Das Schulsystem in Deutschland (Band 2, Lektion 1)

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Grußwort zur Vorlesungsreihe Leitbild Nachhaltiugkeit, Themenabend

In Deutschland nahmen an der von der IPREX Agentur ORCA Affairs durchgeführten Befragung 150 Blogger teil.

EARSandEYES-Studie: Elektronisches Bezahlen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Telefon. Fax. Internet.

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Das Freiwillige Soziale Jahr. Der Bundes-Freiwilligen-Dienst

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen AddOn Systemhaus GmbH

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

Thomas Petersen. ffentliche Meinung:

Fruchtbarkeit ist messbar!

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Presse-Information

Regeln für das Qualitäts-Siegel

Internetnutzung nach Nutzungsart (Teil 1) 1)

Deutschland-Check Nr. 35

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Fast jeder zweite Deutsche würde gerne abnehmen

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Herzlichen Glückwunsch, Telefon!

Versetzungsregeln in Bayern

SPORTSTUDIE Talente-Förderung -

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Arbeiten mit Zielen. Vortrag vom 10. Juni 2010 Hochschule für Technik Zürich. Einführung Theorie. Zieldefinition - Zielkoordination

Kategorien der Hauptpreise (Bitte ankreuzen!)

allensbacher berichte

Einladung zu den beiden Englisch-Workshops Sprechen Sie Denglish für Einsteiger und Fortgeschrittene:

4 Ideen zur Verbesserung des -Marketings!

Leben im Alter im Erzbistum Köln Umfrage im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.v.

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Der Dreiklang der Altersvorsorge

Deutschland-Check Nr. 34

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Wir nehmen uns Zeit.

Elternumfrage Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

Wie kann ich mein Profil pflegen und/oder ihm ein PDF hinzufügen? Sie vermissen die Antwort auf IHRE Frage? Bitte lassen Sie uns Ihnen weiterhelfen:

allensbacher berichte

MARKUS WASER THE POWER IS IN YOU FACT SHEET IHR WEG ZUM PERSÖNLICHEN ERFOLG

Alle gehören dazu. Vorwort

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Business-Master Unternehmer-Training

Das Unternehmens- Cockpit Die zehn wichtigsten Kennzahlen zum Strategie-Controlling

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Die Post hat eine Umfrage gemacht

BVDW: Trend in Prozent

Besser leben in Sachsen

allensbacher berichte

HANNS MARTIN SCHLEYER-STIFTUNG OTTO-WOLFF-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSORDNUNG. Konferenz Berlin, 9. Februar 2009

Hypotheken Management Hauptsponsor der EMF Annual Conference 2009

Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus?

Erziehung, Bildung und Betreuung. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung junger Eltern

Hinweise zum Datenschutz, Einwilligungs-Erklärung

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Bürger legen Wert auf selbstbestimmtes Leben

Transkript:

PRESSEINFORMATION Eltern-Kind-Beziehung 2010: Fördern ist in Fordern ist out Mainz, 5. Juni 2010. 85 Prozent der Eltern in Deutschland sind heute darum bemüht, die Persönlichkeiten und Kompetenzen ihrer Kinder zu entfalten. Bei der Auswahl von musischen, sozialen oder sportlichen Aktivitäten stehen die Bedürfnisse und Entscheidungsbefugnisse der Kinder im Vordergrund. Machen sich jedoch bei den Sprösslingen Schwierigkeiten, Unlust oder Widerstände bemerkbar, stellen nur 31 Prozent der Eltern Ansprüche und Forderungen, dranzubleiben. In die Entwicklung und die Entfaltungsmöglichkeiten zu investieren, gehört heute zum selbstverständlichen Leitbild moderner Erziehung. Das untermauert das GE- NERATIONEN-BAROMETER 2009, eine große Feldstudie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des FORUMs FAMILIE STARK MACHEN e. V.. Sie dokumentiert sowohl die Breite und Schwerpunkte der kindlichen Aktivitäten als auch die Formen und Stile der elterlichen Bemühungen. Ob Geigenspiel oder Skateboard-Fahren, ob Kampfsport oder die Performance am Schlagzeug: Musik und Sport stehen ganz oben auf der Liste der elterlichen Förderangebote. Lesen und das Lernen von Fremdsprachen werden deutlich seltener genannt. Bestimmend für die Auswahl der Hobbys und außerschulischen Aktivitäten sind ihre Potenziale für die Entfaltung von Fantasie und Kreativität. Auch der Beitrag zur Entwicklung ihrer körperlichen Fertigkeiten spielt bei den Entscheidungen eine Rolle. Die Förderung der Kinder soll sich zudem lohnen. Sie soll sich im späteren Leben bezahlt machen. Daher zielt das elterliche Verhalten auch stark auf den erwartbaren lebensgeschichtlichen Nutzen der kindlichen Aktivitäten. Wirken sich Musikschule oder Sportverein positiv auf die Leistungsbereitschaft der Kinder aus, ist das Engagement förderungswürdig. Steigern musische Bildung oder soziale Aktivitäten das Engagement ihrer Kinder, stehen Eltern diesen Aktivitäten ganz besonders aufgeschlossen gegenüber. Bei der Auswahl der Förderschwerpunkte ihrer Kinder orientieren sich Eltern eng an persönlichen Eigenschaften, die sie aus ihrer Sicht karrieretauglich machen.

Die Leistungsorientierung der Eltern steht jedoch im Widerspruch zur geringen Lenkung der kindlichen Interessen. Entscheidend sind die Bedürfnisse und Wünsche, Neigungen und Orientierungsversuche der Kinder. Lediglich 31 Prozent der Eltern bestehen darauf, einmal begonnene Aktivitäten und ausgewählte Interessen auch weiterzuverfolgen. Geht es um Durchhaltevermögen, Disziplin und Konsequenz, stellt nur ein Drittel aller Eltern ihre Rolle als Erzieher heraus. Zwei Drittel kommen stattdessen ihren Kindern in der Umsetzung ihrer Wünsche entgegen. Zudem geben 42 Prozent der Eltern zu Protokoll, bei der Erziehung ihrer Kinder nicht wirklich konsequent zu sein. Nach eigenen Angaben macht beinahe die Hälfte aller Eltern in Deutschland in der Erziehung häufiger Ausnahmen von den eigenen Regeln. Ge- und Verbote sowie Strafen und Sanktionen gibt es in modernen Eltern-Kind-Beziehungen kaum noch. Dabei wirkt sich der gewachsene Respekt vor der Persönlichkeit der Kinder aus: 71 Prozent der Eltern erklären: Ich respektiere, dass meine Kinder ihre eigenen Bereiche haben. Das GENERATIONEN-BAROMETER Seit 2006 publiziert das FORUM FAMILIE STARK MACHEN e. V. in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach alle zwei Jahre eine repräsentative Studie zu den aktuellen Entwicklungen der Generationen- und Familienbeziehungen in Deutschland (Leitthema 2007: Generationen im gelebten Familienalltag; Leitthema 2009: Erziehung). FORUM FAMILIE STARK MACHEN e. V. FORUM FAMILIE STARK MACHEN e. V. ist ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss von Menschen, welche die Zukunft der Familien- und Generationen-Beziehungen aktiv gestalten. Die Initiatoren des FORUMs sind: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Mainz; Michael Behrent, Frankfurt am Main; Dr. Wilhelm Haumann, Allensbach; Manuel Herder, Freiburg; Karl-Heinz B. van Lier, Mainz. Dem Kuratorium gehören an: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht, Gundula Gause, Journalistin, Manfred Kock, Präses i. R. der Evangelischen Kirche in Deutschland, Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Markus Schächter, Intendant des ZDF, und Prof. Dr. Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG. Diese und weitere Presseinformationen sowie Infografiken finden Sie unter www.familie-stark-machen.de. Kontakt: Aktionsbüro FORUM FAMILIE STARK MACHEN e. V. c/o SCRIPT Corporate + Public Communication GmbH Christoph Potting und Christina Dier Tel.: 069 7191389-0 E-Mail: info@familie-stark-machen.de 2

VORANKÜNDIGUNG I Interdisziplinäre Fachtagung Mein Kind soll es mal besser machen Verunsicherte Eltern überforderte Kinder Wer und was produzieren den Druck auf Erziehung? Besser haben war gestern besser machen ist heute: Moderne Kindheiten wandeln sich dramatisch. Viele Kinder stehen heute im Mittelpunkt familiärer Aufmerksamkeit. Welche Risiken und Chancen bergen die veränderten Anforderungsund Erwartungshaltungen an die Erziehung für Eltern, Kinder und andere Beteiligte? Aktuelle und kontroverse Positionen der Kindheitsforschung, der Familien- und Bildungspolitik: Wissenschaftler und Politiker, Pädagogen und Eltern, Erzieher und Praktiker diskutieren die Ergebnisse des GENERATIONEN-BAROMETERs 2009. Eine Fachtagung der Evangelischen Akademie Tutzing und vom FORUM FAMI- LIE STARK MACHEN e. V. Projektpartner: Deutsches Jugendinstitut, München; Bundesforum Familie, Berlin Medienpartner: FOCUS-SCHULE Ort und Zeit: Evangelische Tagungsstätte Wildbad, Rothenburg; 5. November 2010, 18 Uhr, bis 7. November 2010, 12 Uhr Tagungsprogramm und Anmeldung unter: http://www.ev-akademietutzing.de/doku/aktuell/aktuell.php3 3

VORANKÜNDIGUNG II: Buchveröffentlichung: Das GENERATIONEN-BAROMETER 09 Ein differenziertes Bild der Erziehungsverhältnisse in Deutschland liefert die umfangreiche Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach. Das GENERATIONEN-BAROMETER 2009, herausgegeben vom FORUM FAMI- LIE STARK MACHEN e. V., verarbeitet und verdichtet Antworten von 2.222 Befragten ab 16 Jahren. Die für die deutsche Bevölkerung repräsentative Stichprobe fragte vor allem nach, ob sich Kindheitserfahrungen, aber auch die Ziele und Methoden von Erziehung in verschiedenen Generationen verändert haben. Das Buch erscheint im November 2010. Vorbestellungen und mehr Informationen unter: www.familie-stark-machen.de. 4

5