Die Spermagewinnung muss auf eine solch hygienische Weise geschehen, dass Verunreinigungen des Spermas weitestgehend vermieden werden.

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Transkript:

Das anwesende Kapitel 3 stammt aus Regler for Avl, Drift og Smittebeskyttelse på KS-stationer (Regeln für KB-Stationen bezüglich Zucht, Betrieb und Ansteckungsschutz), die zwischen Videncenter for Svineproduktion (VSP) und den DanAvl KB-Stationen vereinbart sind. Verfasser: Claus Hansen, VSP - Herausgegeben/redigiert: 5. Februar 2009 Kapitel 3 Regeln für Produktion und Kontrolle Kapitel 3 beschreibt wichtige Regeln für die Qualität von Spermaportionen, die in KB-Stationen von DanAvl produziert werden. Die Beschreibung der Regeln findet in der Reihenfolge des Produktionsablaufs von der Absamung bis zur fertigen Spermaportion statt. Als Anhang zu den Regeln wurden Anleitungen beigefügt. Anleitungen zu den Regeln für Zucht, Betrieb und Ansteckungsschutz werden vom KSS-Ausschuss erarbeitet. Sowohl Regeln als auch Anleitungen werden in Zusammenarbeit zwischen den KB-Stationen von DanAvl, dem Zuchtsystem der dänischen Schweineproduzenten, und von Videncenter for Svineproduktion (VSP), dem dänischen Wissenscenter für Schweineproduktion, erarbeitet und vom KSS-Ausschuss genehmigt. Möchte ein KB-Betrieb von den Regeln für die KB-Stationen abweichen, muss dies von Videncenter for Svineproduktion genehmigt werden, bevor die Abweichung umgesetzt werden darf. Möchte ein KB-Betrieb von den Anleitungen zu den Regeln abweichen, muss der KSS- Ausschuss vor Umsetzung der Abweichung informiert werden. Die Anleitungen sind im Anhang zu Kapitel 3 zu finden. Regeln und Anleitungen umfassen Spermauntersuchung, Verdünnung, Verarbeitungstemperatur und Hygiene. Eine Spermauntersuchung ist eine Beurteilung der Spermaqualität. Anhand der Untersuchung ist es möglich, KB-untaugliche Eber zu ermitteln, weil eine verminderte Fruchtbarkeit nicht auszuschließen ist. Eine Spermauntersuchung gemäß den Regeln zu Zucht, Betrieb und Ansteckungsschutz für KB-Stationen bietet daher keine Trächtigkeitsgarantie. 01 Spermagewinnung Die Spermagewinnung muss auf eine solch hygienische Weise geschehen, dass Verunreinigungen des Spermas weitestgehend vermieden werden. Bei der Spermagewinnung muss das gesamte Ejakulat gewonnen werden. Bei Ebern, die für die Zucht besonders wertvoll sind, ist auch eine fraktionierte Ejakulatgewinnung möglich, wenn sich die Spermaportionen nicht auf normale Weise produzieren lassen. Die Abteilung für Zucht und Genetik des Wissenscenters für Schweineproduktion legt (siehe Punkt 02.2) für die besonders wertvollen Zuchttiere eine Indexgrenze fest. Nur bei solchen Tieren ist eine Spermagewinnung wie oben beschrieben zulässig. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 1/9

Alle Materialien, die mit dem Sperma in Berührung kommen, müssen spermaverträglich sein. Dies wird dadurch sichergestellt, dass die Materialart auf Spermaverträglichkeit getestet sein muss. Das für die Absamung verwendete Phantom ist mindestens einmal täglich zu reinigen. Der Phantom-Überzug darf keine Spermaverunreinigungen verursachen. Das Ejakulat wird in einem sauberen Kunststoffbeutel aufgefangen, der sich in einem Isolierbehälter befindet. Es wird bei der Gewinnung durch Gaze gefiltert. Verschmutzungen des Spermas mit Schmutz und Vorhautsekret während der Spermagewinnung sind zu vermeiden. Zuerst werden Urin und Vorhautsekret ausmassiert. Die ersten ca. 10 ml Ejakulat dürfen nicht aufgefangen und mit dem Sperma vermischt werden (Reinigung der Harnröhre). Der Penis sollte soweit wie möglich nach oben gerichtet sein, damit etwaige Verunreinigungen nicht am Penis herunterlaufen können. Nach dem Umfüllen des Spermas in den Kunststoffbehälter und beim Transport zum Labor sind folgende Richtlinien zu befolgen: Stallpersonal darf den Behälter nicht berühren. Das Umfüllen ist durch Einschneiden des Beutels vorzunehmen, so dass das Sperma nicht in Berührung mit dem Teil des Beutels kommt, der über den Auffangbehälter gestülpt war. Verunreinigte Ejakulate müssen verworfen werden. 02 Spermauntersuchung Personal, das für die Beurteilung der Motilität des Spermas oder die Konzentrationsbestimmung verantwortlich ist oder diese selbstständig durchführt, muss einen Einführungskurs zur Spermabeurteilung absolviert haben. Danach ist mindestens einmal jährlich einen Auffrischungskurs zu besuchen. Diese Kurse finden in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion statt. 02.1 Bei jeder Spermagewinnung sind folgende Untersuchungen vorzunehmen: 1. Gewicht des Rohspermas (Rohsperma wiegt im Durchschnitt 1,02 g je ml) 2. Konzentration 3. Farbe 4. Geruch 5. Mikroskopische Untersuchung. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 2/9

Zu 2. Die Konzentrationsbestimmung, die für die Berechnung der Verdünnung des Spermas verwendet wird, ist mit NucleoCounter SP-100 (SP-100) auszuführen. Eine Anleitung im Gebrauch von SP-100 muss an jeder KB-Station vorhanden sein. Zu 3. Sperma mit Verfärbungen (rötlich oder bräunlich: Blutbeimischung, gelblich: Urinbeimischung) ist zu verwerfen. Sofern das Aussehen des Spermas wesentlich von der Norm abweicht, ist der aufsichtsführende Tierarzt zu unterrichten. Zu 4. Sperma mit urinartigem und/oder ammoniakartigem Geruch ist zu verwerfen. Das Sperma muss einen neutralen, nicht-unangenehmen Geruch haben. 02.2 Mikroskopische Untersuchung Motilität Die Motilität wird bestimmt durch Einsatz von Phasenkontrastmikroskopie bei min. 200-facher Vergrößerung (10x und 20x) (siehe Anleitung für die mikroskopische Spermauntersuchung). Das Mikroskop muss mit einer Heizplatte mit einer Temperatur von 37-39 C ausgestattet sein. Das Personal muss darin geschult sein, wie dies am jeweiligen Mikroskop in der KB-Station kontrolliert wird. Alternativ zur Heizplatte lassen sich vorgewärmte Objektträger (37-39 C) verwenden. Die Spermauntersuchung muss unmittelbar nach dem Auflegen unters Mikroskop geschehen. Falls das Ejakulat zu konzentriert ist, kann versucht werden, einen kleineren Tropfen auf den Objektträger zu geben. Hilft dies nicht, muss die Spermaprobe mit 28-32 C EDTA- Eberspermaverdünner verdünnt und eine neue Untersuchung durchgeführt werden. Die Motilität wird anhand einer Beurteilung der Beweglichkeit der Samenzellen zusammen mit dem Anteil an defekten Spermien (Morphologie) bestimmt (siehe Abbildung unten). Morphologie ist eine Beschreibung der Form und des Aufbaus der einzelnen Samenzelle. In einer Spermaprobe sind nahezu immer bis zu fünf Prozent abnorme (defekte) Spermien nachweisbar, ohne dass dies für die Fruchtbarkeit des Spermas von Bedeutung ist. Erst wenn eingeschätzt wird, dass die Zahl fünf Prozent übersteigt, muss dies angemerkt werden. Ein häufig bei Ebersperma vorkommender Defekt sind sogenannte Schwanzschleifen. Spermien mit Schwanzschleifen sind nicht normal beweglich. Spermaproben mit Schwanzschleifen haben daher eine verminderte Motilität. Andere häufig auftretende Defekte sind Spermien mit proximalen und distalen Zytoplasmatropfen und oder abgelöste Köpfen. Motilität 90 wird an Sperma vergeben, bei dem die Beweglichkeit nahezu aller Spermazellen einwandfrei ist und Spermazellen mit Defekten schwer zu finden sind. Motilität 80 wird an Sperma vergeben, wenn zu erkennen ist, dass mehr Spermien als normal unbeweglich sind, ODER sich unter dem Mikroskop relativ leicht Spermien mit Defekten finden lassen. Motilität 70 wird an Sperma vergeben, bei dem leicht zu erkennen ist, dass den Spermien Beweglichkeit fehlt ODER Spermien mit Defekten leicht zu finden sind. Motilität < 70 wird an Sperma vergeben, bei dem die Beweglichkeit stark beeinträchtigt oder deutlich erkennbar ist, dass die Spermien in großem Umfang Defekte aufweisen. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 3/9

Die Abbildung zeigt Beispiele für defekte Spermazellen. A und B: Schwanzschleifen, C: proximaler Plasmatropfen, D: distaler Plasmatropfen. Sofern das Sperma die Motilität 90 nicht erhält, ist die Ursache für die Motilitätsverminderung anzuführen. Das Sperma kann nicht gleichzeitig eine Anmerkung erhalten und den Wert 90 bei der Motilität erzielen. Die Anmerkung gilt als Begründung für die Verminderung der Motilität. Rohsperma mit einer Motilität unter 80 Prozent darf nicht für KB verwendet werden. Es kann an Züchter Sperma mit Motilität 60 und 70 verkauft werden, wenn der Index über einer von der Abteilung für Zucht und Genetik festgesetzten Grenze liegt. Sperma mit einer Motilität von 60 und 70 muss mit der gleichen Menge Spermazellen je Portion verdünnt werden wie ein Ejakulat, das Motilität 80 erhalten hat. Die Indexgrenze, die von der Abteilung für Zucht und Genetik des Wissenscenters für Schweineproduktion mitgeteilt wird, gilt bis zur nächsten Änderung der Indexgrenze. Es ist seitens der KB-Station sicherzustellen, dass der Züchter spätestens bei Lieferung des Spermas über die verminderte Spermaqualität informiert wird. 03 Verdünnung des Spermas 03.1 Verdünner Für Sperma, das zur Verwendung in Dänemark verkauft wird, muss EDTA- Eberspermaverdünner benutzt werden. Dem Verdünner müssen Antibiotika in der Menge zugesetzt sein, dass die Spermaportionen eine Konzentration von circa 100 µg Amoxicillin und 100 µg Gentamycin Wirkstoff je ml fertigverdünntem Sperma enthalten. Siehe Punkt 04.5 zu den Anforderungen an den Verdünner. 03.2 Verdünnung des Spermas Sperma von verschiedenen Ebern ist getrennt zu halten und es darf keine Möglichkeit bestehen, dass die Spermazellen von einem Ejakulat unbeabsichtigt mit Sperma von einem anderen Ejakulat vermischt werden. In Sperma, das als Produktionssperma/Mischsperma deklariert ist, dürfen mehrere Ejakulate zusammengemischt werden. Produktionssperma/Mischsperma ist als eine Mischung aus Sperma von bis zu 10 Ebern derselben Rasse definiert. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 4/9

Sperma von Landrasse- und Yorkshire-Ebern muss dahingehend verdünnt werden, dass 95 Prozent sämtlicher Portionen mehr als 2,1 Mrd. motile Spermien bei einem Volumen von 80-85 ml enthalten. Es ist anzustreben, dass keine Spermaportion weniger als 1,8 Mrd. motile Spermazellen enthält. Spermaportionen von Landrasse- und Yorkshire-Ebern müssen mindestens 4,9 ml Rohsperma und maximal 15,0 ml Rohsperma enthalten. Das Sperma muss dahingehend verdünnt werden, dass 95 Prozent sämtlicher Portionen mehr als 1,75 Mrd. motile Spermien bei einem Volumen von 80-85 ml enthalten. Es ist anzustreben, dass keine Spermaportion weniger als 1,5 Mrd. motile Spermazellen enthält. Die Verdünnung des Spermas ist stufenweise in zwei Schritten durchzuführen. Im ersten Schritt (Erstverdünnung) wird das Sperma auf einen Gehalt an circa 2,0 Mrd. motilen Spermazellen je ca. 25 ml verdünnt. Der Verdünner muss bei diesem Schritt ca. 28-32 C warm sein. Die Verdünnung muss spätestens eine Stunde nach Gewinnung des Ejakulats erfolgt sein. Im zweiten Schritt wird die Vorlage mit Verdünner auf ein Endvolumen von 80-85 ml je Portion verdünnt. Die Temperatur des Endverdünners darf nicht niedriger als 20 C sein. Für die Anzahl der Spermazellen je Spermaportion für entweder alle Rassen oder nur Produktionssperma kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, wenn eine KB-Station auf Grund des Verdachts auf Krankheiten vorübergehend geschlossen wird und es nicht möglich ist, durch Spermaportionen von anderen DanAvl-KB-Stationen zu ergänzen. Ausnahmegenehmigungen werden von der Abteilung Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion für eine Dauer von sieben Tagen erteilt und gelten für alle DanAvl-KB-Stationen. Die Ausnahmegenehmigung gibt die Grenze dafür an, was 95 Prozent der Produktion im Ausnahmezeitraum erfüllen müssen. 03.3 Spermaportionen Jede einzelne Spermaportion ist mit der Rasse des Ebers, Codenummer oder Ebernummer sowie dem Datum der Spermagewinnung zu kennzeichnen, so dass das Herkunftsland, die Zulassungsnummer der KB-Station und der Name der KB-Station direkt feststellbar sind. Verkaufte Spermaportionen von einem bestimmten Eber und die Spermagewinnung müssen bis zu den Empfängerbeständen nachverfolgbar sein. Außerdem muss eine Spermaportion bis zu dem Eber oder den Ebern, welcher oder welche beteiligt sind, rückverfolgbar sein. An der KB- Station muss ein Handbuch für die Rückverfolgbarkeit von Spermaportionen eines bestimmten Ebers und für die Rückverfolgbarkeit der an einer bestimmten Spermaportion beteiligten Eber vorhanden sein. 03.4 Reinigung Schläuche, Behälter usw. sind so zu reinigen, dass Ansteckungsstoffe nicht zwischen Sperma aus verschiedenen Ejakulaten übertragen werden können (siehe auch Reinigungsanleitung). Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 5/9

04 Qualitätssicherung und -kontrolle in der Produktion 04.1 Periodische Kontrolle der Eberspermaqualität Von allen aktiven Ebern muss von mindestens jedem zehnten Sprung eine Kontrollspermaprobe genommen werden, um die Lagerfähigkeit des Spermas aller Eber individuell zu beurteilen. Das Sperma ist bei 16-18 C zu lagern. Am dritten Tag nach der Spermagewinnung wird die Motilität der Spermaprobe (das heißt allein ihre Beweglichkeit), untersucht. Eine Motilitätsbeurteilung von verdünntem Sperma muss nach Reaktivierung erfolgen (siehe auch Anleitung zur Reaktivierung). Eber, deren Sperma eine schlechte Lagerfähigkeit aufweist, das heißt eine Motilität von weniger als 70 Prozent nach dreitägiger Lagerung, darf nicht für KB eingesetzt werden, wenn nicht eine besondere Vereinbarung mit dem Abnehmer des Spermas getroffen wurde. Der Eber darf dann wieder eingesetzt werden, wenn bei einer neuen Halteprobe eine Motilität von mindestens 70 Prozent am dritten Tag nach der Spermagewinnung erreicht wurde. Alle Untersuchungsergebnisse aus den periodischen Kontrollen des Spermas sind in die Akte des Ebers einzutragen. 04.2 Kontrolle von neuen Ebern in der KB-Station Das erste Ejakulat, das ein Eber abgibt, dient der Beurteilung des Spermas und darf nicht zum Verkauf gelangen. Sperma der ersten drei Ejakulate von allen neu eingestellten Ebern ist auf seine Lagerfähigkeit zu kontrollieren. Die Untersuchung wird auf gleiche Weise ausgeführt wie die periodische Kontrolle der Spermaqualität der Eber. Gleich nachdem der Eber eine Motilität von mindestens 70 Prozent nach dreitägiger Lagerung erreicht hat, darf das Sperma dieses betreffenden Ebers verkauft werden. 04.3 Keimzahlkontrolle von Sperma und Schläuchen für die Abfüllmaschine Die KB-Station ist für eine laufende Keimzahlkontrolle des fertig verdünnten Spermas und der Schläuche für die Abfüllanlage verantwortlich (siehe auch Anleitung zur Keimzahlkontrolle). Die KB-Station entnimmt an jedem Sonntag zwei fertig verdünnte Spermaportionen, die den ersten und den letzten Teil der Produktion repräsentieren. Die Spermaportionen werden bis zum Versand am nächstfolgenden Dienstag bei 16-18 C gelagert. Die Spermaproben werden mit der Eber-ID (Einzeltierportionen) oder Chargen-ID (Mischspermaportionen) sowie mit 1 oder 2 für den Entnahmezeitpunkt am Beginn oder Ende der Produktion gekennzeichnet. Im Labor werden die Proben unmittelbar nach Empfang am Mittwochmorgen so ausgesucht, dass die mikrobiologische Kontrolle 72 Stunden nach Absamung stattfindet. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 6/9

Die Proben werden von einem DANAK-zertifizierten Labor nach DS/EN ISO 6222 (Wasserbeschaffenheit - Quantitative Bestimmung der kultivierbaren Mikroorganismen durch Einimpfen in ein Nähragarmedium bei 22 und 36 C) analysiert. Der zulässige Grenzwert für fertig verdünnte Spermaportionen wurde auf unter 300 CFU je ml fertig verdünntem Sperma festgesetzt. Der zulässige Grenzwert für Schläuche für die Abfüllanlage wurde auf unter 50 CFU je ml Spülflüssigkeit festgesetzt. Werden positive Proben gefunden, das heißt Proben, die über der zulässigen Grenze für Spermaportionen bzw. Schläuche für die Abfüllanlage liegen, ist eine Bestimmung der gefundenen Keime vorzunehmen. Die Abteilung für Ernährung und Reproduktion beim Wissenscenter für Schweineproduktion ist zu informieren. Gibt es Spermaportionen mit Keimen über dem zulässigen Grenzwert (siehe auch Anleitung zur Keimzahlkontrolle) über mehrere Wochen hintereinander von derselben KB-Station, sind Schläuche für die Entnahme- und Abfüllanlage zur mikrobiologischen Untersuchung einzuschicken. Darüber hinaus ist, nach Absprache mit der KB-Station, ein Kontroll- /Beraterbesuch von Mitarbeitern des Amtes für Lebensmittelsicherheit, oder Personen mit ähnlichen Kompetenzen durchzuführen. 04.4 Kontrolle der Spermienzahl je Spermaportion Von allen DanAvl KB-Stationen werden wöchentlich Spermaportionen zur Fertigwarenkontrolle eingeschickt. Die Fertigwarenkontrolle umfasst eine Konzentrationsbestimmung mit NucleoCounter SP-100 vom Inhalt der Spermaportion, bei der die Spermienzahl in der Spermaportion bestimmt wird. Von jeder KB-Station sind wöchentlich fünf bis zehn Portionen einzuschicken. Von der KB-Station selbst aussuchte Portionen sind so auszuwählen, dass alle Rassen und Kreuzungen in der Fertigwarenkontrolle vertreten sind. Neben den Portionen, die die KB-Stationen selbst aussuchen und zur Kontrolle einschicken, werden auch unangemeldete Kontrollen der KB-Stationen durchgeführt. Bei solchen unangemeldeten Kontrollen können die Mengen Spermaportionen von jenen Rassen ausgewählt werden, für die eine Kontrolle als notwendig erachtet wird. Die Auswahl der Portionen geschieht durch das Wissenscenter für Schweineproduktion. Laut Qualitätsanforderung müssen 95 Prozent aller Portionen mehr als 1,75 Mrd. motile Spermazellen je Portion enthalten. Ziel ist es, dass keine Spermaportion weniger als 1,5 Mrd. motile Spermazellen enthält. Für Spermaportionen von Landrasse- und Yorkshire-Ebern ist gefordert, dass 95 Prozent aller Portionen mehr als 2,1 Mrd. motile Spermazellen je Portion enthalten müssen. Ziel ist es, dass keine Spermaportion weniger als 1,8 Mrd. motile Spermazellen enthält. Sofern eine Spermaportion weniger als 1,5 Mrd. motile Spermazellen (für Landrasse- und Yorkshire-Eber 1,8 Mrd.) enthält, muss die KB-Station einen schriftlichen Bericht (Abweichbericht) erstellen, in dem die wahrscheinliche Ursache für das Problem angegeben wird. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 7/9

Dieser Bericht ist an die Abteilung für Ernährung und Reproduktion beim Wissenscenter für Schweineproduktion zu senden. Verschärfte Kontrollmöglichkeiten Die Abteilung für Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion kann als verschärfte Kontrolle die Anzahl der Portionen erhöhen, die von der KB-Station an die Fertigwarenkontrolle einzuschicken ist. Die verschärfte Kontrolle kann beispielsweise ausgelöst werden, wenn der Verdacht besteht, dass der Gehalt der Spermaportionen von der betreffenden Station an den verschiedenen Tagen variiert, oder wenn eine KB-Station verhältnismäßig viele Abweichberichte aufweist. Bei der verschärften Kontrolle muss die betreffende KB-Station für dieselbe Woche mindestens 50 Portionen einschicken. Dabei müssen die Portionen aus der betreffenden Woche gleichmäßig auf Rassen und Produktionstage verteilt sein. Sofern anhand einer fachlichen Beurteilung der Ergebnisse aus der verschärften Kontrolle eingeschätzt wird, dass die betreffende KB-Station nicht den obengenannten Qualitätsanforderungen entspricht, kann das Wissenscenter für Schweineproduktion der KB- Station auferlegen, allen von dieser KB-Station verkauften Spermaportionen weitere Spermazellen zuzusetzen. 04.5 EDTA-Eberspermaverdünner Die Zusammensetzung des EDTA-Eberspermaverdünners wird vom Wissenscenter für Schweineproduktion bestimmt. Die EDTA-Eberspermaverdünner werden nach den Hatting-KS-Richtlinien produziert und kontrolliert. Alle Ergebnisse für Keimzahlen, ph-messung und Motilität sind bei Hatting-KS aufzubewahren und für den aufsichtsführenden Tierarzt und die Abteilung für Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion zugänglich zu halten. Die Haltbarkeit von zugelassenem Eberspermaverdünner beträgt drei Wochen bei Zimmertemperatur oder zwölf Wochen bei Lagerung an einem kühlen Ort bei 1-5 C. 04.6 Die Antibiotikakombination Amoxicillin und Gentamycin, aufgeschlämmt im EDTA-Eberspermaverdünner Die Antibiotika müssen jederzeit bei einer Temperatur zwischen 1-5 C gelagert werden. Ihre Haltbarkeit beträgt zehn Wochen. Die Antibiotika müssen vor der Zulassung auf Keimzahl und Spermaverträglichkeit untersucht werden. Die Zulassung erfordert, dass die Keimzahl niedriger als 1 CFU je ml ist und dass das Antibiotikum keine spermaschädliche Wirkung im Verdünner entfaltet. Eine Beschreibung der Methode zur Sicherung der obengenannten Qualität ist in den Anleitungen zu den Regeln zu finden. Alle Ergebnisse für Keimzahlen und eventuell Stärke sind bei Hatting-KS aufzubewahren und für den aufsichtsführenden Tierarzt und die Abteilung für Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion zugänglich zu halten. Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 8/9

04.7 Kontrolle der Spermaverträglichkeit der Materialien Alle neuen Materialtypen, die mit Sperma in Berührung kommen, müssen auf ihre Spermaverträglichkeit untersucht werden. Je nach Material und dessen Verwendung kann der Test als Analyse der Spermamotilität nach Einwirkung durch das Material über einen Zeitraum von einer Stunde, einem Tag, drei Tagen oder vier Tagen durchgeführt werden, je nach Materialtyp und Verwendung des neuen Materialtyps. Als Kontrolle werden die aktuell verwendeten Materialien oder eine Negativkontrolle verwendet, das heißt eine Probe, der ausschließlich das Sperma und der bereits zugelassene Verdünner zugesetzt wird. Beim Spermaverträglichkeitstest sollten mindestens 25 Einheiten des neuen Materialtyps untersucht werden - sowohl an Rohsperma als auch verdünntem Sperma. Für eine Zulassung des neuen Materialtyps darf die Motilität von sowohl Rohsperma als auch verdünntem Sperma nicht schlechter sein als von Sperma, das ohne das Material oder zusammen mit/in dem aktuell verwendeten Material gelagert wurde. Die Zulassung neuer Materialtypen in der Produktion kann nur in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Ernährung und Reproduktion des Wissenscenters für Schweineproduktion erfolgen. 05 Lagerung von Spermaportionen Es empfiehlt sich, Spermaportionen bei 16-20 C zu lagern. Wichtig ist jedoch, dass die Spermaportionen bei der Abkühlung keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt werden. Es empfiehlt sich, Ebersperma maximal 2,5 Tage ab dem Zeitpunkt der Gewinnung zu lagern, bevor es verbraucht wird. Mischsperma kann jedoch bis zu vier Tage gelagert werden, bevor es verbraucht wird. 06 Fütterung der Eber Die Eber sind mit einer Futtermischung zu füttern, das die Normen für tragende Sauen erfüllt (siehe dazu: Normer for næringsstoffer, juni 2008; Rapport nr. 18: Fodring af orner, 2001, Madsen, M.T. & Eriksen, K.). Übersetzung von A/S Hatting-KS veranstaltet: Oktober 2011 9/9