ben besonderes elektronisches Notarpostfach

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Transkript:

Saarbrücken, 21. September 2017 ben besonderes elektronisches Notarpostfach 26. Deutscher EDV-Gerichtstag 2017 Dr. Vladimir Primaczenko - Notarassessor Bundesnotarkammer Geschäftsführer NotarNet GmbH

Inhalt 01 Relevante Eckpunkte des ElRV 02 Rechtsgrundlage und Facharchitektur ben 03 Vorbereitung durch die EGVP-Postfachmigration 04 ben Inbesitznahme und praktische Arbeit

01 Relevante Eckpunkte des ElRV

Historie des ElRV im deutschen Notariat Nach der Elektronisierung der internen Büroabläufe folgte ab 2007 die elektronische Kommunikation mit Behörden, Gerichten und anderen Kommunikationspartnern. Grundprinzip: Gleichlauf der elektronischen Urkunde (TIFF oder PDF/A mit qualifizierter elektronischer Signatur) mit maschinenlesbaren Strukturdaten, die den wesentlichen Inhalt der Urkunde wiedergeben (XML-Format) Zusammenstellung der Dokumente und Strukturdaten zu einer Nachricht ( Container ) und Übermittlung mithilfe des EGVP

Software für Notare heute: XNotar mit SigNotar Erstellung elektronischer notarieller Urkunden ( 12 HGB, 39a BeurkG), unter Verwendung von Zusammenstellung des wesentlichen Inhalts der Anmeldung zu einer strukturierten XML-Datei, unter Verwendung von Dieses Software-Paket, entwickelt als Referenzsystem, wird in über 90 % der deutschen Notariate verwendet. Die Übermittlung erfolgt mithilfe des EGVP, integriert in XNotar-OSCI -> ab dem 1. Januar 2018 erfolgt die Übermittelung über ben

02 Rechtsgrundlage und Facharchitektur

- besonderes elektronisches Notarpostfach Über das Projekt ben im Rechtssinne 78n Abs. 1 BNotO: Die Bundesnotarkammer richtet zum 1. Januar 2018 für jeden im Notarverzeichnis eingetragenen Notar ein besonderes elektronisches Notarpostfach ein ( ). Die Bundesnotarkammer hat sicherzustellen, dass der Zugang zum besonderen elektronischen Notarpostfach nur durch ein sicheres Verfahren mit zwei voneinander unabhängigen Sicherungsmitteln möglich ist (vgl. 78n Abs. 2 BNotO) Ein Schriftstück kann an [ ] einen Notar [ ] gegen Empfangsbekenntnis zugestellt werden. [ ] Die Zustellung [ ] wird durch ein elektronisches Empfangsbekenntnis nachgewiesen. Das elektronische Empfangsbekenntnis ist in strukturierter maschinenlesbarer Form zu übermitteln. (vgl. 174 Abs. 1 und 4 ZPO)

- Rechtliche Grundanforderungen Nur Briefkasten (keine dauerhafte Speicherung von Nachrichten) mit einer Aufbewahrungszeit von 120 Tagen Sicherung des Zugangs (Empfangen/Senden) durch zwei unabhängige Sicherungsmittel (Notarnetz plus Nutzername/Passwort, ggf. später Zugangskarte plus PIN), gilt für Notar und Mitarbeiter Höchstpersönliche Anmeldung (VHN) durch Notar für schriftformersetzenden Versand muss möglich sein (betrifft nur Senden; Alternative zur qes in geeigneten Fällen) Elektronisches Empfangsbekenntnis muss abgegeben werden können (strukturierter Datensatz mit qes oder höchstpersönlicher Anmeldung [VHN])

- Facharchitektur Nachfolger von EGVP in der sicheren Gerichtskommunikation Sichere Behördenkommunikation Sichere berufsstandsinterne Kommunikation (Notare, Kammern) Geplante Anbindung an den Zuständigkeits- und elektronischen Vollzugsdienst Integration / Bedienung in XNotar 4.0

Sichere Beteiligtenkommunikation (SBK) Sicherer Ende-zu-Ende verschlüsselter Austausch von Dokumenten mit dem Mandanten Benutzung durch den Beteiligten ohne Installation lokaler Software Wahlweise Nutzung der mobilen und der Webanwendung möglich An Outlook angelehnte Benutzeroberfläche ermöglicht eine schnelle Nutzbarkeit ohne Schulung für Mandanten und Notare Übertragungskapazität bis zu 50 MB/Dokument

03 Vorbereitung durch die EGVP-Postfachmigration

Postfachmigration - Ausgangslage Postfächer der Notare wurden als Bürger -Postfächer auf einem Postfachserver (Intermediär) der Justiz geführt. Das Adressbuch für alle EGVP-Postfächer wurde als Teil des Registrierungsdienstes SAFE ebenfalls von der Justiz geführt. Die Postfächer hatten eine adressierbare EGVP-ID mit folgendem Aufbau: safe-sp1-1445528489689-015941552. Für die Bürgerpostfächer werden vom Nutzer selbstausgestellte Zertifikate und selbstgepflegte Adressinformationen (Visitenkarten) verwendet; eine regelrechte Authentisierung ist hierdurch nicht gegeben. Eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit: Bürger-Postfächer können Nachrichten nur an Behörden-Postfächer (Backends) senden.

EGVP-Postfachmigration 174 Abs. 3 S. 4 ZPO in der Fassung des E-Justice-Gesetzes verpflichtet (auch) die Notare, ab dem 1.1.2018 für die Zustellung von elektronischen Dokumenten einen sicheren Übermittlungsweg zu eröffnen. Anders als bei bea wurden die von den Notaren bereits genutzten EGVP- Postfächer auf einen Postfachserver der Bundesnotarkammer migriert. Das Postfach erhält eine neue EGVP-ID in der BNotK-Domäne mit folgendem Aufbau: DE.BEN_PROD.1526d642-90bf-4547-ab41-201f5a069046.39c5. Dieses wurde mit dem Eintrag des Notars im Notarverzeichnis verknüpft und das Postfach dadurch zum eindeutigen, der Amtstätigkeit zugeordneten ben. -> die EGVP-Postfachmigration ist abgeschlossen

04 Inbesitznahme und praktische Arbeit

- Inbetriebnahme und Erstanmeldung Für ben ist eine aktive Inbetriebnahme und eine Erstanmeldung durch den Notar notwendig Aktivierung über Signaturkarte und Generierung eines neuen Zertifikats SAFE-ID bleibt dabei erhalten, d.h. nach der Aktivierung wird das ben automatisch adressiert Mit der Aktivierung wird ben zum offiziellen Postfach des Notars Das alte Postfach ist nicht mehr adressierbar, kann aber gelesen werden (z. B. über XNotar 3) Die Einbindung des ben-postfachs in XNotar 3 und in Notarsoftware wird unterstützt Voraussetzung ist der Einbau der Authentifizierung

- Inbetriebnahme und Erstanmeldung XNotar 3 XNotar 3 wird um den Zugang mit zwei unabhängigen Sicherungsmitteln ergänzt und an die zukünftige ben-infrastruktur angebunden. De facto ändert sich für den Notar nichts, da er damit die Anforderungen an ben erfüllt und gleichzeitig seine Einreichungen beim Handelsregister und Anmeldungen beim Grundbuchamt wie bisher durchführen kann. Für Fälle, in denen ein elektronisches Empfangsbekenntnis gefordert ist oder eine Nachricht mit vertraulichem Herkunftsnachweis versendet werden soll, muss der Notar ben verwenden. ben Die BNotK stellt einen ben-client für die Notare zur Verfügung. Der ben-client basiert auf dem XNotar 4-Framework und wird später um die XNotar-Module ergänzt.

- Umstellung von EGVP auf ben Der Notar hat bereits ein EGVP und möchte ben aktivieren 1. Der Notar holt alle bisherigen Nachrichten aus seinem EGVP ab. 2. Der Notar fordert sodann für das neue Postfach ein Zertifikat an und speichert es lokal. 3. Der Notar aktiviert das neue Postfach mittels seiner Signaturkarte: Das ben-postfach wird eingerichtet und aktiviert. ben ist als einziges Postfach nach außen sichtbar.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Vladimir Primaczenko Bundesnotarkammer Büro Köln Burgmauer 53 50667 Köln Telefon: +49 221 277935-0 Fax: +49 221 277935-20 v.primaczenko@bnotk.de www.bnotk.de