Anschlussbahnen haben Zukunft! Kurzbericht zur Studie AIRA Adaptive Innovative Referenzsysteme für Anschlussbahnen Paul Weiss 12. Juni 2014
AGENDA Kurzvorstellung ECONSULT AIRA-Studienergebnisse Publikation 2
VORSTELLUNG ECONSULT ECONSULT ist in der CEE-Region führend in den Bereichen Logistikberatung und -planung mit Erfahrungen aus über 1.400 Projekten Inhaltliche Schwerpunkte: Strategische und operative Beratung Planung und Realisierung von Logistikund Produktionssystemen Gegründet 1980, seit Jahren Marktführer, Erfahrung aus über 1.400 Projekten bei mehr als 700 Unternehmen Regionaler Schwerpunkt: CEE, Projekte auch in USA, Russland, dem Baltikum und Fernost Absolut neutral gegenüber ausführenden Firmen, 100% privat finanziert DI Dr. Martin Schmid Geschäftsführender Gesellschafter Ing. Christian Skaret Geschäftsführender Gesellschafter Praxis- und umsetzungsorientierte Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen 3
VORSTELLUNG ECONSULT ECONSULT Das Produktportfolio Supply Chain Design & Transportlogistik System- & Lagerplanung Produktionslogistik Prozess- Management & Controlling Public Projects Materialfluss und Layout Supply Chain Design Logistikleitbild und -strategie Logistik-Prozessmanagement Projekt-Setup und Projektmanagement Logistische Konzeptprüfung Transportlogistik Logistik- Masterplanung Zeit- und Leistungsmanagement F&E, Innovation, Kooperation Lean Management Fuhrpark- und Werkstätten- Management Lager- und Fördertechnik Logistik- Controlling Eisenbahngüterverkehr Produktivitätsund Effizienzsteigerung Standortoptimierung Lageroptimierung und Retrofit Executive Information Systems Nachhaltige Logistik Übersiedlungsplanung und management Transport- Informationssysteme Lagerverwaltung und -steuerung Health Care Logistics Service- Engineering 4
VORSTELLUNG ECONSULT ECONSULT Das Produktportfolio Supply Chain Design & Transportlogistik System- & Lagerplanung Produktionslogistik Prozess- Management & Controlling Public Projects Materialfluss und Layout Supply Chain Design Logistikleitbild und -strategie Logistik-Prozessmanagement Projekt-Setup und Projektmanagement Logistische Konzeptprüfung Transportlogistik Logistik- Masterplanung Zeit- und Leistungsmanagement F&E, Innovation, Kooperation Lean Management Fuhrpark- und Werkstätten- Management Lager- und Fördertechnik Logistik- Controlling Eisenbahngüterverkehr Produktivitätsund Effizienzsteigerung Standortoptimierung Lageroptimierung und Retrofit Executive Information Systems Nachhaltige Logistik Übersiedlungsplanung und management Transport- Informationssysteme Lagerverwaltung und -steuerung Health Care Logistics Service- Engineering 5
VORSTELLUNG ECONSULT ECONSULT Das Leistungsportfolio Produktionslogistik Supply Chain Design & Transportlogistik System- & Lagerplanung Prozess- Management & Controlling Public Projects BERATUNG Erhebung & Analyse Strategie- & Konzeptentwicklung PLANUNG Masterplanung Detailplanung REALISIERUNG Realisierungsbegleitung & Inbetriebnahmeunterstützung Ausschreibung & Vergabebegleitung Effizienz bei bestehenden und geplanten Anlagen steigern! Für optimale Netzwerke und Transportstrukturen sorgen! Von der Strategie über die Planung bis hin zur Realisierung begleiten! Mit Informationen gezielt steuern und verbessern! Im Schnittfeld der Akteure gemeinsam Lösungen entwickeln! 6
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AIRA-STUDIENERGEBNISSE Anschlussbahnen haben enorme Bedeutung für die Schiene! 2012 liefen über 695 Anschlussbahnen 68 Mio. Tonnen Über 60% des österreichischen Schienengüterverkehr läuft von oder zu Anschlussbahnen. Auch die Terminals des kombinierten Verkehrs liegen tlw. auf Anschlussbahnen. Die Bundesregierung bestätigt die Bedeutung des Anschlussbahnwesens: Auszug aus dem Regierungsprogramm, Kapitel Verkehr und Infrastruktur Anschlussbahnen: Um einen möglichst hohen Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene zu ermöglichen sowie aus standortpolitischen Zielsetzungen ist das Förderprogramm für die Anschlussbahnen fortzuführen, wobei die künftige Ausrichtung einer Evaluierung unterzogen wird; Jedoch: Von 2008 bis 2012 sank die Zahl der Anschlussbahnen um 24%. Das AB-Aufkommen konzentriert sich weiter: ca. 30 AB für 50% des Aufkommens. 8
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Es gibt hohes Optimierungspotenzial in vielen Bereichen Im Bereich des Anschlussbahnwesens gibt es viele Lösungsmöglichkeiten, die aber meist auf vernetzten Systemansätzen beruhen. Die von ECONSULT mit Förderung des Klimafonds erarbeitete Studie heißt daher AIRA - A steht für Adaptiv, weil es Lösungsansätze gibt, die für viele AB adaptierbar sind. - I steht für Innovativ, weil gerade im AB-Wesen hoher Innovationsbedarf besteht, und - R steht für Referenzsysteme, weil unternehmens- und schnittstellenübergreifende Lösungen erforderlich sind aus dem Gesamtzusammenhang gerissene Insellösungen meist keine durchgreifenden Verbesserungen bringen. Die am Beginn der Studie stehende Analyse ergab unter anderem: Anschlussbahnen werden als positiver Standortfaktor gesehen, sie sind eine wichtige Säule des Schienengüterverkehrs und leisten einen effektiven Beitrag zum Modal Split und zur Nachhaltigkeit Nicht nur in neuen Anschlussbahnprojekten, vor allem im Optimieren bestehender Anschlussbahnen liegt hohes Potenzial für die Schiene. 9
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Umfrage: 37 Rückmeldungen / Verlader von ca. 25-30 Mio. Tonnen p.a. Errichtung, Nutzung bzw. Wiederinbetriebnahmen von AB sind aktuell nur erschwert möglich AB-Wesen ist mit erhöhtem Investitionsrisiko verbunden (speziell für Verlader und AB-Betreiber) flexiblere Förderung notwendig - auch für Betrieb fehlende Gesamtkonzepte für Betrieb, Bedienung etc. fehlendes Know-How Anbietermonopol, hohe Kosten, Auflagen, Bürokratie fehlende Strecken- Bestandsgarantien fehlende Bediengarantien Wettbewerbsfähigkeit Schiene rückläufig (außer Massen- & Gefahrgüter) langfristige Investitionen vs. Kurzfristige Marktentwicklungen 10
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Umfrage: 37 Rückmeldungen / Verlader von ca. 25-30 Mio. Tonnen p.a. Operative Themen Optimierungspotenziale durch einer verstärkte Kooperation der Akteure werden nicht genutzt Die Bedienung von Anschlussbahnen könnte vereinfacht werden Es gibt noch ungenutzte Möglichkeiten um die Betriebskosten von AB zu senken Die eine Hälfte sieht Verbesserungspotenziale! Die andere Hälfte hat keine Meinung! Kaum jemand hält das System für optimal! Know-how Problem? Mehr Information, Kommunikation und Koordination erforderlich! 11
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Spezifische Probleme von Anschlussbahnen AB-intern Ungenügende Anpassung an die Logistikerfordernisse des Unternehmens (SC-Integration) Hohe Erhaltungs- und Betriebsführungskosten, Formalerfordernisse (Betriebsleiter etc.) Zusammenarbeit AB und EIU Eingeschränkte Bedienmöglichkeiten durch Anlagenreduktionen Eingeschränkte Bedienmöglichkeiten und Bedienzeiten durch Trassenprobleme (Nahverkehr!) Hohe Sicherheitsauflagen, Betriebsführungsgebühren etc. Zusammenarbeit AB mit EVU Bündelungseffekte kaum möglich oder schwer umsetzbar Prozessschnittstellen zw. EVU und AB erforderlich (Logistik, Wagenwirtschaft, Verschub, ) 12
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Die Themenstellung ist überaus komplex, z.b. schon bei der Glieder von AB AB mit Eigenbetrieb mit Tfz oder Zweiwegfahrzeugen für werksinterne Verkehre bis hin zu eigenen Werksbahnen. AB mit Eigenbetrieb mittels sonstiger Verschubeinrichtungen (z.b. um Schüttgüter verladen zu können, Sendungen zu bündeln) AB ohne Eigenbetrieb vom einfachen Stichgleisanschluss eines KMU oder Lagerhaus, als Verladestelle für Ganzzüge, bis hin zu umfangreichen AB für Papierfabriken Nebenanschlussbahnen (zweigen von anderen AB ab) AB zu Häfen und Terminals Atypische AB (Betrieb stillgelegter Strecken als AB gleicht einer öffentlichen Eisenbahn). Betriebliche Gesichtspunkte - AB, die von Nebengleisen abzweigen, erfordern meist geringere Anpassungen an die Sicherungsanlage als von Hauptgleisen abzweigende AB. - AB, die von der Strecke abzweigen, können nur in einer Zugpause für die Gesamtdauer der Bedienfahrt bedient werden (Trassenproblem). - Je umfangreicher Gleisanlagen für Verschub und Wagenhinterstellungen im Netz des EIU sind, desto einfacher kann die AB-Infrastruktur und die AB-Bedienung gestaltet werden. - Modernisierung, Rationalisierung und Ausbau von Hauptbahnen (Fernsteuerung des Bf, Rückbau von Gleisen und Weichen) haben vielfach für kleine AB schlechtere Bedienkonditionen gebracht. 13
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Der Katalog der Lösungsansätze ist umfangreich (1) Optimierungsansätze für Ganzzüge - z.b. Adaptierung der AB-Ausstattung zur Steigerung der Zugauslastung, etwa durch Verlängerung der Ladegleise - direkte Zugein- und -ausfahrt z.b. durch Signalisierung, Umfahrungsmöglichkeiten. Optimierungsansätze für Einzelwagenverkehre, z.b.: - Erhöhung der Ladelänge, der Umschlag- und Lagerkapazitäten für Wagengruppenverkehre. - Kostensenkung Fahrverschub durch Funkfernsteuerlok, dispositives Fahren, etc. - Bündelung des Aufkommens von Kunden, die vom gleichen Verschub bedient werden, um Vorhaltekosten beim EVU zu senken, den Verschub auszulasten (für marktfähige Preise), - markt-/kundenorientierte und/oder produktionskostenorientierte Bedienzeiten. KV-Lösungen im AB-Bereich - AB an einem Ende der Transportkette und Straßenzustellung oder -abholung am anderen Ende. - Beladung der Container auf dem Güterwagen ohne Hubvorgang, z.b. Bulkcontainer. Marktseitige Kooperationen (Bündelungen, Einkaufsgemeinschaften), z.b. für Getreide oder Regionale Kooperationen (z.b. Kunden eines Bedienknotens). Reform der Einzelwagenbeihilfe bzw. Last-Mile-Service (EVU-Wettbewerb) 14
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Der Katalog der Lösungsansätze ist umfangreich (2) Förderung von AB-Betriebs- oder Erhaltungskosten insbesondere, wenn - AB ein Ersatz für stillgelegte Eisenbahninfrastruktur sind (Strecken oder Ladegleise), - für alle EVU wettbewerbsneutraler Zugang besteht und wenn - AB-Anlagen auch für andere Verlader neutral zur Verfügung stehen (z.b. Holz). Übertragung von Aufgaben zwischen EIU und AB, z.b.: - AB-Mitarbeiter könnten Winter- und Reinigungsdienst in kleinen Bf übernehmen. - Als Gegenleistung übernimmt das EIU fachspezifische Aufgaben der AB (z.b. Betriebsleiter-, -40- Person-Agenda, Erhaltungsaufgaben durch das EIU etc.). Bestandsgarantie der öffentlichen Infrastruktur Gebührensicherheit/Preisstabilität/Kündigungsschutz für AB-Verträge Überarbeitung der Vorschriftenlage (z.b. Schutzweiche, Gleissperrschuh, Betriebsabwicklung, Bewachung von EK, Ausstattung der Sicherungsanlage, Möglichkeiten zur Berücksichtigung spezifischer örtlicher Faktoren Schaffung unternehmensneutraler Vorschriften analog StVO 15
AIRA-STUDIENERGEBNISSE Der Katalog der Lösungsansätze ist umfangreich (3) Lösungen im Infrastrukturbereich, z.b.: - Ausweitung der Streckenöffnungszeiten (Einführung der Nachtbedienung) - Optimierte Trassenfenster (Anpassungen im Fahrplan, dispositive Abwicklung) - Optimierung der AB-Anbindung durch Fernbedienung, Realisierung von fernbedienten Schutz- und AB-Weichen - (Teil-)Ausrüstung von AB mit Fahrleitung evaluieren AB-interne Maßnahmen - Bei Definition werksinterner Prozesse ist auf Art und Umfang der beabsichtigten Schienenbedienung Rücksicht zu nehmen und sind mögliche Anpassungen vorzusehen. - Evaluierung Eigenbetrieb (z.b. schnittstellenübergreifende Bedienkostensenkung durch Synergien zwischen ABund EVU-Aufgaben) - Anpassung der AB-Infrastruktur (Adaptierung von Ladestellen für Wagengruppenverkehre) Verbesserung in Kommunikation und Planung (Durchgehende Kommunikation vom Produktions-/Logistikbereich des AB-Unternehmens bis zu den Produkt-, Produktions- und Preisverantwortlichen des EVU. Senkung der Verschubkosten (Verschub mit dem Lokführer allein) Aufwertung des Rail-Regulator im AB-Wesen z.b. bei Gebührenregelungen Reform der AB-Förderung Verstärkte Nutzung einer Vielzahl von innovativen Schienenlösungen (IT, etc.) 16
AIRA-STUDIENERGEBNISSE 7 Referenzsysteme bzw. Handlungsfelder wurden identifiziert! 17
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PUBLIKATION Online-Publikation der Ergebnisse für Juli 2014 vorgesehen Adressaten: - Betreiber von Anschlussbahnen (Industrie, Handel, Logistikdienstleister etc.) - Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) - Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) - Lösungs- und Systemanbieter in der Bahnindustrie - Entscheidungsträger und Interessensvertreter - Förder- und Abwicklungsstellen - alle Akteure, die an Ideen rund um die Themen Anschlussbahnen und Eisenbahngüterverkehr interessiert sind Wenn Sie Kooperationspartner bei der Publikation werden möchten, kontaktieren Sie uns bitte: Mag. Jürgen Schrampf j.schrampf@econsult.at 01 / 615 70 50-34 19