Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete

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Transkript:

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete Die Europäische Charta als Bindeglied für nachhaltige Entwicklung Prof. Dr. H. Vogtmann Usedom, 03.06.2003

Ziele der CBD Auftrag für das BfN Ziel 1: Erhaltung biologischer Vielfalt Ziel 2: Nachhaltige Nutzung + + Ziel 3: Vorteilsausgleich Gleichrangigkeit der Ziele im Sinne der Agenda 21: Soziales Ökonomie Ökologie

Großschutzgebiete in Deutschland verschiedene Kategorien - verschiedene Konzepte Nationalparke Biosphärenreservate Naturparke mit dem gemeinsamen Ziel: Erhalt der Biologischen Vielfalt

Nachhaltigkeit im Tourismus bedeutet Dauerhaftigkeit und beinhaltet: Die Maximierung des Nutzen für den Natur- und Umweltschutz sowie für die lokale Bevölkerung Eine optimale Nutzung der Ressourcen (einschließlich der Biodiversität) Die Minimierung ökologischer, kultureller und sozialer Auswirkungen Den Einsatz adäquater Managementstrukturen

Was bedeutet Natur für den Besucher? Urlaubsmotive und -erwartungen der Deutschen Natur erleben ist im Urlaub besonders wichtig intakte Natur und Umwelt am Urlaubsort ist wichtig 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Angaben in % Quelle: F.U.R

Tourismus in Schutzgebieten Beispiel: Nationalpark Bayerischer Wald Mehr als 2 Mio. Besucher pro Jahr 31 % der Besucher kommen wegen des Nationalparks Verdreifachung der Besucherzahlen in den umliegenden Gemeinden seit Gründung des NLP

Bewusstsein schaffen für intakte Natur und Landschaft sowie für nachhaltige Nutzung Wertschätzung bei lokaler Bevölkerung für ihre Natur und Kultur erhöhen Erhalt jahrhundertealter Kulturlandschaften Ausbau von umweltschonender Infrastruktur und Umweltdienstleistungen (Abwasserreinigung, Wiederherstellung von naturnahen Biotopen) Finanzielle Einnahmen für Schutzgebiete

Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, Fläche) Produktion von Abfall und Abwasser Wachstum des Verkehrs Veränderung oder Zerstörung von Lebensräumen, Verlust an biologischer Vielfalt

Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten Auszeichnung für europäische Großschutzgebiete (Träger: EUROPARC) für Engagement für einen nachhaltigen Tourismus aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht Forum für nachhaltigen Tourismus Natur + Landschaft Marketing Im Mittelpunkt: Kooperation aller relevanten und interessierten Akteure Kultur Information+ Bildung Handel + Gewerbe Forum Verkehr Gastgewerbe Sport + Freizeit

Charta-Prozess: Unterzeichnung der Charta Erarbeitung einer 5-Jahres- Strategie und eines Maßnahmenplans Formulierung von Entwicklungzielen Bestandsaufnahme und Bewertung des Tourismus innerhalb des Parks Zustimmung zu den Prinzipien nachhaltiger Tourismusentwicklung

BMU/BfN-Pilotprojekt Insel Usedom Steinhuder Meer Förderung des Charta- Prozesses in drei Naturparken durch BfN mit Mitteln des BMU Frankenwald

Innerhalb der Parke: Verständigung auf gemeinsame Ziele Verbesserte Kooperation der verschiedenen Interessengruppen innerhalb der Parke Aufbau eines Netzwerks europäischer Parke Nach außen: Öffentlichkeit Klares touristisches Profil und damit Unterscheidung von Mitbewerbern Größere Überzeugungskraft gegenüber Förderinstitutionen Bessere Voraussetzung für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit Park Besucher Förderer

Naturschutz auf Usedom zieht an! Der Naturpark umfasst: 2 Europäische Vogelschutzgebiete 3 Naturlehrpfade in NSG 14 Naturschutzgebiete 40 km Ostseestrand 75 km Naturlehrpfad Ostseeküste 600 km Rad- und Wanderwege

Qualität zählt: Naturverträgliches Wegenetz für Wanderer, Radler und Reiter Ausbau des Online- Reservierungssystems In Planung: Usedom- Card (Öko-Kombi-Ticket für den Naturpark) Zusammenarbeit mit der Gastronomie: Verwendung regionaler Produkte Stärkung der deutschpolnischen Zusammenarbeit: Gründung des Zweckverbands Usedom-Wollin

Naturpark Uckermärkische Seen Untersuchung der Übertragbarkeit der Anforderungen der Charter auf andere Regionalentwicklungsprojekte (z.b. LEADER+) Nationalpark Hochharz Nationalpark Hainich BfN/BMU-Folgeprojekt: Umsetzung der Charta in NLP und BR Biosphärenreservat Pfälzer Wald

Der Tourismus: Sektor mit Wachstumspotenzial Die Herausforderung für Schutzgebiete: Tourismus nachhaltig gestalten Die Chancen: Schaffung von Arbeitsplätzen Ländliche Regionen stärken Natur erhalten Mehr Akzeptanz für Naturschutz Räumliche Individualität Qualität für den Urlauber

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete - Die Europäische Charta als Bindeglied für nachhaltige Entwicklung Ab dem 10.06.2003 auf www.bfn.de Service / Links / Vorträge