Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen

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Transkript:

27. AfnP Symposium, Fulda 2005 Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Uwe Rogalla, Gambro Hospal GmbH, Planegg 1 2006/UR

Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Kardiovaskuläre Instabilitäten und damit verbundene Hypotensionen stellen nach wie vor die häufigsten Komplikationen während Dialysebehandlungen dar. N = 6.508 Dialysen 18% 31% 1% 50% NephrologischePraxen Rostock 1998-1999 Dialysen n= 23.244 72 % ohne Komplikationen Kopfschmerzen Erbrechen Blutdruckabfälle Kopfschmerzen 2 2006/UR

Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Das Auftreten dieser Komplikationen kann zum einen zu einer Verschlechterung des Patientenwohlbefinden und zum anderen zu einer nicht gewollten Reduktion der verschriebenen Dialysedosis führen. Ein Beispiel: Verordnet: 4 Stunden mit QB= 250 ml/min 1 2 3 4h Verordnet: 4 Stunden mit QB= 250 ml/min Verspäteter Beginn Bypass Reduz. Blutfluss Vorzeitiger Abschluss 3 2006/UR

Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Allgemeine Interventionsmöglichkeiten bei dialysebedingten Blutdruckabfällen Überprüfen Sie das Zielgewicht und passen Sie es, wenn notwendig, an Begrenzen Sie die Flüssigkeitsaufnahme Verringern Sie die Dialysattemperatur Natrium- Profiling und/ oder Ultrafiltration- Profiling Öfter und/oder länger dialysieren 4 2006/UR

Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Blutvolumensensor Hemocontrol Diascan Messung der relativen Blutvolumenänderung Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis 5 2006/UR

Moderne Kontrollsysteme für die Qualität und Effizienz von Dialysebehandlungen Die nachfolgenden Ausführungen sollen Optionen darstellen, die diese Komplikationen weitgehend vermeiden und die verschriebene Dialysedosis kontrollieren können. BVS Hemocontrol Diascan BV Änderungen bei unterschiedlichen Aktionen 0% Stop UF Plasma Exp. BV (% ) -5% -10% Lagewechsel -15% 0 60 120 180 240 Zeit (min) Kt/V 6 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Blutvolumen: Eine wichtige Patienten- Statusvariable Die meisten hypotensiven Episoden während der Dialyse werden durch den Volumenentzug ausgelöst. Krämpfe 27% Kopfschmerzen 17% Kollaps 41% Erbrechen 15% Lit. :A.Bosetto, et al. 1997 7 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Beispiel für die Flüssigkeitsverteilung beim Patienten Transzellulär 2 % Ein 60 kg schwerer Patient speichert ca. 36 Liter Wasser mit folgender Aufteilung: Intrazellulär 60 % Interstitium 31 % Plasma 7 % 7 % = 2,5 l im Plasma 31 % = 11,2 l im Interstitium 60 % = 21,6 l im intrazellulären Bereich 2 % = 0,7 l im transzellulären Bereich 8 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Ultrafiltration erfolgt aus dem Plasmabereich Transzellulär 2 % Intrazellulär 62 % Interstitium 33 % Plasma 3 % Die physiologische Verteilung der Körperflüssigkeit ist nach dem Dialysator gestört. 9 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Refilling-Prozess Transzellulär 2 % Interstitium 33 % Intrazellulär 62 % Plasma 3 % Nach dem Dialysator und vor allem im Körper des Patienten wird das physiologische Verteilungsvolumen wieder hergestellt. 10 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Hämokonzentration und Blutvolumenänderung Hgb ( t ) 10 Hämokonzentration 9 8 Plasmavolumen -5-10 Blutvolumen Volumen der roten Blutzellen Blutvolumen -15 D BV ( t ) BV- Reduktion Hgb-Anstieg und D BV-Abfall während der Behandlung 11 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Messprinzip Arterielles System (Expansionskammer im Blutschlauch) Sender Empfänger I 0 I I 0 = Gesendetes Licht I = Nicht absorbiertes Licht Optische Hämoglobinmessung 12 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Bildschirmdarstellung der Blutvolumenänderung delta Bv in % 0-2 -4-6 -8 Bv -10-12 Na -14-16 UF -18-20 -22 Alarm Bv -24-26 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Zeit in Stunden Na 150 145 140 135 130 mmol UF Rate 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 l/h Durch die Eingabe patientenspezifischer Alarmgrenzen können Maßnahmen eingeleitet werden, bevor Komplikationen auftreten. 13 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Hypovolämie-assoziierte Hypotonie 14 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Hypovolämie-unabhängige Hypotonie 15 2006/UR

Blutvolumensensor Messung der relativen Blutvolumenänderung Die integrierte Blutvolumenmessung bietet ein einfach zu bedienendes und preiswertes Kontrollinstrument, das Komplikationen während der Dialyse vermeiden kann. Keine Stresssituation durch überraschenden Blutdruckabfall Kreislaufstabile Patienten Zusammenfassung Bestimmung des Trockengewichts Ruhiger Behandlungsverlauf 16 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Von der Blutvolumenmessung und Blutvolumenkontrolle zur automatischen Regelung des Blutvolumens BV Änderungen bei unterschiedlichen Aktionen 0% Stop UF Plasma Exp. BV (% ) -5% -10% Lagewechsel -15% 0 60 120 180 240 Zeit (min) 17 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts A B Blutvolumenänderung (%) Gewebe Blut 0-5% -10% Refilling- Rate UF-Rate -15% Dialysedauer Da während der Dialysebehandlung mit zunehmender Behandlungsdauer die UF- Rate in den meisten Fällen höher ist als die Refilling- Rate, sinkt das Blutvolumen ab. Fällt das Blutvolumen zu stark ab, kann man darauf entweder mit der Verringerung der UF- Rate reagieren, oder man versucht, die Refilling- Rate zu beeinflussen. 18 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Technische Funktionsprinzip von Hemocontrol 19 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Hemocontrol verfolgt gleichzeitig drei Ziele... Die zuvor festgesetzte Verringerung des Blutvolumens (BV) Die verordnete Gesamt- Gewichtsabnahme (GVT) Die verordnete Leitfähigkeit (Na+)... und versucht in jedem Moment das ideale Gleichgewicht zwischen diesen Zielen zu erreichen. 20 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Optische Statusdarstellung Abnahme Abweichung BV Abweichung 21 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Das Fadenkreuz 22 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Das Blutvolumen wird entlang einer Ideallinie geführt 23 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Sicherheitsparameter Ein Schutzsystem kontrolliert, ob die vom Gerät gesetzten Werte innerhalb der Sicherheitsgrenzen sind. 24 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Klinische Ergebnisse Standard (n=72) vs. Hemocontrol (n=68) 1,8 1,6 1,4 1,2 1 1,6 1,6 1,75 1,25 1,4 0,85 1,1 1,5 Als Ereignis wird definiert: klinisch relevanter Blutdruckabfall Krämpfe Erbrechen 0,8 0,7 0,6 0,4 0,2 0,25 0,3 0,2 0,2 0,1 0 0,1 0,1 0,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pucalka K., Berlin-Marzahn Patienten Standard Hemocontrol 25 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Zusammenfassung Hemocontrol vermindert dialysebedingte Komplikation Verbessert das Wohlbefinden des Patienten Reduziert Interventionen durch das Pflegepersonal Sorgt für eine ruhigere Dialyse und verbessert die Lebensqualität des Patienten. 26 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Kontrollsystem zur online Messung der Dialysedosis mittels Diascan Diascan-Taste 27 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Wie können wir die Dialysedosis berechnen? 28 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Wie können wir die Dialysedosis messen? 29 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Abschätzung des Körperwassers 30 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Prinzip der online- Messung der Dialysedosis mit Diascan Molekulargewicht von Harnstoff = 60 Dalton Hst. Molekulargewicht von Natrium+Hydrathülle = 58 Dalton Na+ Harnstoffclearance Natriumclearance Natriumdialysance Die Natrium-Clearance kann vom Dialysegerät mit Hilfe der Leitfähigkeit der Dialysierflüssigkeit gemessen werden. 31 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Durchführung der Messung LF (ms) LF Rücklauf Dialysatfluss plus UF Rate LF (ms) Leitfähigkeit Zulauf Dialysatfluss 14,7 15,0 14,0 14,0 Zeit Zeit Das Gerät führt Messungen durch, indem es automatisch die Eingangsleitfähigkeit für 5 Minuten um 0,5 ms erhöht. Die Analyse der Reaktion der Ausgangsleitfähigkeit ermöglicht die Berechnung der Natrium-Clearance und der Plasma-Leitfähigkeit. 32 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Mess- Prinzip Kurzzeitige stufenförmige Modifikation der Dialysierflüssigkeits Leitfähigkeit (NaCl) + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Auslauf- leitfähigkeit + + + + + + + + Zulauf- leitfähigkeit Einflussfaktoren: Membranabhängige Transporteigenschaften, Größe der Membranoberfläche, effektiver Blutfluss, Rezirkulation, Plasmaleitfähigkeit. Ergebnis: Natrium-Dialysance Dialysance,, die in die effektive in-vivo Dialysator Harnstoff- Clearance (± 5 7 %) umgerechnet wird. 33 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Messergebnis: Die Plasmaleitfähigkeit (Cp) und die Na-Clearance (K) werden aus dem Leitfähigkeitssprung und gemessenen Verlauf berechnet. Cdi2 Cdo2 Eingangsleitfähigkeit Ausgangsleitfähigkeit Plasma Leitfähigkeit Cp und K können wie folgt berechnet werden: Cp Cdi1 Cdo1 (Cdi1x Cdo2) - (Cdi2 x Cdo1) Cp = ) (Cdi1- Cdi2) - (Cdo1- Cdo2) K = (Qd + Qf) (1 (Qdo2 (Qdi2 Qdo1) ) Qdi1) 34 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Praktische Ergebnisse- Was zeigt der Bildschirm an? 35 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Praktische Ergebnisse Kt/V 1,2 1,09 1,12 1,13 1,11 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 Kt/Veq Smye Daugirdas Diascan nach Di Filippo et al.isbp 1996 36 2006/UR (Kt/Veq) = Kt/V um den Rebound Effekt korrigiert

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Abschätzung equilibrierten Kt/V- Wertes Harnst. Konz. Tattersall: Messung 35 min vor Ende C eq Daugirdas: ekt/v = = spkt/v -0.6 K/V + 0.03 = (K/V) sp (t -0.6) + 0.03 0 C t 60 120 Minuten 37 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Wie hoch sollte die verabreichte Dosis sein? Gemäß den European Best Practice Guidelines for Hemodialysis (EBPG) (Europäischen Richtlinien für die beste Praxis bei der Hämodialyse) 2002 werden folgende Empfehlungen gegeben: 38 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Empfehlungen der ERA/EDTA II. 1.3 II. 5.1 Basierend auf den verfügbaren Beweisen sollte die minimale verschriebene Dosis pro Behandlung für 3 Behandlungen pro Woche für Harnstoff ekt/v > 1,20 (spkt/v ~ 1,40) betragen. Die Standard HD- Dosis sollte in 3 x 4 h pro Woche verabreicht werden. Selbst wenn die Dialysedosis, ausgedrückt als ekt/v, schon erreicht wurde, ist eine minimale Behandlungsdauer von 3 x 4 h/woche wünschenswert. 39 2006/UR

Diascan kontinuierlich kontrollierte Dialysedosis Zusammenfassung 1. Moderne Dialysegeräte besitzen effektive und kostengünstige Kontrollsysteme zur Optimierung der Effizienz und Qualität der Dialysebehandlung. 2. Mittels leitfähigkeitsbasierter online- Messungen ist regelmäßige Kontrolle und Dokumentation der verabreichten Dialysedosis kostengünstig möglich und dient der Sicherung der Ergebnisqualität der Behandlung. 40 2006/UR

Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit! 41 2006/UR

42 2006/UR XXXXX

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Refilling Refilling findet im Bereich des interstitiellen Gewebe und der Kapillaren statt. Die treibende Kraft des Refillings sind die Unterschiede von hydrostatischem Druck und osmotischem Druck zwischen den Kapillaren auf der einen Seite und dem interstitiellen Gewebe auf der anderen Seite. Diese allgemeine Theorie des Flüssigkeitsaustausches um die Kapillaren wurde zum ersten Mal vor mehr als 100 Jahren von Starling beschrieben und wird auch das Starling- Equilibrium genannt. 43 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Die Kräfte, die dieses Equilibrium bestimmen sind in der Abbildung dargestellt. Die Kräfte, die zu einer Flüssigkeitsbewegung von den Kapillaren in das interstitielle Gewebe führen, sind mit einem Pfeil nach rechts gekennzeichnet. Diese Kräfte umfassen: 1. Der hydrostatische Druck in den Kapillaren; 2. Ein kleiner negativer hydrostatischer Druck im interstitiellen Gewebe; 3. Der (Kolloid-) osmotische Druck im interstitiellen Gewebe. Diese werden von der Kraft ausgeglichen, die zu einem Transport der Flüssigkeit vom interstitiellen Gewebe zur Kapillare führt (schwarzer Pfeil nach links): Der (Kolloid-) osmotische Druck in den Kapillaren. Wenn sich ein Flüssigkeitsüberschuss im interstitiellen Gewebe entwickelt (wie bei einem überwässerten Dialysepatienten), dann ändert sich der hydrostatische Druck im interstitiellen Gewebe von leicht negativ zu positiv (roter Pfeil nach links). 44 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Kompensierende Mechanismen Der Zweck der kompensierenden Mechanismen ist es, den Blutdruck in Situationen eines abnehmenden Blutvolumens konstant zu halten. Die drei wichtigsten kardiovasculären Kompensationsmechanismen sind: Verengung der Venen, eine Erhöhung des Pulses und der Kontraktionskraft des Herzens, und das sich- zusammenziehen der kleinen Arterien in bestimmten Organen (Daugirdas, 2001). 45 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Schematische Darstellung des Kreislaufs und der wichtigsten Kompensationsmechanismen Venöse Verengung Zunahme der Pulsrate und der Kontraktionskraft des Herzens Verengung des arteriellen Systems und Umverteilung des arteriellen Blutes zu den wichtigsten Organen 46 2006/UR

Hemocontrol Biofeedbacksystem für die physiologische Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts Blutdruck, die Resultante von Blutvolumen und den kompensatorischen Mechanismen Der Blutdruck während der Hämodialyse wird hauptsächlich von einer Kombination der Änderungen im Blutvolumen und einer adäquaten oder unzulänglichen Funktion der kompensatorischen Mechanismen bestimmt. 47 2006/UR