60528 Frankfurt am Main Kalbach, den Planungen der Deutschen Bahn AG für die ABS/NBS Hanau-Würzburg/Fulda

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Transkript:

DB Netz AG Herrn Dr. Reinhard Domke Hahnstraße 49 60528 Frankfurt am Main Kalbach, den 07.11.2016 Planungen der Deutschen Bahn AG für die ABS/NBS Hanau-Würzburg/Fulda Sehr geehrter Herr Dr. Domke, die Planer der Deutschen Bahn AG haben die Linien für die ABS/NBS Hanau-Würzburg/Fulda in den Trassenkorridoren soweit bestimmt, dass jetzt sieben Varianten zur Diskussion stehen, von denen eine als Antragsvariante für das Raumordnungsverfahren ausgewählt wird. Vier Varianten führen durch den südlichen Teil des Landkreises Fulda, wovon die Gemeinde Kalbach von drei Varianten betroffen sein wird. Wenn nach einer dieser drei Varianten gebaut würde, dann wäre die Zukunft unserer gut entwickelten Gemeinde empfindlich gestört, weil dieses Projekt das Herz von Kalbach trifft. Mit unserem Schreiben wollen wir Ihnen darlegen, aus welchen Gründen wir zur dieser Feststellung gelangt sind. 1. Eine Linienführung zwischen Neuhof-Opperz und Kalbach-Niederkalbach bedeutet, der bestehende Sportplatz des ältesten Sportvereins des Landkreises Fulda des FC Union 07 Niederkalbach e.v. müsste verlegt werden. 2. Darüber hinaus würde der Niederkalbacher Friedhof, eine Ort der Stille und des Gebets sowie eine Begegnungsstätte für viele Mitbürger unserer Gemeinde, unmittelbar berührt werden. Das ist nicht hinnehmbar! 3. Ein Wohnen bei guter, gesunder und intakter Lebensqualität für alle Bürger von Niederund Mittelkalbach wäre kaum noch möglich. 4. In der genannten Streckenführung verläuft die seit 1993 verlegte Midal-Erdgaspipeline, die über 679 Kilometer Gas von Emden bis in den Raum Ludwigshafen transportiert. 5. Eine zusätzliche Siedlungsentwicklung würde völlig zum Erliegen kommen. Seite 1 / 5

6. Eine Abnahme der Bevölkerung im Kleinzentrum Mittelkalbach mit fast 2.000 Einwohnern, wozu auch der zweitgrößte Ortsteil Niederkalbach mit über 1.400 Einwohner in Funktionsergänzung zu rechnen ist, würde die logische Folge sein. 7. Mit den genannten Punkten 5 und 6 wären nicht zu unterschätzende Nachteile für die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde Kalbach verbunden, weil die beiden wichtigsten Einnahmen, der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und die Schlüsselzuweisung des Landes Hessen sinken würden. 8. Darüber hinaus würden die gemeindlichen Entsorgungs- und Versorgungsanlagen geringer ausgelastet werden. Gebührenerhöhungen wären die Folge. Im Zusammenhang mit diesen beschriebenen Nachteilen möchten wir daran erinnern, dass in den Ortsteilen Nieder- und Mittelkalbach bis zum Jahr 1981 die Welt noch in Ordnung war. Danach kam es zu empfindlichen Eingriffen in Natur und Landschaft sowie zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Abfalldeponie des Landkreises Fulda (1982) und den Bau der DB-Neubaustrecke Hannover-Würzburg (1983). Als die A 66 im Raum Neuhof und Kalbach in der Zeit von 1983 bis 1997 geplant wurde, war eine Variante dieses Projekts die Linienführung zwischen Neuhof-Opperz und Kalbach- Niederkalbach mit dem Opperzer-Berg-Tunnel (V 3). Obwohl die Mitglieder des Fuldaer Kreistags und viele andere Politiker für diese Variante votierten, haben es die Kalbacher Kommunalpolitiker mit Unterstützung der damaligen Bürgerinitiative geschafft, den Bau der Autobahn zwischen Neuhof und Niederkalbach zu verhindern. Jetzt erleben wir das Kuriosum, dass die Deutsche Bahn AG genau in dem Raum, wo aus Gründen des Naturschutzes, des Landschaftsbildes, des Städtebaues und der Erhaltung eines gesunden und intakten Lebensumfeldes keine Autobahn gebaut werden durfte, den Bau einer weiteren Bahnstrecke prüfen lassen will. Für die damalige Entscheidung, keine Autobahn mit dem Opperzer-Berg-Tunnel zu bauen, haben u.a. folgende Überlegungen eine wichtige Rolle gespielt: Die Eingriffe in Natur und Landschaft können umso deutlicher reduziert werden, je stärker sich die Autobahn an die Bahnlinie anlehnt (Trassenbündelung). Für die Reduktion von Lärm- und Schadstoffimmissionen für eine Reihe von Wohngebieten ist ein Abrücken der Autobahntrasse von den Siedlungsräumen zwingend geboten. Besonders groß ist die städtebauliche Trennwirkung. Es kommt zu siedlungsbezogenen Trenn- und Zerschneidungseffekten zwischen Neuhof-Opperz und Kalbach- Niederkalbach. Darüber hinaus wird die Siedlungsentwicklung der die Gemeinde Kalbach tragenden Ortsteile Nieder- und Mittelkalbach erheblich eingeschränkt. Seite 2 / 5

Als negativ ist die Tatsache zu werten, dass bei einem Verlauf der Bahnlinie durch den Neuhof-Kalbacher-Raum Flächen mit Biotopfunktion im Talraum des Kalbachs und der Fliedeaue tangiert bzw. beeinträchtigt werden. Ungünstig schneidet die Variante auch beim Landschaftsbild ab, da sie den Talraum der Fliede westlich von Neuhof quert und den Höhenrücken des Kucke-Berges durchschneidet. Ferner sind die Auswirkungen auf die Erholungsfunktion zu nennen, weil die Variante direkt durch siedlungsbezogene Feierabenderholungszonen im Kalbachtal und nördlich von Niederkalbach (Naturparkflächen) verläuft. Als Gesamtergebnis kam heraus, dass es beim Bau der Autobahn A 66 und dem Neubau- bzw. Ausbau der Hauptstrecke der DB Frankfurt a.m. Fulda bzw. Hanau-Erfurt im Abschnitt Flieden-Kerzell zu einer Trassenbündelung kommen müsse. Das klare Ergebnis von damals: Bahnparallele Führung der A 66 und viergleisige Ausbaustrecke der DB. Dem Ergebnis von damals, das für uns heute noch gültig ist, kommt bei den jetzt zur Diskussion stehenden Bahnvarianten die Variante V am nächsten. Aufgrund von Briefen in den Jahren 1993/94, die von Herrn Prof. Dr. Häuser, stellv. Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn, unterzeichnet wurden, wissen wir, dass die Bahn im Raum Neuhof die vorgeschlagene Bündelung entlang der bestehenden Gleise als bestmögliche Lösung ansah. Wir zitieren: Mit dem jetzt geplanten 4-gleisigen Ausbau ist eine Führung durch den Opperzer Berg gegenstandslos; sie wird nicht mehr weiterverfolgt. Ein wichtiger Indikator für die Verlässlichkeit und die Glaubwürdigkeit ist, wenn Unternehmen und staatliche Institutionen zu dem stehen, was sie einmal gesagt haben. Deshalb appellieren wir an alle verantwortlichen Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn, die mit diesem Projekt zu tun haben, und an die Politiker vom Kreistag über den Landtag bis zum Bundestag, die Minister und Staatssekretäre der zuständigen Ministerien sowie an alle Träger öffentlicher Belange, an den Entscheidungen der 1990er Jahre festzuhalten. Auch noch im Jahr 2004 ist nach einem Schreiben des Konzernbevollmächtigen der DB für das Land Hessen sicher davon auszugehen, dass es trotz bestehender Finanzierungsprobleme zu einer zeitnahen Realisierung der Maßnahme, also dem viergleisigen Ausbau entlang der vorhandenen Bahnstrecke kommen wird. Seite 3 / 5

Die folgende Beschreibung der Variante IV ist überhaupt nicht nachvollziehbar und unverständlich, möglicherweise fehlerhaft und wenn sie richtig sein soll, nicht realisierbar: Der Tunnel biegt bei Veitsteinbach nach Norden um, überquert den Tunnel der Schnellfahrstrecke und bindet von Osten kommend bei Mittelkalbach, nördlich des Bornheckentunnels in diese ein. Ein Bornheckentunnel gibt es nicht; vielleicht meint man den Steinbergtunnel? Will man neben der schon vorhandenen Kalbachtalbrücke eine zweite bauen? Für uns sind dies abenteuerliche Planungsüberlegungen, die nicht weiterverfolgt werden dürfen. Deshalb fordern wir, die Variante IV aus der weiteren Variantenprüfung herauszunehmen. Wir weisen darauf hin, dass bei einer Anbindung der jetzt geplanten Bahntrasse an die Neubaustrecke Hannover Würzburg irgendwo vor (zum Beispiel bei Mottgers) oder im Landrückentunnel, Lärmschutz an der Kalbachtalbrücke sowie den Einschnitten Bornhecke/Ziegelhütte (OT Mittelkalbach) und Fischbachtal (OT Niederkalbach) erforderlich wird. Dies begründen wir damit, dass die Lärmwerte wegen der stärkeren Frequentierung der bestehenden Neubaustrecke und der in Zukunft deutlich länger werdenden Güterzüge beträchtlich steigen werden. Die vergangenen überregionalen Großprojekte, einschließlich der A7 mit der Talbrücke in Uttrichshausen, führen mit den jetzt zur Diskussion stehenden Maßnahmen, wie die Südlink- Stromtrasse, die die Ortsteile Uttrichshausen und Heubach treffen könnte, der Ausweisung von Windkraftflächen und den möglichen Bau einer weiteren Bahnstrecke durch Kalbach zu einer Konzentration von Umweltbelastungen, die ein menschwürdiges Leben in unserer Gemeinde in hohem Maß gefährdet. Um die dramatischen Wirkungen, die die überregionale Großprojekte für das Umfeld der in Kalbach lebenden Menschen mit sich bringen, besser zu veranschaulichen, geben wir die folgende geographische Beschreibung: Im Osten von Nieder- und Mittelkalbach verläuft die DB-Neubaustrecke Hannover- Würzburg, wozu auch die Kalbachtalbrücke gehört, mit den von dort ausgehenden Lärmbelastungen, die auch das Wohnen in Oberkalbach beinträchtigen; südöstlich von Mittelkalbach liegt die Kreisabfalldeponie auf einem Hügel oberhalb der Bornhecke; die zweite DB-Neubaustrecke würde westlich an Mittel- und Niederkalbach vorbeigeführt; im Süden der Gemeinde Kalbach teilt die A 7 den Ortsteil Uttrichshausen durch die Talbrücke; mit den von dort ausgehenden Lärmbelastungen wird die Gesundheit der Bürger dieses Ortsteils erheblich beeinträchtigt; auch die geplante Erweiterung der dortigen Tank- und Rastanlage bis an die Ortsgrenze von Uttrichshausen ist in diesem Zusammenhang zu nennen; Seite 4 / 5

Stromleitungen sollen über die Dörfer Uttrichshausen und Heubach mit allen negativen Folgen für Natur, Landschaft und die dort lebenden Menschen geführt werden und in der Nähe von Heubach und im Osten der Gemarkung von Niederkalbach könnten bald die alles überragenden Windkrafträder stehen; Das ist keine heile Welt mehr! Das ist Horror für alle in Kalbach lebenden Menschen! Deshalb fordern wir den Vorstand der Deutschen Bahn AG auf, die Planungen einer weiteren Bahntrasse durch Kalbach zu stoppen. Wir werden alle wichtigen Politiker, die zuständigen Minister des Landes und des Bundes sowie die Träger öffentlicher Belange bitten, uns zu unterstützen. Mit freundlichen Grüßen Jakob Brähler (Vorsitzender) Seite 5 / 5