Juni 2010 Informationen für Privatanleger www.deutsche-finanzagentur.de. Weltmeister. Deutschland?



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Transkript:

Juni 2010 Informationen für Privatanleger Weltmeister Deutschland?

Ersparen wir uns den Titel? Juni 2010: Die Welt schaut nach Südafrika. Bei der diesjährigen Fußball-WM kommt es zum sportlichen Kräftemessen verschiedenster Nationen. Dabei zeichnet sich jede Nationalmannschaft traditionell durch besondere Stärken aus. So glänzten deutsche Teams oft durch ihren Team- und Kampfgeist, während die Brasilianer durch ihre Spielfreude und gute Technik brillierten. Ähnliche, über Jahrzehnte gewachsene landesspezifische Eigenheiten existieren auch in der Sparkultur. In dieser Disziplin gelten wir Deutschen schon seit Jahren als Weltmeister. Zu Recht? Rund acht Billionen Euro (Bio. ) beträgt heute das kumulierte Vermögen der Bundesbürger bestehend aus Geldvermögen und Sachwerten wie Immobilien. Im vergangenen Jahr ha- Ersparnisse der Privathaushalte 2009 In Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommen 14 12 10 8 6 4 2 0 Schweden Schweiz Österreich Frankreich Belgien Deutschland Italien Niederlande Dänemark Finnland Polen Slowakei Kanada Tschechien USA Südkorea Norwegen Ungarn Japan Australien Nach Berechnungen der OECD legten unter den untersuchten Ländern die Schweizer 2009 mit 15,3 Prozent ihres Haushaltseinkommens das meiste Geld zurück. Quelle: OECD, Economic Outlook 87 Database. ben die Deutschen laut Bundesbank beachtliche 11,3 Prozent ihres Einkommens auf die hohe Kante gelegt. Weltmeister im Sparen sind wir deshalb längst nicht. Denn was die Sparquote und damit den Anteil der Ersparnis am verfügbaren Haushaltseinkommen betrifft, ist Deutschland eher Durchschnitt. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) übertreffen uns beispielsweise schon unsere direkten Nachbarn aus Österreich und der Schweiz. Altersvorsorge und Rücklagen für Notfälle Die Motivation, nicht sein gesamtes Einkommen für Konsum zu verwenden, sondern einen gewissen Teil zu sparen, kann die verschiedensten Ursachen haben. In Zusammenarbeit mit TSM Marktforschung hat die Finanzagentur diesen Sachverhalt bereits 2008 in einer Kapitalanlegerstudie 1 untersucht. Demnach ist die frühzeitige private Vorsorge fürs Alter für mehr als die Hälfte der Befragten das Sparziel Nummer eins. Ein Beleg für das ausgeprägte Sicherheitsdenken der Bundesbürger ist das zweithäufigste Motiv: Jeder Sechste bildet finanzielle Rücklagen für Notfälle. Nur wenige Anleger sparen hingegen für Konsum und konkrete Anschaffungen. Die Ausbildung der Kinder und Enkel stellt für zehn Prozent den Mittelpunkt der Sparanstrengungen dar, das eigene Heim für ein weiteres Zehntel der Deutschen. Weitere Themen Anlegerakademie: Was ist die Umlaufrendite? Kleine Anlage lange Wirkung Aktuelle Konditionen und Marktdaten 1 Kapitalanlegerstudie 2008 TSM-Marktforschung Ludwigshafen im Auftrag der Finanzagentur, Mai 2008 Hinweis: Alle Informationen dieses Kundenmagazins stellen keine Anlageberatung dar, sie dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine individuelle Beratung. Dar gestellte Kurse und Konditionen stellen Momentaufnahmen dar. Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen können daraus nicht ab geleitet werden. Renditeangaben zu börsengehandelten Wertpapieren beziehen sich auf den zum angegebenen Stichtag festgestellten Schlusskurs ohne Berücksichtigung etwaiger Kosten. Trotz sorgfältiger Recherche kann für die Richtigkeit der Daten keine Gewähr übernommen werden. Für Inhalte fremder Web-Seiten, auf die verwiesen wird, ist die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH nicht verantwortlich und übernimmt keinerlei Haftung für deren Inhalt. Direkte oder indirekte Verweise auf fremde Internetseiten stellen keine Empfehlungen oder Meinungsäußerungen der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH dar. Es handelt sich lediglich um Internetseiten Dritter mit ergänzenden Informationen zu den im e-forum Bundeswertpapiere behandelten Themen. 2

Zu wenig Rendite Laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) 2 sparen 60 Prozent der Deutschen regelmäßig. Von ihnen legen wiederum zwei Drittel einen festen Betrag zurück, 20 Prozent passen die Sparsumme den jeweiligen finanziellen Umständen an. Häufig wird das Geld dabei jedoch zu unrentabel angelegt. Ein kaum oder nur niedrig verzinstes Sparbuch, Fest- oder Tagesgeld treffen zwar den Wunsch der Sparer nach einer sicheren und zugleich zeitnah verfügbaren Geldanlage, bringen aber langfristig meist zu wenig Rendite. Gerade auf lange Sicht ließe sich mit rentableren Anlageformen wie Anleihen, Aktien oder Immobilien ein schneller wachsendes Vermögen aufbauen sei es mit direkten Investments oder indirekt über Fonds. Allerdings sind und werden die Deutschen laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) 3 so schnell kein Volk von Aktionären. Sie nähern sich den Unternehmensbeteiligungen mehrheitlich noch immer indirekt und breiter gestreut über risikoärmere Aktienfonds. Das Vertrauen der Bundesbürger in Aktien und Aktienfonds schwankt mit der Kursentwicklung an der Börse. Es wächst vorsichtig im Zuge positiver Börsenphasen, um im Sog der folgenden Abwärtsbewegung wieder zu fallen. Gerade in extremen Marktsituationen zeigt sich aber immer wieder, wie wichtig es ist, nicht nur auf ein Anlageinstrument zu setzen, sondern das Geld über mehrere Anlageformen zu streuen. Auf diese Weise können sich Sparer das gewünschte Maß an Sicherheit in ihrem Vermögensportfolio erhalten, ohne auf Renditechancen verzichten zu müssen. Sparziele deutscher Kapitalanleger eigene Altersvorsorge Sparen für Norfälle eigene Immobilie Anlage / Sparen für Kinder / Enkelkinder eigener Konsum / Anschaffungen wie z.b. Auto, Urlaub usw. Sonstiges Quelle: Finanzagentur / TSM Marktforschung, Mai 2008 (Angaben in %). 4 7 10 10 17 52 Zumindest bis zum Beginn der jüngsten Finanzkrise haben sich deutsche Anleger über ihr Vermögen und dessen Aufteilung jedoch nicht allzu stark den Kopf zerbrochen. Eine aktuelle Studie 4 von TNS-Infratest belegt, dass sich heute sechs von zehn Bundesbürgern häufiger mit der Thematik beschäftigen als zuvor. An einer bewussten Auseinandersetzung mit Geldanlagethemen führt heute also kein Weg vorbei. Das Angebotsspektrum teilweise hochkomplexer Finanzprodukte ist kaum überschaubar. Zudem offenbaren sich in der TNS-Umfrage quer durch die Republik Verunsicherung und Wissenslücken in Wirtschafts- und Finanzthemen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Deutschen in Finanz- und Vorsorgeangelegenheiten lieber auf fachmännische Unterstützung vertrauen. Hoch bewertet werden in diesem Zusammenhang vor allem ein vertrauensvolles Verhältnis zum Berater, eine verständliche Beratung sowie transparente Anlageformen. 2 Sparen in Deutschland Ergebnisse der 1. SAVE-Studie des Deutsches Instituts für Altersvorsorge, Februar 2002 3 Zahl der Aktionäre Statistik des Deutschen Aktieninstituts, Stand Februar 2010 4 Deutsche wollen Finanzprodukte verstehen TNS-Infratest im Auftrag der Allianz AG, März 2010 3

Baustein Bundeswertpapier Erfüllt werden die wesentlichen Anlagebedürfnisse der deutschen Privatanleger beispielsweise durch Bundeswertpapiere. Mit ihrer einfachen Verständlichkeit, höchster Transparenz und weitgehend flexibler Verfügbarkeit eignen sie sich hervorragend zur Erfüllung verschiedener Anlageziele und zur Beimischung in ein diversifiziertes Vermögensportfolio. Größtes Plus von Bundesschatzbriefen, Finanzierungsschätzen und Co. ist neben den kostenlosen Erwerbs- und Verwahrmöglichkeiten bei der Finanzagentur die herausragende Sicherheit, die die Bundesrepublik Deutschland als Emittentin der Papiere gewährt. Der starken Fokussierung deutscher Anleger auf Sicherheit wird somit in besonderem Maße Rechnung getragen. Denn gerade dieses tief verankerte Sicherheitsdenken und damit das Festhalten an konservativen Geldanlagen hat in der jüngeren Vergangenheit allen Verlockungen durch potenziell hoch rentierende, aber risikoreiche Anlageprodukte zum Trotz viele Deutsche vor größeren Verlusten bewahrt. Zumindest hinsichtlich der Absicherung sind wir also schon Weltmeister. Geldvermögen deutscher Privathaushalte (in Mrd. Euro) 1.266 (37 %) 362 (11 %) 112 (3 %) 1999 2009 483 (14 %) 808 (23 %) 230 (7 %) 183 (5 %) W Bankeinlagen W Investmentfonds W Versicherungen W Pensionsrückstellungen W Anleihen W Aktien W Sonstige Beteiligungen 1.794 (38 %) 555 (12 %) 184 (4 %) 181 (4 %) 364 (8 %) 1.324 (28 %) 270 (6 %) Das Geldvermögen deutscher Haushalte wuchs seit 1999 trotz der Börsenrückschläge in den Jahren 2001 und 2008 von rund 3,4 Bio. auf knapp 4,7 Bio. in 2009 an. Auffällig ist der markante Rückgang beim Aktienvermögen von 14 Prozent zum Höhepunkt der Börseneuphorie 1999 auf nur noch 4 Prozent im Umfeld der Börsenturbulenzen 2008/2009. Der resultierende Vermögensverlust konnte jedoch dank Ertragszuwächsen bei den anderen Anlageformen relativ gut abgefedert werden. Direkte Geldanlagen in Bundeswertpapieren wurden unter Anleihen mitgezählt. Darüber hinaus sind deutsche Haushalte insbesondere über ihre Investmentfonds und Versicherungen indirekt in Bundeswertpapieren investiert. Quelle: Deutsche Bundesbank. 4

Anlegerakademie: Was ist die Umlaufrendite? In der Rubrik Aktuelle Konditionen & Marktdaten unterrichten wir Sie immer auf der letzten Seite über das aktuelle Niveau der Umlaufrendite. Doch was signalisiert eine hohe oder aktuell sehr niedrige Umlaufrendite? Wie wird sie berechnet? Irgendwie hat man den Begriff schon einmal gehört und in den meisten Finanzzeitschriften oder Tageszeitungen wird sie regelmäßig veröffentlicht die Umlaufrendite. Wie ihr Name schon fast vermuten lässt, gibt sie die durchschnittliche Verzinsung von ausgewählten, sich im Umlauf befindlichen Wertpapieren wieder. Im Detail zählen hierzu alle festverzinslichen Wertpapiere inländischer Emittenten mit bester Bonität also zum Beispiel Bundesanleihen und -obligationen, aber auch Anleihen der öffentlichen Hand (z. B. der Bundesländer), öffentliche und Hypothekenpfandbriefe und Bankschuldverschreibungen. Nicht berücksichtigt werden neben Fremdwährungsanleihen variabel verzinste Wertpapiere, Wandelanleihen oder Nullkuponanleihen. Die Wertpapiere fließen dabei unmittelbar nach ihrer Emission sobald sie in den Börsenhandel eingeführt wurden in die Berechnung ein. Daher findet man auch manchmal den Begriff Sekundärmarktrendite. Ihr Pendant die Emissionsrendite beschreibt die Verzinsung einer Anleihe zum (früheren) Emissionszeitpunkt. Da die Umlaufrendite die Rendite aller Schuldverschreibungen von Emittenten mit bester Bonität in einer Kennziffer zusammenfasst, ist sie ein guter Indikator für die Kapitalmarktentwicklung zumal insbesondere auch die Renditen der sicheren und sehr liquiden Bundesanleihen in ihre Berechnung einbezogen werden. Ermittelt wird die Umlaufrendite von der Deutschen Bundesbank. Auf ihrer Internetseite publiziert sie täglich aktuell neben dem totalen Wert der Umlaufrendite auch nach verschiedenen Laufzeiten und Emittenten untergliederte Daten. Das e-forum: Bundeswertpapiere be- Entwicklung der Umlaufrendite von Januar 1980 bis Mai 2010 12 % 10 % 8 % 6 % 4 % 2 % 0 % 1980 1990 2000 2010 Derzeit befindet sich die Umlaufrendite auf einem historischen Tiefstand. Während aufschwüngen steigt sie meist an bzw. geht in Rezessionsphasen zurück. Quelle: Deutsche Bundesbank. Umlaufrendite online Auf der Internetseite der Bundesbank können Sie im Bereich Statistik Zinsen, Renditen tagesaktuell alle Umlaufrenditen nach Emittenten und Laufzeiten gegliedert einsehen. www.bundesbank.de 5

schränkt sich bei der regelmäßig abgedruckten Angabe ausschließlich auf die Rendite umlaufender Bundeswertpapiere. Wichtig für Anleger und Kreditnehmer Zwar weist die Bundesbank darauf hin, dass das Niveau der Umlaufrendite auch aufgrund der sich monatlich ändernden Zusammensetzung der berücksichtigten Wertpapiere beeinflusst werden kann doch weitaus mehr spiegelt die Umlaufrendite tatsächlich die Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus im mittel- bis langfristigen Bereich wider. Für Banken eignet sie sich daher ideal als Referenzgröße zur Kalkulation von mittel- bis langfristigen Kreditzinsen und der Vergütung langfristiger Spareinlagen. Dementsprechend freuen sich Kleinsparer in der Regel über eine steigende Umlaufrendite, während Kreditkunden von einer niedrigen Umlaufrendite profitieren. In der Wirtschaft werden Investitionen auf Basis eines risikolosen Zinssatzes bewertet und hierzu stellvertretend meist die Umlaufrendite von Bundeswertpapieren herangezogen. Auch hier gilt: Eine höhere Umlaufrendite erhöht die Rendite, die eine Investition erbringen muss und macht sie so unter sonst gleichen Bedingungen für Unternehmen unattraktiver. Deshalb können Aktienbesitzer nach einer Faustformel bei fallender Umlaufrendite steigende Kurse verzeichnen. Im Gegensatz zur Höhe des von der EZB festgelegten Leitzinses, welcher das Niveau der kurzfristigen Geldmarktzinsen beeinflusst, spiegelt die Umlaufrendite im mittel- bis langfristigen Bereich die Entwicklung auf dem Kapitalmarkt selbst. Angebot und Nachfrage nach den zugrunde liegenden Wertpapieren bestimmen deren Kurse und Renditen und damit auch die Umlaufrendite. Aufgrund des momentan hohen Stellenwertes einer sicheren Geldanlage ist die derzeitige Nachfrage nach Bundesanleihen sowie anderen Anleihen bester Bonität vor allem bei institutionellen Investoren sehr hoch. Ihre Kurse steigen die Renditen fallen und notieren mittlerweile auf historischen Tiefstständen. 6

Kleine Anlage lange Wirkung Wie an der Umlaufrendite abzulesen ist, bewegen sich auch die Renditen der Bundeswertpapiere seit einiger Zeit auf historisch niedrigem Niveau. Einige Anleger warten in der Hoffnung auf zukünftig wieder steigende Zinsen mit einem Investment in Bundeswertpapiere vorerst lieber ab. Sofern sie bereits ein Schuldbuchkonto besitzen, bietet sich die Anlage eines geringen Geldbetrags in Bundeswertpapiere an, um sich das Schuldbuchkonto bis dahin zu erhalten. Alternativ lohnt es sich natürlich auch, ein Konto schon jetzt zu eröffnen und mit einer kleinen Anfangsinvestition zu versehen. In den unruhigen Herbsttagen 2008 wurden angesichts der angespannten Lage an den Finanzmärkten auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage außergewöhnlich viele Schuldbuchkonten bei der Finanzagentur eröffnet. Für Kontoinhaber, die seitdem keine Bundeswertpapiere erworben haben (also seit mehr als einem Jahr ein Konto ohne Bestand führen), steht aus datenschutzrechtlichen Gründen nun die Schließung ihres Kontos an. Anleger können sich ihr Konto jedoch erhalten, indem sie einen kleinen Betrag in Bundeswertpapiere investieren. Das ist im Falle der Tagesanleihe sowie der Bundesschatzbriefe schon ab einem Nennwert von 50 Euro möglich. Ideal für die Kontoerhaltung ist eine Anlage in die Tagesanleihe. Dank ihrer unbefristeten Laufzeit und der Verfügbarkeit an jedem Bankgeschäftstag bietet sie Inhabern gleich zwei große Vorteile: Um die Wiederanlage bei Fälligkeit braucht man sich keine Gedanken zu machen, und das Geld steht jederzeit zur Verfügung, bei steigendem Zinsniveau zum Beispiel für eine direkte Umschichtung in andere Anlageformen. Wer angesichts der Verzinsung von zurzeit circa 0,2 Prozent pro Jahr in der Tagesanleihe nach einer etwas renditestärkeren Anlagemöglichkeit für die Zwischenzeit sucht, der findet mit Bundesschatzbriefen eine Alternative. Hier kann zwar erst nach Ablauf des ersten Laufzeitjahres monatlich über die Anlagesumme verfügt werden sollte die Niedrigzinsphase jedoch noch länger anhalten, hat man zumindest die Gewissheit, dass die Anlage in der Zwischenzeit mit jedem Jahr eine höhere Rendite erbringt. Zudem besteht die Option, nach dem ersten Laufzeitjahr pro Monat bis zu 5.000 Euro je Anleger in neue Schatzbriefausgaben mit besseren Konditionen umzutauschen. Bevor also in Zeiten besserer Konditionen ein Schuldbuchkonto erst wieder neu eröffnet werden muss, ist es allemal eine Überlegung wert, sich zumindest mittels eines kleinen Investments den Erhalt zu sichern. Schließlich bleibt das Geld nicht unverzinst, und die Zinserträge (ggf. vor Steuern) werden dank der kostenlosen Kontoführung nicht reduziert. 7

Aktuelle Konditionen & Marktdaten Bundeswertpapiere im Marktumfeld 27. KW / Juli 2010 Geldmarkt Stand: 09.07.2010 Leitzinssätze 26. KW Änderung 26. zu 27. KW 27. KW EZB USA Rentenmarkt Stand: 09.07.2010 Renditen 26. KW Änderung 26. zu 27. KW 27. KW 10-jährige Bundesanleihen Umlaufrendite** 10-jährige Treasury Aktienmarkt Wochenschlusskurse Stand: 09.07.2010 Aktien 26. KW Änderung 26. zu 27. KW 27. KW DAX S&P 1,00 % 0,00 2,58 % 2,20 % 2,98 % 5.834,15 1.022,58 * PP = Prozentpunkte ** börsennotierte Bundeswertpapiere 0,00 PP* 0,00 PP* + 0,06 PP* + 0,08 PP* + 0,07 PP* + 3,96 % + 5,42 % 0 0 0 0 0 0 0 1,00 % 0,00 2,64 % 2,28 % 3,05 % 6.065,24 1.077,96 Bundesschatzbriefe Laufzeit 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr Nur Typ B. 7. Jahr Zinssätze 0,75 % 1,75 % 3,00 % 3,25 % 3,25 % Bundesobligationen Rendite nach dem... Jahr Typ A Ausgabe 2010/09 0,42 % 0,75 % 1,18 % 1,51 % Typ B Ausgabe 2010/10 0,42 % 0,75 % 1,19 % 1,53 % 1,78 % 2,25 % Bundesobligationen Serie 157 von 2010 Zinslauf ab 10.04.2010 Erste Zinszahlung: 10.04.2011 Nominalzins: 2,25 % Fälligkeit: 10.04.2015 Aktuelle Rendite: 1,59 % (09.07.2010) Finanzierungsschätze Laufzeit Fälligkeit Verkaufszinssatz Rendite (Zinssatz bezogen auf Kaufpreis) 1 Jahr 20.07.2011 0,16 % 0,16 % 2 Jahre 20.07.2012 0,33 % 0,33 % Impressum Herausgeber: Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH Lurgiallee 5 60295 Frankfurt am Main Telefon: 069 25 61 6-1425 Fax: 069 25 61 6-1139 E-Mail: bwp@deutsche-finanzagentur.de HRB 51411, Amtsgericht Frankfurt am Main USt.-Idnr. : DE137223325 Vertretungsberechtigte: Dr. Carl Heinz Daube (Geschäftsführer), Dr. Carsten Lehr (Geschäftsführer) Tagesanleihe des Bundes Redaktion: Bereich Privatkundengeschäft EONIA Tageszins 05.07.2010 0,437 0,29 06.07.2010 0,405 0,26 07.07.2010 0,424 0,27 08.07.2010 0,414 0,26 09.07.2010 0,398 0,25 10.07.2010 0,394 0,24 11.07.2010 0,394 0,24 Konzept & grafische Gestaltung: Profilwerkstatt, Darmstadt www.profilwerkstatt.de Tagespreis Quelle: 100,100358 100,101067 100,101829 100,102563 100,103253 100,103931 100,104609 8