Hausärztliche Intervention für eine Entwöhnungs Langzeitbehandlung bei Patienten mit einer Suchterkrankung

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insgesamt 4,3 1,6 15 bis 20 0,4 0,7 20 bis 25 1,5 2,5 25 bis 30 1,9 4,1 30 bis 35 2,0 5,0 35 bis 40 2,3 5,9 40 bis 45 2,8 6,6 45 bis 50 3,0 7,0

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Transkript:

Projektvorstellung zur Fachtagung Mehr Suchtkranke früher erreichen Erwerbsfähigkeit fördern und erhalten 02. Oktober 2012 Dr. phil. Thomas Fankhänel, Dr. med. Andreas Klement, Medizinische Fakultät

Prävalenz Alkohol 1,3 Mill Menschen mit Alkoholabhängigkeit (9,5 Mill riskanter Konsum) 73.000 Todesfälle als Folge von Alkoholmissbrauch 26,7 Mrd. volkswirtschaftliche Kosten (Drogen und Suchtbericht der Bundesregierung, Mai 2012)

Prävalenz Medikamente 1,4 1,9 Mill Abhängige mehr Ältere, mehr Frauen Schlaf, Beruhigungs und Schmerzmittel leistungssteigernde Mittel bei 12% der renden Abh. oft nicht bewusst, Betroffene nehmen selten Hilfe in Anspruch (Drogen und Suchtbericht der Bundesregierung, Mai 2012)

Prävalenz Illegale Drogen 26,4% einmal probiert (18 64) 7,4% Erfahrungen mit Heroin, Kokain, Amphetamine; Tendenz rückläufig 2011 9 Todesfälle in SA (Dtd. 986) 220.000 Personen mit Cannabisabhängigkeit (18 64) mehr Jüngere, polyvalenter Konsum sog. neue psychoaktive Substanzen (Drogen und Suchtbericht der Bundesregierung, Mai 2012)

Prävalenz Pathologisches Glücksspiel Lotterien, Spielautomaten sehr verbreitet (86% Erfahrungen; BzGA ) Abh. 0,35% (LZP 1%; PAGE ) 80% niemals Kontakt zur Suchthilfe erhöhte Komorbidität bzgl. anderer psych. Störungen (95% zu 35% Allg. Bev.) größter Anteil junge Männer (2,4%) (Drogen und Suchtbericht der Bundesregierung, Mai 2012)

Prävalenz Computer und Internetsucht 560.000 abhängig, 2,5 Mio probl. Gebrauch (18 64) 14 24 J. 2,4% 14 16 J. 4,0% Frauen eher soz. Netzwerke Männer eher Online Spiele (Drogen und Suchtbericht der Bundesregierung, Mai 2012)

Sachsen Anhalt mehr Krankenhausfälle infolge alkoholbedingter Störungen (1,2 Vergl. Bund) erhöhte Sterblichkeit aufgrund von alkoholischer Leberkrankheit erhöhte vorzeitige Sterblichkeit (<65, K70: 2,0) höhere alkoholbedingte Frühberentungsquote (1,8) niedrigere Quote alkoholbedingter Rehabilitationsleistungen (Vergl. neue Länder) Fokusbericht der Gesundheitsberichterstattung des Landes Sachsen Anhalt, 2008

Hausarzt die Frage nach der täglichen Trinkmenge und/oder ein kurzer Screening Test sollten zum Standardprogramm einer Gesundheitsvorsorge gehören (Seifert, V., 2003, Der Allgemeinarzt, 20, 1526 31)

Hausarzt hausärztliches Screening + Kurzintervention (SBI) wirksam bei der Patienten mit Alkoholproblemen Reduktion um 38 g Reinalkohol/Woche (95%CI: 54 bis 23) (Kaner et al., 2007, Effectiveness of brief interventions in primary care populations. Cochrane Database Syst Rev: CD004148)

Hausarzt besondere Eignung Kontakt zu 80% der Betroffenen oft erster Ansprechpartner bei (alkoholassoziierten) Gesundheitsproblemen Arzt Patient Beziehung (psychosozialer Hintergrund) Arztpraxis als geeigneter Kontext zur Besprechung problematischer Anliegen Beurteilung der Veränderungsmotivation

Hausarzt geringe Bereitschaft zur Behandlung von Patienten mit Suchterkrankung.. too busy dealing with the problems people present with 69%.. not trained in counselling for reducing alcohol consumption 58%.. do not believe that patients would take their advice 49% (Wilson et al., 2011, Alcohol and Alcoholism, 45, 570 577)

Hausarzt geringe Bereitschaft zur Behandlung von Patienten mit Suchterkrankung ärztliche Praxis keine/ Selbstmelder 2009 5,11% 34,35% 2010 4,87% 34,93% 2011 4,99% 34,35% (Deutsche Suchthilfestatistik, Auswertungen für das Bundesland Sachsen Anhalt (ambulant); Institut für Therapieforschung, München; Datenhalter und Bearbeitung: LS LSA)

Hausarzt FRÜH A Projekt 12 HA Praxen in Brandenburg 6 Monate Laufzeit Screening + vertiefendes Gespräch mit dem Ziel Alkoholreduktion Empfehlung für Suchtberatung N =90 Suchtberatung aufgesucht: N =4 (Leydecker et al., 2012, Sucht Aktuell, 1, 46 53)

Befragung von Hausärzten in Sachsen Anhalt 2012 Stichprobe N =57 Hausärzte aus Sachsen Anhalt mittleres Alter 50 Jahre 42 Frauen und 15 Männer Antwortformat von 1 (lehne völlig ab) bis 6 (stimme völlig zu)

Befragung von Hausärzten in Sachsen Anhalt 2012 stimme eher zu HÄ glauben nicht, dass die Patienten ihrem Rat folgen werden und ihr Trinkverhalten verändern. 3.76 (1.09) HÄ werden zur Behandlung von Krankheiten ausgebildet, und nicht zur Präventivversorgung bei Alkoholproblemen. 4.00 (1.46) Seitens der Gesundheitspolitik werden HÄ bei Maßnahmen zur Gesundheitsprävention nicht angemessen unterstützt. 4.26 (1.43)

Befragung von Hausärzten in Sachsen Anhalt 2012 lehne eher ab Alkohol ist kein wichtiges Thema 2.33 (1.31) HÄ finden es heikel, Patienten zu ihrem Alkoholkonsum 2.61 (1.36) HÄ sind heute viel zu beschäftigt, um sich die e ihrer Patienten anzuhören. 2.73 (1.31) HÄ gehen davon aus, dass die Patienten es ablehnen, über ihren Alkoholkonsum befragt zu werden. 2.95

Befragung von Hausärzten in Sachsen Anhalt 2012 stimme zu Wenn ich meine Patienten nach meinem Verdacht auf ihren Alkoholmissbrauch ansprechen müsste, dann wäre damit vielen meiner Patienten geholfen. dann wäre dies schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. M =4.57 (SD =0.83) dann böte ich meinen Patienten damit eine Gelegenheit, sich mir öffnen.

unser Forschungsvorhaben Implementierung Behandlungspfad Antragstellung für eine Entwöhnungs Langzeitbehandlung durch den Hausarzt mit Unterstützung durch eine Suchtberatungsstelle für Patienten mit einer stoff oder nicht stoffgebundenen Suchterkrankung in Anlehnung an: Konzept Magdeburger Weg (mit ärztlichem Befundbericht ohne Sozialbericht)

Behandlungspfad Suchtmedizinische Rehabilitationsbehandlung Screening CHAT+

Screening I: Case finding and Help Assessment Tool (CHAT)

Behandlungspfad Suchtmedizinische Rehabilitationsbehandlung Screening CHAT+ Hilfsbedarf Alkohol Screening II CAGE>2

Screening II CAGE 1. Haben Sie jemals daran gedacht, weniger zu trinken? 2. Haben Sie bei anderen Menschen Anstoß erregt, weil Sie zu viel trinken? 3. Haben Sie sich jemals wegen Ihres Trinkens schuldig gefühlt? 4. Haben Sie jemals morgens als erstes Alkohol getrunken, um sich zu stabilisieren? 2 Verdacht auf Alkoholabhängigkeit

Behandlungspfad Suchtmedizinische Rehabilitationsbehandlung Screening CHAT+ Hilfsbedarf Alkohol Screening II CAGE>2 Antragstellung auf Rehabilitation gemäß Konzept Magdeburger Weg mit ärztlichem Befundbericht ohne Sozialbericht ggf. mit Unterstützung einer Suchtberatungsstelle medinet AG Alte Ölmühle Magdeburg

Behandlungspfad Suchtmedizinische Rehabilitationsbehandlung Screening CHAT+ Hilfsbedarf Alkohol Medikamente Illegale Drogen Glücksspiel Internetsucht Screening II CAGE>2 Antragstellung auf Rehabilitation gemäß Konzept Magdeburger Weg mit ärztlichem Befundbericht ohne Sozialbericht ggf. mit Unterstützung einer Suchtberatungsstelle medinet AG Alte Ölmühle Magdeburg

Behandlungspfad Schädlicher Alkoholgebrauch Screening CHAT+ Hilfsbedarf Alkohol Screening II CAGE<2

Behandlungspfad Schädlicher Alkoholgebrauch Screening Hilfsbedarf Screening II Überweisung CHAT+ Alkohol CAGE<2 AUDIT>8 zu einer berufsbegleitenden Kurzintervention MVZ an der Sternbrücke Magdeburg

, Design Cluster randomisierte, zweiarmige Interventionsstudie Aufruf durch KVSA Schulung der Interventionspraxen Information über den Versorgungspfad Schulung der Kontrollpraxen Care as Usual (Information zum Behandlungspfad nach Abschluss der )

, Durchführung AOK Versicherte aus dem Raum Magdeburg ninformation und Einwilligungserklärung Screening Fragebögen CHAT, ggf. CAGE + AUDIT Information über das Screening Ergebnis Intervention nach Screening Ergebnis und ärztlichem Urteil bzw. Usual Care

, Endpunkte Anzahl Entwöhnungs Langzeitbehandlungen angetreten Abstinenzquote (1 Jahres Katamnese) Abbruchquote Anzahl an Patn. mit wiederhergestellter Erwerbs und Arbeitsfähigkeit Veränderungsmotivation (AUDIT C Score, Einstellung der HÄ zur Behandlung von Patn. mit einer Suchterkrankung)

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! (thomas.fankhaenel@medizin.uni halle.de)

x x x Schädlicher Gebrauch von Alkohol und Frühintervention Vom Abhängigkeitssyndrom unterschieden wird der schädliche Gebrauch von Alkohol (oder Alkoholmissbrauch, F10.1). Diese Diagnose wird vergeben, wenn bisher kein Abhängigkeitssyndrom vorliegt, jedoch dem Betroffenen (oder seinem sozialen Umfeld) körperliche oder psychische Schäden durch seinen Alkoholkonsum entstanden sind (z. B. Unfall). Hierunter fallen auch negative Konsequenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen infolge von eingeschränkter Urteilsfähigkeit oder problematischem Verhalten des Betroffenen. Für die Diagnose muss das schädliche Gebrauchsmuster seit mindestens einem Monat bestehen oder über ein Jahr hinweg mehrfach aufgetreten sein.

Einführung F10.1 Screening Intervention Schädlicher Gebrauch von Alkohol und Frühintervention Warum Screening? Laborparameter geringe Sensitivität AUDIT höhere Sensitivität (69 96%, Anteil der Erkrankten mit Screening Ergebnis krank ) höhere Spezifität (95 98%, Anteil der Gesunden mit Screening Ergebnis gesund ) (Coulton et al., 2006, BMJ, 332, 511 517)

Einführung F10.1 Screening Intervention Schädlicher Gebrauch von Alkohol und Frühintervention CAGE, 4 Fragen (Mayfield et al., 1974, American Journal of Psychiatry, 131, 1121 23) AUDIT, 10 Fragen (Babor et al., 1989, Alcohol Health & Research World, 13, 371 74) LAST, Fragen (Rumpf et al., 2001, Alkoholabhängigkeits und missbrauchs Screening Test. Göttingen: Hogrefe) BASIC, 7 Fragen (Rumpf et al., 2003, Schleswig Holsteinisches Ärzteblatt, 9, 67 73)

Einführung F10.1 Screening Intervention Schädlicher Gebrauch von Alkohol und Frühintervention Machbarkeitsstudie Untersuchungsziele Akzeptanz und Bedarf bei Patienten: N= Aufnahme berufsbegleitender Kurzinterventionen Reduktion Trinkmenge Reinalkohol (AUDIT C) bei Hausärzten: N= Teilnehmer Nonresponder Analyse

Einführung F10.1 Screening Intervention Schädlicher Gebrauch von Alkohol und Frühintervention Machbarkeitsstudie keine Kontrollgruppe Machbarkeitskriterium 50 Pat. mit Aufnahme einer berufsbegleitenden Kurzintervention im MVZ KVSA Aufruf zur nteilnahme an 150 Hausarztpraxen im Raum MD Bereitschaft zur Teilnahme bei 50 Praxen Überweisung von 3 5 Patienten pro Praxis bei 25 Praxen (100 Pat.) Beteiligung 50% der Pat. = 50 Pat.

Einführung F10.1 Screening Intervention