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Transkript:

Es gilt das gesprochene Wort! Grußwort des Herrn Oberbürgermeisters Schramma zum Empfang anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am 10. September 2008, 12.00 Uhr, Historisches Rathaus, Piazzetta Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Professor Lammert, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Rüttgers, sehr geehrter Herr Dr. Wilhelm, liebe Mitglieder, Freunde und Förderer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, meine sehr geehrten Damen und Herren, was für ein würdiger Auftakt für die Feierlichkeiten anlässlich des 50jährigen Bestehens der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit heute hier im Rathaus. Sie stimmen mir sicherlich alle zu: der Chor des Franz-Herschtritt-Kindergartens der Synagogen-Gemeinde hat uns wunderbar eingestimmt, dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern. Und so danke ich Euch, liebe Kinder, sowie der Leiterin des Chores, Frau Malka Zwecker, und natürlich auch Ihnen, liebe Frau Frey-Salz, die sie den Kindergarten leiten, vielmals für diesen wunderschönen Beitrag. Meine Damen und Herren, es besteht kein Zweifel: 50 Jahre Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sind ein stolzes Jubiläum für einen vor allem von ehrenamtlicher Arbeit und von ehrenamtlichem Engagement getragenen Verein. Als Oberbürgermeister der Stadt Köln gratuliere ich der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sehr herzlich zu ihrem 50. Geburtstag und freue mich sehr, dass Sie alle der Einladung ins Rathaus gefolgt sind. Ich bin sehr dankbar und mit mir sind es viele Kölnerinnen und Kölner, dass 1958 auch in unserer Stadt eine Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet wurde nicht zuletzt deshalb, weil die jüdische Gemeinde in der Kölner Stadtgeschichte schon immer eine bedeutende Rolle gespielt und auf vielfältige Weise zur Entwicklung der Stadt beigetragen hat. Wie in vielen mitteleuropäischen Staaten - hat auch die jüdische Gemeinschaft in Köln in den vergangenen Jahrhunderten goldene Jahre erlebt, wie auch immer wieder schreckliche Zeiten, Verfolgungen und

Pogrome erleiden müssen. Während der grausamen und menschenverachtenden NS-Diktatur wurde das jüdische Leben in Köln brutal wie nie zuvor und wie es zunächst den Anschein hatte für alle Zeiten vernichtet. Bei Kriegsende war es kaum vorstellbar, dass sich in Köln jemals wieder eine große jüdische Gemeinde entwickeln würde, wie sie heute erfreulicherweise existiert. Meine Anerkennung und mein Respekt gehören jenen rund 100 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die nach 1945 wieder die erste jüdische Gemeinde in unserer Stadt bildeten. Der Mut zum Neuanfang trug Früchte. Ich bin froh, sagen zu können: Jüdische und Nicht-Jüdische Kölner Bürgerinnen und Bürger leben seit Jahrzehnten friedlich miteinander, achten und respektieren sich gegenseitig. Und dies insbesondere auch dank der ausgezeichneten und engagierten Arbeit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Ihre Gründung Ende der 50er Jahre war ein Zeichen für den beginnenden Wandel und für die zunehmende Erkenntnis, dass eine Gesellschaft, die demokratisch, tolerant und offen sein will, sich auch mit den Belastungen und der Schuld ihrer Vergangenheit befassen muss. Schließlich kann durch Vergessen kein Fundament für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben von Juden und Nichtjuden gelegt werden. Erinnerung ist eine bleibende Aufgabe. Und so gehört die Gründung der Kölnischen Gesellschaft zu den wichtigen Ereignissen der Kölner Nachkriegsgeschichte. Wesentliche Zielsetzung der Neugründung war - wie der Name schon sagt -, die Förderung des christlich-jüdischen Dialogs. Durch Aufklärung und den Austausch miteinander wollte und will man ein tieferes Verständnis der religiösen Gruppen füreinander und einen toleranten Umgang miteinander aufbauen. Und so war die Information über jüdische Geschichte und Kultur, über Entstehen und Entwicklung von Antisemitismus und Rassismus von Beginn an Schwerpunkt der Vereinsarbeit. Zur Annäherung zwischen Nichtjuden und Juden gehörte und gehört zudem ganz wesentlich die Förderung enger Verbindungen zu Israel. Die Beschäftigung mit dem Land, seiner Politik und Kultur sowie Begegnungen der Menschen untereinander sind daher ebenfalls ein wichtiger Teil der Arbeit. Und so verwundert es wenig, dass sich die Kölnische Gesellschaft auch aktiv in die Vorbereitungen der Kölner Feierlichkeiten anlässlich des 60. Geburtstages des Staates Israel eingebracht hat.

Meine Damen und Herren, über diese besondere Betonung der christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Beziehung hinaus, hat sich die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit allerdings noch ein weiteres, wichtiges Ziel gesetzt, das in der Satzung deutlich formuliert ist. Dort heißt es: (ich zitiere) Ziel und Zweck der Gesellschaft ist die Beseitigung von Vorurteilen zwischen Menschen verschiedener rassischer, nationaler und religiöser Herkunft. Sie erstrebt Achtung und Würde eines jeden Menschen und erwartet von ihren Mitgliedern offenes und freies Eintreten überall da, wo gegen die Grundsätze der Würde und Freiheit verstoßen wird. (Zitatende) Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat es sich somit 1958 zur Aufgabe gemacht, jede Form von Diskriminierung zu bekämpfen und dabei das Gewissen der Stadt zu sein, wie Paul Schallück es einmal sehr treffend formulierte. Heute 50 Jahre später kann ich sagen: Die Kölnische Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit hat sich dieser wahrlich nicht leichten Aufgabe in herausragender Weise gestellt. In zahllosen Seminaren, Gesprächen, Diskussionen und Gedenkveranstaltungen, in Publikationen und Ausstellungen, in der Arbeit mit Jugendlichen und der Lehrerfortbildung, wies sie stets auf Intoleranz und Diskriminierung von Minderheiten hin. Sie klärte über historische und gesellschaftliche Zusammenhänge auf und setzte sich konsequent für unsere demokratischen Grundwerte ein, für Toleranz und Menschenwürde, für Frieden und Freiheit. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Wilhelm, ebenso wie bei allen Mitgliedern und Freunden Ihrer Gesellschaft. Besonders hervorheben möchte ich die gute Kooperation zwischen Ihrer Gesellschaft und der Stadt Köln so beispielsweise beim Besuchsprogramm für ehemalige Kölner jüdische Bürgerinnen und Bürger, das ja erst Ende August wieder sehr erfolgreich zum mittlerweile 23. Mal stattgefunden hat. Und ich versichere Ihnen: Dies wird auch in Zukunft so bleiben. Denn wenn wir die letzten Jahrzehnte betrachten, so müssen wir feststellen, dass die Notwendigkeit, für Menschenrechte und Humanität einzutreten, eine andauernde Herausforderung geblieben ist. Die Kölnische Gesellschaft hat stets versucht, diesen Herausforderungen zu entsprechen und auf aktuelle Entwicklungen rasch zu reagieren. So war sie 1991 Mit-

begründerin des Runden Tischs für Ausländerfreundlichkeit. Seit den 90er Jahren initiiert und fördert sie zudem den Trialog zwischen Christen, Juden und Muslimen. Dennoch müssen wir erkennen, dass in den vergangenen Jahren rechtsextremistische Strömungen wieder erstarkt sind. Gewalt gegen Ausländer, aber auch Vorfälle der Schändung jüdischer Einrichtungen sind alarmierend. Alle demokratischen Kräfte unseres Landes sind deshalb mehr denn je gefordert, über die Parteigrenzen hinweg gegen Hass, Terror und Gewalt anzugehen. Bei vielen Veranstaltungen und Aktionen haben Tausende von Kölnerinnen und Kölnern deutliche Zeichen gesetzt. Sie haben klar gemacht: Wir wollen ein demokratisches und tolerantes Deutschland! Für Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ist es in unserer Gesellschaft kein Platz. Und ich versichere Ihnen: So wird es auch in Zukunft bleiben. Deshalb befürworte ich auch ein bedeutendes Kölner Museumsprojekt. Genauer gesagt das Projekt des Fördervereins für ein Haus der jüdischen Geschichte und Kultur, das die lange jüdische Geschichte Kölns und der Region bis zur Gegenwart zum Thema haben wird. Die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbes wurden bis vor kurzen in einer großen Ausstellung im Rathaus vorgestellt und fanden in der Bürgerschaft lebhaftes Interesse. Sie wissen, dass ich eine differenzierte Meinung habe zu dem geeigneten Platz für dieses Haus. Ungeachtet dessen hoffe ich aber sehr, dass dieses für Köln wichtige Vorhaben in naher Zukunft in Angriff genommen werden kann, so dass zu den vielen Kölner Museen auch ein spezielles Museum zur jüdischen Kultur und Geschichte hinzukommen wird. Meine Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass christlich-jüdische Zusammenarbeit in Köln längst Lebenswirklichkeit ist. Die Kölnische Gesellschaft hat hierzu entscheidend beigetragen. Und genauso wichtig ist, dass sich auch zukünftig viele Kölnerinnen und Kölner für das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in unserer Stadt engagieren. So wie es die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit seit 1958 tut. In diesem Sinne gratuliere ich nochmals zum 50jährigen Jubiläum, bedanke mich für die geleistet Arbeit und wünsche für die Zukunft alles erdenklich Gute. Und nun bitte ich Herrn Dr. Jürgen Wilhelm, den Vorsitzenden der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, zu mir nach vorne.

Herr Dr. Wilhelm betritt die Bühne Lieber Herr Dr. Wilhelm, anlässlich 50 Jahre Kölnische Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit überreiche ich Ihnen mit den besten Wünschen die Jubiläumsplakette der Stadt Köln. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass im Anschluss an die Lesung der Psalme die Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln erfolgt. Und nun haben Sie, sehr geehrter Herr Dr. Wilhelm, das Wort.